Kastanie hat braune Blätter: woran liegt es?
Kastanienbäume sind bei Kindern äußerst beliebt, eignen sich ihre Früchte doch perfekt zum Basteln und Spielen. Umso schlimmer, wenn die Kastanie braune Blätter bekommt. Woran kann das liegen?
Auf den Punkt gebracht
- verschiedene Ursachen für braune Blätter an Kastanien
- zu viel Sonne schädlich
- Klimawandel schwächt Rosskastanien
- Pilzkrankheiten (Blattbräune) und Schädlingsbefall (Miniermotte) die Folge
- Esskastanie besonders klimaresistent
Inhaltsverzeichnis
Ursachen für braune Kastanienblätter
Hat Ihre Kastanie plötzlich braune Blätter, steckt häufig eine dieser Ursachen dahinter:
- Blattbräune
- andauernde Hitze und Trockenheit
- Miniermotten
Blattbräune
Die Blattbräune (Guignardia aesculi), eine verbreitete Pilzkrankheit, sorgt häufig für braune Blätter an Kastanien. Besonders, wenn das Frühjahr kalt und nass war, findet der Pilz gute Voraussetzungen. Sowohl die rotblühenden als auch die weißblühenden Varianten der Rosskastanie (Aesculus hippocastanum) sind betroffen.
Merkmale
- dunkelbraune Flecken mit gelbem Rand an Blättern und Stielen
- zum Teil Begrenzung der Flecken durch Blattadern
- später Braunfärbung des gesamten Blattes
- schwarze Pünktchen an der Unterseite der Blätter
- vorzeitiges Abfallen der Blätter im Sommer
- Schwächung der Bäume bei wiederholtem Befall
Hilfe und Vorbeugung
- altes Laub entfernen und sicher entsorgen
Hinweis: Die befallenen Blätter gehören nicht auf den Kompost, sondern in den Hausmüll. Auch auf bereits abgeworfenem Laub entwickeln sich Pilzsporen, die im Folgejahr erneut Kastanienbäume infizieren können.
Hitze und Trockenheit
Die Sommer der vergangenen Jahre waren durch andauernde Hitze und Trockenheit geprägt. Obwohl Kastanienbäume als klimastabil gelten, sind auch sie davon betroffen. Braune Blätter oder vorzeitiges Abwerfen des Laubs sind einige Auswirkungen davon, die an Kastanien deutlich werden.
Merkmale
- Blätter werden vom Blattrand aus braun
Hilfe und Vorbeugung
Kastanien brauchen Wasser, um sich gut entwickeln zu können. Ausgewachsene Bäume zusätzlich zu gießen, macht jedoch wenig Sinn. Kastanien haben eine lange Pfahlwurzel und verzweigte Seitenwurzeln, die tief in den Boden reichen. Frisch gepflanzte Kastanienbäume, deren Wurzeln noch nicht so gut ausgebildet sind, sowie Kübelexemplare brauchen in trockenen Sommern hingegen zusätzliche Wassergaben. Achten Sie darauf, dass das Substrat nicht austrocknet.
Hinweis: Obwohl die Laubbäume einen sonnigen Standort mögen, kann zu viel Sonne, insbesondere bei jungen Exemplaren schnell zu Sonnenbrand an den Blättern führen. Wählen Sie den Ort für die Pflanzung also mit Bedacht.
Miniermotte
Bekommt die Kastanie braune Blätter, steckt häufig die Rosskastanien-Miniermotte (Cameraria ohridella) dahinter. Nachdem sie 1984 erstmals in Mazedonien entdeckt wurde, hat sie sich in Windeseile in Europa ausgebreitet. Die Larven der Miniermotte fressen die Kastanienblätter. Die geschädigten Blätter werden braun und fallen ab. Aufgrund der fehlenden Blätter wird die Photosynthese gestört und der Baum wird geschwächt. Damit wird er auch für andere Krankheiten und Schädlinge anfälliger.
Hinweis: Im Jahr bilden sich drei Generationen der Kastanienminiermotten. Die erste fliegt bereits ab April, die zweite ab Juli und ab September wird die dritte Generation aktiv. Prüfen Sie Ihre Kastanie also regelmäßig auf Schädlinge. Je eher sie entdeckt werden, desto größer sind die Chancen, den Baum zu retten.
Merkmale
- Larven fressen Löcher in Kastanienblätter
- Blätter werden braun und fallen ab
- untere Kronenbereiche verbräunen vollständig
- Baum wird geschwächt
Hilfe und Vorbeugung
- gründliches Entfernen des Falllaubs
- sichere Entsorgung in städtischer Kompostieranlage
- nicht im Garten kompostieren
Häufig gestellte Fragen
Die Blaumeise frisst mit Vorliebe Miniermottenlarven. Wer den Vogel unterstützen und gleichzeitig Kastanien schützen möchte, sollte Nistkästen in die Bäume hängen.
Wissenschaftler haben durch langjährige Beobachtungen eine besonders klimaresistente Kastanienart in den Fokus gerückt: die Esskastanie (Castanea sativa). Die Sorte liebt die Wärme und entwickelt sich an trockenen Standorten gut. Zusätzlich verwöhnt sie uns mit ihren schmackhaften Maronen.
Ja, allerdings am besten nur in verarbeiteter Form. So können aus den Blüten der Kastanien beispielsweise Sirup und Gelee zubereitet werden. Auch in der Naturheilkunde haben Kastanienblüten einen festen Platz. Sie werden zu Heiltees und Tinkturen verarbeitet. Allerdings sollten rohe Blüten nur in kleinen Mengen roh genossen werden.
Meist ist der Grund für die fehlende Fruchtbildung, dass in der Nähe kein geeigneter Bestäuberbaum steht. Kastanien sind getrenntgeschlechtlich. Bei Esskastanien ist zudem zu beachten, dass sie erst nach einigen Jahren Früchte bilden.