Blaumeise und Kohlmeise: 6 wichtige Unterschiede
Als emsige Insektenfresser sind Meisen gern gesehene Gäste im Garten. Häufige Arten sind die Blaumeise und die etwas größere Kohlmeise, die sich an verschiedenen Merkmalen voneinander unterscheiden.
Auf den Punkt gebracht
- beides Standvögel, die im Winter in Deutschland bleiben
- Höhlenbrüter, die ihre Nester auch außerhalb der Brutzeit zum Schlafen nutzen
- deutliche Unterschiede in der Färbung
- Blaumeisen blaue Kopfhaube, keinen schwarzen Bauchstrich, Kohlmeisen schwarze Kopfhaube und schwarzen Bauchstrich
- Kohlmeisen sind zudem größer und dominanter als Blaumeisen
Inhaltsverzeichnis
Gemeinsamkeiten
Die Familie der Meisen (Paridae) umfasst rund 50 verschiedene Arten, von denen acht in Deutschland heimisch sind. Wie die entfernt verwandten Spatzen gehören Meisen zu den Sperlingsvögeln (Passeriformes). Zwei Meisenarten sind besonders häufig anzutreffen: die Blaumeise (Cyanistes caeruleus) sowie die Kohlmeise (Parus major).
Sie unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht, haben jedoch auch einige Gemeinsamkeiten:
- Standvögel, bleiben den Winter über in Deutschland
- häufig in Gärten, Parks und grünen Wohnvierteln / Höfen anzutreffen
- ernähren sich von Insekten und Samen
- Jungen werden mit Insekten und Spinnen gefüttert
- Höhlenbrüter, brüten in Baumhöhlen, aber auch in anderen geeigneten Höhlungen
- Nester finden sich auch in Mauerritzen, Dachvorsprüngen, Hauswänden, Briefkästen, Jalousiekästen etc.
- nisten gern in eigens aufgehängten Nistkästen
- Nest wird auch im Winter als Schlafplatz genutzt
Blau- und Kohlmeise unterscheiden
Die emsigen Meisen lassen sich gut beobachten, beispielsweise bei der Aufzucht ihrer Jungen oder der winterlichen Fütterung. Ob in Ihrem Garten nun eine Kohl- oder eine Blaumeise nistet, können Sie anhand der hier dargestellten Unterschiede feststellen.
Eigenschaften | Blaumeise | Kohlmeise |
---|---|---|
Färbung | blaue Kappe auf dem Kopf, auch Flügel und Schwanz sind blau, gelbe Unterseite, grüner Rücken, weiße Flügelbinden, weiße Wangen | schwarzer Kopf mit weißer Wange, kräftig gelbe Unterseite mit breitem schwarzem Bauchstreif |
Größe | Körperlänge bis zu 12 Zentimetern; Flügelspannweite zwischen 18 und 20 Zentimeter | Körperlänge von bis zu 14 Zentimetern; Flügelspannweite zwischen 23 und 25 Zentimetern |
Vorkommen | in verschiedenartigen Wäldern, Parks und Gärten anzutreffen | vom dichten Wald bis zur Innenstadt |
Brutzeit | zwischen März und August 13 bis 15 Tage; drei Bruten mit bis zu insgesamt 14 Eiern im Jahr | zwischen März und August 12 bis 14 Tage; ein bis zwei Mal im Jahr zwischen sechs und maximal 12 Eier |
Aussehen Jungvögel | arttypische Kopffärbung, jedoch gelbliches Gesicht, blassgelbe Unterseite | arttypische Kopffärbung, gelbe Unterseite mit schmalem weißen Bauchstreif |
Farbe der Eier | weiße Eier mit rotbrauner Fleckung | weißliche Färbung, rotbraun gepunktet |
Gesang | Gesang aus langem, mit zwei bis drei hohen Tönen eingeleitetem Triller, zeternde Rufe („zerrrrrr“) | viele verschiedene, teils laute, teils schnurrende Rufe, Lautfolge variabel (oft „zi-zi-bäh-zi-zi-bäh“) |
Tipp:
Sie können Blau- und Kohlmeisen gezielt Nistgelegenheiten anbietet. Sollen die oft benachteiligten Blaumeisen brüten, so sollten die Einfluglöcher der Nisthilfen nicht mehr als 27 Millimeter Durchmesser haben. Zwar brüten die kleinen Meisen auch in Nistkästen mit größeren Einflugslöchern, werden aus diesen aber oft von Kohlmeisen oder Spatzen vertrieben.
Häufig gestellte Fragen
Neben den genannten Arten sind hierzulande auch die Tannenmeise (vornehmlich in Nadelwäldern oder in mit Nadelbäumen bestandenen Gärten bzw. Parks), die Haubenmeise (bevorzugt ebenfalls Nadelbäume, erkennbar an der charakteristischen Haube), die Weiden- oder Sumpfmeise (fast nur in Wäldern ähnlich bräunliche Färbung mit schwarzer Kopfhaube), die Schwanzmeise (baut kugelförmige Nester), die Bartmeise (gesellig in Schilfbeständen lebend) und die Beutelmeise (baut kugelförmige Nester) heimisch.
Da Kohl- und Blaumeisen taxonomisch gänzlich verschiedenen Arten angehören, können sie untereinander keine Nachkommen haben. Es gibt also keine Kreuzungen (Hybriden) zwischen den beiden Varietäten. Eventuell entsteht diese Annahme durch eine Verwechslung mit der Tannenmeise, die Merkmale beider Arten besitzt.
Die Blaumeise verwendet zum Nestbau hauptsächlich mit Gräsern verflochtenes Moos, welches sie mit Federn und Tierhaaren auspolstert. Die Kohlmeise nimmt zusätzlich gern noch Kiefern- und Tannennadeln und polstert deutlich flauschiger aus.
Es genügt eine handelsübliche Nisthilfe aus Holz, die Sie am besten frei schwingend in einem Baum befestigen – so ist die Gefahr geringer, dass sich dort Katzen oder andere Fressfeinde heranschleichen. Für Blaumeisten sollte das Einflugloch nicht größer als 27 Millimeter sein, für Kohlmeisen jedoch mindestens 32 Millimeter.