Warum sterben Meisen im Nistkasten? Was tun?
Ein Nistkasten bietet die Chance, Vögel bei der Jungenaufzucht zu beobachten. Meist sind es heimische Meisenarten, die ihre Nester darin bauen. Was sind die Ursachen, wenn die Meisen im Nistkasten plötzlich sterben?
Auf den Punkt gebracht
- Nistkästen wichtig für heimische Meisenarten
- Sterben ganzer Bruten nicht selten
- Gründe unterschiedlich
- Tod eines Elternteils häufigste Ursache
Inhaltsverzeichnis
Tote Meisen im Nistkasten
Wer einen Nistkasten im Garten hat, freut sich auf das fröhliche Zwitschern und die hungrigen Schnäbel am Eingangsloch. Das Erschrecken ist groß, wenn plötzlich kein Ton mehr daraus dringt und die Vögel nur noch tot aufgefunden werden. Aus diesen Gründen sterben Meisen im Nistkasten:
Verlust eines Elternteils
Wenn Mutter oder Vater der kleinen Meisen durch einen Unfall oder freilaufende Katzen getötet werden, besteht große Gefahr für den Nachwuchs. Das zurückbleibende Elternteil kann die Fütterung der Nestlinge nicht allein schaffen. In der Folge stirbt die gesamte Brut.
Hinweis: Bei den geselligen Schwanzmeisen ist es nicht unüblich, dass fremde Meisen bei der Fütterung helfen.
Hilfe
Achten Sie darauf, den Nistkasten vor Nesträubern geschützt anzubringen. Hilfreich sind:
- dorniges Schnittholz, welches wie eine Manschette unterhalb des Nistkastens um den Baum gebunden wird
- im Handel erhältliche Schutzmanschetten aus Blech oder Kunststoff, die etwa zwei Meter über dem Erdboden angebracht werden und mindestens 80 Zentimeter hoch sind
- Katzenabwehrgürtel
Kälte/Nässe
Nicht nur für junge Pflanzen, auch für den Vogelnachwuchs sind die kalten Temperaturen im Mai ein Risiko. Gefährlich wird es, wenn die Eisheiligen neben der Kälte auch Niederschläge bringen. Die zu dieser Zeit noch nackten und ungeschützten Jungvögel überleben dies häufig nicht.
Hilfe
Gegen die Witterung können Sie wenig ausrichten. Bringen Sie den Nistkasten so an, dass er vor Niederschlägen geschützt ist.
Gifte
Nicht selten sterben die jungen Meisen nach dem Verzehr von Insekten, die ihre Eltern ihnen bringen. Während Altvögel eine geringe Dosis von Insektiziden, die sie mit der Nahrung aufnehmen, noch verkraften können, sind Jungvögel bei der gleichen Menge in Lebensgefahr.
Hilfe
Verzichten Sie in Ihrem Garten auf den Einsatz von Chemie. Nutzen Sie biologische Mittel.
Parasiten
Milben, Flöhe und andere blutsaugende Parasiten, die mit den Eltern in das Vogelnest gelangen, können für den Tod junger Meisen verantwortlich sein.
Hilfe
Säubern Sie den Nistkasten gründlich nach der Brutzeit. Auf diese Weise können sie verhindern, dass Parasiten im Kasten überdauern und die nächste Brut schädigen.
Gefährliches Nistmaterial
Vögel verwenden beim Bau ihres Nistplatzes auch unnatürliche Materialien, die sie in der Umgebung finden. Es kann passieren, dass sie feine Drähte oder Schnüre verarbeiten, an denen sich Jungvögel verletzen oder strangulieren.
Hilfe
Plastikmüll in der Natur wird zur Gefahr für Vögel und Wildtiere. Reduzieren Sie deshalb Ihren Plastikverbrauch und räumen Sie im Garten auch kleinste Metall- und Kunststoffreste weg.
Vogelfutter
Immer mehr Menschen füttern Vögel das ganze Jahr lang mit handelsüblichem Vogelfutter. Darin enthalten sind Nüsse und Kerne, die Jungvögel noch nicht verdauen können. Sie sterben daran.
Hilfe
Verzichten Sie zum Schutz der Jungvögel auf die Ganzjahresfütterung am Vogelhaus. Gestalten Sie Ihren Garten oder Balkon so, dass Vögel ausreichend natürliche Nahrung finden.
Hinweis: Reinigen Sie das Vogelhaus nach der Fütterungsperiode und halten Sie auch Vogeltränken sauber. Dort, wo mehrere Vögel zusammentreffen, können sich Krankheiten leicht verbreiten.
Nahrungsmangel
Wenn Altvögel zu wenig Nahrung finden und zu schwach sind, kann der Nachwuchs nicht ausreichend versorgt werden. Im schlimmsten Fall sterben die kleinen Meisen.
Hilfe
Ein naturnaher Garten bringt gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Aufzucht der Jungvögel.
Hinweis: Wussten Sie schon, dass Blaumeisen ihre Eiablage an der Blattknospung der Birken orientieren? Wenn die Blätter sprießen, folgen viele Raupen. Die Nahrungsgrundlage für den Vogelnachwuchs ist so gesichert.
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Häufig gestellte Fragen
Wenn Meisen zur Welt kommen, müssen sie ausreichend Futter zur Verfügung haben. Vor allem Raupen sind dann erforderlich. Der Klimawandel und die damit verbundenen steigenden Frühlingstemperaturen bewirken eine Verschiebung. Wenn Kohlmeisen schlüpfen, sind aus den Raupen häufig schon Schmetterlinge geworden. Kohlmeisen konnten ihre Brutzeiten nicht schnell genug an die veränderten Futterbedingungen anpassen, sodass ihre Bestände abnehmen. Blaumeisen hingegen haben ihre Brutzeiten bereits nach vorn verlegt.
Einige Meisenarten brüten zweimal pro Jahr, sodass der Verlust zum Teil kompensiert werden kann.
Zwischen April und Juli brüten die heimischen Meisenarten. Bei Kohl- und Tannenmeisen folgt im Spätsommer eine zweite Brut.