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Was fressen Ameisen? | 10 erstaunliche Fakten

Was fressen Ameisen Titel

Jeder hat schon mal beobachtet, wie fleißig Ameisen sind. Welche Nahrung gibt ihnen Energie, so große Brocken zu stemmen und was fressen Ameisen gerne? Ein genauer Blick zeigt, dass die unzähligen Arten unterschiedliche Vorlieben haben.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • selten Allesfresser, Arten meist auf bestimmtes Futter spezialisiert
  • Nahrungsspektrum: Honigtau, Pflanzensaft, Samen, kleine Beutetiere, Aas, Pilze, Lebensmittel
  • legen Vorräte an, züchten Läuse für Honigtau, räubern unter anderen Ameisenarten
  • Futtersuche im Umkreis bis zu 30 m, gemeinschaftliche Jagd

10 erstaunliche Fakten über die Futtersuche

Ameisen die eine Raupe fressen
  1. Ein Teil der Arbeiterinnen ist auf die Nahrungsbeschaffung spezialisiert. Mit dem herbeigeschafften Futter ernähren sie das komplette Volk.
  2. Die Futtersuche erfolgt in der Regel im Umfeld des Baus, in einem Radius von bis zu 30 m.
  3. Auf die Beutejagd gehen stets mehre Ameisen zusammen. An einer sogenannten Schwarmjagd sind sogar viele Tausend Tiere beteiligt. Dabei weist ihnen die sog. Schwarmintelligenz den schnellsten Weg zum besten Futter.
  4. Mit ihren Antennen können Ameisen Fette, Eiweiß und Zucker riechen.
  5. Ameisen markieren den Weg zu einer großen, lohnenden Nahrungsquelle mit kolonietypischen Pheromonen.
  6. Ameisen speichern Futter im Kopfteil. Treffen Sie unterwegs auf eine hungrige Ameise, würgen sie es für sie aus.
  7. Die Ameise beißt ihr Beutetier und spritzt anschließend giftige Ameisensäure in die Wunde.  Der Geruch der Ameisensäure lockt zugleich andere Ameisen an, die dabei helfen, dass Beutetier in den Bau zu tragen.
  8. Einige Ameisenarten halten sich die Läuse regelrecht als Nutztiere. Sie melken ihren Honigtau, indem sie mit ihren Fühlern das Hinterleib der Tiere massieren. Als Gegenleistung schützen sie sie vor Fressfeinden und lassen sie bei sich überwintern.
  9. Ameisen schleppen alles in den Bau, was sie nur erbeuten können, und legen sich davon Vorräte an.
  10. Einige Ameisenarten essen Aas, doch dieses muss frisch sein. Bereits stark verwesende (stinkende) Insekten lassen sie links liegen.

Futterwahl ist artspezifisch

Das Nahrungsspektrum der Ameisenfamilie, die aus mehr als 20.000 Arten besteht, umfasst diverse tierische und pflanzliche Kost, sowie Pilze. Da die Arten unterschiedlichste Lebensräume bevölkern, verteilt über fast den gesamten Globus, haben sie ganz eigene, spezielle Ernährungsgewohnheiten entwickelt, die sie überleben lassen. Nur wenige Arten sind praktisch Allesfresser.

Blattschneiderameise (Atta cephalotes)

Blattschneiderameise (Atta cephalotes)

Diese Ameisen fressen Pilze der Gattung Egerlinge, die sie für diesen Zweck selbst züchten. Mit ihrem scharfen Mundwerkzeug zerschneiden sie Blätter, um die Stücke anschließend zu einem feinen Substrat zu zerkauen. Daraus bauen sie ein schwammartiges Gebilde, auf dem die Pilze bestens gedeihen.

Blutrote Raubameise (Formica sanguinea)

Blutrote Raubameise (Formica sanguinea)

Die Bezeichnung Raubameise kommt daher, dass diese Art Larven und Puppen anderer Ameisenarten erbeutet. Diese dienen ihr teils als Nahrung, aber auch für die Sklavenhaltung. Doch ihr Speiseplan besteht hauptsächlich aus:

  • Honigtau
  • Blütennektar
  • Baumsäften
  • Pflanzensamen
  • Insekten

Gelbe Diebsameise (Solenopsis fugax)

Gelbe Diebsameise (Solenopsis fugax)

Diese heimische Art aus der Gattung der Feuerameisen lebt räuberisch, überfällt sogar Nester größerer Ameisenarten. Zu ihrem Futter gehören:

  • Eier, Larven und Puppen anderer Ameisenarten
  • kleine Gliederfüßler wie Insekten, Spinnentiere und Milben
  • Aas
  • Honigtau von unterirdisch lebenden Blatt- und Schildläusen

Gelbe Wiesenameise (Lasius flavus)

Gelbe Wiesenameise (Lasius flavus)

Diese Ameisen verlassen kaum ihr unterirdisches Nest. Denn ihre Nahrung, der Honigtau, wird von ebenfalls in der Erde lebenden Wurzelläusen „produziert“. 

Gemeine Rasenameise (Tetramorium caespitum)

Gemeine Rasenameise (Tetramorium caespitum)

Die Gemeine Rasenameise ist ein kleiner Allesfresser, denn sie vertilgt sowohl pflanzliches Futter, Honigtau und Körner, als auch Aas.

Rote Waldameise (Formica rufa)

Rote Waldameise (Formica rufa)

Diese Waldameise frisst hauptsächlich Insekten, darunter einige sogenannte Forstschädlinge. Aus diesem Grund wird die Rote Waldameise als Nützling angesehen.

Pharaoameise (Monomorium pharaonis)

Pharaoameise (Monomorium pharaonis)

Bei uns kann diese Ameisenart nur überleben, weil sie in warmen Räumen lebt, auch in Privathaushalten. Sie verschmäht keine Lebensmittel, frisst aber bevorzugt zucker- und eiweißhaltige Stoffe.

Schwarze Rossameise (Camponotus herculeanus)

Schwarze Rossameise (Campo

Auch diese Ameisen fressen gerne den von Läusen ausgeschiedenen Honigtau. Daneben leckt sie Pflanzensäfte ab und fängt Insekten.

Hinweis: Wichtige Nährstoffe wie beispielsweise Aminosäuren, werden erst durch Bakterien verfügbar gemacht. Diese leben symbiotisch im Verdauungstrakt dieser Ameisenart, wo sie als Gegenleistung Stoffwechselprodukte erhalten.

Schwarze Wegameise (Lasius niger)

Schwarze Wegameise (Lasius niger)

Schwarze Wegameisen begegnen uns oft, denn sie gehören zu den häufigsten Ameisenarten in Mitteleuropa. Sie ernähren sich hauptsächlich von Honigtau, in Menschennähe auch von süßen Essensresten. Wenn beides mal Mangelware ist, dürfen es auch tote Insekten sein. Dieses Fressverhalten zeigen auch die mit ihnen verwandten Braunen Wegameisen.

Unser Tipp: Wenn Sie Schwarze Wegameisen im Haus entdecken, sollten Sie sofort nach der Quelle suchen und ggf. Bekämpfungsmaßnahmen einleiten, denn sie können tragendes Holz schädigen.

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Häufig gestellte Fragen

Was fressen Ameisen im Winter?

Im Herbst zieht sich die gesamte Ameisenkolonie tief in ihr Nest zurück. Dort verfallen die Tiere in Kältestarre. Sie überleben bis zum Frühjahr, obwohl sich zuvor keinen Winterspeck angefressen haben, und auch während des Winters kein Futter zu sich nehmen.

Können von Ameisen angefressene Lebensmittel krank machen?

Ja. Einige Arten, wie Pharaoameisen und Schwarzkopfameisen, können Salmonellen und andere multiresistente Keime übertragen. Gefahr besteht auch für Allergiker, wenn sie bei der Bekämpfung von einer Ameise gebissen werden.

Welche Ameisen haben die ausgefallenste Futtervorliebe?

Die Königinnen der Dracula Ameise sind auf eigene Larven spezialisiert. Sie stechen sie an und saugen ihren Saft ab. Dieser Kannibalismus richtet jedoch keine verheerenden Schäden an, da die Larven trotzdem überleben.

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