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Spätkartoffeln: 13 beliebte Sorten | Liste

Spätkartoffeln Liste mit Sorten

Kartoffeln sind gesund und liefern viele Nährstoffe. Die Knollen sind von März bis November erntereif. Neben den Frühkartoffeln gibt es auch verschiedene Spätkartoffeln. In nachfolgender Liste werden einige Sorten dieser späten Kartoffeln näher beschrieben.

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Auf den Punkt gebracht

  • Spätkartoffeln haben Vegetationsperiode zwischen 140 und 180 Tagen
  • Pflanzung Ende April bis Anfang Mai
  • Ernte Mitte September bis Ende Oktober
  • späte Kartoffelsorten besonders gut lagerbar
  • bekannte Sorten sind unter anderem Ackersegen, Agria, Blaue Anneliese, Bamberger Hörnchen

Spätkartoffelsorten

Spätkartoffeln besitzen eine sehr gute Lagerfähigkeit und sind über den ganzen Winter haltbar. Die Ernte dieser Sorten erfolgt spät im Herbst, ab Mitte September bis Ende Oktober. Späte Kartoffeln sind erntereif, wenn das Kartoffelkraut oberirdisch vollkommen abgestorben ist. Geerntet wird vorsichtig mit einer Grabegabel. Zur Lagerung vorgesehene Knollen dürfen dabei nicht verletzt werden. Beliebte späte Kartoffelsorten finden Sie in dieser Liste.

Weitere Kartoffelsorten im Überblick

Ackersegen

Mehlige Kartoffelsorte Ackersegen
‚Ackersegen‘
Quelle: LEP Hamburg, Ackersegen mehligkochend Deutschland 1929, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 3.0

Zu den späten, mehlig kochenden Kartoffelsorten gehört auch die Sorte Ackersegen. Die Züchtung stammt aus dem Jahre 1929. Georg Friedrich Böhm kreuzte dazu die Sorten Hindenburg und Allerfrüheste Gelbe.

  • Geschmack: aromatisch würzig bis fein mehlig, sehr buttrig
  • Fleisch: gelb, glatte, gelbe bis benetzte Schale mit Augen
  • Form: rundlich oval
  • Verwendung: Klöße, Suppen, Backkartoffeln, Pürree

Adretta

Spätkartoffel 'Adretta'
‚Adretta‘
Quelle: W.Stegmann, Adretta b, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 4.0

Gezüchtet wurden diese Knollen 1975 in der damaligen DDR. Die mehlig kochenden Spätkartoffeln sind sehr beliebt.

  • Geschmack: sehr aromatisch, fein mehlig
  • Fleisch: gelb, gelbe Schale mit Augen
  • Form: unförmig, rund bis oval
  • Verwendung: Klöße, Pommes Frites, Ofenkartoffeln, Pürree, Suppen, Back- und Salzkartoffeln

Agria

Diese Spätkartoffeln sind eine alte und in der Küche sehr beliebte Sorte. Abhängig vom Anbaugebiet und der Witterung sind die Knollen hauptsächlich mehlig kochend, können aber auch festkochend sein.

  • Geschmack: fein mehlig
  • Fleisch: gelb mit rauer, gelber Schale
  • Form: rundlich oval
  • Verwendung: Salzkartoffeln, Suppen, Klöße, Pürree, Pommes Frites, Backkartoffeln

Bamberger Hörnchen

Bamberger Hörnchen
‚Bamberger Hörnchen‘
Quelle: No machine-readable author provided. Lyzzy assumed (based on copyright claims)., Bamberger Hoernle, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 2.5

Sie gehören zu den sehr alten festkochenden Spätkartoffelsorten. Die Knollen sind seit 1870 bekannt. Ihren Ursprung haben sie in Franken, genauer gesagt in Bamberg.

  • Geschmack: aromatisch-würzig, sehr feiner, nussiger Kartoffelgeschmack
  • Fleisch: dunkelgelb, feine gelbe bis leicht rosafarbene Schale mit tiefliegenden Augen
  • Form: fingerartig, 50 bis 150 mm lang
  • Verwendung: Kartoffelsalat, Pellkartoffeln, Bratkartoffeln, Salzkartoffeln, passend zu Spargelgerichten

Blaue Anneliese

Spätkartoffel 'Blaue Anneliese'
‚Blaue Anneliese‘
Quelle: LEP Hamburg, Blaue Anneliese festkochend Barum 2007, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 3.0

Diese Sorte ist eine sehr späte und festkochende Kartoffel. Die Züchtung stammt aus der Lüneburger Heide. Sie zeichnet sich besonders durch eine hohe Trockenresistenz und geringe Anfälligkeit gegen Krautfäule aus.

  • Geschmack: sehr kräftig, maronenähnlich
  • Fleisch: violett bis dunkelblau, marmoriert, glatte und blaue Schale
  • Form: länglich oval
  • Verwendung: Bratkartoffeln, Pellkartoffeln, Salat- und Salzkartoffeln

Cara

Ihren Ursprung hat diese späte Kartoffel in Irland. Die Züchtung stammt aus dem Jahre 1973. Die Knollen sind vorwiegend festkochend.

  • Geschmack: aromatisch-würzig
  • Fleisch: leuchtend gelb, gelbe Schale mit gut sichtbarer roter Maserung
  • Form: rundlich oval
  • Verwendung: Backkartoffeln, Brat- und Ofenkartoffeln, Pürree, Pommes Frites, Pell- und Salzkartoffeln

Hinweis: Die zu den Spätkartoffelsorten gehörende Knolle ist äußerst resistent gegen die berüchtigte Krautfäule und ist besonders gut lagerbar.

Granola

Spärkartoffel 'Granola' ‚Granola‘ Quelle: W.Stegmann, Granola b, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 4.0

Hierbei handelt es sich um eine alte vorwiegend festkochende späte Kartoffel. Die Züchtung der robusten Kartoffel wurde im  Jahre 1975 zugelassen. Sie zeichnet sich durch hohe Erträge und gute Lagerfähigkeit aus.

  • Geschmack: würzig aromatisch
  • Fleisch: gelb, raue und gelbe Schale
  • Form: länglich oval bis rund, groß
  • Verwendung: Bratkartoffeln, Suppen, Salzkartoffeln

Hermanns Blaue

Kartoffelpflanze (Solanum tuberosum) 'Hermanns Blaue'
Kartoffelpflanze (Solanum tuberosum) ‚Hermanns Blaue‘
Quelle: Ordercrazy, Solanum tuberosum Hermanns Blaue (02), Bearbeitet von Plantopedia, CC0 1.0

Diese alte Landsorte wurde von Karsten Ellenberg gezüchtet. Namensgeber der vorwiegend festkochenden Knolle war ein Freund des Züchters, der gerade zur ersten Ernte vorbei kam.

  • Geschmack: kräftig nach Kartoffeln
  • Fleisch: blau, violett-weiß marmoriert, blauviolette Schale mit flachen Augen
  • Form: lang, rundlich bis oval, mittelgroß bis groß
  • Verwendung: Gratin, Salz- und Pellkartoffeln, Brat- und Ofenkartoffeln, Kartoffelsalat, Pommes Frites, Pürree, Beilage zu Spargelgerichten

Heiderot

Festkochende Kartoffel 'Heiderot'
‚Heiderot‘
Quelle: LEP Hamburg, Heiderot festkochend Barum, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 3.0

Bei dieser mittelspäten Kartoffel handelt es sich um eine relativ neue Züchtung. Ihren Namen verdankt die festkochende Kartoffelsorte zum einen ihrer Herkunft aus der Lüneburger Heide, zum anderen ihrer roten Farbe.

  • Geschmack: aromatisch, leicht buttrig
  • Fleisch: marmoriert, tiefrot bis magentafarben, auch die Schale
  • Form: länglich oval
  • Verwendung: Bratkartoffeln, Pellkartoffeln, Salzkartoffeln, Kartoffelsalat

Papa Negra

Papas negras
‚Papas negras‘
Quelle: Koppchen, Papas Antiguas de Canarias 02, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY 3.0

Bei diesen vorwiegend festkochenden Spätkartoffeln handelt es sich hierzulande um eine echte Rarität. Die Urkartoffel stammt von den Kanarischen Inseln. Dort wurde sie schon zu Zeiten von Christoph Columbus angebaut.

  • Geschmack: sehr feinwürzig
  • Fleisch: dunkelgelb, glatte, weinrote Schale, teilweise mit gelben Flecken, tiefliegende dunkle Augen
  • Form: länglich oval, klein bis mittelgroß
  • Verwendung: Backkartoffeln, Bratkartoffeln, Salz- und Pellkartoffeln

Tipp: Vor der Pflanzung sollten die Knollen vorgekeimt werden. Weiterhin ist eine sehr späte Ernte angebracht.

Rosa Tannenzäpfle

Festkochende Kartoffel 'Rosa Tannenzäpfle'
‚Rosa Tannenzäpfle‘
Quelle: W.Stegmann, Rosa Tannenzapfen b, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 4.0

Diese festkochenden Spätkartoffeln sind auch unter dem Namen „Pink fir Apple“ bekannt. Es handelt sich hierbei um eine sehr alte Kartoffelsorte aus dem Jahre 1850 mit Ursprung in Deutschland.

  • Geschmack: sehr delikat, kräftig-würzig mit süßem- nussigen Aroma
  • Fleisch: fest und hellgelb, rosafarbene Schale, innen liegende Augen, neigt zu seitlichen Verwachsungen
  • Form: fingerdick, 40  bis 120 mm lang
  • Verwendung: Salatkartoffel, Pell- und Salzkartoffeln, Bratkartoffeln, Gratin, Beilage zu Spargelgerichten

Hinweis: Diese Spätkartoffelsorte war 2013 „Kartoffel des Jahres“. Die Feinschmeckerknolle kann mit der zarten Schale gegessen werden.

Sarpo Mira

Spätkartoffel 'Sarpo Mira'
‚Sarpo Mira‘
Quelle: Alupus, Sarpo Mira-LF, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 3.0

Diese vorwiegend festkochenden Spätkartoffeln stammen aus Ungarn. Diese Sorte ist für ihre hohen Erträge und ebenso hohe Widerstandskraft gegen Knollen- und Krautfäule bekannt.

  • Geschmack: frisch, fruchtig
  • Fleisch: hellgelb, hellrote Schale, flache Augen
  • Form: länglich oval bis rundoval
  • Verwendung: Salz- und Pellkartoffeln, Kartoffelsalat

Vitelotte

Vitelotte
‚Vitelotte‘

Vitelotten sind späte Kartoffeln, die ursprünglich aus Frankreich stammen. Die festkochenden Knollen sind hierzulande bei Feinschmeckern sehr beliebt. Die in den Kartoffeln enthaltenen Anthocyane sind für ihre krebs- und entzündungshemmende Wirkung bekannt.

  • Geschmack: sehr würzig, nussartig, leicht erdig
  • Fleisch: violettblau, marmoriert, Farbe bleibt beim Kochen erhalten, dicke, raue, blauviolette Schale, tiefliegende Augen
  • Form: länglich, klein
  • Verwendung: Kartoffelsalat, Klöße, Pommes Frites, Pürree, Salz- und Pellkartoffeln, Gratin, Bratkartoffeln

Spätkartoffeln pflanzen

Mann pflanzt Kartoffeln an

Beim Pflanzen später Kartoffelsorten gibt es einiges zu beachten. So gehen Sie dabei richtig vor:

  • Pflanzzeitpunkt: Ende April bis Anfang Mai
  • Boden tief und gründlich lockern und Unkraut entfernen
  • 10 cm tiefe Furchen ziehen
  • Abstand voneinander 40 cm
  • späte Kartoffeln im Abstand von 30 bis 40 cm in die Furche legen
  • Keime (Augen) müssen nach oben zeigen
  • Knollen 5 cm hoch mit Komposterde bedecken
  • Reihen bzw. Furchen anschließend zu ziehen
  • gründlich angießen

Bei anhaltender Trockenheit müssen die Spätkartoffeln gegossen werden. Ein Anhäufeln der Knollen kann erfolgen, ist aber nicht unbedingt notwendig.

Tipp: Generell sollten Kartoffeln in Mischkultur angebaut werden. Wir empfehlen beispielsweise Bohnen, Dill, Knoblauch oder Meerrettich als Pflanzpartner.

Weitere Tipps zum Kartoffel-Anbau

Häufig gestellte Fragen

Was ist der Unterschied zwischen Spät- und Frühkartoffeln?

Der Unterschied besteht in der Länge der Vegetationsperiode. Sorten, die weniger als 140 Tage von der Pflanzung bis zur Reifung benötigen werden als Frühkartoffeln bezeichnet. Die Ernte erfolgt bereits ab Juni. Späte Kartoffelsorten brauchen zur Reifung mindestens 140 bis 180 Tage. Die Ernte dieser Spätkartoffelsorten beginnt in der Regel ab Mitte September.

Kann man Kartoffeln noch im Oktober pflanzen?

Kartoffeln können getrost im Herbst, September und Oktober noch in die Erde kommen. Zu dieser Zeit  können bereits Frühkartoffeln gepflanzt werden. Besonders in Irland ist diese Pflanzung seit Jahrhunderten bekannt. So gepflanzte Kartoffeln können die Feuchtigkeit gut im Herbst nutzen und noch Wurzeln bilden. Allerdings müssen die Knollen zum Schutz vor Frost 20 cm tief gesetzt werden. Die Ernte erfolgt dann zeitig im Frühjahr.

Was ist bei der Lagerung von Kartoffeln zu beachten?

Die Lagerung muss kühl und dunkel erfolgen bei Temperaturen zwischen 4 und 12 Grad Celsius. Am besten eignet sich ein trockener Keller. Erfolgt die Lagerung zu hell werden die Kartoffeln grün und bilden den Giftstoff Solanin. Bei einer kalten Lagerung wird die enthaltene Stärke in Zucker umgewandelt. Die Kartoffeln schmecken dann süß. Ebenfalls dürfen Obstsorten wie Äpfel und Birnen nicht in der Nähe gelagert werden.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.
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