Zum Inhalt springen
Startseite » Tiere » Marder » Marder, Wiesel & Iltis: 6 Unterschiede erkennen

Marder, Wiesel & Iltis: 6 Unterschiede erkennen

Marder, Wiesel und Iltis - Unterschiede erkennen

Bei Marder, Wiesel und Iltis muss man ganz genau hinschauen, um Unterschiede zu entdecken. Wir haben für Sie einige Merkmale zusammengestellt, an denen Sie die drei Artgenossen unterscheiden können.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Marder meist größer und schwerer als Wiesel und Iltis
  • Wiesel am kleinsten und leichtesten
  • Unterschiede vor allem anhand des Fells erkennbar
  • Nahrung, Lebensweise und Lebensraum Beachtung schenken
  • auf Dachböden gehen in der Regel nur Marder

Größe

Ein auffälliger Unterschied zwischen Marder, Wiesel und Iltis ist die Körpergröße. So wird der Marder in der Regel größer als seine Artgenossen. Auch der Schwanz kann deutlich länger werden. Aber zum Erkennen der Art ist ein gutes Augenmaß erforderlich.

Baummarder (Martes martes) auf Zaun
Baummarder (Martes martes) können eine Gesamtlänge von über 85 Zentimetern erreichen.
MarderartKörperlängeSchwanzlänge
Marder40 bis 55 cm (Steinmarder)
45 bis 58 cm (Baummarder)
20 bis 30 cm (Steinmarder)
16 bis 28 cm (Baummarder)
Wiesel11 bis 26 cm (Mauswiesel)
17 bis 33 cm (Hermelin)
2 bis 8 cm (Mauswiesel)
4 bis 12 cm (Hermelin)
Iltis30 bis 46 cm (Männchen)
20 bis 38 cm (Weibchen)
7 bis 19 cm (Männchen)
bis max. 15 cm (Weibchen)
Wie groß werden Marder, Wiesel und Iltis?

Gewicht

Marder von Wiesel und Iltis auf einen Blick über das Gewicht zu unterscheiden, ist schwieriger. Aufgrund der unterschiedlichen Körpergrößen verteilt sich dieses meist gleichmäßig. Je größer das Tier, desto schwerer ist es auch, ohne dicker zu wirken. Lediglich der Baummarder erscheint schlanker, weil der leichter, aber etwas länger als die anderen Marderarten ist.

Zwei Mauswiesel
Mauswiesel (Mustela nivalis) sind hierzulande die kleinste und leichteste Marderart.
MarderartGewicht MännchenGewicht Weibchen
Marder1.500 bis 2.500 Gramm (Steinmarder)
1.000 bis 1.800 Gramm (Baummarder)
ca. 1.500 Gramm (Steinmarder)
800 bis 1.200 Gramm (Baummarder)
Wiesel60 bis 250 Gramm (Mauswiesel)
150 bis 300 Gramm (Hermlin)
30 bis 60 Gramm (Mauswiesel)
50 bis 175 Gramm (Hermelin)
Iltis400 bis 1.700 Gramm200 bis 900 Gramm
Wie schwer sind Marder, Wiesel und Iltis?

Wussten Sie, dass der größte und schwerste Marder unter den Vielfraßen (Gulo gulo) in Nordeuropa gefunden wurde? Er brachte knapp 30 Kilogramm auf die Waage und wies eine Größe von über einem Meter auf.

Fell

Um Marder, Wiesel und Iltis anhand ihres Fells unterscheiden zu können, ist ein genauer Blick erforderlich. Sie ähneln sich teilweise sehr, vor allem in den Grundfarben. Zu identifizieren sind sie erst anhand von bestimmten Auffälligkeiten und typische Zeichnungen.

Marder

Steinmarder und Baummarder
Steinmarder (links) und Baummarder lassen sich neben ihrem Fell auch gut an ihrer Nase unterscheiden. Die ist beim Baummarder deutlich dunkler.
  • Steinmarder: braun, grau-weiße Unterwolle, weißer Fleck im Kehlbereich gegebenenfalls bis zu den Vorderbeinen verlaufend, Fußsohlenbehaarung
  • Baummarder: kastanien- bis dunkelbraun, Fellwechsel im Frühjahr und Herbst (Sommer kurzes, mattes Haar, Winter langes Haar), gelber, nach unten rundlich verlaufender Fleck im Kehlbereich; starke Fußsohlenbehaarung

Wiesel

Hermelin im Winterfell
Hermelin im Winterfell
  • typisch: brauner Schwanz, braune Füße, braunes Rücken- und Oberkopffell; weißer Bauchbereich deutliches Unterscheidungsmerkmal zum Marder
  • Mauswiesel: deutliches Erkennungsmerkmal gegenüber Mardern und Iltissen: Zackenlinien zwischen Farbübergängen von Rücken zum Bauch; nur bei extremer Winterkälte weißes Winterfell
  • Hermelin: weißes Winterfell mit schwarzer Schwanzspitze

Iltis

Iltis (Mustela putorius)
Gut zu erkennen ist der Iltis an den maskenähnlichen Zeichnungen im Gesicht.
  • dunkelbraunes bis schwarzes Fell mit gelblich schimmerndem Unterfell, weißer Bauch wie beim Wiesel und weißer Kehlfleck wie bei Mardern fehlen
  • Fellwechsel im Frühjahr und Herbst: Sommer kurzes, feines Fellkleid, Winter dichtes, längeres Fell
  • eindeutige Unterscheidungsmerkmale: weiße bis cremefarbene Zeichnungen an Schnauze, Augen und Ohrspitzen

Nahrung

Alle Marderarten sind überwiegend Fleischfresser. Allerdings können Unterschiede anhand der Futterart bestehen, wodurch Marder, Iltis und Wiesel zu erkennen sind.

Greifvogel (Mäusebussard) hält toten Marder
Auch Marder sind nicht vor Fressfeinden sicher. Insbesondere Greifvögel (hier ein Mäusebussard) machen Jagd auf sie.
MarderartNahrung
MarderAllesfresser, vor allem Vögel
Nagetiere, Frösche, Vogeleier, Insekten, Hühner (Steinmarder)
Nüsse und Beeren (Baummarder im Herbst)
WieselVögel, Insekten und Nagetiere
Fische und Reptilien
keine Nüsse oder Beeren
IltisFrösche, Ratten und Fische
Was fressen Marder, Wiesel und Iltis?

Lebensraum

Alle drei Arten haben nur teilweise gleiche Lebensräume. Zu unterscheiden sind Marder, Iltis und Wiesel voneinander nur, wenn ihr Aufenthaltsort nicht zum Lebensraum der anderen zählt, wie folgend beschrieben:

  • Marder: einzige Marderart, die in Häuser eindringen und auf Dachböden leben; zudem in Mauern, Scheunen, in Felsgestein, unter Steinhaufen, Steinmarder gern in Baumhöhlen
  • Wiesel: wie Marder städtische Siedlungen, Mauer- und Felsspalten sowie unter Steinhaufen; aber auch auf trockene Wildwiesen, Feldern, in lichten Wäldern, unter Büschen; als einzige der drei Arten aber auch in Baum- und Erdlöchern sowie Baumwurzeln
  • Iltis: wie Wiesel in Wäldern, aber eher am Waldrand, unter Büschen, in Feldern, auf Wiesen; als einzige leben sie auch in Gräben sowie an dicht bewachsenen Bach- und Flussufern

Tipp:

Wissen Sie nicht, um welchen der drei Arten es sich handelt, sollten Sie Ihren Gartenboden insbesondere im Rasen und nahe an Baumstämmen kontrollieren. Befinden sich dort ausgegrabene Löcher, handelt es sich sehr wahrscheinlich um ein Wiesel/Mauswiesel, der dort nach Wühlmäusen sucht.

Lebensweise

Auch bei der Lebensweise sind Unterschiede zwischen Marder, Wiesel und Iltisse zu erkennen. Das setzt allerdings eine genaue Beobachtung voraus.

Baummarder (Martes martes) auf Baum
Marder sind im Gegensatz zu ihren Artgenossen hervorragende Kletterer.
  • Marder: nachtaktiv; Baummarder springen bis zu 4 Meter weit; Steinmarder bevorzugen Bodenkontakt; kleinere Reviere als Wiesel und Iltis
  • Wiesel: tag- und nachtaktiv, Hermelin sommerliche Tag- und winterliche Nachtaktivität und ab Dämmerung unterwegs; deutlich größere Reviere bis 200 Hektar
  • Iltis: ebenfalls wie Marder nachtaktiv; überwiegend am Boden unterwegs; können schwimmen sowie tauchen

Hier finden Sie Tipps, um Marder loszuwerden

Häufig gestellte Fragen

Wie lassen sich Marder vertreiben?

Eine Vertreibungsmethode ist Krach, wie beispielsweise laute Musik oder ein tonerzeugender Marderschreck. Als „stille“ Vertreibungsmethoden eignen sich Repellent-Produkte, die für den Marder einen unangenehmen Geruch bieten. Sie sind als Spray und Pulver erhältlich, wobei bei Letzterem der Duft nicht so schnell verfliegt wie beim Spray. Das Desinfizieren von Aufenthaltsorten der Marder ist zudem erforderlich, damit sie von ihrer eigenen Duftmarke nicht erneut angezogen werden.

Welche Marderarten leben in Deutschland?

Am bekanntesten sind Echte Marder (Martes), zu denen der Baum- (Martes martes) und Steinmarder (Martes foina) zählen. Und dann gibt es die weitere Mardergattung der Wiesel (Mustela) und die Unterart der Iltisse. Als Wiesel sind vor allem der Mauswiesel (Mustela nivalis) und das Hermelin (Mustela erminea) bekannt. Die einzig hier beheimateten Iltisse sind der Europäische Iltis ( Mustela putorius), das Frettchen (Mustela putorius furo) sowie der stark bedrohte Europäische Nerz (Mustela lutreola). Aber auch der Europäische Dachs (Meles meles) sowie der Fischotter (Lutra lutra) zählen zu den Marderarten.

Wer von Mardern, Wieseln und Iltissen frisst Autokabel an?

Das ist eindeutig der Steinmarder. Er ist in puncto Lebensraum nicht wählerisch und er nimmt auch mit Motorräumen vorlieb. Der Kabelfraß ist häufig eine Wut- beziehungsweise Aggressionsreaktion auf einen Artgenossen, der sich in die Nähe seines markierten Reviers gewagt hat.

Wie alt werden Marder, Wiesel und Iltis?

Die Lebenserwartung bei Mardern liegt zwischen 3 und 10 Lebensjahre, wobei Baummarder auch bis zu 16 Lebensjahren alt werden können. In freier Wildbahn wird dieses Alter aber kaum erreicht. Auch Wiesel fallen häufig in jungen Jahren ihren Fressfeinden zum Opfer, sodass ihre durchschnittliche Lebenserwartung auf 1 bis 3 Lebensjahre gesunken ist. Ohne Fressfeinde können Mauswiesel bis zu 5 Jahre und Hermeline bis zu 7 Jahre alt werden. Iltisse besitzen eine Lebenserwartung von rund 6 Jahren.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.
Scroll Up