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Haselnuss-Blüte: Beginn und Ende der Blütezeit

Haselnuss-Blüte

Die frühe Blüte der Haselnuss zeigt vielen Menschen den nahenden Frühling an. Allergiker allerdings freuen sich weniger, denn der Blütenstaub kann Allergien auslösen. Erfahren Sie, wann die Blütezeit des Birkengewächses beginnt und endet.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Blütezeit zwischen Februar und März
  • blüht bei milder Witterung häufig schon im Dezember / Januar
  • Blütezeit kann bis in den April hineinreichen
  • Blüten erscheinen weit vor dem Laubaustrieb
  • Blüten erfrieren leicht in Spätfrösten

Wann und wie lange blüht die Haselnuss?

Biene an Haselnussblüte
Die Blüte der Haselnuss ist zu Jahresbeginn eine wichtige Nahrungsquelle für Fluginsekten.

Die bis zu sechs Meter hohe, meist strauchartig wachsende Haselnuss (Corylus avellana) ist ein typischer Winterblüher, dessen Blüten sich lange vor dem Laubaustrieb einfinden. Der Grund hierfür liegt in der Art der Befruchtung, denn Haselnussblüten werden durch den Wind bestäubt. Nichtsdestotrotz fliegen viele Insekten auf die pollenreichen männlichen Blüten, die gerade für Wildbienen und Hummeln die erste Nahrung des Jahres stellen. Zwischen Januar und Februar, manchmal sogar schon im Dezember, erscheinen die männlichen Blüten des Haselnussstrauches, die weiblichen, unscheinbaren Haselnussblüten treten hingegen erst etwas später auf. Grundsätzlich liegt die Blütezeit der Hasel je nach Witterung zwischen Januar und März, wobei in manchen Jahren eine verspätete Blüte auch bis in den April hinein reichen kann.

Haselnüsse

Hinweis: Haselnüsse enthalten viel gesundes Öl, Eiweiß, wertvolle Mineralstoffe sowie Vitamine. Als wichtiger Nahrungslieferant war der Strauch früher den Kelten und Wikingern heilig.

Von welchen Faktoren sind Beginn und Ende der Blütezeit abhängig?

Früher blühte die Haselnuss zwischen Februar und März, seit einigen Jahrzehnten verlagert sich die Blütezeit jedoch kontinuierlich weiter nach vorn. In milden Wintern ohne Frost und Schnee erscheinen die männlichen Haselnussblüten daher oft schon im Dezember oder Januar und verlängern die Blütezeit so um einige Wochen. Die Ursache dafür ist in den wärmeren Wintermonaten zu suchen, vor allem, wenn in diesen die Sonne noch besonders intensiv scheint. Die lange Blütezeit bringt jedoch so einige Probleme mit sich, denn

  • Haselnussblüten fallen oft plötzlich auftretenden Frösten zum Opfer
  • erfrieren häufig in Nacht- oder Spätfrösten
  • zu früh auftretende Blüten liefern Bienen, Hummeln und anderen Insekten keine Nahrung mehr

Achten Sie daher bei der Pflanzung von Haselnusssträuchern darauf, diese nicht an allzu geschützte und warme Standorte zu setzen. Schützen Sie die Blüten zudem vor Frösten, insbesondere gegen Ende des Winters.

Haselnuss schneiden

Tipp: Schneiden Sie Haselnusssträucher in den Wintermonaten, jedoch auf keinen Fall während der Blüte. Am besten eignet sich hierfür die Zeit zwischen Oktober und Dezember.

Männliche und weibliche Haselnussblüten unterscheiden

Haselnusssträucher sind zweihäusig, es blühen also stets männliche und weibliche Blüten an einem Strauch. Die männlichen, pollentragenden Blüten der Haselnuss erscheinen dabei früher als die weiblichen. Sie lassen sich auch deutlicher erkennen. Entwickelt ein Strauch nur Blüten eines Geschlechts, kann keine Befruchtung stattfinden – in der Folge gibt es im Herbst auch keine leckeren Haselnüsse zum Ernten.

Männliche (links) und weibliche (rechts) Haselnussblüten
Männliche (links) und weibliche (rechts) Haselnussblüten lassen sich gut unterscheiden.
Männliche BlütenWeibliche Blüten
hängen in bis zu zehn Zentimeter langen Kätzchen von den Triebenunscheinbar in einer Knospe verborgen
sind grünlich-gelb gefärbtan roten Narben zu erkennen
erscheinen paarweise oder in Viererbündelnbestehen lediglich aus Fruchtknoten mit Narbe
enthalten sehr viele gelbliche Blütenpollen, die vom Wind verweht werdenenthalten keinen Nektar und sind deshalb für Insekten uninteressant
entwickeln nach der Befruchtung die von einer glockenförmigen Hülle umgebenden Früchte
Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Haselblüten

Hinweis: Bei den im Supermarkt erhältlichen Haselnüssen handelt es sich in der Regel nicht um Früchte heimischer Sträucher, sondern um die eigens in südeuropäischen Plantagen angebauten, größeren Früchte der Lamberts-Hasel (Corylus maxima).

Häufig gestellte Fragen

Wie reagieren Allergiker auf die Haselnuss-Blüte?

Viele Menschen reagieren auf die Pollen der Haselnussblüte mäßig bis stark allergisch. Diese Allergie zeigt sich vor allem durch Symptome wie tränende sowie brennende oder juckende Augen und eine Anschwellung der Nasenschleimhäute, die sich durch Niesattacken und Schnupfen bemerkbar macht.

Ist die Blüte der Haselnuss giftig?

Nein, die Blüte der Haselnuss weder für Menschen noch für Tiere giftig. Vorsichtig müssen daher nur Pollenallergiker sein, alle anderen müssen sich keine Gedanken machen. Übrigens tritt diese Pollenallergie häufig zusammen mit einer ebensolchen gegenüber anderen frühblühenden Gehölzen wie Erlen und Birken auf.

Kann man die Blüten der Haselnuss essen?

Zwar gilt die Haselnuss selbst nicht als Heilpflanze, dennoch werden aus ihren Blüten seit wahrscheinlich tausenden von Jahren Tees bereitet. Diese sollen nach dem Volksglauben schweißtreibend wirken und daher gegen Erkältungen helfen. In Hungerjahren wurden Haselnussblüten zudem vermahlen und zum Strecken von Getreidemehlen verwendet.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.
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