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Benjeshecke anlegen: so geht es

Benjeshecke anlegen: so geht es

Das Anlegen einer Benjeshecke ist leicht und benötigt nicht allzu viel Material. Ist genug Reisig im Garten vorhanden, ist sie außerdem so gut wie umsonst. Nur das Aufschichten erfordert etwas Arbeit.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Benjeshecken bestehen aus Reisig und Gehölzschnitt unterschiedlicher Holzarten
  • frisches Reisig kann ausschlagen
  • Büsche und Bäume wachsen dann von allein
  • Tiere und Pflanzen finden Unterschlupf
  • andere Gartenabfälle können mitverarbeitet werden

Definition einer Benjeshecke

Als Benjeshecke oder Totholzhecke wird eine Hecke aus aufgeschichtetem Reisig bezeichnet. Zur Stabilisierung werden Pfosten verwendet, die in regelmäßigen Abständen in die Erde geschlagen werden. Dazwischen wird das vorhandene Material locker aufgeschichtet. Mit der Zeit entwickelt sich aus der Totholzhecke eine lebende Hecke mit einer Vielfalt an Pflanzen- und Tierarten.

Benjeshecke
Quelle: 14GTR, Dead hedge Royal Fort Gardens, Bristol, bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 4.0

Benjeshecke anlegen

Der Bau einer solchen Hecke oder eines Zauns erfordert nicht viel Aufwand und Material. Vieles davon ist meist schon im eigenen Garten vorhanden oder kann über Anzeigen im Internet oder von Gartennachbarn günstig oder kostenlos erworben werden.

Das richtige Material

Grundsätzlich ist jedes Holz geeignet, trotzdem ist es sinnvoll, auf einige Eigenheiten der unterschiedlichen Arten zu achten. Da die Benjeshecke nicht tot bleiben soll, ist es richtig, Holz zu verwenden, welches noch ausschlagen und wachsen kann. Deshalb eignen sich:

Auch Brombeeren wachsen sehr schnell und gut aus abgeschnittenen Ranken weiter. Leider können wilde Brombeeren rasch die gesamte Hecke überwuchern und sind daher unerwünscht.

Reisig im Garten

Außerdem sind Obstbäume, andere Laubbäume und auch Nadelholz geeignet. Das Reisig sollte in etwa die gleiche Länge aufweisen. Zur Auflockerung können aber auch Baumstümpfe und dickere Äste dienen. Selbst Grünschnitt und Laub können in der Hecke mit untergebracht werden.

Gerade gewachsene, dicke Äste können Sie als Pfosten verwenden, es ist dann unnötig, extra welche dafür zu kaufen.

Notwendiges Werkzeug

  • eventuell Erdbohrer (nur bei schweren, verdichteten Böden)
  • Hammer
  • Gartenschere
  • Astschere oder Säge

Benjeshecke anlegen – Anleitung

  1. Länge, Breite und Höhe der Hecke bestimmen
  2. Höhe sollte 150 cm nicht übersteigen, lässt sich sonst schlecht weiter aufschichten und wird instabil
  3. Pfostenentfernung festlegen, orientiert sich an den längsten Ästen oder Zweigen
  4. Pfosten in den entsprechenden Abständen in die Erde schlagen
  5. Äste und Zweige zwischen den Pfosten aufschichten
  6. zu unterst dickeres und längeres Material locker schichten, um Hohlräume zu bilden
  7. lange Äste zwischen den Pfosten einflechten
  8. herausstehende Zweige mit der Gartenschere oder Säge zurechtschneiden
Benjeshecke Pfosten
Benjeshecke anlegen

Wissenswertes zur Benjeshecke

  • auch wenn von einer Totholzhecke gesprochen wird, muss das Holz nicht unbedingt tot sein
  • frischer Gehölzschnitt ist genauso geeignet wie älterer
  • Hecke sackt mit der Zeit in sich zusammen, das ist gewollt
  • die untere Schicht wird zur Hummus Schicht
  • Wind und Tiere bringen wilde Samen in die Hecke
  • diese keimen und bereichern die Hecke mit verschiedenen Pflanzenarten
  • Reisig kann später wieder aufgeschichtet werden
  • Hecke nicht verdichten, da sonst Tiere in Hohlräumen gefährdet sind
  • Benjeshecke funktioniert nur gut in Verbindung mit einem naturnahen Garten
  • ansonsten bleibt die Hecke tatsächlich überwiegend tot
Benjeshecke

Fragen rund um die Totholzhecke

Was ist der Vorteil einer Benjeshecke?

Eine Totholzhecke macht insgesamt wenig Arbeit, nimmt nicht viel Platz ein, bietet einen guten Sichtschutz und eignet sich als Schutz für verschiedene Tierarten. Im Gegensatz zu einer gepflanzten Hecke muss zum Beispiel nicht gegossen werden und Unterholz oder Unkraut muss nicht herausgeschnitten werden.

Welche Tiere leben in einer Totholzhecke?

Dazu gehören zum einen verschiedene Insektenarten, deren Larven sich von totem Holz ernähren oder die die Hecke als Versteck nutzen. Zum anderen finden sich aber mit der Zeit auch Säugetiere, zum Beispiel Igel oder Mäuse ein. Auch einzelne Reptilien, etwa Eidechsen oder Ringelnattern können die Hecke nutzen. Sehr wichtig ist eine Totholzhecke auch für Vögel, die bei einer ausreichenden Dichte und Breite in der Hecke nisten können.

Muss die Benjeshecke nach dem anlegen gepflegt werden?

Das Beste für die Benjeshecke ist, wenn sie den größten Teil des Jahres in Ruhe gelassen wird. Nur dann kann sie sich selbständig entwickeln und Pflanzen und Tiere finden einen Platz, der ihnen Lebensraum bietet. Zur Pflege einer Totholzhecke gehört nicht viel Arbeit. Wenn einzelne Sträucher erfolgreich ausschlagen und wachsen, müssen sie eventuell ab und zu an den Seiten eingekürzt werden, damit die Hecke nicht zu breit wird. Es kann außerdem notwendig sein, bestimmte Pflanzen, die sich schneller als die Hecke selbst entwickeln herauszuschneiden, dazu gehört zum Beispiel die Brennnessel oder die Brombeere.

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