Hainbuchenhecke düngen: wann und womit?
Die Hainbuche ist anspruchslos, robust sowie sehr schnittverträglich – kein Wunder also, dass das Birkengewächs gern für Heckenpflanzungen verwendet wird. Wir zeigen, wie Sie die beliebte Hainbuchenhecke für ein gesundes Wachstum richtig düngen.
Auf den Punkt gebracht
- in durchlässigen, humusreichen und lehmhaltigen Boden pflanzen
- Düngung nur bei Pflanzung sowie in den ersten Standjahren notwendig
- reifer (Laub-)Kompost und Hornmehl am besten geeignet
- lediglich einmal jährlich zum Frühjahrsaustrieb düngen
- ältere Hainbuchen nur mit eigenem, verrottendem Laub versorgen
Inhaltsverzeichnis
Nährstoffbedarf der Hainbuchenhecke
Bei der wegen ihres sehr hellen Holzes auch als Weißbuche bezeichneten Hainbuche (Carpinus betulus) handelt es sich um einen heimischen, an die Bedingungen in Au- und Laubwäldern perfekt angepassten Laubbaum, der besonders gerne als Hecke kultiviert wird. Das Birkengewächs ist sehr anpassungsfähig und genügsam, fühlt sich an fast jedem Standort – ob sonnig, halbschattig oder sogar schattig – wohl. Der Boden ist optimalerweise
- locker und gut durchlässig
- tiefgründig
- humusreich
- lehmhaltig
- mäßig feucht bis feucht
Aufgrund ihrer hohen Anpassungsfähigkeit fühlt sich die Hainbuche jedoch auch auf Sandböden und ähnlichen Untergründen schnell heimisch – lediglich mit Staunässe kommt das Gehölz nicht zurecht.
Wie viele heimische Laubbäume hat auch die Hainbuche nur einen geringen Nährstoffbedarf, der sich im natürlichen Nährstoffkreislauf aus dem verrottenden Herbstlaub und anderen organischen Substanzen deckt. Schließlich kommt auch im Wald niemand vorbei, um die Bäume regelmäßig zu düngen!
Hinweis: All diese Eigenschaften machen die Hainbuche übrigens zu einem so genannten „Klimabaum“, d. h. die Art passt sich gut an verändernde klimatische Bedingungen an und kommt zeitweise sogar mit Trockenheit zurecht.
Geeignete Düngemittel
Sofern die Hainbuche an einem geeigneten, humusreichen Standort steht, benötigt sie nur wenig zusätzliche Düngung. Am besten greifen Sie zum Düngen der Hainbuchenhecke zu gut gereiftem Kompost. Vor allem Laubkompost versorgt die Heckenpflanzen mit allen benötigten Nährstoffen. Bei der Pflanzung der jungen Gehölze können Sie zudem noch etwas Hornmehl oder Hornspäne hinzugeben. Später sollten Sie jedoch auf die Düngung mit stickstoffhaltigen Düngemitteln verzichten, da dies den Befall mit Schädlingen sowie Pilzkrankheiten begünstigt. Statt Kompost eignet sich auch ein käuflich erhältlicher Baum- oder Heckendünger auf organischer Basis sowie mit niedrigem Stickstoffgehalt.
Tipp: Unter der Hecke verteilter Rindenmulch hält nicht nur lästiges Unkraut fern und die Feuchtigkeit im Boden, sondern versorgt die Gehölze zudem mit wertvollen Nährstoffen während des Verrottungsprozesses. Da Hainbuchen zudem leicht saure pH-Werte gut vertragen, schadet ihnen das Material nicht.
Düngezeitpunkt und -häufigkeit
Eine gesunde Hainbuchenhecke müssen Sie lediglich zu diesen Zeitpunkten mit Kompost oder einem biologischen Universaldünger düngen:
- bei der Pflanzung
- in den ersten, jungen Jahren
- bei Mangelerscheinungen
- auf nährstoffarmen Böden
1. Bei der Pflanzung
Bei der Pflanzung geben Sie in jedes Pflanzloch eine Schaufel reifen Kompost sowie etwas Hornmehl oder Hornspäne oder einen Bio-Universaldünger mit Langzeitwirkung hinein. Vermischen Sie diese Düngemittel mit dem Aushub und sorgen Sie dafür, dass die Bäumchen in den nächsten Wochen und Monaten stets leicht feucht gehalten werden.
2. In den ersten Standjahren
Damit die junge Hainbuchenhecke gesund und vor allem kräftig wächst (schließlich soll sie möglichst dicht werden), ist in den ersten Standjahren eine jährliche Düngung mit Kompost und gegebenenfalls Hornmehl sinnvoll. Gehen Sie dabei wie folgt vor:
- optimaler Zeitpunkt zum Austrieb im Frühjahr
- je Bäumchen eine Schaufel Kompost plus ca. einen Esslöffel voll Hornmehl
- gleichmäßig um den Stamm herum verteilen
- möglichst leicht in den Boden einarbeiten
- gießen
Etwas später bedecken Sie die Flächen unter der Hecke mit hochwertigem Rindenmulch.
3. Düngung bei Mangelerscheinungen
Gelegentlich entwickeln Hainbuchenhecken Mangelerscheinungen, die sich vor allem an verformten und / oder verfärbten Blättern kenntlich machen. Diese Mangelerkrankungen kommen hauptsächlich an Standorten mit nährstoffarmen Böden, z. B. Sandböden, vor. Vor allem Eisenmangel tritt in solchen Fällen häufiger auf, der sich an hellen, gelblichen Blättern mit deutlich hervortretenden Blattadern erkennen lässt. Hier hilft ein spezieller Eisendünger, der nach Packungsanweisung verabreicht wird.
4. Düngung auf nährstoffarmen Böden
Um solchen Mangelerscheinungen vorzubeugen, sind Hainbuchenhecken auf nährstoff- bzw. humusarmen Böden regelmäßig zu düngen. Steht die Hecke auf Sandboden, so ist ein Universal-Langzeitdünger auf biologischer Basis die beste Wahl. Achten Sie darauf, die letzte Düngergabe spätestens im Juni zu verabreichen, damit die jungen, weichen Triebe noch rechtzeitig vor dem Winter ausreifen können.
Ältere Hainbuchen nicht düngen
Ältere, gut etablierte Hainbuchenhecken müssen Sie in der Regel nicht mehr düngen. Es genügt, wenn Sie das Herbstlaub unter der Hecke verteilen und dort verrotten lassen – wie in der Natur auch.
Weitere Pflege-Tipps für eine gesunde Hainbuchenhecke
Häufig gestellte Fragen
Ungeeignet für Hainbuchenhecken sind sämtliche mineralischen Dünger wie beispielsweise Blaukorn. Diese enthalten viel zu viel Stickstoff und schaden zudem dem Bodenleben, d. h. verhindern die Entwicklung eines gesunden Humusbodens. Auch stark stickstoffhaltige organische Düngemittel wie Pferdemist oder Rinderdung sind für Hainbuchen nicht zu empfehlen.
Hainbuchen sind vor allem in feuchten Auwäldern zu finden und fühlen sich daher auch in einer Heckenpflanzung im heimischen Garten eher auf leicht feuchten Böden wohl. Wässern Sie die Hainbuchenhecke vor allem an trockenen, heißen Tagen nach folgender Faustregel: Verabreichen Sie pro Meter Baumhöhe ca. 10 Liter Wasser. Der beste Zeitpunkt zum Wässern liegt dabei in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden.
Manchmal ist die Empfehlung zu lesen, Hainbuchenhecken nach dem Schneiden zu düngen. Das sollten Sie jedoch insbesondere nach einem Sommerschnitt besser bleiben lassen, da die danach verstärkt austreibenden Triebe nicht mehr ausreifen und in kalten Wintern zurückfrieren können. Achten Sie stattdessen darauf, die Gehölze nach dem Schnitt gründlich zu wässern und den Boden in den Wochen danach stets leicht feucht zu halten.