Wann sollte man gegen den Buchsbaumzünsler spritzen?
Er hat schon einige prächtige Buchsbaumhecken auf dem Gewissen, der Buchsbaumzünsler. Zur Bekämpfung bieten sich unter anderem verschiedene Spritzmittel an. Doch wann ist der richtige Zeitpunkt, um gegen den Zünsler zu spritzen?
Auf den Punkt gebracht
- je früher erkannt, desto erfolgversprechender die Behandlung
- Bekämpfung zu unterschiedlichen Zeitpunkten mit unterschiedlichen Methoden
- Spritzen nur ein Schritt bei der Bekämpfung des Buchsbaumzünslers
- richtiger Zeitpunkt abhängig von Aktivität der Schädlinge
Inhaltsverzeichnis
Befall zeitig erkennen
Bei diesem Schädling handelt es sich um einen Kleinschmetterling. Bevor man zum Spritzen gegen den Buchsbaumzünsler übergeht, sollte man ihn und seine Larven zunächst bestimmen. An diesen Merkmalen erkennen Sie ihn:
- dunkel umrandete, seidig weiße Vorderflügel
- Larven gelbgrüne bis dunkelgrüne Raupen
- grüne Larven auf grünem Laub schlecht zu erkennen
- typische Anzeichen im Frühjahr
- weiße Gespinste zwischen Blättern und Trieben
- Fraßspuren und/oder Kotkrümel an Blättern und Trieben
Tipp: Zwischen April und September ist eine regelmäßige Kontrolle des Buchsbaumes auf entsprechende Gespinste, Raupen oder Kotspuren empfehlenswert. Nur so kann ein Befall frühzeitig erkannt und behandelt werden.
An Lebensrhythmus orientieren
Wer diesen Schädling mit Spritzmitteln wirksam bekämpfen möchte, sollte seine Lebensweise kennen, denn die ist ausschlaggebend für den Erfolg einer Behandlung. Das liegt daran, dass der Buchsbaumzünsler in mehreren Phasen seines Lebens ausgeklügelte Taktiken einsetzt, um sich zu schützen. Die Eier und Puppen überwintern im Innern der Pflanzen. so sind sie Ende Februar/Anfang März durch Gespinste und Blätter geschützt und können zu diesem Zeitpunkt nur durch einen Rückschnitt entfernt werden.
Der erste Schritt hin zum Spritzen gegen den Buchsbaumzünsler ist das Aufstellen von Pheromonfallen, um den Falterflug zu beobachten. Sowohl im April/Mai für die erste und im August und September für die zweite Generation des Falters. In besonders warmen Jahren kann der Falterflug auch früher erfolgen.
Hinweise: Setzt man Spritzmittel zu spät ein, kann der Buchsbaumzünsler den Buchs so stark schädigen, dass dieser abstirbt.
Wann sollte man spritzen?
Der richtige Zeitpunkt bestimmt über Erfolg oder Misserfolg beim Spritzen gegen den Buchsbaumzünsler. Das beste Spritzmittel nützt nichts, wenn es zu früh oder zu spät verabreicht wird. Diese Mittel wirken insbesondere gegen die Raupen des Buchsbaumzünslers. Folglich sind sie am wirkungsvollsten, wenn man sie im Raupenstadium einsetzt, sprich sobald sich die Raupen frei auf der Pflanze bewegen:
- etwa zehn Tage nach Entdecken der Falter den Buchs zurückschneiden
- so wird ein Großteil der Eier und Larven entfernt
- weitere vier Tage später mit dem Spritzen beginnen
- Behandlung nach ein bis zwei Wochen wiederholen
- bei Außentemperaturen ab 15 °C und trockenem Wetter
- keine bestimmte Tageszeit
- Pflanzen nicht nur äußerlich einspritzen
- auch das Innere intensiv behandeln
Bei den Spritzmitteln sollte man ausschließlich auf biologische Präparate setzen. Diesbezüglich haben sich Mittel auf Basis des Bakteriums Bacillus thuringiensis bereits bewährt. Sie wirken gegen frei fressende Schmetterlingsraupen und Käferlarven. Die Wirkstoffe werden durch die Fraßtätigkeit von den Raupen aufgenommen, was sie schließlich abtötet. Zur direkten Bekämpfung bietet sich auch Neemöl an.
Zur Winterruhe wirkungslos
Während der Winterruhe ist eine Behandlung mit Spritzmitteln nicht empfehlenswert. Die Winterruhe hängt von der Tageslänge ab und beginnt in der Regel bereits im September. Die Tiere sind jetzt inaktiv. Sie überwintern in Gespinsten aus Blättern und Fäden und werden erst mit steigenden Temperaturen ab ca. 12 °C im nächsten Frühjahr wieder aktiv.
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Häufig gestellte Fragen
Sie sind Teil einer effektiven Bekämpfung, da sie nicht in jedem Entwicklungsstadium des Schädlings wirken können und weitere Maßnahmen wie befallene Teile der Pflanze frühzeitig herausschneiden, in der Regel notwendig sind.
Natürliche Fressfeinde gibt es kaum. Das liegt daran, dass die Raupen giftig sind und dadurch von den meisten Schädlingsvertilgern gemieden werden. Die Giftigkeit kommt daher, dass sie durch ihre Fraßtätigkeit toxische Inhaltsstoffe aus dem Buchsbaum aufnehmen. Aus diesem Grunde sollte man beim Absammeln der Raupen auch Handschuhe tragen.
Vorbeugen kann man einem Befall in der Regel nicht. Allerdings kann man schon beim Kauf neuer Pflanzen darauf achten, dass sie gesund sind. Zudem kann es hilfreich sein, in der Nähe der Buchsbäume Gelbtafeln aufzuhängen, um Anzeichen einer möglichen Buchsbaumzünsler-Population frühzeitig zu erkennen und schnellstens handeln zu können.