6 häufige Schädlinge an Minze Pflanzen
Es gibt verschiedene Schädlinge, die Minze-Pflanzen im Kräutergarten oder auf dem Balkon befallen. Nicht immer sind dabei alle Minz-Arten betroffen. Damit Sie die Blätter weiterhin in der Küche nutzen können, sind verschiedene Maßnahmen zur Bekämpfung einzuleiten.
Auf den Punkt gebracht
- Minze-Pflanzen von verschiedenen Schädlingen heimgesucht
- dazu gehören beispielsweise Läuse, Käfer oder Schmetterlinge
- Schadbild reichen von Kahlfraß bis zu verklebten Blättern
- bei Bekämpfung Hausmittel Insektiziden vorziehen
- Pfefferminze bei starkem Befall bis zur Basis zurückschneiden
Inhaltsverzeichnis
Minzenblattkäfer (Chrysolina spp.)
Aussehen/Schadbild
- bevorzugt auf Pfefferminze
- sorgen für Löcher in Blättern
- auffällig sind kleine schwarze Kotkugeln
- schwarz gefärbte Larven fressen sechs Wochen lang
- Käfer selbst 8 bis 10 mm groß
- metallisch grün oder blau schimmernd
Bekämpfen
Stellen Sie das Schadbild fest, ist es ratsam schnell zu handeln, da der Pfefferminze ansonsten ein Kahlfraß droht:
- Käfer suchen und einsammeln
- bei hohem Befall Triebe an der Basis schneiden
- heruntergefallene Schädlinge ebenfalls aufsammeln
Tipp: Den Pfefferminzpflanzen schadet ein solcher radikaler Rückschnitt nicht, denn sie treiben vom Boden her mehrmals im Jahr wieder aus.
Minzebär (Spilosoma lubricipeda)
Aussehen/Schadbild
- auch Breitflügelliger Fleckleibbär oder Weiße Tigermotte genannt
- auf allen Minze-Arten zu finden
- weißer Schmetterling mit schwarzen Punkten auf Flügeln
- legt Eier zwischen Mai und Ende Juli auf Blattunterseite
- Larven fressen die Blätter
- bis 4 Zentimeter große, braunbehaarte Raupen
Bekämpfen
Entdecken Sie vermehrt Schmetterlinge in der Nähe der Minze-Pflanzen, sollte Sie dem Aufmerksamkeit schenken:
- Blätterunterseiten untersuchen
- eventuell abgelegte Eier entfernen
- Raupen im Herbst aktiv
- in den frühen Morgenstunden absammeln
Blattläuse (Aphidoidea)
Aussehen/Schadbild
- kleine, meist grüne Insekten mit schwarzen dünnen Beinen
- an allen Minze-Sorten aktiv
- zunächst meist an den Spitzen der neuen Triebe
- später auf allen Blättern
- häufig auf der Unterseite
- sondern klebrige Substanz ab
- ziehen vermehrt Ameisen an
Bekämpfen
Nachdem Sie die von den Schädlingen befallenen Minze-Pflanzen mit einem harten Wasserstrahl abgebraust haben, können Hausmittel zum Einsatz kommen:
- ein Esslöffel (etwa 15 ml) Schmierseife
- ein Esslöffel Spiritus
- mit einem Liter Wasser gut mischen
- in Sprühflasche geben
- befallene Pflanzen nach dem Abbrausen einsprühen
- alle zwei bis drei Tage wiederholen
- alternativ Zigaretten ohne Filter zerbröseln und in Wasser kochen
- braune Brühe in Sprühflasche füllen
Von der Tabaksud-Mischung reicht es in der Regel aus, dass die Pflanzen nur ein einziges Mal eingesprüht werden, damit die Blattläuse erfolgreich bekämpft werden.
Hinweis: Da Blattläuse nicht mehr selbstständig auf die Pflanzen klettern können, müssen Sie die auf den Boden gefallenen Schädlinge nicht aufsammeln.
Mehr Tipps für die Blattlaus-Bekämpfung
Schwarzpunktzikaden (Eupteryx atropunctata)
Aussehen/Schadbild
- auch als Bunte Kartoffel-Blattzikade bekannt
- bevorzugt an Kartoffeln, Malvengewächsen und Kräutern zu finden
- suchen vermehrt Pfefferminze heim
- gelbe Grundfarbe mit schwarzen Flecken
- etwa 3,5 mm groß
- saugen Blattsaft aus
- Blätter werden dünn
- fangen an zu welken
Bekämpfen
Auch wenn es sich um einen Schädling handelt, stehen die Zikaden unter Naturschutz und dürfen daher nicht bekämpft werden:
- absammeln und an weit entfernten Ort aussetzen
- befallene Triebe abschneiden
- im Herbst Pflanze ganz entfernen
- an einem anderen Platz neue Pflanzen setzen
Grüner Schildkäfer (Cassida viridis)
Aussehen/Schadbild
- vermehrt auf Pfefferminze zu entdecken
- Käfer bis 10 Millimeter lang
- auffallend hellgrüne Farbe
- runder, flacher Körper
- Eiablage an den Blättern der Pflanze
- sowohl Larven als auch Käfer fressen die Blätter
- Schadbild sind große Löcher
Bekämpfen
Diese Schädlinge an Minze-Pflanzen lassen sich ganz einfach absammeln. In den frühen Morgenstunden sind sie relativ unbeweglich und noch klamm von der Nacht. Die Eier können Sie direkt nach Ablage mit einem Tuch von den Pfefferminzblättern wischen.
Erdflöhe (Psylliodes)
Aussehen/Schadbild
- stecknadelgroße, meist schwarze Schädlinge
- auf Pfefferminze anzutreffen
- halten sich überwiegend in Erde auf
- fressen kleine Löcher in die Blätter
Bekämpfen
Durch regelmäßiges Hacken der Erde rund um die Pflanzen können die Erdflöhe schnell vertrieben werden.
Mehr über Erdflöhe
Häufig gestellte Fragen
Chemische Mittel zur Bekämpfung sind nicht empfehlenswert, weil die Blätter in den meisten Fällen ja noch verzehrt werden sollen. Mischen Sie stattdessen 15 ml flüssige Kernseife mit einem Liter Wasser und geben die Mischung in eine Sprühflasche oder einen Drucksprüher, je nachdem wie groß der Aufwand des Einsprühens wird, und sprühen die Pflanzen damit alle zwei bis drei Tage ein.
Wenn Sie die Pflanzen aufgrund eines Blattlausbefalles abbrausen wollen, dann bietet es sich an, Pflanzen in Töpfen auf den Kopf zu drehen und dann abzubrausen. So fallen die Schädlinge nicht rund um die Pflanze in den Topf. Zudem können Sie so die Blattunterseiten besser mit dem Wasserstrahl erreichen.
Naturnahe Gärten bilden in der Regel eine eigene Symbiose aus Nützlingen und Schädlingen. So ernähren sich die Nützlinge von den Schädlingen an den Pflanzen. Insektenhotels und Vogelhäuschen ziehen die Bewohner in den Garten, so dass auch die Schädlinge an der Minze rasch ganz natürlich bekämpft werden können.
Wenn die Schädlinge sich tatsächlich nicht vom Minz-Beet und von den Pflanzen vertreiben lassen dann ist es ratsam, an dieser Stelle alle Pflanzen zu entfernen. Bedenken Sie jedoch, dass sich die meisten Minze-Pflanzen unterirdisch vermehren und auch aus der Basis immer wieder neu wachsen. Daher müssen Sie auch die Wurzeln gut entfernen. Ihr Beet legen Sie dann mit frischen Pflanzen an anderer Stelle wieder neu an. Chemische Mittel sollten Sie bei Blättern, die Sie noch verzehren möchten, nicht einsetzen.