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Malvengewächse, Malvaceae – Steckbrief, Merkmale und Arten

Hibiskus im Garten

Die Malvengewächse (botanisch Malvaceae) sind eine Pflanzenfamilie, die zur Ordnung der Malvenartigen (Malvales) gehört. Insgesamt besteht diese Pflanzenfamilie aus neun Unterfamilien mit 243 Gattungen und rund 4300 Arten. Malvengewächse kommen weltweit vor, der Schwerpunkt ihrer Verbreitung liegt jedoch in den Tropen.

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Malvengewächse

Niedrigere Klassifizierung

Malvengewächse zählen zu den Pflanzenfamilien, deren Unterfamilien sich teils deutlich in Aussehen und Wuchsform unterscheiden, sodass eine Klassifizierung nicht immer einfach ist. Genetische Untersuchungen in jüngster Zeit haben daher zu größeren Änderungen in der Systematik der Pflanzenordnung geführt, sodass ehemalige Familien heute lediglich Unterfamilien der Malvengewächse sind.

Die aktuellen niedrigen Klassifizierungen sind:

  • Byttnerioideoe: 26 Gattungen
  • Grewioideae: 25 Gattungen
  • Sterculioideae (Sterkuliengewächse): 12 Gattungen
  • Tilioideae (Lindengewächse): 3 Gattungen
  • Dombeyoideae: 21 Gattungen
  • Brownlowioideae: 8 Gattungen
  • Helicteroideae: 8 bis 12 Gattungen
  • Malvoideae: 78 Gattungen
  • Bombacoideae (Wollbaumgewächse): 12 bis 16 Gattungen

Die jeweiligen Unterfamilien unterteilen sich in zahlreiche Gattungen der Malvaceae und ermöglichen so einen tieferen Einblick in die große Vielfalt der Malvengewächse. Den größten Tribus bilden hierbei die Malvengewächse im engeren Sinn (Malvoideae) mit 78 Gattungen und rund 1670 dokumentierten Arten. Viele von ihnen kennen wir als Zimmerpflanzen, dekorative Stauden oder Sträucher im heimischen Garten.

Vegetative Merkmale

Bezüglich der vegetativen Merkmale sind die Malvengewächse sehr vielfältig. Unter ihnen sind sowohl einjährige bis ausdauernd wachsende krautige Pflanzen als auch verholzende Sträucher und Bäume. Bis ins 16. Jahrhundert hatten Malven generell den Namen Pappel (von „Papp“: Schleim, Brei). Diese Bezeichnung stammt von den Schleimstoffen, die in Blättern und Blüten der Pflanzen enthalten sind.

  • Wuchsform: krautig, verholzende Sträucher, Bäume, selten auch Lianen
  • Lebenszyklus: meist mehrjährig oder ausdauernd, seltener ein- oder zweijährig
  • Höhe: je nach Art zwischen einigen Zentimetern und rund 40 Metern
  • häufig finden sich Haare (Sternhaare) auf der Blattunterseite oder anderen Pflanzenteilen
  • selten auch Dornen oder Stacheln
  • einige Arten besitzen Schleimzellen
  • Blätter: wechselständig, gestielt
  • Blattspreite: fingerartig, handförmig gelappt, geteilt oder auch ungeteilt
  • die Hauptadern entspringen dem Blattstiel
  • Blattrand: glatt, gezähnt, gekerbt oder gesägt
  • oft unscheinbare Nebenblätter
  • bilden tiefe Pfahlwurzeln

Generative Merkmale

Die Malvengewächse ähneln wegen ihrer fünfzähnigen Blüten stark den Rosengewächsen und werden häufig mit ihnen verwechselt. Ein deutliches Unterscheidungsmerkmal sind jedoch die Staubfäden, denn diese sind bei Rosengewächsen nie säulenförmig zusammengewachsen.

  • häufig dekorative Einzelblüten
  • in seitenständigen, unterschiedlich aufgebauten Blütenständen
  • oft auf eine Blüte reduziert
  • selten auch Stammblütigkeit (wie beim Kakaobaum)
  • gestielt, radiärsymmetrisch
  • fünf Kelchblätter
  • oft an der Basis verwachsen
  • häufig fünf freie Kronblätter (fehlen bei einigen Arten ganz)
  • meist zwittrig, selten eingeschlechtlich
  • 5 bis über 1000 Staubblätter
  • bei einigen Arten zu einer Röhre (Columna) verwachsen
  • Griffel endet in einer kopfigen Narbe
  • Bestäubung durch Insekten
  • aus dem oberständigen Fruchtknoten reift eine Kapsel
  • zerfällt meist in drei bis viele Teilfrüchte mit jeweils einem Samen
  • Früchte: breites Spektrum von Kapsel- oder Spaltfrüchten
  • selten auch Beeren, Nüsse oder Steinfrüchte
  • oft behaart oder stachelig
  • die Samen von Kapselfrüchten liegen in Verbreitungseinheiten (Diasporen)
  • Verbreitung durch Wind oder Tiere
  • selten auch eine Verbreitung durch Wasser

Arten

  • Kakaobaum (Theobroma cacao)
  • Baumwolle (Gossypium herbaceum)
  • Eibisch (Althaea)
  • Wilde Malve (Malva sylvestris)
  • Buschmalve (Lavatera)
  • Roseneibisch (Hibiscus)
  • Gewöhnlicher Seidelbast (Thymelaeaceae)
  • Zimmerlinde (Sparmannia africana)
  • Kolabaum (Cola nitida)
  • Winter-Linde (Tilia cordata)
  • Schönmalve (Abutilon pictum), auch Samtpappel oder Zimmerahorn genannt
  • Stockrose (Alcea)
  • Kapmalve (Anisodontea elegans)
  • Rosen-Malve (Malva alcea)
  • Strauchpappel (Lavatera), auch Strauchmalve oder Bechermalve genannt
  • Moschus-Malve (Malva moschata)
  • Weg-Malve (Malva neglecta)
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