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Garten im Herbst: Tiere und Insekten unterstützen

Garten im Herbst: Tiere und Insekten unterstützen

Im Herbst wird es im Garten oft trister. Die Sommerblumen sind verblüht und das Aufräumen beginnt, der Garten wird winterfest gemacht. Mit dem richtigen Vorgehen, werden Tiere und Pflanzen dabei optimal unterstützt.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Garten nicht zu sehr aufräumen
  • insbesondere Pflanzenmaterial im Garten belassen
  • Laub und Reisig dienen als Winterquartier
  • letzte Samen und Beeren als Futter
  • einige Futterstellen für Tiere können sinnvoll sein

Den Garten im Herbst aufräumen – eine gute Idee?

Der Drang danach, den Garten im Herbst aufzuräumen, hängt oft damit zusammen, dass das Jahr zu Ende geht. Außerdem verspricht man sich davon einen guten Start in die neue Gartensaison und weniger Arbeit im Frühling.

Leider hat dieser Drang oft unschöne Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt. In der Natur wird im Herbst nicht aufgeräumt und so finden Tiere weiterhin Nahrung und Überwinterungsmöglichkeiten.

Den Garten im Herbst gründlich aufzuräumen kann also mehr schaden als nützen.

Werden beim Aufräumen Tiere gefunden, sollten sie unbedingt in Ruhe gelassen werden.

Alternativen

Zwischen einem perfekt aufgeräumten Garten und einem sich selbst überlassenen, verwahrlosten Grundstück, liegen Welten. Es ist also möglich, einen Kompromiss zu finden und damit Tiere und Pflanzen zu unterstützen.

vertrocknetes Gartenlaub mit einem Rechen zusammen rechen

Einige Beispiele:

  • verblühte Stauden nicht bodennah zurückschneiden – in den Stielen können Insekten überwintern
  • Laub und Reisig nicht aus dem Garten räumen – es reicht, wenn es in wenig einsehbaren Ecken auf einen Haufen gerechnet wird
  • es ist auch geeignet als Mulchschicht im Staudenbeet oder als Winterschutz für empfindliche Pflanzen
  • einjähriges, noch blühendes Unkraut nicht mehr entfernen – es kommt nicht mehr zur Samenreife und erfriert im Winter, bis dahin kann es noch als Nahrung für Insekten dienen
  • Kompost umschichten – bevor er als Winterquartier genutzt wird
  • nur umgraben, wo es wirklich notwendig ist

Baum- und Heckenschnitt

Bis zum 30. September sind starke Rückschnitte verboten, dies dient dem Schutz brütender Vögel. Danach kann man wieder zur Gartenschere greifen, sollte aber dennoch Rücksicht nehmen, wenn bekannt ist, dass Vögel oder andere Tiere sich in der Hecke aufhalten. Bei Laub abwerfenden Gehölzen kann man warten, bis sie kahl sind. Es ist dann leichter zu erkennen, ob sie bewohnt sind.

Apfelbaum schneiden
Apfelbaum schneiden

Unterschlupf und Überwinterungsmöglichkeiten

Verschiedene Tierarten bevorzugen verschiedene Quartiere, häufig sogar Plätze, die ungewöhnlich erscheinen, so bewohnen einige kleine Nagetiere im Winter gern Nistkästen. Vögel finden sich oft zu großen Gruppen in dichten Hecken ein und Insekten überwintern zwischen Laub und Reisig oder direkt im Boden. Spezielle Unterkünfte für Tiere zu bauen ist nicht notwendig, wenn der Garten möglichst naturbelassen bleibt. Ansonsten haben sich schlichte Bauten aus Holz bewährt, dazu zählen neben Nistkästen auch Insektenhotels.

Weitere Quartiere für Tiere im Garten:

QuartiereUnterschlupf für Tiere
Gartenhäuser und SchuppenFledermäuse, Insekten
Bäume, Baumrinde älterer Bäume, HöhlenVögel, Fledermäuse, Insekten
Teich und UferbereichAmphibien und Lurche
SteinhaufenInsekten, Eidechsen
ErdePuppen, Insekten, Schlangen
Gartenhaus

Futterstellen

Mit Futterstellen im Garten können Tiere zwar unterstützen, sie können jedoch auch Nachteile haben. So kann Igelfutter durchaus Ratten anziehen. Um dem vorzubeugen, ist es wichtig, Futter so auszubringen, dass es nur von der unterstützten Tierart gefressen werden kann. Außerdem sollten Reste regelmäßig beseitigt werden. Futter- oder Essensreste ziehen neben Ratten auch Waschbären an, die schnell zur Plage werden.

Igelhäuser

Kleine Häuser für Igel sollen diesen als Unterschlupf und Futterplatz dienen. Das ist aber nicht immer sinnvoll. Ein Laub- oder Reisighaufen als Unterschlupf ist oft besser geeignet. Und eine offene Futterstelle sorgt dafür, dass sich mehrere Igel leichter aus dem Weg gehen können. Igel sind Einzelgänger, die sich um Futter streiten und in einem festen Haus sind die Ausweichmöglichkeiten gering. Eine offene Futterstelle, die vom Haus aus zu sehen ist, kann nur zu bestimmten Zeiten mit Futter befüllt werden. Die Igel gewöhnen sich daran und Reste können noch vor dem Schlafen gehen beseitigt werden.

Igelhaus mit Blättern
Ein Igelhaus können Sie auch selber bauen, dabei sollte es jedoch vor Katzen und anderen Tieren sicher sein.

Futterhäuschen für Vögel

Das wichtigste bei Futterhäusern ist zum einen, dass sie den Vögeln Schutz vor Raubtieren bieten und zum anderen keine Krankheiten verbreiten. Der passende Platz für eine Futterstelle ist von allen Seiten offen und gut einsehbar. Sehr hilfreich ist es, wenn das Haus hoch oben in einen Baum mit dünnen Ästen (zum Beispiel Birken) gehängt wird. Katzen haben dann so gut wie keine Chance, sich unbemerkt anzuschleichen oder an die Vögel im Futterhaus heranzukommen.

Das Häuschen sollte regelmäßig mit heißem Wasser, aber ohne Reinigungsmittel gereinigt werden.

Vogelfutterhaus mit Samen

Futterreste, die sich unter dem Haus sammeln regelmäßig entfernen, damit keine Schadnager angelockt werden.

Das Füttern der Vögel kann schon im Herbst beginnen. Das sorgt zum einen dafür, dass der Konkurrenzdruck untereinander abnimmt und sich auch Zugvögel vor ihrem Abflug noch versorgen können, zum anderen gewöhnen sich die Vögel an die Futterstelle und finden sie auch im Winter, wenn sie sie dringender brauchen.

Futterstellen für Insekten

In Zeiten des Insektensterbens erscheint es sinnvoll, auch Insekten mit Futterstellen zu unterstützen. Dies ist jedoch nicht so einfach. Zwar mögen Bienen, Wespen und Hummeln Zuckerwasser und können sich an flachen Schalen damit versorgen, doch hat es eher schädliche als nützliche Auswirkungen. Zucker zieht zum Beispiel Ameisen an, die schnell in großen Mengen erscheinen können. Außerdem verbreiten sich an solchen Futterstellen schneller gefährliche Bienenkrankheiten.

Insektenhotel am Baum
Hängen Sie das Insektenhotel am Baum auf, profitieren die Insekten von der Krone als Schutz bei Wind und Wetter. In ausreichender Höhe aufgehängt, droht so außerdem wenig Gefahr von Fressfeinden.

Wasserstellen

Wasserstellen im Garten sind nicht nur für Vögel wichtig, sondern auch für Insekten und das gilt nicht nur im Sommer. Auch im Herbst sollte eine flache Schale mit Wasser an einem offen zugänglichen Ort stehen. Damit kleinere Tiere darin nicht ertrinken, können flache Steine in die Schale gelegt werden. Alternativ eignet sich Moos dafür. Feuchtes Moos wird von sehr vielen Insekten offenem Wasser gegenüber bevorzugt.

Bienentränke aufstellen
Quelle:Maja Dumat from Deutschland (Germany), Bienentränke (5713564995), bearbeitet von Plantopedia, CC BY 2.0

Pflanzen im Herbst

Es ist schwierig, im Herbst noch Pflanzen säen oder pflanzen zu können, die zeitnah blühen. Besser ist es, wenn dafür schon eher vorgesorgt wird.

Im Herbst blühende Pflanzen:

NameBotanischer NameMerkmale
EfeuHedera helixKletterpflanze, blüht erst nach über 10 Jahren, bildet Beeren
LöwenmäulchenAntirrhinumoft einjährig, besonders beliebt bei Hummeln, sät sich selbst aus
ZinnienZinniaeinjährig, pflegeleicht, große Farbvielfalt
SchmuckkörbchenCosmos bipinnatuseinjährig, April bis Mai säen, Selbstaussaat möglich
Hohe FetthenneSedum telephiumausdauernd, trockenheitsverträglich, bei Bienen sehr beliebt
HerbstzeitloseColchicum autumnaleZwiebelpflanze, bildet Blätter im Frühjahr
WinterheideErica carneaHeidekraut, gut für Balkonkästen und Kübel geeignet
ChristroseHelleborus nigerblüht im Winter oder zeitigen Frühjahr
AsternAsterim Frühjahr pflanzen, regelmäßig düngen und gießen

Wildblumen:

  • Wegwarte (Cichorium inytbus)
  • Rot-Klee (Trifolium pratense)
  • Weiß-Klee (Trifolium repens)
  • Kornblume (Centaurea cyanus)

Stauden

Bleiben abgeblühte Stauden im Herbst ohne Rückschnitt, dient das nicht nur Insekten als Unterschlupf, auch Vögel profitieren davon, da sie die sich noch bildenden Samen fressen können. Allerdings ist damit zu rechnen, dass sich einige Pflanzen selbst aussäen und das nicht immer an dem Ort, an dem sie willkommen sind. Die Samen können auch gesammelt und den Vögeln an einer Futterstelle angeboten werden.

Sonnenblume (Helianthus annuus)
Sonnenblume (Helianthus annuus)

Ideen für Ihr Staudenbeet

Sträucher

Für Vögel besonders wichtig sind Wildsträucher, die im Herbst und vielleicht auch noch im Winter Früchte tragen. Dazu gehören zum Beispiel Eberesche, wilde Rose und die Apfelbeere. Es ist nicht notwendig, sie restlos abzuernten. Es reicht, wenn nur so viel geerntet wird, wie in der Küche verbraucht wird. Der Rest bleibt den Winter über hängen oder so lange, bis die Vögel und auch kleine Nagetiere es gefressen haben.

Apfelbeere (Aronia melanocarpa)
Apfelbeere (Aronia melanocarpa)

Frühblüher pflanzen

Damit Insekten im Frühjahr schnell wieder Futter finden, ist es sinnvoll, im Herbst Frühblüher zu pflanzen.

Traubenhyazinthen (Muscari)
Traubenhyazinthen (Muscari)

Dafür eignen sich folgende Arten:

  • Schneeglöckchen (Galanthus)
  • Krokus (Crocus)
  • Narzissen (Narcissus)
  • Traubenhyazinthen (Muscari)

Bei der Auswahl der Sorten sollte darauf geachtet werden, dass sie insektenfreundlich sind, dass bedeutet zum Beispiel, dass es sich um ungefüllte Sorten handelt.

Weitere Frühblüher

Häufig gestellte Fragen

Welche Tiere befinden sich im Herbst im Garten?

Während Zugvögel im Herbst nach Süden fliegen, finden sich andere Vogelarten gerade dann erst im Garten ein. Sie überwintern in Nistkästen und holen sich Futter vom Futterhäuschen. Igel, verschiedene Nagetierarten und sehr viele Insekten überwintern ebenfalls im Garten. Wenn sich ein Teich im Garten befindet, können auch Kröten und Frösche Überwinterungsgäste sein.

Was ist bei der Verwendung von Laubsaugern und Laubbläsern zu beachten?

Grundsätzlich ist es besser, beide Geräte gar nicht im Garten zu verwenden. Laubsauger saugen Insekten ein und töten sie. Außerdem sind elektrische Geräte sehr laut, auch für Tiere.

Können alte Nester und Unterschlüpfe entfernt werden?

Nach dem Ende der Brutsaison stellt sich die Frage, ob die alten Nester entfernt werden sollten. Ratsam ist das nicht in jedem Fall. Einige Nester werden weiterhin genutzt, zum Beispiel von Überwinterungsgästen. Bei anderen Nestern (zum Beispiel Schwalben) ist ein Entfernen verboten. Auch Hornissen- oder Wespennester sollten nicht im Herbst, sondern erst im Frühling entfernt werden, dann kann man sicher sein, dass sie leer sind.

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