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Insektenhotel: diese 11 Fehler unbedingt vermeiden

Insektenhotel - Häufige Fehler

Wer Florfliegen, Wildbienen, Hummeln, Schlupfwespen und andere Nützlinge unterstützen möchte, kann dies mit einem Insektenhotel erreichen. Doch woran kann es liegen, wenn keine Insekten einziehen? Wir haben elf Fehler zusammengestellt, die bei Insektenhotels häufig zu finden sind.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Insektenhotels aus dem Baumarkt dekorativ aber oft nutzlos
  • ausreichend Platz für verschiedene Insektenarten einplanen
  • wind-, sonnen- und regengeschützten Standort wählen
  • nur geeignete Holzsorten verwenden

Fehler beim Bau eines Insektenhotels

Wespen, Hummeln, Wildbienen und Käfer haben unterschiedliche Ansprüche an ihren Unterschlupf. Informieren Sie sich über die Eigenarten, bevor Sie ein Insektenhotel bauen.

Bleibt der Insektenunterschlupf leer, kann das verschiedene Ursachen haben. Wir haben elf häufige Fehler gefunden, die beim Bau eines Insektenhotels gemacht werden.

Kind mit Insektenhotel

Tipp: Beziehen Sie Ihre Kinder oder Enkelkinder in den Bau des Insektenhotels ein. Die Kleinen haben Spaß daran, die verschiedenen Materialien zusammenzusuchen und lernen dabei eine Menge über die kleinen Tiere.

1. Ungeeignete Umgebung

Das Insektenhotel kann noch so perfekt sein: Wenn die Umgebung keine Nahrung bietet, ziehen keine Insekten ein. Wählen Sie einen blütenreichen Standort. Optimal ist eine bunte Blumenwiese. Selbst auf dem Balkon können Sie mit geeigneten Blühpflanzen einen guten Lebensraum für eine Vielzahl nützlicher Insekten schaffen.

Tipp: Es müssen nicht immer Geranien sein. Bepflanzen Sie Balkonkästen mit Salbei, Schafgarbe, Thymian, Kapuzinerkresse und wilden Malven. Lassen Sie sich von der Schönheit der bunten Blüten überraschen!

2. Falscher Standort

Achten Sie beim Aufstellen des Insektenhotels darauf, den richtigen Standort zu wählen. Er sollte vor Wind, Regen und praller Sonne sein. Die Wetterseite (Nordwest in unseren Breiten) eignet sich nicht. Am besten ist ein Platz mit Südost-Ausrichtung.

Insektenhotel am Baum
Hängen Sie das Insektenhotel am Baum auf, profitieren die Insekten von der Krone als Schutz bei Wind und Wetter. In ausreichender Höhe droht so außerdem wenig Gefahr von Katzen oder Hunden.

3. Alle unter einem Dach

Viele Menschen wollen am liebsten ein Insektenhotel für alle Insektenarten bauen. Das ist oft der falsche Weg, denn so würde man räuberische Arten zusammen mit ihrer Beute einquartieren. Bedenken Sie dies und errichten Sie besser getrennte Unterschlupfmöglichkeiten für einzelne Arten.

4. Unzureichende Tiefe

Ein Insektenhotel muss eine ausreichende Tiefe aufweisen, um die Bedingungen als Brutstätte und Lebensraum zu bieten. Planen Sie mindestens zehn Zentimeter Tiefe ein.

5. Offene Stängel

Halme von Gräsern und Schilf sowie Zweige dürfen nicht durchgehend offen sein. Sofern sie keine Knoten enthalten, müssen die Enden zum Schutz vor Durchzug mit Lehm verschlossen werden.

6. Ungeeignete Holzsorten

Ein häufiger Fehler beim Bau eines Insektenhotels ist die Wahl des falschen Holzes. Nadelholz ist dafür nicht geeignet, denn das Harz kann die Flügel der Tiere verkleben.

Insekt kriecht in Loch eines Insektenhotels

Für Insektenhotels sind Harthölzer geeignet. Bevorzugen Sie

  • Esche
  • Buche
  • Eiche
  • Robinie
  • Kirsche
  • Apfel
  • Pflaume

7. Frisches Holz

Verwenden Sie immer trockenes, abgelagertes Holz. Frisches Holz bildet beim Trocknen Risse, an denen sich die Tiere verletzen können.

In gerissenes Holz kann Feuchtigkeit leicht eindringen und zu Schimmelbildung führen. Die Brut von Wildbienen und andere Insektenarten können dadurch Schaden nehmen.

8. Bohrungen in Faserrichtung

Insektenhotel bohren

Wenn Sie Holzstücke durchbohren, bohren Sie nicht in Faserrichtung, denn das fördert die Rissbildung.

Beobachten Sie auch einmal, wie Insekten in der Natur ihre Gänge ins Holz bauen. Bohren Sie möglichst quer zur Faserrichtung.

9. Scharfe Kanten

Scharfe Kanten an Halmen und Bohrlöchern können der Grund sein, warum das Insektenhotel nicht bezogen wird. Zudem können die scharfen Kanten die Flügel der Insekten verletzen, sodass sie nicht mehr fliegen können. Kontrollieren Sie die Einfluglöcher sorgfältig. Schleifen Sie scharfe Kanten ab.

10. Zapfen

Zapfen im Insektenhotel
Auf Zapfen sollten Sie im Insektenhotel verzichten.

Ein weiterer Fehler beim Bau des Insektenhotels: der Einsatz von Zapfen. Kiefern- und Tannenzapfen bieten zwar hervorragende Unterschlupfmöglichkeiten für Spinnen und Käfer, wenn sie am Boden liegen, im Insektenhotel sind sie jedoch fehl am Platz. Wildbienen beispielsweise meiden die Zapfen.

11. Insektizide

Wer Insektizide, Unkrautvernichter und andere Chemie im Garten verwendet, gestaltet eine für Insekten gefährliche Umgebung. Sie werden selbst das beste Insektenhotel an diesem Standort meiden.

Hinweis der Redaktion: Im Sinne des Umweltschutzes sollte der Einsatz chemischer Mittel immer der letzte Ausweg sein. Viele Krankheiten und Schädlinge lassen sich mit Hausmitteln auch sanft und nachhaltig bekämpfen.

Häufig gestellte Fragen

Muss man das Insektenhotel reinigen?

Viele Insektenarten reinigen ihre Röhren selbst. Schauen Sie im Herbst nach, welche Röhren nicht belegt sind. Diese können Sie mit einem Pfeifenputzer säubern. Entfernen Sie regelmäßig Spinnennetze. Die Insekten können sich darin verfangen und dienen den Spinnen als Nahrung.

Sollte das Insektenhotel im Winter frostsicher aufbewahrt werden?

Lassen Sie das Insektenhotel im Winter draußen. Auf keinen Fall darf es in den Keller oder einen wärmeren Raum gestellt werden. Die Larven würden aufgrund der höheren Temperaturen zu früh schlüpfen. Sie würden jedoch draußen keine Nahrung finden und sterben.

Wie kann man die Bewohner des Insektenhotels vor Vögeln schützen?

Ein Drahtgeflecht bildet einen guten Schutz vor Vögeln. Montieren Sie dieses etwa fünf Millimeter von den Niströhren entfernt. Die Insekten können die Röhren gut anfliegen, Vögel haben jedoch keine Chance auf Beute.

Wie lange kann ein Insektenhotel genutzt werden?

Insektenhotels können mehrere Jahre als wertvoller Unterschlupf und Nistmöglichkeit dienen. Es gibt gut belegte Hotels, die zehn Jahre und länger an einem Standort stehen.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.
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