Wie lange leben Schmetterlinge? Liste mit 40 Arten
Kaum ein anderes Insekt verzaubert im Sommer mit seinen bunten und auffälligen Farben wie der Schmetterling. Leider ist die Lebenserwartung der meisten Falter auf wenige Tage oder Wochen begrenzt. Wir verraten Ihnen, wie lange Schmetterlinge leben.
Auf den Punkt gebracht
- Schmetterling durchläuft vier Entwicklungsphasen bis zum adulten Falter
- Alter des Falters schwer zu bestimmen
- Lebenserwartung von wenigen Tagen bis mehreren Monaten
- Falter, die überwintern, werden älter
- adulte Falter verfallen im Winter in eine Winterstarre
Inhaltsverzeichnis
Alter bestimmen
Schmetterlinge (Lepidoptera) durchlaufen vier verschiedene Lebenszyklen:
- Ei
- Raupe
- Puppe und
- Falter
Vor der Verpuppung häuten sich die ausgewachsenen Raupen letztmalig. Während dieser Zeit erfolgt eine Rückbildung der Raupenorgane und es bilden sich neue Organe des Schmetterlings aus. Ist die Endphase der Verpuppung erreicht, bricht die Puppenhaut auf und der Falter kommt zum Vorschein. Die Flügel sind noch weich, feucht und zerknittert. Er kann erst fliegen, wenn seine Flügel vollständig getrocknet und versteift sind.
Das genaue Bestimmen des Alters von Schmetterlingen ist sehr schwer. Es gibt keine zuverlässigen Methoden. Verschiedene Faktoren können Hinweise auf das Alter geben wie
- Flügelschläge, die pro Minute erfolgen
- Farbgebung der Flügel
Es wird angenommen, dass Schmetterlinge, die selten fliegen und eher matt gefärbt sind, eine höhere Lebenserwartung haben als Schmetterlinge mit glänzenden Flügeln, die öfters fliegen.
Hinweis: Durch Lebensraumverluste, fehlende Futterpflanzen und durch den Einsatz von Pestiziden ist ein stetiger Rückgang der Schmetterlingspopulation zu beobachten.
Lebenserwartung verschiedener Schmetterlinge
So schön und bunt Falter auch sind, sie sind sehr kurzlebig. Ihre Lebenserwartung ist begrenzt. Durchschnittlich werden Schmetterlinge vier bis zwölf Wochen alt. Ausnahmen bestätigen allerdings die Regel: Falter, die überwintern können, können ein Jahr und älter werden. Wie lange Schmetterlinge leben, hängt von verschiedenen Faktoren ab
- von der Schmetterlingsart
- Lebensraum
- Umgebungstemperaturen
- Vorhandensein von Fressfeinden, Krankheiten
- vorhandene Möglichkeit zur Überwinterung
Nachfolgende Liste gibt Auskunft darüber, wie alt verschiedene Schmetterlingsarten werden können:
Überwinternde Schmetterlinge
Schmetterling | Lebenserwartung |
---|---|
Kleiner Fuchs (Aglais urticae) | 240 Tage |
Tagpfauenauge (Aglais io) | 280 bis 360 Tage |
Admiral (Vanessa atalanta) | 300 Tage |
C-Falter (Polygonia c-album) | 300 Tage |
Großer Fuchs (Nymphalis polychloros) | 300 Tage |
Trauermantel (Nymphalis antiopa) | 300 Tage |
Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni) | 340 Tage |
Hinweis: Der Große Fuchs ist in Deutschland selten geworden. Er steht auf der Vorwarnliste für bedrohte Tiere.
Lebenserwartung mehrere Monate
Schmetterling | Lebenserwartung |
---|---|
Blauer Eichel-Zipfelfalter (Neozephyrus quercus) | 30 bis 40 Tage |
Großes Ochsenauge (Maniola jurtina) | 30 bis 40 Tage |
Sechseck-Widderchen (Zygaena filipendulae) | 30 bis 40 Tage |
Kaisermantel (Argynnis paphia) | 30 bis 50 Tage |
Brauner Waldvogel (Aphantopus hyperantus) | 30 bis 60 Tage |
Landkärtchen (Araschnia levana) | 30 bis 60 Tage |
Schwalbenschwanz (Papilio machaon) | 30 bis 60 Tage |
Pflaumen-Zipfelfalter (Satyrium pruni) | 35 bis 60 Tage |
Gammaeule (Autographa gamma) | 30 bis 90 Tage |
Gitterspanner (Chiasmia clathrata) | 30 bis 90 Tage |
Großer Kohlweißling (Pieris brassicae) | 30 bis 90 Tage |
Hauhechel-Bläuling (Polyommatus icarus) | 30 bis 90 Tage |
Nierenfleck-Zipfelfalter (Thecla betulae) | 30 bis 90 Tage |
Rundaugen-Mohrenfalter (Erebia medusa) | 30 bis 90 Tage |
Waldbrettspiel (Pararge aegeria) | 30 bis 90 Tage |
Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum) | 90 bis 120 Tage |
Lebenserwartung wenige Wochen
Schmetterling | Lebenserwartung |
---|---|
Wegerich-Scheckenfalter (Melitaea cinxia) | 8 bis 16 Tage |
Alexis-Bläuling (Glaucopsyche alexis) | 9 bis 18 Tage |
Aurora-Falter (Anthocharis cardamines) | 9 bis 18 Tage |
Kleiner Feuerfalter (Lycaena phlaeas) | 12 bis 24 Tage |
Großer Perlmuttfalter (Argynnis aglaja) | 13 bis 26 Tage |
Apollofalter (Parnassius apollo) | 14 bis 21 Tage |
Rotklee-Bläuling (Polyommatus semiargus) | 14 bis 30 Tage |
Distelfalter (Vanessa cardui) | 15 bis 29 Tage |
Großer Schillerfalter (Apatura iris) | 15 bis 30 Tage |
Schachbrett (Melanargia galathea) | 17 bis 34 Tage |
Kleiner Kohlweißling (Pieris rapae) | 18 Tage (durchschnittlich) |
Mauerfuchs (Lasiommata megera) | 20 Tage (durchschnittlich) |
Großer Eisvogel (Limenitis populi) | 20 bis 30 Tage |
Kleines Wiesenvögelchen (Coenonympha pamphilus) | 20 bis 30 Tage |
Segelfalter (Iphiclides podalirius) | 20 bis 30 Tage |
Grüner Zipfelfalter (Callophrys rubi) | 20 bis 35 Tage |
Braunkolbiger Braun-Dickkopffalter (Thymelicus sylvestris) | 30 Tage |
Hinweis: Der Distelfalter bringt mehrere Generationen im Jahr hervor. Die letzten Falter fliegen vor dem Winter nach Westafrika. Dabei legen sie über 4.000 Kilometer ohne Unterbrechung zurück. Das ist bisher die bekannteste längste Insektenwanderung.
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Häufig gestellte Fragen
Viele Schmetterlingsarten überwintern als Ei, Raupe und Puppe. Einige adulte Schmetterlinge verfallen in eine Art Winterstarre. Während dieser Zeit verharren sie in einer Ruheposition mit nach oben zusammengeklappten Flügeln. Der größte Teil ihrer Körperflüssigkeit wird abgegeben, um den Gefrierpunkt zu verringern. Die Körperfunktionen sinken ab und der Energieverbrauch ist Null. Die Umgebung muss kühl sein und geschützt sein, beispielsweise hohle Bäume, Ritzen und Spalten oder kalte Keller. Viele Falter wandern auch in wärmere Gefilde ab.
Sackspinner (Psychidae) leben in der Regel meist nur einen Tag. Diese Insekten sind weltweit mit rund 800 Arten vertreten. Sie sind unscheinbar und klein. Die Flügel der Weibchen sind stark zurückgebildet oder fehlen komplett. Aufgrund kaum ausgebildeter Mundwerkzeuge können die Falter keine Nahrung aufnehmen und leben daher nur einen Tag.
Der Gelbe Zitronenfalter ist der erste Schmetterling im Jahr und zugleich der älteste in Deutschland vorkommende Falter. Auch das auffällige Tagpfauenauge ist hierzulande häufig anzutreffen. Der Admiral ist vielfach in Wälder und ebenso in der Stadt zu beobachten. Nicht zu vergessen ist der weiße bis cremefarbene Kleine Kohlweißling mit grauen Flecken auf seinen Flügeln. Er gilt als gefürchteter Kohlschädling.