Spätblüher für Bienen: 20 Pflanzen für den Herbst
Spätblüher für Bienen sind enorm wichtig, aber die Auswahl an bienenfreundlichen Pflanzen für den Herbst fällt deutlich geringer als im Sommer aus. Hier finden Sie eine Auflistung der besten Herbstblüher, die Insekten auch noch spät im Jahr mit Pollen und Nektar versorgen.
Auf den Punkt gebracht
- Spätblüher blühen bis Oktober oder November
- überwiegend bienenfreundliche Stauden
- oft mittelmäßigen oder hohen Nektar- und Pollenwerten
- versorgen Bienen mit Nahrung für den Winter
Inhaltsverzeichnis
- Bartblume
- Besenheide
- Blutweiderich
- Durchwachsene Silphie
- Echter Buchweizen
- Felsen-Fetthenne
- Fingerstrauch
- Gewöhnlicher Wasserdost
- Herbstastern
- Herbst-Eisenhut
- Herbstmargerite
- Herbstzeitlose
- Lavendel (Lavandula)
- Oktober-Sonnenhut
- Rainfarn-Phazelie
- Säckelblume
- Sonnenbraut
- Wegwarte
- Wiesen-Flockenblume
- Ysop
- Häufig gestellte Fragen
Bartblume
Die Bartblume (Caryopteris clandonensis) wächst schnell, strauchartiger und kräftig, versprüht einen angenehmen Duft, ist gut winterhart, zeigt sich im Herbst mit einer dekorativen grün-gelben Blattfärbung und lockt von Spätsommer bis Herbst Bienen aller Art sowie Schmetterlinge an.
- Blütezeit: Juli/August bis Oktober
- Blütenfarbe: dunkelblau
- Standort: sonnig
Besenheide
Besenheide (Calluna vulgaris) verfügt über reichlich Nektar und Pollen für Bienen, ist als wichtige Bienenfutterpflanze bekannt und benötiget einen sauren Boden.
- Blütezeit: je nach Sorte August bis September/Oktober
- Blütenfarbe: lila, altrosa, purpur, gelb, hellgrün oder weiß
- Standort: vollsonnig bis halbschattig
Tipp: Die winterharte Schnee- beziehungsweise Winterheide (Erica carnea) blüht noch später, manchmal schon ab November, und kann Insekten so über den Winter helfen, wenngleich die Hauptblüte der Heide zwischen Februar und März/April liegt.
Blutweiderich
Der Blutweiderich (Lythrium salicicaria) präsentiert sich mit einem buschigen Wachstum sowie einer Wuchshöhe bis zu 200 cm und gilt als echter Anziehungsmagnet für Bienen, Schmetterlinge, Raupen der Nachtpfauenaugen und Schwebfliegen.
- Blütezeit: Juli bis September
- Blütenfarbe: lila-rot
- Standort: sonnig bis halbschattig
Durchwachsene Silphie
Die imposant blühende Becherpflanze (Silphium perfoliatum) ist besonders winterhart. Der Herbstblüher erreicht Wuchshöhen zwischen 150 und 250 cm, verfügt über sehr lange Pfahlwurzeln und ist eine sehr bienenfreundliche Solitärstaude.
- Blütezeit: August bis September
- Blütenfarbe: leuchtend gelb
- Standort: sonnig
Echter Buchweizen
Mit diesem anspruchslosen Buchweizen (Fagopyrum esculentum) für karge, feuchte und normale Böden, zieht ein echtes Blühwunder in Gärten und auf Balkone, weil zwischen Spätsommer und Herbst bis zu sagenhaften 1800 Blüten an einer Pflanze wachsen können, die besonders Wild- und Honigbienen lieben.
- Blütezeit: Juli bis Oktober
- Blütenfarbe: weiß oder rot
- Standort: sonnig bis halbschattig
Felsen-Fetthenne
Diese ursprünglich aus Japan stammende Fetthennen-Art, wissenschaftlich Hylotelephium cauticola, ist sehr pflegeleicht sowie trockenheitsverträglich und findet aufgrund ihrer geringen Abmessung auch an kleinsten Orten Platz.
- Blütezeit: August bis Oktober
- Blütenfarbe: rosa, rot oder weiß
- Standort: sonnig
Tipp: Fetthennen machen besonders in Steingärten eine hervorragende Figur.
Fingerstrauch
Buschige Fingersträucher (Potentilla fruticosa) werden bis 130 cm hoch und 150 cm breit, begeistern mit zahlreichen Blüten bis in den Herbst und bevorzugen nährstoffarme Böden.
- Blütezeit: Juni bis Oktober
- Blütenfarbe: leuchtend gelb, weiß, orange-rot, rosa
- Standort: vollsonnig bis halbschattig
Gewöhnlicher Wasserdost
Sehr begehrt bei den Bienen ist der Wasserdost (Eupatorium cannabinum), der große Blüten trägt, bis zu 130 cm emporwächst und sich durch seine Anspruchslosigkeit sowie Pflegeleichtigkeit auszeichnet.
- Blütezeit: Juli bis September
- Blütenfarbe: rosa
- Standort: Staudenbeeten, Beeten oder am Wasserrand von Teichen
Herbstastern
Die Herbstaster (Symphyotrichum) ist ein weit verbreiteter Spätblüher, der sehr bienenfreundlich, laubabwerfend und sehr winterhart ist.
- Blütezeit: September bis Oktober
- Blütenfarbe: weiß, hellrosa oder violett
- Standort: sonnig, ohne pralle Mittagssonne
Herbst-Eisenhut
Aconitum carmichaelii ‚Arendsii‘ ist ein besonderer Spätblüher und bietet Bienen große, traubige Blütenständen auf einer Wuchshöhe zwischen 100 und 130 cm. Der Nektar- und Pollengehalt ist zwar etwas geringer, aber dafür ist der giftige Eisenhut gut winterhart und versprüht einen romantischen Charme.
- Blütezeit: September bis Oktober/November
- Blütenfarbe: violett-blau
- Standort: sonnig bis halbschattig
Herbstmargerite
Leucanthemella serotina ist eine besondere Margerite, die bis in den Spätherbst Farbe in Gärten und auf Balkone zaubert sowie im Freien überwintern kann. Die Herbstmargerite ist anspruchsloser sowie robuster als die Sommer-Margeriten und wächst bis zu 160 cm hoch.
- Blütezeit: September bis Oktober/November (häufig bis ersten Frost)
- Blütenfarbe: weiß
- Standort: sonnig
Herbstzeitlose
Die Herbstzeitlose (Colchicum autumnale) ist ein Spätblüher, der insbesondere bei Wildbienen beliebt ist. Doch Vorsicht: die Knollenpflanze ist stark giftig.
- Blütezeit: August bis Oktober
- Blütenfarbe: rosa, weiß, violett
- Standort: sonnig bis halbschattig
Hinweis: Herbstzeitlose lässt sich leicht mit Bärlauch verwechseln. Wir verraten Ihnen, wie Sie beide Pflanzen unterscheiden können.
Lavendel (Lavandula)
Lavendel erlebt einen echten Boom, weil er unzählige Bienen anlockt, angenehm duftet und gleichermaßen im Gartenbeet, Kübel und Balkonkasten zurechtkommt.
- Blütezeit: Juli bis August/September
- Blütenfarbe: blau bis violett
- Standort: sonnig
Tipp: Schneiden Sie Ihren Lavendel nach der ersten Blüte leicht runter, regen Sie damit eine zweite Blütenbildung an, sodass er im Idealfall bis in den Oktober Nektar und Pollen für Bienen bietet.
Weitere Tipps zur Lavendel-Pflege
Oktober-Sonnenhut
Der Oktober-Sonnenhut (Rudbeckia triloba) wird als Herbstblüher bis zu 100 cm hoch, ist ausgesprochen winterhart und blüht in der Regel schon im ersten Pflanzjahr.
- Blütezeit: August bis Oktober
- Blütenfarbe: gelb
- Standort: sonnig
Rainfarn-Phazelie
Am Bienenfreund (Phacelia tanacetifolia), so einer der vielen Trivialnamen der Pflanze, tummeln sich neben Bienen auch zahlreiche Schmetterlinge, während die bis zu 70 cm hochwachsende Pflanze durch das dichte Wurzelwerk den Boden organisch anreichert, auflockert und Bodenmüdigkeit entgegentritt.
- Blütezeit: Juni bis Oktober
- Blütenfarbe: hellblau bis hellviolett
- Standort: sonnig bis halbschattig
Säckelblume
Die speziell für den Garten gezüchtete Blaue Säckelblume (Ceanothus x delilianus ‚Gloire de Versailles‘) blüht spät im Jahr und ist eine der wenigen Ceanothus-Sorten, die auch im hiesigen Klima über ausreichend Winterhärte verfügt.
- Blütezeit: Juli bis November
- Blütenfarbe: blau
- Standort: vollsonnig, windgeschützt
Tipp: Die Säckelblume sollte windgeschützt, beispielsweise vor einer nach Süden ausgerichteten Hauswand, stehen.
Sonnenbraut
Ein fantastisches Blütenmeer bietet die mehrjährige Sonnenbraut (Helenium), die bis auf eine Höhe von 150 cm heranwächst und über gute Nektar- sowie Pollenwerte verfügt.
- Blütezeit: Juli bis September
- Blütenfarbe: gelb, orange bis braun-rot geflammt
- Standort: sonnig
Wegwarte
Bei der Wegwarte (Cichorium intybus) handelt es sich um eine heimische alte Heil- und Gemüsepflanzen-Staude, die aufrecht bis zu 100 cm wächst, ähnliche Blätter wie Löwenzahn aufweist und im Herbst als Spätblüher als wahrer Magnet für Bienen fungiert.
- Blütezeit: Juli bis September, teilweise bis November
- Blütenfarbe: hellblau
- Standort: sonnig, luftig
Wiesen-Flockenblume
Die mattenartig, bis zu 60 cm hochwachsende Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea) ist eine pflegeleichte Wildstaude, die vor allem in Naturgärten und auf Wildblumenwiesen passt.
- Blütezeit: Juni bis Oktober
- Blütenfarbe: purpur
- Standort: sonnig
Ysop
Stellvertretend für viele andere bienenfreundliche Kräuter sei an dieser Stelle der Ysop (Hyssopus officinalis) als Spätblüher für Bienen genannt. Der Halbstrauch überzeugt auch als Heil- bzw. Gewürzpflanze und sollte einen Platz in jedem Kräutergarten haben.
- Blütezeit: Juli bis Oktober
- Blütenfarbe: blau-violett
- Standort: sonnig
Tipp: Auch Borretsch (Borago officinalis) oder Thymian (Thymus vulgaris) gehören zu den Kräutern, deren Blüten noch spät im Jahr Nahrung für Insekten liefern.
Wissenswertes rund um den Kräutergarten
Häufig gestellte Fragen
Astern, Sonnenbraut, Oktober-Sonnenhut, Rainfarn-Phazelie, Blut-Weiderich, Wegwarte und Buchweizen besitzen einen Pollenwert von 3/4. Die Bartblume hat sogar einen Pollenwert von 4/4. Das ist ideal für Bienen und andere Insekten, aber für Allergiker sind diese Spätblüher Allergie-Auslöser.
Die Bienen benötigen zur Überwinterung und zur Aufzucht ihres Winterbienen-Nachwuchses viel Energie, welche sie nur über den Nektar erhalten. Für die Ammenbienen bedarf es Pollen als Nahrung. Die meisten Blühpflanzen sind spätestens im August verblüht, was zu einem Nahrungsmangel für Bienen führt. Deshalb ist es wichtig, gezielt bienenfreundliche Spätblüher für den Spätsommer und Herbst zu pflanzen, damit die Bienen und zahlreiche andere Insekten gut über den Winter kommen.
Ja. Dazu zählen beispielsweise Henrys Linde (Tilia henryana) mit einer Blütezeit von August bis September/Oktober und vor allem der Bienenbaum (Tetradium daniellii) mit üppigem Nektar- und Pollen-Blütenmeer, der von Mitte Juli bis Mitte Oktober blüht. Diese im Herbst blühende Bäume erreichen Wuchshöhen bis zu acht Metern und entsprechende Breiten. Deshalb eignen sie sich ausschließlich für größere Gärten mit passendem Platzangebot.