Säckelblume, Ceanothus – Sorten und Pflege-Anleitung
- Blütenfarbe
- rosa, violett, weiss, blau
- Standort
- Halbschatten, Sonnig
- Blütezeit
- August, September, Oktober
- Wuchsform
- aufrecht, Halbstrauch
- Höhe
- bis zu 250 Zentimeter hoch
- Bodenart
- sandig
- Bodenfeuchte
- mäßig feucht, frisch
- pH-Wert
- neutral, schwach alkalisch, schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
- Kalktolerant
- Humus
- k.A.
- Giftig
- Nein
- Pflanzenfamilien
- Kreuzdorngewächse, Rhamnaceae
- Pflanzenarten
- Ziersträucher, Blütensträucher
- Gartenstil
- Landhausgarten, Cottage Garten, Wohngarten
Die größte Zierde der Säckelblume sind ihre strahlend blauen, violetten, rosafarbenen oder weißen, Blütenstände, die denen vom Schmetterlingsflieder sehr ähneln. Viele Sorten der Säckelblume zählen, was die Blütezeit betrifft, eher zu den Spätzündern, denn ihre farbenprächtigen Blüten zeigen sich erst von August bis Oktober. Der je nach Sorte 30 bis 250 cm hohe Strauch oder Hochstamm ist im Garten und im Kübel ein echter Blickfang. Zudem ist er nicht giftig.
Pflege
Die immergrünen oder Laub abwerfenden Säckelblumen der Gattung Ceanothus bieten eine Vielzahl an Einsatzmöglichkeiten, sei es als Solitär, als Begleitpflanze zu anderen Blütensträuchern, Stauden, Rosen und Gräsern oder im Kübel auf Balkon und Terrasse. Diese Pflanze ist sehr anspruchslos und pflegeleicht, wobei sich die Pflege fast ausschließlich auf gelegentliche Schnittmaßnahmen beschränkt.
Pflanzen
- Pflanzzeit für Säckelblumen im Frühjahr und im Herbst
- vorzugsweise von März bis Mai pflanzen
- vor der Pflanzung den Ballen gründlich wässern
- in der Zwischenzeit Pflanzloch ausheben
- das sollte etwa doppelt so tief und breit sein wie der Wurzelballen
- bei mehreren Exemplaren Pflanzabstände von mindestens 50 cm einhalten
- gegebenenfalls etwas Humuserde in die Pflanzgrube geben
- dann die Pflanze in derselben Tiefe wie zuvor im Topf einpflanzen
- anschließend Pflanzloch mit Erdaushub auffüllen
- zum Schluss die Erde festdrücken und reichlich wässern
Aufgrund ihrer langen Pfahlwurzeln sollte man die Säckelblume möglichst nicht umpflanzen. Lässt sich das Umpflanzen nicht vermeiden, sollte man darauf achten, einen möglichst großen Ballen auszustechen und diesen nicht zu verletzen bzw. zu zerbrechen. Bei einer Pflanzung im Kübel sollte auf eine entsprechende Drainage auf dem Boden des Pflanzgefäßes geachtet werden.
Tipp: Wird die Säckelblume vor eine Mauer gepflanzt, kann sie dort besonders üppige Ausmaße annehmen. Darüber hinaus hilft ihr das beim Überwintern.
Standort
Diese faszinierenden Blütengehölze lieben sonnige bis halbschattige sowie windgeschützte Standorte. Ideal ist ein Platz vor einer Mauer, hier ist sie Wind und Regen nicht komplett ausgesetzt. In zu dunklen oder komplett schattigen Bereichen lässt die Blütenbildung deutlich nach. Der Boden sollte gut durchlässig, normal feucht bzw. trocken bis frisch und nährstoffarm bis mäßig nährstoffarm sein. Er kann sandig, leicht sauer, neutral aber auch leicht kalkhaltig (alkalisch) sein.
Gießen
Der Wasserbedarf ist eher mäßig. Deshalb sollte auch nur sparsam gegossen werden, im Idealfall immer erst dann, wenn die Erdoberfläche gut abgetrocknet ist. Die Säckelblume kommt selbst mit längerer Trockenheit gut zurecht. Die natürlichen Regenmengen sind meist völlig ausreichend. Zu viel Feuchtigkeit und stauende Nässe mag sie jedoch überhaupt nicht. Pflanzen im Kübel, die möglicherweise unter einer Überdachung stehen, müssen gegebenenfalls etwas häufiger gegossen werden.
Tipp: Es ist ratsam, lieber seltener, dafür aber durchdringend zu wässern. Das regt die Wurzeln an, in tiefere Bodenschichten vorzudringen, sodass sie auch längere Trockenphasen problemlos überstehen können.
Düngen
Düngen spielt bei der Pflege eigentlich kaum eine Rolle. Säckelblumen verfügen über eine Besonderheit, sie sind echte Stickstoffsammler. Im Wurzelbereich der Pflanze gehen sie eine Symbiose mit Stickstoff bindenden Bakterien ein, den sogenannten Aktinomyzeten. Demzufolge kann in den meisten Fällen auf eine Düngung komplett verzichtet werden. Zusätzliche Düngergaben hätten eher negative Folgen und könnten die Blühfreudigkeit beeinträchtigen.
Schneiden
Diese dekorative Pflanze kann sowohl im Herbst als auch im Frühjahr zurückgeschnitten werden. Ein Schnitt im Frühjahr hat allerdings den kleinen Nachteil, dass die Blüte in diesem Jahr meist etwas geringer ausfällt. Bei dieser Pflanze gibt es Exemplare, die am diesjährigen Holz blühen und jene, die teilweise auch am alten Holz blühen. Verschneidet man Letztere im Frühjahr, würde die Blüte durch den Schnitt deutlich reduziert. Demzufolge kann speziell bei diesen Pflanzen ein Rückschnitt im Herbst sinnvoller sein.
- Arten die auch am alten Holz blühen, besser im Herbst schneiden
- nach der Blüte bis auf eine Höhe von ca. 40 cm zurückschneiden
- immer kurz über einer nach außen gerichteten Knospe schneiden
- für einen kompakteren Wuchs Triebspitzen nach der Blüte stutzen
- gleichzeitig verwelkte Blütenstände mit entfernen
- Arten, die ausschließlich am diesjährigen Holz blühen, zum Ende des Winters schneiden
- Rückschnitt zwischen März und April kann auch stärker ausfallen
- Pflanzen können um bis zu ein Drittel eingekürzt werden
- ältere Exemplare vertragen auch einen Rückschnitt um die Hälfte
- im gleichen Zuge zurückgefrorene und trockene Triebe entfernen
Tipp: Die meisten Säckelblumen lassen sich auch gut als Hochstamm bzw. Stämmchen erziehen.
Ältere Pflanzen verjüngen
Wird nicht regelmäßig geschnitten oder sogar komplett auf Schnittmaßnahmen verzichtet, können ältere Exemplare im Laufe der Jahre teils stark verholzen und an Blühwilligkeit verlieren. Dann hat man die Möglichkeit sie mit einem Verjüngungsschnitt zu neuem Austrieb und verstärkter Blütenbildung anzuregen. Dieser Schnitt zieht sich in der Regel über drei Jahre.
Im ersten Jahr wählt man verteilt über den kompletten Strauch etwa ein Drittel der Triebe bzw. Zweige aus, die man dann auf eine Höhe von etwa 40 cm herunter schneidet. Auch dabei wird wieder über einem nach außen gerichteten Auge geschnitten. Im darauf folgenden Jahr wird die Hälfte der im letzten Jahr nicht verschnittenen Zweige auf die gleiche Weise geschnitten. Im dritten Jahr folgt der Rückschnitt der verbliebenen Triebe. Danach ist die Verjüngung dieses Strauches abgeschlossen.
Überwintern
Die meisten Arten dieser Gattung sind nur bedingt und nur bis zu einem gewissen Grade winterhart. Sie tolerieren Temperaturen von bis zu minus 10 Grad. Dennoch sollten vor allem junge und neu gepflanzte Sträucher einen leichten Winterschutz erhalten. In besonders kalten Lagen kann auch bei älteren Pflanzen ein entsprechender Schutz sinnvoll sein.
Meist reicht es aber aus, den Wurzelbereich mit trockenem Laub, Stroh oder Tannenreisig abzudecken. Anders sieht es mit der Wintersonne aus. Vor ihr sollten besonders junge Pflanzen geschützt werden. Durch eine leichte Beschattung beispielsweise mit Tannenreisig lassen sich größere Schäden vermeiden.
Pflanzen im Kübel sind grundsätzlich etwas frostempfindlicher als Beetpflanzen und demzufolge nicht winterhart. Um sie sicher über den Winter zu bringen, empfiehlt sich eine frostfreie Überwinterung in einem hellen und kühlen Raum. Hell deshalb, weil diese Pflanzen überwiegend als immergrün gelten.
Laubabwerfende können problemlos auch etwas dunkler aber trotz allem kühl überwintern. Das Substrat im Kübel sollte auch im Winter nicht komplett austrocknen. Im kommenden Frühjahr ist es ratsam, sie zunächst an einen beschatteten Platz im Freien zu stellen, damit sie sich langsam wieder an die neuen Bedingungen gewöhnen können.
Tipp: Oberirdische Teile der Pflanze können im Winter stellenweise zurück frieren. Das ist aber ganz normal und schadet ihr auch nicht. Beim Rückschnitt im Frühjahr werden diese Pflanzenteile ohnehin mit entfernt.
Vermehren
Im Vergleich zu vielen anderen Pflanzen ist die Lebensdauer einer Ceanothus auf etwa 7 bis 10 Jahre begrenzt. Deshalb ist eine Vermehrung der Pflanze alle paar Jahre durchaus sinnvoll. Vermehrt werden kann über Samen oder Stecklinge, wobei Hobbygärtner fast ausschließlich die Stecklinksvermehrung bevorzugen.
Aussaat
Da es sich bei vielen Säckelblumen um Hybriden handelt, weisen die durch Samen gewonnenen Pflanzen völlig andere Eigenschaften auf, als die Elternpflanzen. Das kann die Färbung der Blüten und Blätter ebenso betreffen wie die Winterhärte. Darüber hinaus sind meist nicht alle Samen keimfähig. Für besonders experimentierfreudige Hobbygärtner kann das aber auch eine Herausforderung darstellen.
- im Frühjahr im Haus in handelsübliche Aussaaterde aussäen
- anschließend das Substrat anfeuchten
- bis zur Keimung an warmen und hellen Platz stellen
- direkte Sonneneinstrahlung vermeiden
- für optimale Keimbedingungen Aussaatgefäß abdecken
- Abdeckung kann aus lichtdurchlässiger Folie oder Glas bestehen
- zum Belüften des Substrats, Abdeckung täglich kurzzeitig entfernen
Sind die Keimlinge groß und kräftig genug, können sie vereinzelt werden. Bis zum nächsten Frühjahr werden sie im Haus weiterkultiviert. Mit der ersten Blüte kann man hier frühestens nach drei Jahren rechnen.
Stecklinge
Wesentlich einfacher ist die Stecklingsvermehrung, die zudem echte Pflanzen hervorbringt. Für diese Vermehrungsart werden im Sommer 15 – 20 cm lange Stecklinge geschnitten. Die untersten Blätter werden entfernt und die verbleibenden etwa um die Hälfte gekürzt, um die Verdunstung so gering wie möglich zu halten. Sollten einige Stecklinge noch Blüten haben, werden auch die entfernt. Dann steckt man sie in kleine Töpfe in ein Gemisch aus Sand und Torf oder ganz normale Blumenerde, befeuchtet dieses und stülpt eine Folie darüber.
Die Töpfe stellt man danach an einen Platz im lichten Schatten und hält das Substrat leicht feucht. Meist sind die Pflanzen bis zum Herbst gut bewurzelt und zeigen bereits den ersten Austrieb. Gegenbefalls kann man die Bewurzelung mit einem Bewurzelungspulver beschleunigen. Die Überwinterung der Jungpflanzen sollte im ersten Jahr sicherheitshalber in einem frostfreien Quartier erfolgen.
Tipp: Im Gegensatz zu Pflanzen, die aus Samen gezogen wurden, blühen Stecklingspflanzen unter optimalen Bedingungen oft schon im zweiten oder dritten Jahr.
Krankheiten
Unter Hobbygärtner und selbst unter Fachleuten gilt diese Pflanze als besonders resistent gegenüber den meisten Pflanzenschädlingen und Krankheiten. Darüber hinaus ist sie nicht giftig, sodass man auch bei Kindern und Haustieren keine besondere Vorsicht walten lassen muss.
Sorten
Zu den etwa sechzig Arten der Gattung Ceanothus gehören Sorten, die bereits im Frühjahr blühen sowie ausgesprochene Sommerblüher und jene, die erst zu Saisonende beginnen zu blühen. Während Einige vor einer Mauer besonders üppige Ausmaße annehmen können, eignen sich eher niedrig wachsende, wunderbar für eine Heckenpflanzung.
Im Beet neben weiß blühenden oder andersfarbigen Stauden, Rosen oder Gräsern sowie vor immergrünen Hintergründen sind sie der Star. Einige Säckelblumen wie Ceanothus arboreus oder Ceanothus dentatus können durchaus auch in einem unbeheizten Wintergarten gehalten werden. Dank unterschiedlicher Wuchshöhen und Blütenfarben bietet diese Pflanze vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten. Dabei ist eine Sorte schöner als die andere.
Ceanothus americanus – weiße Säckelblume
- Ceanothus americanus wurde um 1713 kultiviert
- sie wächst als etwa 100 cm hoher Strauch mit rutenförmigen, schlanken Trieben
- im Gegensatz zu den überwiegend blaublütigen, sind die Blüten von Ceanothus americanus weiß und duftend
- sie erscheinen von Juni bis September an den diesjährigen Trieben
- in ihrer nordamerikanischen Heimat werden die Blätter dieser Pflanze gegen verschiedenste Krankheiten eingesetzt
Ceanothus ‚Trewithen Blue‘
- bei der Sorte Ceanothus ‚Trewithen Blue‘ handelt es sich um eine Neuzüchtung aus den USA
- ihre tiefblauen, duftenden Blüten zeigen sich bereits im Frühjahr, von Mai bis zum Herbst
- an einem entsprechenden Rankgerüst kann diese Sorte in Höhen von bis zu 350 cm klettern, pro Jahr etwa zwischen 70 und 120 cm
- im Pflanzjahr sollte sie einen Winterschutz erhalten
- in milden Wintern ist Ceanothus ‚Trewithen Blue‘ teilweise immergrün
Ceanothus ‚Blue Mound‘
- der bis zu 100 cm hohe Ceanothus ‚Blue Mound‘ setzt mit seinen stechend blauen, nicht duftenden Blütenbüscheln und dem dunkelgrünen, glänzenden Laub willkommene Akzente im Beet oder Kübel
- auch er blüht unermüdlich von Mai bis zum Herbst und ist in milden Wintern immergrün
- Ceanothus ‚Blue Mound‘ wird als Strauch oder Stämmchen angeboten
Ceanothus impressus ‚Victoria‘
- Ceanothus impressus ‚Victoria‘ hat einen buschigen, gut verzweigten Wuchs mit Wuchshöhen von bis zu 150 cm und einer Wuchsbreite von etwa 90 cm
- Blütezeit dieser Sorte ist von Mai bis Juli
- dann erscheinen ihre tiefblauen Blütenbälle
- sie soll die schönste immergrüne Sorte der Säckelblume sein
- die blaublütige Ceanothus impressus ‚Victoria‘ lässt sich sehr gut mit andersfarbigen Sträuchern kombinieren
Ceanothus thyrsiflorus – kriechende Säckelblume
- die mit 40 – 80 cm Wuchshöhe eher niedrige Säckelblume Ceanothus thyrsiflorus macht vor allem als Bodendecker eine gute Figur, fühlt sich aber auch im Kübel wohl
- ihr Wuchs ist buschig, kompakt sowie breit-rundlich
- sie wächst zwischen 200 und 250 cm in die Breite
- vom späten Frühjahr und den ganzen Sommer hindurch steht sie in voller Blüte
- die bis zu 8 cm langen und duftenden Blütenrispen dieser immergrünen Ceanothus thyrsiflorus erstrahlen in einem auffälligen Himmelblau
Ceanothus delilianus ‚Glorie de Versailles‘
- bei dieser Säckelblume soll es sich um die Sorte, mit der besten Winterhärte handeln
- sie wächst locker aufrecht und erreicht Wuchshöhen von bis zu 150 cm
- die dunkelgrünen, unterseits weiß behaarten Blätter bilden einen schönen Kontrast zu den violett-blauen Blüten, die diesen Strauch von Juli bis Oktober in ein wahres Blütenmeer tauchen
Ceanothus x delilanus ‚Marie Simon‘ – Rosa Säckelblume
- diese dekorative Sorte wird zwischen 100 und 150 cm hoch und besticht von Juli bis September/Oktober mit grazilen, hellrosafarbenen Blütenständen
- sie wächst locker strauchförmig bis überhängend und ist nur bedingt winterhart
Ceanothus delilianus ‚Topaze‘
- dieser aufrecht und buschig wachsende Strauch beeindruckt mit einer Wuchshöhe von bis zu 150 cm und seinen prächtigen indigoblauen Blütenrispen
- die hüllen die Pflanze von Juli bis in den Oktober hinein in ein Blütenmeer
- neben Rosen und Stauden ein echter Hingucker
Ceanothus griseus ‚Yankee Point‘
- Ceanothus griseus ‚Yankee Point‘ ist eine markengeschützte und früh blühende Sorte, die ihre pudrig blauen Blüten bereits von März/April bis Mai/Juni hervorbringt
- sie erreicht Wuchshöhen zwischen 150 und 250 cm und wächst zwischen 100 und 150 cm in die Breite