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Schafgarbe Verwechslung: Doppelgänger erkennen

Schafgarbe-Doppelgänger - Verwechslung vermeiden

Die Schafgarbe ist eine beliebte Heilpflanze. Leider lässt sie sich mit anderen, teilweise giftigen Pflanzen verwechseln. Wir verraten Ihnen in diesem Beitrag, wie Sie die Doppelgänger erkennen und so eine Verwechslung der Schafgarbe vermeiden.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Verwechslungsgefahr mit giftigen Pflanzen
  • insbesondere Bärenklau und Gefleckter Schierling
  • Aussehen der Blätter zuverlässiges Erkennungsmerkmal
  • Standort kann Aufschluss über Doppelgänger geben

Schafgarbe erkennen

Insbesondere Hobbygärtner, die Schafgarbe (Achillea) als Heilpflanze im Garten gedeihen lassen sowie Eltern mit Kindern und Tierhalter sollten exakt wissen, wie die Pflanze aussieht. Das ist immens wichtig, weil es ähnliche aussehende, teilweise giftige Exemplare gibt, bei denen es zur Verwechslung kommen kann. Die Giftigkeit zeigt sich bei manchen Doppelgängern bereits bei Hautkontakt, während andere bei Verzehr das Potenzial zur tödlichen Vergiftung besitzen.

Schafgarbe (Achillea millefolium)
Gemeine Schafgarbe (Achillea millefolium)

Diese Beschreibung soll helfen, die Schafgarbe eindeutig zu identifizieren, um sie von ähnlich aussehenden Pflanzen zu unterscheiden:

  • Wuchshöhe: bis zu 80 Zentimeter und damit kleiner als die Doppelgänger
  • behaarte Stängel
  • Blüten: doldenartig, klein, weiß, gelb, orange, rosa oder rot
  • Blätter: behaart, gefiedert, schmal, zierlich und länglich; abwechselnd auf jeder Stängelseite wachsend (wechselständig)
  • Standort: sonnig; bevorzugt Böden mit pH-Wert zwischen 5,5 und 6,9
  • Duft: angenehm süßlich

Tipp: Schauen Sie sich die Blätter der Schafgarbe genau an, denn vor allem an deren Merkmalen können Sie eine Verwechslung mit anderen Pflanzen vermeiden.

Verwechslungsgefahr mit….

Mit diesen Pflanzen lässt sich die Schafgarbe leicht verwechseln:

Bärenklau (Heracleum)

Riesenbärenklau (Heracleum mantegazzianum)
Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum)

Durch seine Blütendolden sieht der Bärenklau der weiß blühenden Schafgarbe sehr ähnlich. So erkennen Sie den gefährlichen Doldenblütler:

  • äußere Merkmale der Pflanze: knotige, hohle, meist gerippte und verzweigte Stängel; wechselständige Laubblätter wie Schafgarbe, aber rau und nicht behaart, größer und im unteren Bereich gestielt
  • Standort: sonnig bis halbschattig, bevorzugt stark stickstoffhaltige Böden mit basischem, leicht saurem pH-Wert
  • gesundheitliche Folgen/Symptome: bei bloßer Berührung Hautverbrennungen; bei Verzehr bis zu lebensbedrohlichen Verbrennungen im Mund-Rachen-Raum inklusive Speiseröhre

Hinweis: Die häufigsten Barenklau-Arten sind der Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium) sowie der Riesen-Bärenklau. Beide Arten erreichen Wuchshöhen von 150 cm (Wiesen-Bärenklau) und bis zu 350 cm (Riesen-Bärenklau) und wachsen somit deutlich höher als die Schafgarbe.

Gefleckter Schierling (Conium maculatum)

Der Gefleckte Schierling ist stark giftig. Auch hier besteht durch die sehr ähnlichen Doldenblüten ein hohes Risiko einer Verwechslung mit der Schafgarbe.

Geflecker Schierling (Conium maculatum)

Insbesondere als Jungpflanze ist der Schierling nur durch genaues Hinsehen als gefährlicher Doppelgänger zu identifizieren.

  • äußere Merkmale der Pflanze: Wuchshöhe bis 200 cm; rote Flecken an Stängeln; Blätter gefiedert, Unterseiten blau-grün, grob gezähnt, nicht behaart wie Schafgarbe
  • Standort: sonnig; bevorzugt stickstoffhaltige, feuchte Lehmböden
  • gesundheitliche Folgen/Symptome: Brennen im Mund, Halskratzen, vermehrter Speichelfluss, Rollen der Augen, Sehstörungen und Nervenlähmungen, Schluckbeschwerden

Tipp: Neben den unterschiedlichen Blättern lässt sich der Gefleckte Schierling schnell an seinem Geruch erkennen. Dieser ist sehr unangenehm sowie stechend und erinnert an alten Mäuse-Urin.

Rainfarn (Tanacetum vulgare)

Rainfarn (Tanacetum vulgare) und Goldgarbe (Achillea filipendulina)
Rainfarn (links) und Goldgarbe (Achillea filipendulina)

Der Rainfarn ähnelt der gelb blühenden Schafgarbe. So verhindern Sie eine Verwechslung mit dem Korbblütler:

  • äußere Merkmale der Pflanze: gelbe Blüte bis Oktober; Blätter länglich, gefiedert, wechselständig, nicht behaart, Wuchshöhe 100 bis 120 cm und damit höher als Schafgarben; versprüht würzigen Duft
  • Standort: sonnig; bevorzugt magere, sandige und lehmige Böden
  • gesundheitliche Folgen/Symptome: Erbrechen, Magen- und Darmentzündungen, Bauchschmerzen, Gesichtsrötung, Pupillenerweiterung, Krämpfe, Bewusstlosigkeit; in schweren Fällen Herzrhythmusstörungen, Nieren- und Leberschäden mit möglicher Todesfolge durch Kreislaufversagen sowie Atemlähmung

Hinweis: Die Giftpflanze eignet sich hervorragend als biologisches Pflanzenschutzmittel. Ein Sud aus 100 Gramm getrocknetem oder 1 Kilogramm frischem Rainfarn vertreibt zahlreiche Schädlinge (z.B. Blattläuse, Weiße Fliegen oder Raupen) aus dem Gemüsebeet.

Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis)

Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis)

Dicht stehend lässt sich der Kreuzblütler auf den ersten Blick schnell mit der Schafgarbe verwechseln. Eine Verwechslung wäre in diesem Fall allerdings nicht weiter tragisch, da das Wiesen-Schaumkraut ebenfalls als verzehrbare Heilpflanze gilt.

  • äußere Merkmale der Pflanze: Blattrosetten wintergrün; Blätter an langen Stängeln, unpaarig gefiedert; weiße Blüten mit zartvioletten Nuancen; Blüte nur vierblättrig; blüht zwischen April und Mitte Mai und damit deutlich früher als die Schafgarbe; mit Wuchshöhe bis 55 cm kleiner als Schafgarbe
  • Standort: bevorzugt Halbschatten und feuchte Böden, gern an Ufern, in Moorgebieten, auf Fett- und Feuchtwiesen
  • gesundheitliche Folgen/Symptome: ungiftig; Magenreizungen bei übermäßigem Verzehr möglich

Häufig gestellte Fragen

Wie gesund ist Schafgarbe?

Die Schafgarbe wurde 2004 zur Heilpflanze des Jahres gekürt, weil ihr zahlreiche gesundheitsfördernde Eigenschaften nachgesagt werden. Beruhigende, entkrampfende, verdauungs- und durchblutungsanregende Wirkungen stehen vor allem im Fokus. Des Weiteren soll die Pflanze gegen Appetitlosigkeit, Menstruations- sowie Magen- und Darmbeschwerden wie Blähungen, Verstopfungen und Durchfall sowie Völlegefühl und Übelkeit helfen. Das enthaltene ätherische Öl ist bekannt für eine beschleunigte Hautzellenerneuerung bei Verletzungen und Hautentzündungen.

Welche Teile der Schafgarbe kann man verwenden?

Für die Nutzung als Heilmittel finden die Blätter, Blüten und Stängel Verwendung. Sie werden in der Regel getrocknet und dann weiterverarbeitet.

Wann sollte man Schafgarbe ernten?

Der ideale Erntezeitpunkt ist während der Vollblüte zwischen Juni und August. Dann ist der Gehalt des ätherischen Öls am höchsten und die Wirksamkeit am intensivsten.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.
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