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Lavendel gießen: wie viel Wasser benötigt er?

Lavendel gießen: wie viel Wasser benötigt er?

Lavendel (Lavandula angustifolia) ist im mediterranen Raum zuhause – dort ist es insbesondere im Sommer häufig trocken, so dass der aromatisch duftende Strauch mit wenig Wasser auskommt. So gießen Sie Lavendel im Beet und im Topf richtig.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • braucht nur wenig Wasser
  • nur gießen, wenn Erde und Wurzelballen trocken
  • im Freiland nur im Ausnahmefall gießen
  • im Topf regelmäßig, jedoch mäßig
  • auf gute Drainage achten und Staunässe vermeiden

Weniger ist mehr

Rund ums Mittelmeer wächst Lavendel oft wild auf felsigen und trockenen Gebirgshängen, wo die Pflanze der südlichen Sonne erbarmungslos ausgeliefert ist. Daher ist der aromatisch duftende Strauch perfekt an eine sonnige, heiße, karge und trockene Umgebung angepasst – und erwartet diese auch bei der Kultur in nördlicheren Gefilden. Ganz gleich ob im Freiland oder im Topf: Lavendel benötigt nur wenig Wasser und sollte zudem stets in gut drainierte Böden gepflanzt werden. Staunässe, die vor allem im Winter zu einem Problem werden kann, lässt die Pflanzen schnell absterben.

Echter Lavendel (Lavandula angustifolia)
Lavendel treibt im Jahr zweimal aus, dafür benötigt er im Sommer einen Schnitt.

Hinweis: Lavendel bildet lange Pfahlwurzeln aus, die auch in tiefere Bodenschichten vordringen und die Pflanze selbst in trockenen Perioden mit Wasser versorgen.

Lavendel im Beet

Im Freiland kultivierter Lavendel muss im Grunde gar nicht gegossen werden, mit einer Ausnahme: In langen und heißen Hitzeperioden kann der Wurzelballen austrocknen und sollte dann mit Wasser versorgt werden. Draußen kommt der Lavendelstrauch etwa eine Woche ohne jegliches Wasser aus. Bleibt es länger trocken, überprüfen Sie die Feuchtigkeit im Wurzelstock:

  • einen Finger ins Erdreich stecken
  • Feuchtigkeit in mehreren Zentimetern Tiefe erfühlen
  • wenn trocken, dann Aussehen der Pflanze überprüfen
  • lässt sie die Blätter hängen?
  • Ja = dann gießen
  • Nein = noch nicht gießen

Wenn Sie tatsächlich mal gießen müssen, dann gleich richtig: Für größere Sträucher können Sie getrost einen halben Liter Wasser nehmen, den Sie jedoch nur auf den Boden aufbringen dürfen. Gießen Sie Lavendel niemals von oben, die Blätter und Blüten sollten stets trocken bleiben.

Echter Lavendel im Beet

Hinweis: Kultivieren Sie Lavendel gemeinsam mit Rosen? Dann sollten Sie die verschiedenen Arten streng getrennt pflanzen, beispielsweise eine Reihe Lavendel und dahinter mit etwas Abstand die Rosen. Rosen benötigen deutlich mehr Wasser und auch Dünger als Lavendel, weshalb eine Mischkultur schwierig ist.

Lavendel im Topf

Kurzzeitig darf die Erde von Topflavendel tatsächlich austrocknen, allerdings wirklich nur wenige Tage. Lavendel in Pflanzgefäßen ist auf eine regelmäßige Versorgung mit Wasser angewiesen, wobei die meisten Exemplare allerdings aufgrund von zu viel Gießwasser eingehen.

Beachten Sie folgendes bei der Topfkultur:

  • gute Topfdrainage: großes Abflussloch für überschüssiges Gießwasser ist Pflicht
  • Topf auf Untersetzer oder in Übertopf stellen
  • als unterste Schicht Tonscherben o. ä. einfüllen, einige Zentimeter dick
  • nur gießen, wenn Erde auch in der Tiefe (3 bis 4 Zentimeter) trocken
  • Fingerprobe durchführen
  • kräftig und durchdringend gießen
  • überschüssiges Gießwasser aus Untersetzer oder Übertopf entfernen
Lavendel eintopfen

In der Regel benötigt auch Topflavendel nur alle paar Tage etwas Wasser. Nach dem Gießen sollte sich die Erde nur feucht, aber nicht nass anfühlen.

Tipp: Lavendel sollte in tiefe Töpfe gepflanzt werden, weil er tief reichende Wurzeln ausbildet. flache Gefäße sind für den Pfahlwurzler ungeeignet.

Weitere Fragen zum Lavendel

Darf man Lavendel mit Leitungswasser gießen?

Viele Garten- und Topfpflanzen sollten möglichst mit kalkarmem Regenwasser gegossen werden, da sie keinen Kalk vertragen. Nicht so der Lavendel: Der Strauch fühlt sich auf kalkhaltigen Böden besonders wohl, weshalb ihm kalkhaltiges Gießwasser ebenfalls nichts ausmacht – ganz im Gegenteil, denn auf kalkarmen Böden kann Leitungswasser sogar zur Versorgung der Pflanze mit Kalk beitragen und so Mangelerscheinungen vorbeugen. Allerdings sollte kein kaltes Leitungswasser verwendet werden: Gießen Sie Lavendel möglichst mit lauwarmem Wasser.

Woran erkennt man, ob Lavendel zu viel gegossen wurde?

Wird der Lavendel von unten trocken und lässt seine Blätter hängen? Diese typischen Anzeichen deuten darauf hin, dass der Strauch vertrocknet, wobei allerdings kein Mangel an Wasser die Ursache ist, sondern vielmehr das Gegenteil: Zuviel Wasser lässt die Lavendelwurzeln faulen, sodass sie kein Wasser und keine Nährstoffe mehr aufnehmen können. Deshalb gießen Sie Lavendel bei Anzeichen von Trockenheit nicht automatisch, sondern überprüfen Sie zunächst die tatsächliche Bodenfeuchtigkeit sowie den Zustand der Wurzeln.

Braucht Lavendel Dünger?

Wie alle mediterranen Pflanzen kommt Lavendel mit wenig Dünger aus: Im Grunde genügt es, die Pflanze zwei Mal jährlich mit etwas organischem Dünger – dieser sollte möglichst stickstoffarm sein und dafür einen höheren Anteil an Kalium haben – zu versorgen. Sehr gut eignet sich etwa reifer Kompost oder auch ein spezieller Dünger für mediterrane Pflanzen. Geben Sie zudem etwas zerkleinerte Eierschalen hinzu. Auf das Düngen mit Kaffeesatz sollten Sie jedoch verzichten, da dieser den Boden versauert.

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