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Lavendel richtig düngen: 10 Hausmittel und natürliche Dünger

echter Lavendel, Lavandula angustifolia
Lavendel

Lavendel gehört zu den beliebtesten mediterranen Kräutern im Garten oder auf dem Balkon und begeistert nicht nur durch seine Blüten. Wenn Sie Lavandula anbauen, können Sie die ätherischen Öle innerhalb der Pflanze in der Küche oder zur Herstellung von Parfums, Seifen und Duftkerzen verwenden. Damit sie effektiv wachsen können und vital bleiben, ist es notwendig, dass Sie den Lavendel düngen. Dafür bietet es sich gut an, natürlich zu düngen oder Hausmittel zu verwenden.

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Zeitpunkt und Häufigkeit

Die Frage nach dem Dünge-Zeitpunkt ist bei allen Lavandula-Arten abhängig von der Art der Haltung. Lavendelpflanzen machen sich äußerst gut in Pflanzkübeln, wenn Sie nicht ausreichend Platz im Garten haben oder auf den Balkon ausweichen müssen. Aufgrund der geringen Substratmenge in einem Kübel müssen die Düngemittel zu einem anderen Zeitpunkt im Jahr als bei ausgepflanzten Exemplaren verabreicht werden. Die folgenden Punkte verdeutlichen dies:

Ausgepflanzten Lavendel düngen

Wenn Sie sich für Lavandula im Garten entschieden haben, müssen Sie nur einmal im Jahr düngen, wenn der Standort den Ansprüchen der Pflanze gerecht wird. Da für Lavendelpflanzen im Freiland feste Düngemittel genutzt werden, eignet sich diese Methode sehr gut, da diese nicht durch den Regen weggeschwemmt werden können. Gedüngt wird hier noch vor der Beginn der Vegetationsphase, also Anfang März bis Mitte April. Seltener können Sie ein zweites Mal düngen, wenn der Standort nicht ideal, aber durchlässig ist.

Lavendel ist eine Duftpflanze

Topfhaltung

Bei der Topfhaltung ist Lavendel auf ständige Düngezugaben über die Vegetationszeit angewiesen, also von April bis September. Im Gegensatz zu Exemplaren im Freiland wird der Dünger hauptsächlich über das Gießwasser verabreicht oder liegt selbst in flüssiger Form vor, was die Anwendung deutlich einfacher macht. Der Flüssigdünger wird in einem Rhythmus von zwei bis vier Wochen verabreicht. Jedoch ist Lavendel nicht immer auf diese Häufigkeit angewiesen, vor allem wenn dem Gewächs viel Sonne und ein ideales Substrat zur Verfügung stehen.

Wichtig ist hier vor allem, auf den Wuchs und die Vitalität der Pflanze zu achten. Wenn Sie sehen, dass Kübelpflanzen etwas zu schnell wachsen, sollten Sie vorsichtig die Düngemenge reduzieren, um eine mögliche Verkahlung zu unterbinden. Da die Lippenblütler an sich nicht auf viele Nährstoffe angewiesen sind, empfiehlt sich oft eine geringere Menge. Sonne und ein trockener Standort wird deutlich stärker bevorzugt.

Tipp: In den Kübel gepflanzte Lavendelpflanzen können ebenfalls mit festen Düngemitteln versorgt werden, solange das Pflanzgefäß groß genug ist. Ist das der Fall, wird das Düngemittel wie beim ausgepflanzten Lavendel in das Substrat gemischt und versorgt die Pflanze somit über die gesamte Vegetationszeit, was kein zusätzliches Düngen notwendig macht.

Lavendel düngen

Vorbereitung

Wichtig vor dem Düngen ausgepflanzter Exemplare ist die richtige Bodenvorbereitung, vor allem wenn Sie einen neuen Lavendel in den Garten pflanzen wollen. Während Topfpflanzen einfach in ein entsprechendes Substrat gesetzt werden können, muss der Gartenboden entsprechend angepasst werden, damit der Lavendel nicht mit zu vielen Nährstoffen versorgt wird. Ebenso müssen Sie vorsichtig sein mit verdichteten, feuchten, schweren oder lehmigen Böden, da die Pflanze sich dort nicht wohl fühlt und den Dünger nur schlecht aufnehmen kann. Wenn Sie den Boden entsprechend vorbereiten, können Sie den Effekt der Düngemittel im Freien optimieren. Dieser sollte wie folgt beschaffen sein:

  • sandig
  • durchlässig
  • nicht verdichtet
  • steinig
  • bevorzugt alkalische Böden

Falls er, wie oben beschrieben, schwer oder lehmig ist, sollten Sie den Standort auf die folgende Art vorbereiten, bevor der alljährliche Pflanzendünger zum Einsatz kommt:

  • heben Sie ein Pflanzloch aus
  • mischen Sie den Erdaushub mit Bodenzusätzen
  • dafür eignen sich Sand, Splitt und Blähton
  • alternativ Urgesteinsmehl verwenden

Durch diese Maßnahme wird der Standort für die Pflanzen angenehm durchlässig und beschwert die Wurzeln nicht, die gerne recht weit in den Boden auf der Suche nach Wasser und Nährstoffen wachsen. Falls Sie ganze Reihen Lavendel pflanzen wollen und keine anderen Gewächse in der Nähe haben, können Sie ebenfalls die umliegende Erde auf die gleiche Weise bearbeiten. Dadurch fühlen sich die Lippenblütler äußerst wohl.

echter Lavendel, Lavandula angustifolia

Tipp: Falls Sie das Gefühl haben, das Substrat Ihrer Kübelpflanzen ist zu schwer oder erlaubt nur einen schlechten Abzug des Wassers, können Sie dieses auf die gleiche Weise verarbeiten. Zudem lohnt sich eine Drainageschicht aus Kies und darüber ein Gartenvlies, um die Drainage zu verbessern und den Flüssigdünger gut an die Wurzeln zu leiten.

Hausmittel und natürliche Dünger

Wenn Sie auf der Suche nach einem Düngemittel für Ihre Lavendelpflanzen sind, müssen Sie nicht sofort auf fertige Erzeugnisse setzen. Es finden sich zahlreiche Dünger, die natürlich und als Hausmittel verfügbar sind, was die Anwendung deutlich erleichtert und sich zudem nicht negativ auf den Boden auswirkt.

Ungeeignete Dünger

Wichtig bei der Auswahl des Düngers ist zu beachten, dass Lavandula-Arten nicht zu viel Stickstoff erhalten sollten. Stickstoff führt zum Verkahlen der Pflanzen, da diese durch den übermäßigen Stickstoffgehalt zu schnell austreiben und somit deutlich die Vitalität der Gewächse beeinflussen. Aus diesem Grund sollten Sie auf die folgenden Düngemittel verzichten:

  • Hornspäne
  • Blutmehl
  • Mist und Tierjauche
  • Harnstoff
  • Guano
  • Mulch
  • Kaffeesatz

Passen Sie neben den Hornspänen auf, keine anderen Dünger auf der Basis von Horn zu verwenden, zum Beispiel Hornmehl oder Gries. Diese sind ebenfalls äußerst stickstoffhaltig und aus diesem Grund nicht wirklich zu empfehlen. Neben diesen Düngemitteln sollten Sie ebenfalls auf Blaukorn verzichten, da es sich hier um einen künstlichen Dünger handelt, der bei Lavendelpflanzen häufig zu einem Überschuss an Phosphat führt. Da es sich eh empfiehlt, im eigenen Garten natürlich zu düngen, sollten Sie auf den Klassiker verzichten.

10 Natürliche Dünger & Hausmittel

Die folgenden Mittel sind eine effektive Alternative, wenn Sie keine Hornspäne, Blaukorn oder andere, anorganische und stickstoffhaltige Düngern verwenden wollen:

1. Kompost

Er ist der Klassiker unter den Düngemitteln für Ihre Lavendelpflanzen. Kompost aus der eigenen Herstellung ist ideal, um im Frühjahr die Erde oder das Substrat der Gewächse anzureichern. Selbst für Kübelpflanzen eignet sich die Verwendung des Düngers sehr gut, da sich der Kompost effektiv mit der verwendeten, mageren Erde nutzen lässt. Dabei ist es egal, um was für einen Kompost es sich handelt, solange Sie keinen Nadelkompost verwenden. Dieser versäuert den Boden, was den Lavandula überhaupt nicht zusagt.

für den Kompost geeignete Materialien

2. Knochenmehl

Mit Knochenmehl sollten Sie vorsichtig vorgehen. Im Gegensatz zu Kaffeesatz oder Hornspänen verfügt Knochenmehl weniger über Stickstoff und bietet mehr Phosphor. Jedoch können sich große Mengen des Mehls negativ auf das Substrat auswirken, daher sollten Sie mit diesem sparsam umgehen.

3. Eierschalen

Eierschalen sind effektiv für Lavendelpflanzen, da sie viel Kalzium und Kalk enthalten, was den Pflanzen zu Gute kommt. Zudem heben sie den pH-Wert an, was bei zu sauren Böden zu empfehlen ist. Bei Eierschalen handelt es sich aber nicht direkt um ein eigenständiges Düngemittel, sondern einen Zusatzstoff, der effektiv mit Kompost verwendet werden kann. Dafür werden diese in einem Mörser so fein zermahlen wie möglich und in das Substrat eingearbeitet.

4. Urgesteinsmehl

Mit Urgesteinsmehl findet sich ein weiterer Boden-Hilfsstoff, der gut mit Kompost wirkt. Für Lavendel sollten Sie pro Quadratmeter etwa 150 Gramm verwenden. Am besten sollten Sie in regelmäßigen Abständen Ihren Kompost mit dem Gesteinsmehl bestreuen. Das verbessert die Aufnahme von Spurenelementen aus dem Kompost, was sich positiv auf das Wachstum der Lavendelpflanzen auswirkt. Falls Sie nur Urgesteinsmehl verwenden, kommt es zu einem Nährstoffmangel. Aus diesem Grund nur als Hilfsstoff verwenden.

5. Gemüsewasser

Bei Gemüsewasser handelt es sich um einen idealen Pflanzendünger für Topflavendel. Vor allem Kartoffelwasser hat sich hierbei etabliert und präsentiert sich mit den zahlreichen Nährstoffen als ein ideales Düngemittel, da es hohe Mengen Kalium enthält. Sie sollten jedoch darauf achten, kein Salzwasser zum Kochen zu benutzen, da dies der Pflanze zusetzen kann.

6. Pflanzenjauche

Pflanzenjauche lässt sich ähnlich anwenden wie Gemüsewasser und ist trotz der flüssigen Form zum Düngen von ausgepflanztem Lavendel nutzbar. In diesem Fall müssen Sie nur alle zwei bis vier Wochen die Pflanzenjauche verabreichen. Hergestellt wird diese aus Brennnesseln, Schachtelhalm oder Kamillen, indem diese für zwei bis drei Wochen in Wasser gären und anschließend abgeschöpft werden.

Brennnesselsud ansetzen

7. Wurmtee

Wurmtee bietet sich ebenfalls hervorragend an. Es handelt sich um eine flüssige Form von Kompost, die von Würmern erzeugt wird. Diese zersetzen die Pflanzenmaterialien und scheiden dabei Flüssigkeit aus, die in einem Wurmkomposter gesammelt wird. Die Flüssigkeit wird dann auf die gleiche Weise wie die Jauche angewandt. Verabreichen Sie diese aber nicht zusammen mit Kompost, da dies zu einem Nährstoffüberschuss führen würde.

8. Bananenschalen

Die Schalen können Sie zerteilen und direkt am Standort der Pflanze verteilen. Bananenschalen haben einen äußerst hohen Gehalt an Kalium und Phosphor und verfügen kaum über Stickstoff. Die Schalen bieten sich daher gut zusammen mit geringen Mengen Stickstoffdünger an, darunter Hornspäne. Als Alternative können Sie Zwiebelschalen als Zusatzstoff nutzen. Mit den Zwiebeln verhält es sich nämlich wie mit den Bananen. Zerteilen Sie die Schalen und geben Sie diese zusammen mit Kompost in die Erde. Das sorgt für einen Kalzium- und Kaliumschub.

9. Holzasche

Unbehandelte Holzasche ist ein ideales Düngemittel, das sich gut mit Lavendel verträgt. Asche enthält sehr viel Kalium und kann direkt unter die Erde oder Substrat gemischt werden. Sie können sogar die Asche aus Ihrem Kamin nutzen, solange das Holz frei von Zusatzstoffen ist.

10. Algen

Algendünger ist eine neue Form des Flüssigdüngers, die gut für Lavandula geeignet ist. Diese Düngemittel gibt es fertig zu kaufen und werden einmal im Monat von April bis September im Mischverhältnis 1:500 über das Gießwasser verabreicht. Selbst ausgepflanzter Lavendel lässt sich hiermit effektiv mit Nährstoffen versorgen, da diese hauptsächlich über Kalium verfügen.

Tipp: Es lohnt sich, Lavendel einmal über die Hauptvegetationszeit mit Magnesiumkalk zu versorgen, da die mediterranen Gewächse hungrig nach Kalk sind. Besonders Topflavendel benötigt diesen, da das Substrat nur schwer Kalk speichern kann und somit auf die zusätzliche Portion angewiesen ist.

Lavendel eignet sich hervorragend als Nahrungsquelle für Hummeln
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