Sedum-Fetthenne Ratgeber: 14 Arten und Pflege-Anleitung
Sedumgewächse gelten als die artenreichste Pflanzengattung aus der Familie der Dickblattgewächse. In Steingärten, auf Gründächern, oder aber in dekorativen Pflanztrögen erfreut sie sich großer Beliebtheit als pflegeleichtes, exotisch anmutendes Gewächs. Wir stellen im Folgenden beliebte Arten der Fetthenne vor und erläutern einfache Schritte zu deren Pflege.
Inhaltsverzeichnis
- Sedum-Arten
- Gold-Fetthenne (Sedum floriferum)
- Gold-Tripmadam (Sedum reflexum)
- Kaukasus-Fetthenne (Sedum spurium)
- Purpur-Fetthenne (Sedum telephium)
- Schlangen-Fetthenne (Sedum morganianum)
- Schöne Fetthenne (Sedum spectabile)
- Hybridsorten
- Die Pflege
- Der Standort
- Das Einpflanzen
- Das Gießen
- Der Schnitt
- Überwintern
- Düngen
- Die Vermehrung
- Krankheiten und Schädlinge
Sedum-Arten
Die Anzahl der einzelnen Sedum-Arten wird je nach Quelle unterschiedlich mit 420 bis rund 600 Arten angegeben. Natürlich haben sich nicht alle zum Einsatz im heimischen Garten etabliert, allerdings besteht immer noch eine große Vielfalt einsetzbarer Sorten:
Gold-Fetthenne (Sedum floriferum)
- Wuchshöhe bis 15 Zentimeter
- Matten bildend
- immergrün
- Blühzeit Juni und Juli
- goldgelbe Blütenfarbe
Gold-Tripmadam (Sedum reflexum)
- Wuchshöhe bis 20 Zentimeter
- bodendeckender Wuchs
- gelbe Blütenfarbe
- Blütezeit Juni bis August
- beeindruckendes Herbstlaub
- Einsatz als aromatische Würzpflanze für Salate etc. möglich
Kaukasus-Fetthenne (Sedum spurium)
- Wuchshöhe nur 10 Zentimeter, aber rasches Breitenwachstum
- immergrün und mattenbildend
- wuchsfreudig und besonders pflegeleicht
- gut als Bodendecker geeignet
Purpur-Fetthenne (Sedum telephium)
- Wuchshöhe um 20 bis 30 Zentimeter
- Gruppen bildend
- im Winter einziehend
- charakteristische, purpurrote Blütenfarbe
Schlangen-Fetthenne (Sedum morganianum)
- Wuchshöhe bzw. Rankenlänge bis 90 Zentimeter
- für die Ampelbepflanzung geeignet, da extreme Triebausbildung
- rosafarbene Blüten
- nicht winterhart
Schöne Fetthenne (Sedum spectabile)
- Wuchshöhe bis 45 Zentimeter
- in Gruppen gedeihend
- spät blühend von Juli bis September
- rosafarbene, sternförmige Blüten
- im Winter einziehend
Hybridsorten
Neben diesen weit verbreiteten, ursprünglichen Arten des Mauerpfeffers haben sich in den heimischen Gärten vor allem Hybridzüchtungen weit verbreitet. Die gängigen Hybriden gehen alle auf die Art der Purpur-Fetthenne Sedum telephium zurück und ähneln dieser in Aufzucht und Pflege deutlich. Gängige Hybriden sind beispielsweise:
‚Abbeydore‘
- Wuchshöhe: 45 Zentimeter
- Wuchsform: aufrecht
- Blütezeit: August bis September
- Blütenfarbe: hellrosa
- Laubfarbe: blaugrün, später violett
‚Bertram Anderson‘
- Wuchshöhe: 25 Zentimeter
- Wuchsform: kriechend
- Blütezeit: Juni bis August
- Blütenfarbe: rosaviolett
- Laubfarbe: dunkelviolett
‚Beth´s Special‘
- Wuchshöhe: 50 Zentimeter
- Wuchsform: aufrecht
- Blütezeit: August bis Oktober
- Blütenfarbe: bräunlich rosa
- Laubfarbe: blaugrün
‚Joyce Henderson‘
- Wuchshöhe: 80 Zentimeter
- Wuchsform: aufrecht
- Blütezeit: August bis September
- Blütenfarbe: blass rosa
- Laubfarbe: violett
‚Karfunkelstein‘ (Xenox)
- Wuchshöhe: 50 Zentimeter
- Wuchsform: aufrecht
- Blütezeit: August bis September
- Blütenfarbe: bräunlich rosa
- Laubfarbe: dunkelpurpur
‚Matrona‘
- Wuchshöhe: 60 Zentimeter
- Wuchsform: aufrecht
- Blütezeit: August bis September
- Blütenfarbe: rosa
- Laubfarbe: olivgrün
‚Red Cauli‘
- Wuchshöhe: 30 Zentimeter
- Wuchsform: kompakt
- Blütezeit: August bis September
- Blütenfarbe: rot
- Laubfarbe: blaugrün, später dunkelrot
Die Pflege
Haben Sie sich für eine Art des Mauerpfeffers entschieden, kommt es für eine dauerhafte Freude an diesem interessanten Gewächs auf die richtige Pflege an. Insgesamt zeigen sich alle Sorten dieser Gattung sehr pflegeleicht und unkompliziert.
Der Standort
Hinsichtlich ihres bevorzugten Standorts zeigen sich die Sedumgewächse sehr vielseitig und breit aufgestellt. Von vollsonnigen bis hin zu nahezu schattigen Lagen eignen sich unterschiedlichste Bereiche. Von trockenen, kargen Böden bis hin zu feuchten, nährstoffreichen Lagen kommen die Pflanzen mit nahezu allen Standorten gut zurecht. Lediglich ein sehr kompakter, verdichteter Boden erschwert den Wurzeln das Vordringen in die Tiefe. Selbst dieses Manko lässt sich aber mit einfachen Maßnahmen, wie der Beimengung von Sand, Split oder anderen mineralischen Zuschlägen leicht beheben.
Tipp: Je nach Art des Sedums können einzelne Standorte individuell besser oder schlechter geeignet sein. Stellen Sie zunächst fest, welche Eigenschaften der von Ihnen ins Auge gefasste Standort aufweist und wählen sie dann daraufhin abgestimmte Sorten aus.
Das Einpflanzen
Die einfache Handhabung der Fetthennen zeigt sich bereits beim Pflanzen. In wenigen Schritten verbringen Sie die einzelnen Pflänzchen vom Transportgefäß an ihren endgültigen Standort:
- kompakte Böden auflockern und gegebenenfalls um mineralische Bestandteile ergänzen
- Pflänzchen aus den Töpfen nehmen und gut mit Wasser vollsaugen lassen
- Pflanzloch erstellen, ca. 1,5 mal so breit und tief wie der Wurzelballen
- Wichtig: Bei kompakten Böden zum Schutz vor Staunässe in die Sohle des Loches Drainageschicht aus Kies, Sand oder Tonbruch einlegen
- Pflanzen in Pflanzloch einstellen
- Erde allseitig anfüllen und leicht andrücken
- Boden für optimales Anwachsen gut wässern
Achtung: Je nach Fetthennen-Art kann der Pflanzabstand variieren. Erkundigen Sie sich daher über die individuellen Abstände der von Ihnen gewählten Sorte.
Das Gießen
Wie alle Dickblattgewächse lagert auch die Fette Henne in ihren Blättern ausreichend Wasser ein, um selbst langanhaltende Dürrephasen problemlos zu überstehen. Lediglich in den ersten drei bis vier Wochen nach dem Einpflanzen sollten Sie die Erde immer gut feucht halten. So wird das Wurzelwachstum angeregt und die zukünftige Selbstversorgung der Pflanze optimal vorbereitet. Nach dieser Anwuchsphase können Fetthennen getrost aus dem Gießplan gestrichen und sich selbst überlassen werden.
Der Schnitt
Die Pflanzen bedürfen keines regelmäßigen Schnitts und können grundsätzlich sich selbst überlassen werden. Im Laufe der Zeit Kann es allerdings vorkommen, dass alternde Triebe unschön werden und kahle Bereiche entwickeln. Dann lässt sich die Pflanze durch deren Entfernung einfach und unkompliziert verjüngen. Dazu werden die betroffenen Triebe idealerweise direkt an der Basis entfernt. Je nach Dicke eignen sich hierzu mehrere Methoden:
- Abschneiden mit einer Gartenschere
- Abtrennen mit einem scharfen Messer
- Abknipsen mit dem Fingernagel
Achtung: Achten Sie immer darauf, die eingesetzten Werkzeuge zu desinfizieren. Andernfalls können auf diesem Wege Krankheitserreger in die Pflanze eingetragen werden, die sich über die ungeschützte Schnittstelle schnell in der ganzen Pflanze ausbreiten können.
Überwintern
Eine allgemeine Aussage zur Überwinterung der Fetthennen lässt sich kaum treffen. Denn je nach Art kann eine vollständige Winterhärte bestehen, während andere Gewächse nur als Zimmerpflanzen überleben können. Wichtig ist daher eine umfassende Information über die vorhandenen Sorten. Selbst bei winterharten Pflanzen sollten Sie übrigens bei der Topf- oder Kübelhaltung nicht vergessen, den Topf vor intensivem Frost zu schützen. Andernfalls kann die eigentlich winterharte Fetthenne wegen des durchfrierenden Topfes und Erdreiches dennoch verenden.
Düngen
Sedumgewächse gelten als sehr genügsam. Trotzdem kommen sie nicht vollständig ohne Nährstoffe aus. Da sie in der Lage sind, sehr lange einen Standort zu bevölkern, kann der Boden im Laufe der Zeit ausgemergelt sein und keine ausreichende Wachstumsgrundlage mehr darstellen. Hilfreich ist daher eine regelmäßige, jedoch nicht übermäßige Düngung mit:
- universellen Volldüngern
- Kakteendünger
- Kompost
- Mist
- Hornspäne
- sonstige universelle „Hausmittel“
Während der Wachstumsphase kann alle 8 Wochen eine moderate Düngergabe erfolgen. In den Ruhephasen sollte die Pflanze jedoch vollständig sich selbst überlassen werden.
Die Vermehrung
Trotz der hohen Langlebigkeit der Pflanzen kann es immer wieder sein, dass man einen neuen Standort bevölkern möchte oder aber gealterte Gewächse austauschen will. Das Vorgehen ist hierbei denkbar einfach und kann auf zwei Wegen von statten gehen:
Abstechen
Der Wurzelballen einer Pflanze wird freigelegt und mit einem Spaten oder einer scharfen Gartenschaufel abgestochen. Der abgetrennte Teil kann dann einer bereits beschriebenen Neupflanzung gleich angesiedelt werden.
Tipp: Durch das Abstechen lässt sich übrigens auch eine ausufernde Fetthennen-Kultur reduzieren.
Sprossen
Sedumgewächse gelten als so wuchsfreudig, dass auch abgetrennte Triebe problemlos in feuchter Erde oder Sand wurzeln. Beim Einsatz als flächige Dachbegrünung beispielsweise werden abgetrennte Sprossen lediglich auf feuchtes Substrat geworfen und leicht eingedrückt. Innerhalb kurzer Zeit entstehen so ganze neue Pflanzteppiche.
Krankheiten und Schädlinge
Die Fetthenne gilt als extrem robust und widerstandsfähig. Selbst Nacktschnecken und andere gängige Parasiten meiden die vielfältigen Pflanzen. Lediglich zwei Probleme können bei Sedum immer wieder auftreten:
Befall durch den Dickmaulrüsselkäfer
Kreisrunde Fraßstellen zeugen von der Anwesenheit dieses Parasiten. Aber auch die Larven setzen den Pflanzen zu und fressen sich durch das innere der Blätter. Intensiver Befall kann daher sogar zum Absterben der Pflanze führen. Abhilfe versprechen Insektizide, oder der Einsatz von Nematoden, also Fadenwürmern als natürliche Feinde der Käfer.
Wurzelfäule
Staunässe begünstigt Fäulnisbakterien im Wurzelbereich, in deren Folge die Pflanze wegen der Wurzelzerstörungen und der damit einhergehenden Mangelversorgung verendet. Abhilfe schafft ein drainfähiger Boden. Ist die Fäule erst einmal eingetreten, sollten schadhafte Bereiche entfernt werden und die Pflanze an einen trockeneren Standort umgesiedelt werden.