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Fette Henne schneiden: Anleitung in 5 Schritten | Fetthenne

Sedum aizoon, Ewige Fetthenne

Wenn die meisten Blumen bereits ihre Blüten eingezogen haben, sorgt die Fette Henne in Weiß, Gelb, Rot oder Rosa für Farbakzente im Garten. Die anspruchslose Staude liebt die Spätsommer Sonne und schmeichelt dem Beet mehr, als der Name zunächst vermuten lässt. Mauerpfeffer klingt da gleich viel besser. So oder so erfreut die winterharte Sedum ihren Gärtner jedes Jahr aufs Neue. Vorausgesetzt, dieser kennt die richtige Technik, um die Fetthenne zu schneiden. An einem sonnigen Standort bleiben die dickfleischigen Blätter, denen das Gewächs seinen Namen verdankt, mit dieser Schnitt Anleitung lange gesund.

Video-Tipp

Fette Henne schneiden

Ein Vorzug der Fetten Henne ist, dass sie auch spät im Jahr noch in voller Blüte steht. Im Herbst käme wohl kaum ein Gärtner auf die Idee, die Stängel abzuschneiden. Doch nicht nur aus optischen Gründen ist es wichtig, Sedum im Herbst nicht zu Leibe zu rücken. Verkahlte Samenstände und verwelkte Blüten dienen der Pflanze als Frostschutz. Im Frühjahr dagegen sind die Stiele eingetrocknet. Jetzt ist der beste Zeitpunkt, um die Fette Henne zu kürzen und in Form zu bringen. Da die Staude nach dem Winter Zeit benötigt, um sich an den Temperaturwechsel zu gewöhnen, hängt der genaue Termin von der Art der Überwinterung ab beziehungsweise der generellen Kultivierung ab:

  • Zimmerpflanzen: im März
  • im Haus überwinterte Beetpflanzen: im April kurz vor Auflösung des Winterquartiers (etwa Ende Februar)
  • Beetpflanzen: vor der Austrieb (Ende März bis Anfang Mai)

Hinweis:

Wann die Fette Henne austreibt, richtet sich vor allem nach den klimatischen Bedingungen. Daher lässt sich kein pauschales Datum festlegen. Der richtige Termin variiert je nach Region und kann selbst dann von Jahr zu Jahr unterschiedlich sein.

Werkzeug vorbereiten

Während der Gärtner einzelne verwelkte Blätter problemlos mit der Hand entfernen kann, sollte er für die Arbeit an den dickfleischigen Stängeln Werkzeug benutzen. Wichtige Utensilien sind:

  • Schere oder Messer
  • Küchentücher
  • Desinfektionsmittel
  • Handschuhe
Fette Henne, Sedum im Gartenbeet
Fette Henne, Sedum

Während die Handschuhe natürlich den Gärtner schützen, sind ebenso Maßnahmen erforderlich, die die Fetthenne vor Krankheiten schützen. Parasiten und Pilze übertragen sich meistens über bereits infizierte Werkzeuge. Daher gilt es, Messer und Schere vor dem Schnitt gründlich mit hochprozentigem Alkohol zu desinfizieren. Gleichermaßen dient das Schärfen des Messers nicht nur dem verminderten Kraftaufwand für den Gärtner. Stumpfe Schneidewerkzeuge hinterlassen ausgefranste Stängel, die nur langsam wieder verheilen.

Aus den dickfleischigen Blättern tritt erfahrungsgemäß viel Pflanzensaft aus. Mit einem Küchentuch gelingt es dem Gärtner, diesen zu stoppen. Achtung, der Saft enthält leicht giftige Substanzen, daher die Schutzhandschuhe.

Hinweis:

Das Desinfizieren der Schneidewerkzeuge ist selbstverständlich nicht nur beim Schnitt der Fetten Henne erforderlich. Womöglich ist es gerade die Staude, die bereits an einem unerkannten Pilz leidet und dessen Sporen auf andere Gewächse überträgt. Der Gärtner sollte seine Utensilien nach dem Schnitt jeder beliebigen Pflanze reinigen.

Fette Henne schneiden: Anleitung

  • verwelkte Blüten und Samenstände entfernen
  • Formgebung durch Kürzen zu lang gewachsener Triebe
  • Schere knapp über einem Blatt oder einer Knospe ansetzen
  • stark saftende Schnittstellen mit einem Vlies abdecken

Hinweis:

Lässt der Gärtner die Fette Henne zu lange unangerührt, bilden sich lange, dünne Triebe. Die Staude fällt auseinander und erzeugt eine triste Optik. Vor allem Zimmerpflanzen, die den Winter auf der Fensterbank verbracht haben, leiden unter diesem Phänomen. Daher empfiehlt sich ein regelmäßiges Auslichten. Auch Lichtmangel kann zu dünnen Trieben führen. Nach einem Standortwechsel erholt sich die Fetthenne in der Regel wieder.

Auf welche Länge schneiden?

Grundsätzlich kürzt der Gärtner die Fette Henne auf ein bis zwei Drittel. Kahle oder verholzte Triebe entfernt er hingegen knapp über dem Boden. Auf diese Weise regt er die Verjüngung und den Neuaustrieb an.

großwüchisge Fette Hennen

Sedum, Fetthenne
Sedum, Fetthenne

Je nach Sorte weist die Fetthenne unterschiedliche Wuchshöhen auf. Einige Arten wachsen sogar bis zu einem halben Meter hoch. Das hat leider den Nachteil, dass sie schnell zu verholzen oder zu verkahlen drohen. Für großwüchsige Fette Hennen gilt daher eine gesonderte Schnittanleitung:

  • verholzte Triebe entfernen
  • Schere am Ansatz ansetzen
  • von unten nach oben arbeiten
  • zuletzt dünne Triebe knapp über dem Boden abschneiden

Hinweis:

Der Rückschnitt der Fetten Henne ist nicht zwingend erforderlich, fördert aber den Neuaustrieb. Damit auch der bodennahe Teil der Staude ausreichend Licht bekommt, ist das Auslichten jedoch regelmäßig notwendig. Dazu reicht es bereits aus, verwelkte Blätter zu entfernen.

Wurzelschnitt

Sedum telephium Xenox, Hohe Fetthenne
Sedum telephium Xenox, Hohe Fetthenne

Angesichts des ausladenden Wuchses kann sich der Gärtner vorstellen, dass die Fette Henne ein ebenso umfassendes Wurzelsystem ausbildet. Zimmerpflanzen im Kübel fühlen sich daher schnell eingeengt und verlangen einen größeren Topf. Doch auch Beetpflanzen freuen sich über frisches, nährstoffreiches Substrat. Der Mauerpfeffer ist sehr anspruchslos und benötigt keinen Dünger. Im Zuge eines Substratwechsels, sollte der Gärtner die Erde jedoch vollständig austauschen. Da diese Arbeit das Freilegen des Wurzelballens erfordert, empfiehlt es sich, sogleich einen Wurzelschnitt durchzuführen. Genau wie das Kürzen der oberirdischen Triebe regt auch dieser den Neuaustrieb an. Dabei kürzt der Gärtner die Wurzeltriebe um einige Zentimeter, während er kranke oder beschädigte Wurzelstränge vollständig entfernt. Anschließend setzt er die Fetthenne in frische Sukkulentenerde, die er zuvor bestenfalls mit Lavagranulat anreichert. Mit weichem Gießwasser und einem pH-Wert von 6,5 bis 7,3 wird sich die Fette Henne gut erholen.

Vasenschnitt

Sedum zieht auch als Schnittblume in der Vase alle Blicke auf sich. Damit sie ihr Wachstum aufgrund der Entnahme wichtiger, energiesendender Stängel nicht einstellt, ist auch hier die richtige Technik zu beachten:

  • Zeitpunkt: kurz nach der Blütenentfaltung im Herbst
  • ein bis drei Finger über dem Boden schneiden
  • mindestens ein Auge am Trieb stehen lassen (ansonsten kein neuer Austrieb)

Tipp:

Wer keine Lust hat, den Mauerpfeffer regelmäßig zu schneiden, wählt einfach eine kriechende Art. In dieser Form macht die anspruchslose Staude kaum Arbeit.

Wissenswertes über die Fette Henne

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