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Läuse an Johannisbeeren: Blattläuse natürlich loswerden

Marienkäfer und rote Johannixbeeren

Die Johannisbeeren gehören zu den Pflanzenarten, die im Garten am häufigsten von Läusen angezapft werden. Die Läuse nisten gerne in großen Kolonien an den Beerensträuchern und können diese schwer beschädigen. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Pflanzen vor den Läusen zu schützen und diese so effektiv wie möglich zu bekämpfen. Passende Hausmittel und Methoden sind an dieser Stelle gefragt, da chemische Pflanzenschutzmittel nicht bei Johannisbeeren genutzt werden sollten.

Video-Tipp

Vorkommende Arten

Bei der Johannisbeere handelt es sich speziell um die Schwarze (Ribes nigrum) und die Rote Johannisbeere (Ribes rubrum), die Blattläuse besonders häufig ansteuern. Der Grund liegt am saftreichen Holz, das den Insekten ausreichend Nahrung bietet. Aufgrund dieses Umstands kann davon ausgegangen werden, dass eine Vielzahl von Blattlaus-Arten die Sträucher befallen, was es aufwendig gestaltet, sie zu bekämpfen. Die einzelnen Schadbilder der wichtigsten Arten unterscheiden sich aber so stark voneinander, dass Sie genau wissen, mit welcher Sie es zu tun haben:

1. Johannisbeerblasenlaus (Cryptomyzus ribis)

  • Blasen auf dem Blatt entstehen
  • erinnern an Wölbungen
  • rot gefärbt bei Roten Johannisbeeren
  • gelb gefärbt bei Schwarzen Johannisbeeren

2. Kleine Johannisbeertrieblaus (Aphis schneideri)

  • kräuselnde Triebspitzen
  • kräuselnde Blätter

3. Große Johannisbeerblattlaus (Nasonovia ribis-nigri)

  • kräuselnde Triebspitzen
  • Läuse deutlich erkennbar
  • bis 4 mm groß

4. Grünliche Gänsedistellaus (Hyperomyzus lactucae)

  • helle Blattadern
  • Blätter deformiert

Ein großer Vorteil an all diesen Arten ist die Möglichkeit, sie mit den gleichen Hausmitteln bekämpfen zu können. Typischerweise nisten sich die Läuse schon über die Eier im Herbst ein. Sie schlüpfen im Frühling mit dem ersten Austrieb und machen sich sofort an die Arbeit. Das setzt der Johannisbeere stark zu. Aus diesem Grund müssen Sie bei einem Befall so schnell wie möglich handeln.

Läuse an Johannisbeeren loswerden

Blattläuse gehören zu den klassischen Schädlingen der Johannisbeere. Daher ist es nicht verwunderlich, dass zahlreiche Hausmittel und Methoden existieren, mit denen Sie die Insekten wieder loswerden. Wichtig ist bei all diesen, sie schnell anzuwenden und nicht zu lange zu warten. Läuse der Familie Aphidoidea können sich innerhalb kurzer Zeit äußerst schnell vermehren. Neben dem klassischen Absammeln oder Zerdrücken der Blattläuse finden Sie noch 5 weitere Methoden und Hausmittel, mit denen Sie die Läuse bekämpfen können.

Johannisbeere

Tipp: Ein Befall mit Blattläusen an Johannisbeeren ist in vielen Fällen schwer zu behandeln und aus diesem Grund ist es empfehlenswert, den Insekten vorzubeugen. Wichtig hierfür sind ein guter Standort, eine Austriebsspritzung im Frühjahr, regelmäßige Pflegeschnitte um die Gesundheit der Sträucher zu erhalten und der Einsatz von Nützlingen wie Florfliegen und Marienkäfern.

Wasserstrahl

Der Wasserstrahl ist hervorragend geeignet, um etwas gegen die Läuse zu unternehmen. Blattläuse werden durch den Wasserstrahl von den Blättern und Trieben gespült und verenden am Boden, da sie auf eigene Faust nicht mehr die Pflanze erreichen. Richten Sie dafür einen „scharfen“ Strahl aus dem Wasserschlauch direkt auf die Insekten, bis alle entfernt wurden. Je nach Intensität des Befalls müssen Sie diesen Vorgang häufiger wiederholen. Verwenden Sie keinen Hochdruckreiniger, da dieser die Pflanze beschädigen könnte.

Triebspitzen entfernen

Da bei den verschiedenen Arten von Johannisbeeren hauptsächlich die Triebspitzen unter den Läusen leiden, ist es empfehlenswert, diese zu entfernen. Aufgrund der Blattläuse sterben diese immer weiter ab und können keine Knospen mehr ausbilden, was wiederum dazu führt, dass an diesen Trieben sich keine Früchte mehr bilden. Aus genau diesem Grund sollten Sie die befallenen Triebspitzen mitsamt den Läusen entfernen. Verwenden Sie dazu am besten eine Schere, die scharf und sauber ist. Achten Sie beim Schneiden darauf, die Beerensträucher nicht zu verletzen und schneiden Sie nur soviel ab wie nötig. Gehen Sie bei dieser Methode so genau wie möglich vor.

Hinweis: Beim Schneiden der Triebspitzen fallen die Läuse nicht ab und müssen daher mitsamt der Triebspitzen entsorgt werden. Da die Blattläuse stark an den Pflanzenteilen hängen, fallen diese beim Schnitt nicht herunter, was die restliche Pflanze schützt.

Rapsöl

Rapsöl ist Bestandteil zahlreicher Mittel, mit denen Sie Aphidoidea loswerden können. Der große Vorteil an Rapsöl ist der feine Ölfilm, der durch die Nutzung entsprechender Präparate auf die Pflanze gelegt wird. Das Öl hindert die Insekten daran, an Sauerstoff zu gelangen, wodurch sie langsam aber sicher verenden. Die Effektivität des Rapsöls ist sehr hoch und wenn Sie dieses auf die richtige Weise anwenden, können Sie einer Vielzahl von Blattläusen problemlos den Garaus machen. Wichtig ist, dass Sie mit dem Öl ein Spritzmittel herstellen und dieses zum richtigen Zeitpunkt anwenden. Zwei Termine sind empfehlenswert:

  • kurz vor neuem Austrieb
  • bei einem Befall

Rapsöl

Wenn Sie das Rapsöl vor dem Austrieb aufspritzen, sterben die jungen Blattläuse nach dem Schlüpfen innerhalb kurzer Zeit. Es dient also sowohl der Vorbeugung als auch dazu, die Läuse zu bekämpfen. Die Mischung gelingt wie folgt:

  • Mischverhältnis: 70 % Wasser, 30 % Rapsöl
  • in Sprühflasche füllen
  • gut mischen
  • auf befallene Stellen sprühen
  • regelmäßig wiederholen

Seifenlösung

Ein weiteres Spritzmittel zum Bekämpfen von Läusen an Johannisbeeren ist eine Mischung aus Wasser und Kern- oder Schmierseife. Diese hat eine ähnliche Wirkung wie das Rapsöl, setzt aber stärker auf das direkte Töten der Insekten. Die Seife enthält keine schädlichen Zusatzstoffe und wirkt sich daher nicht negativ auf Ihre Johannisbeere aus. Das Mischverhältnis der Lösung beträgt 20 bis 30 Gramm der Seife auf einen Liter Wasser. Warmes Wasser wird zum Mischen verwendet. Nachdem das Spritzmittel in die Flasche gefüllt wurde, muss es nur noch abkühlen, bevor es genutzt werden kann. Es wird einfach direkt auf die Blattläuse gespritzt. Hier ist es ebenfalls wichtig, öfter zu spritzen, falls noch weitere Exemplare auftauchen.

Extrakte

Zu guter Letzt können Sie auf stärkende Extrakte setzen, die zugleich Stoffe enthalten, die den Läusen den Garaus machen können. Im Vergleich zu einer Jauche werden Extrakte wie ein Sud für 30 Minuten eingekocht oder über einen Zeitraum von 12 bis 24 Stunden eingeweicht. Sie haben verschiedene Pflanzen zur Verfügung, aus denen Sie die Spritzmittel herstellen können:

  • Brennnesselsud: 100 g auf 1 l einweichen lassen
  • Rainfarnsud: 30 g auf 1 l einweichen lassen
  • Knoblauchsud: 50 g auf 1 l einkochen

Danach seihen Sie die Pflanzenstoffe ab und können anschließend die Spritzmittel sofort verwenden. Beim Knoblauchsud müssen Sie noch warten, bis er abgekühlt ist.

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