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Igelkot im Garten erkennen und entfernen

Igelkot erkennen

Auf Nahrungssuche unternehmen Igel nachts Streifzüge durch den Garten. Dabei koten sie beim Gehen und Stehen. So erkennen und entfernen Sie Igelkot.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Igelkot in der Regel nur von April bis Oktober zu finden
  • Igel kotet nachts während Nahrungssuche
  • leicht zu erkennen am walzenförmigen Aussehen und dunkelbrauner bis schwarz glänzender Färbung
  • Verwechslungen mit anderem Tierkot (z.B. Marder oder Siebenschläfer) möglich
  • Kot in jedem Fall sorgfältig entfernen

Igelkot richtig erkennen

Igel sind dämmerungs- und nachtaktive Einzelgänger. Tagsüber sind sie im Garten kaum anzutreffen. Sie verbringen die Zeit dann in ihren Nestern unter Hecken und Sträuchern. Zeigen sich während des Tages dennoch Igel, dann handelt es sich dabei um

  • kranke Tiere
  • Igelweibchen, die Material zum Nestbau suchen oder
  • Jungtiere im Herbst auf der Suche nach Nahrung

Morgens erinnert im Garten nur noch der Igelkot an das Vorhandensein der kleinen Stacheltiere. Allerdings ist dieser nur in den Monaten April bis Oktober zu finden. Von November bis März halten die Insektenfresser ihren Winterschlaf. Typische Merkmale für den Kot eines gesunden Tieres sind:

Igelkot
Igelkot
Quelle: Anneli Salo, Hedgehog (Erinaceus europaeus) feces – Siilin uloste C20170805 082336, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 4.0
  • walzenförmiges Aussehen mit fester Konsistenz
  • an den Enden spitz zulaufend
  • teils Reste von unverdauten Insekten enthalten wie Panzer von Käfern
  • Länge 3 bis 6 cm
  • Breite 8 bis 12 mm
  • dunkelbraune bis schwarze Farbe, glänzend
  • intensiver Geruch je nach aufgenommener Nahrung
  • riecht milder, wenn nur Insekten verspeist wurden

Hingegen unterscheidet sich der Kot von kranken Igeln wie folgt:

  • breiige, weiche schleimige Konsistenz
  • hellgrün bis grün gefärbt
  • intensiver, äußerst widerlicher Geruch
  • keine Form zu erkennen

Kranke Igel benötigen unbedingt Hilfe. Sie sind auch tagsüber zu sehen, da sie kraftlos sind und ihr Versteck nicht mehr aufsuchen können. Hilfe gibt es bei Wildtierstationen oder speziellen Igelauffangstationen.

Igelspuren
Igelspuren

Hinweis: Auch Fußspuren weisen auf den Igel im Garten hin. Diese sind ungefähr zwei Zentimeter lang. An Vorder- und Hinterpfoten sind jeweils fünf Zehen vorhanden. Mitunter sind aber nur vier zu erkennen.

Verwechslungen möglich

Igelkot lässt sich leicht mit dem Kot von anderen Wildtieren verwechseln. Typisch für die stachligen Gesellen ist ihre Kotablage. Sie haben dafür keine spezielle Stelle. Normal lassen sie ihre Ausscheidungen im Laufen fallen, hauptsächlich dort, wo sie nach Nahrung suchen. Igelkot ist daher über den Garten verstreut zu finden. Eine Verwechslung kann schnell mit dem Kot folgender Tiere erfolgen:

Benutztes Katzenstreu mit Katzenkot
Katzenkot
MarderRattenSiebenschläferKatzen
Formwurstförmig mit gedrehter Spitzeeinzelne, weiche Köttelfeuchte, bohnenförmige Köttel mit geschuppter Oberflächewurstförmig
Größe8 bis 10 cm lang, ca. 1 cm breit1 bis 2 cm lang1 bis 2 cm lang2 bis 4 cm lang, 1 bis 2 cm breit
FarbeFarbe grau bis schwarzbraun bis schwarzdunkelbraun bis schwarzbraun
Geruchwiderlichstark nach Ammoniakgeruchlosintensiver Geruch, leicht faulig
Sonstigesenthält unverdaute Nahrungsreste wie Samen, Obstan geschützten Orten
nicht frei im Gelände
legt vereinzelt abAblage in gebuddelten Löchern, anschließendes Verscharren der Ausscheidungen

Hinweis: Igel sind äußerst standorttreu. Fühlen sie sich an einem Ort wohl, dann bleiben sie für immer. Auf Veränderungen reagieren sie mit Stress.

Igelkot entfernen

Kot entfernen

Da im Igelkot Parasiten und Krankheitserreger, die für Haustiere und Menschen gesundheitsschädigend sein können, enthalten sind, müssen Sie ihn sorgfältig entfernen. Bei Kontakt mit den Ausscheidungen können Hautkrankheiten auftreten. Im Handel werden spezielle Kotzangen zum Entfernen von Kot angeboten. Es geht aber auch anders:

  • zum Entfernen Handschuhe tragen
  • alternativ über Hand gestülpte Plastetüte verwenden oder
  • Schaufel für Katzenstreu
  • Losung aufsammeln
  • in Tüte geben und im Restmüll entsorgen
  • nicht auf Kompost geben
  • betreffende Stellen anschließend mit Wasser spülen

Nach dem Entfernen des Kots müssen die Hände gründlich gewaschen und desinfiziert werden.

Hinweis: Laut Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) gehören Igel zu den besonders geschützten Tieren. Sie dürfen weder gefangen, verletzt oder getötet werden. Bei Zuwiderhandlungen drohen hohe Strafen.

Häufig gestellte Fragen

Was fressen Igel in der freien Natur?

Die Nahrungspalette des Igels ist breit gefächert. Sehr beliebt sind dabei alle Arten von Laufkäfern, die Larven der unterschiedlichsten Nachtfalter und Ohrwürmer. Daneben verspeisen Igel aber auch sehr gern Regenwürmer, Spinnen, Schnecken und Tausendfüßer. Selbst vor Fröschen und Mäusen machen sie keinen Halt. Auch am Boden liegende Vogeleier werden gefressen.

Wie kann ein Igel artgerecht gefüttert werden?

In der Regel ist es nicht notwendig, Igel zu füttern. Lediglich im Herbst oder zeitigem Frühjahr brauchen unterernährte Tiere, die weniger als 500 Gramm wiegen, Hilfe. Besonders gut eignet sich feuchtes Katzenfutter, gekochtes, ungesalzenes Fleisch wie  Geflügelfleisch oder angebratenes Hackfleisch und hartgekochte Eier oder Rührei. Niemals rohes Ei verfüttern. Getrocknete Insekten bereichern den Speiseplan. Es sollte eine Tagesration von 150 bis 200 Gramm bereit gestellt werden. Daneben ist die Gabe von frischem Wasser in flachen Schalen wichtig.

Wie kann ich den Garten igelfreundlich gestalten?

Nähern sich die Temperaturen regelmäßig dem Gefrierpunkt, ziehen Igel in ihr Winterquartier ein. Die Schaffung von natürlichen Unterschlupfmöglichkeiten wie Haufen aus Laub, Reisig oder totem Holz sind hilfreich. Dabei können die Reisighaufen zusätzlich mit Feldsteinen umrandet werden. Auch das Aufstellen eines Igelhauses förderlich. Giftfreies Gärtnern und Anpflanzen von dichtem heimischem Buschwerk kann ebenfalls helfen. Zäune sollten eine Bodenfreiheit von 10 cm haben und ein kleines Schlupfloch enthalten.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.
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