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Schottergärten umwandeln: Pflegeleichte Alternativen

Schottergärten umwandeln: Pflegeleichte Alternativen

Wenn Sie einen Schottergarten umwandeln wollen, müssen Sie sich keinem komplizierten Gartenkonzept verschreiben. Wir stellen Ihnen pflegeleichte Alternativen vor, mit denen Sie die Steinfläche abmildern und lebendig gestalten können.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Trennfläche entfernen
  • Boden verbessern
  • pflegeleichte Pflanzen wählen
  • Steingärten empfehlenswert
  • Trockenkonzepte umsetzen

Vorab: Boden vorbereiten

Um einen Schottergarten umwandeln zu können, müssen Sie zuerst den Boden für die neuen Pflanzen vorbereiten. Die Flächen sind nicht zur Kultivierung von Pflanzen geeignet, selbst wenn Sie den Schotter entfernen. Der Grund liegt in der Bodenverdichtung, die aufgrund des Schottergewichts und der Verwendung von feuchtigkeitsdichten Folien oder Gartenvliesen entsteht.

Schottergarten

Die folgenden Schritte sind essentiell, bevor Sie eine der weiter unten folgenden Alternativen verwenden können:

  1. Schotter abtragen
  2. Gartenvlies oder Folie entfernen
  3. Sand und Kompost einarbeiten
  4. alles gründlich vermischen
  5. dafür Harke verwenden

Das Erdreich sollte danach nicht mehr verdichtet sein und eine feinkrümelige Struktur haben. Nun kann der Boden wieder Feuchtigkeit aufnehmen, ist gut durchlüftet und lässt sich somit zur Kultivierung von Pflanzen nutzen. Für einige Gartenprojekte wie ein Trockenstandort müssen Sie nicht einmal den Schotter entfernen. Es gibt zahlreiche, heimische Pflanzenarten, die an solche Standorte gewöhnt sind. Für andere wiederum sollte der Boden noch mindestens eine Saison ruhen, damit der Boden ausreichend Nährstoffe anreichern und Mikroorganismen bilden kann.

Ab dem nächsten Frühling geht es dann wie folgt weiter:

  1. Boden gründlich umgraben
  2. auf Durchlässigkeit achten
  3. Kompost einarbeiten
  4. geplante Gewächse einpflanzen

Hinweis:

Sie können übrigbleibende Steine nach dem umwandeln des Schottergartens nutzen, um Gartenwege oder Fundamente für kleinere Bauprojekte wie eine Mauer zu realisieren.

Trockenstandort

Die Alternative mit dem geringsten Aufwand ist die Umwandlung des Schottergartens in einen Trockenstandort. Es handelt sich dabei um eine Fläche mit trockenresistenten Pflanzen, ähnlich einer Trockenwiese. Wie bereits oben erklärt, müssen Sie dafür nicht einmal den Schotter entfernen oder können nur eine geringe Menge abtragen. Solange Sie den Boden entsprechend vorbereitet haben, kann es schon mit der Bepflanzung losgehen. Dafür benötigen Sie passendes Saatgut, das für trockene Standorte geeignet ist.

Die folgenden Gewächse sind dafür geeignet:

  • Braunelle (Prunella vulgaris)
  • Echtes Labkraut (Galium verum)
  • Echte Schlüsselblume (Primula veris)
  • Echter Wundklee (Anthyllis vulneraria)
  • Esparsette (Onobrychis viciifolia)
  • Gänseblümchen (Bellis perennis)
  • Gewöhnliche Schafgarbe (Achillea millefolium)
  • Knäuel-Glockenblume (Campanula glomerata)
  • Knolliger Hahnenfuß (Ranunculus bulbosus)
  • Kronwicke (Coronilla varia)
  • Moschus-Malve (Malva moschata)
  • Spitzwegerich (Plantago lanceolata)
  • Taubenkropf-Leimkraut (Silene vulgaris)
  • Wiesenflockenblume (Centaurea jacea)
  • Wiesenmargerite (Leucathemum vulgare)
  • Wiesensalbei (Salvia pratensis)
  • Wiesenwitwenblume (Knautia arvensis)
  • Zottiger Klappertopf (Rhinanthus alectorolophus)
Großer Perlmuttfalter (Argynns aglaja) an Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea)
Großer Perlmuttfalter (Argynns aglaja) an Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea)

Sie können entweder selbst die Saatmischung zusammenstellen oder eine bereits fertiggestellte Mischung erwerben. Eine Besonderheit an solchen Mischungen ist die Dominanz der jeweiligen Arten. Je nach Lage, Licht, Wetter und Bodenbeschaffenheit zeigen sich einige Pflanzen früher wie andere. Das kann sich über die Jahre ändern, wenn Sie den entstehenden Trockenstandort einfach sich selbst überlassen. Falls gewünscht, können Sie Wildrosenarten, Stauden und trockenresistente Gehölze ebenfalls pflanzen, um das Bild der Fläche ansprechender zu gestalten.

Haben Sie sich für eine Mischung entschieden, legen Sie die Fläche wie folgt an:

  1. vor der Aussaat erste Bodenschicht krümelig harken
  2. Schichttiefe beträgt etwa zehn Zentimeter
  3. Samen aussäen
  4. zwischen 25 und 30 Gramm pro Quadratmeter
  5. anschließend gründlich wässern

Steingarten

Falls Sie die Steinästhetik nicht schlecht finden, aber einen richtigen Garten bevorzugen, bietet sich ein Steingarten nach dem umwandeln des Schottergartens an. Dabei handelt es sich um ein Gartenkonzept, das primär aus dem mediterranen oder alpinen Bereich stammt. Sie kommen primär für sonnige Hanglagen zum Einsatz und kombinieren eine Vielzahl von Pflanzen, die von Flächen mit Kies oder Schotter umgeben sind. Natürlich ist der Boden nicht durch eine Trennfläche verdichtet, damit die Pflanzen problemlos gedeihen können. Die Steine speichern Wärme und geben diese über die Nacht an die Pflanzen ab. Aus diesem Grund bieten sie sich für viele Gewächse an, die viel Sonne vertragen.

Es gibt noch weitere Gestaltungselemente, die sich für das Konzept anbieten:

Dadurch wird zusätzlicher Lebensraum für allerlei Tiere, wie Igel, Eidechsen oder auch Vögel, geschaffen.

Trockenmauer mit Hauswurz

Sie können eine Vielzahl alpiner und mediterraner Pflanzen für den Steingarten verwenden:

  • Alpenaster (Aster alpinus)
  • Alpen-Leinkraut (Linaria alpina)
  • Alpenrose (Rosa pendulina)
  • Blaukissen (Aubrieta)
  • Blauraute (Perovskia)
  • Blauschwingel (Festuca cinerea)
  • Blaue Traubenhyazinthe (Muscari armeniacum)
  • Elfen-Krokus (Crocus tommasinianus)
  • Enzian (Gentiana)
  • Felsen-Steinkraut (Alyssum saxatile)
  • Grasnelken (Armeria caespitosa)
  • Junkerlilien (Asphodeline lutea)
  • Katzenpfötchen (Antennaria dioica)
  • Lavendel (Lavandula angustifolia)
  • Polsterphlox (Phlox)
  • Polster-Thymian (Thymus cherlerioides)
  • Schleifenblume (Iberis)
  • Schmetterlingsstrauch (Buddleia davidii)
  • Steinbrech (Saxifragia)
  • Südliches Reiher-Federgras (Stipa pulcherrima)
  • Walzen-Wolfsmilch (Euphorbia myrsinites)
  • Zierlauch (Allium)
  • Zittergras (Briza minor)
  • Zwergkiefer (Pinus pumila)
Echter Lavendel (Lavandula angustifolia) im August pflanzen
Echter Lavendel (Lavandula angustifolia)

Haben Sie sich für eine Auswahl an Pflanzen entschieden, können Sie loslegen:

  1. Fläche 40 bis 50 Zentimeter ausheben
  2. optional: Wühlmausgitter am Grubenboden auslegen
  3. Drainage aus Kies oder Schotter einfüllen
  4. Höhe von 15 Zentimetern
  5. eine dünne Schicht Sand folgt
  6. anschließend eine weitere Schicht Erde darüber
  7. optional: Unkrautvlies auslegen
  8. nährstoffreichen Mutterboden einfüllen
  9. Pflanzen einsetzen
  10. gründlich wässern

Nutzen Sie weitere Steine, um Flächen um die Pflanzen herum zu bedecken. Die Schicht muss nicht hoch sein.

Folgende Steinarten sind dafür geeignet:

  • Basalt
  • Dolomit
  • Gneis
  • Granit
  • Kalkstein (beispielsweise Jura)
  • Sandstein

Präriegarten

Ein Präriegarten ist nicht jedem bekannt, aber ein unterschätztes Konzept aufgrund des geringen Pflegeaufwands und der recht einfachen Umsetzung. Gerade für einen trockenen und sonnigen Standort, wie sie oft für Schottergärten gewählt werden, ist dieses Konzept ideal und lässt sich bestens nach dem umwandeln umsetzen. Auf den ersten Blick können Präriegärten einer Trockenwiese ähneln, doch sind sie nicht exakt das Gleiche. Wie der Name bereits vermuten lässt, wird der Garten ähnlich der amerikanischen Prärie gestaltet.

Wichtig für die Umsetzung sind jedoch die richtigen Voraussetzungen, damit die trockenresistenten Pflanzen problemlos gedeihen können:

  • mind. vier Stunden direktes Sonnenlicht täglich
  • Schatten vermeiden
  • gut durchlässiger Boden
  • luftig
  • nährstoffreich
Rote Spornblume (Centranthus ruber)
Rote Spornblume

Solange die Fläche diese Voraussetzungen erfüllt, steht dem Präriegarten nichts mehr im Wege. Die Umsetzung ist ebenso einfach, da sich ein Präriegarten aus Gräsern, Sträuchern und Stauden zusammensetzt. Die Gräsersamen werden einfach ausgesät und wachsen wild, während Sie die anderen Gewächse vor dem Einpflanzen tauchen und anschließend in die Erde setzen. Präriegärten sind besonders ansprechend, wenn viele Gräser eng beieinander wachsen und größere Gewächse dazwischen gesprenkelt sind. Kies- oder Sandwege lockern den Look auf. Falls Sie einen Präriegarten nutzen wollen, finden Sie nun eine Liste mit geeigneten Pflanzen.

Ebenfalls geeignet sind die bereits oben genannten Trockenstandort-Pflanzen:

  • Astern (Aster)
  • Ährige Prachtscharte (Liatris spicata)
  • Büffelgras (Buchloe dactyloides)
  • Ehrenpreise (Veronica)
  • Gewöhnliche Sonnenbraut (Helenium autumnale)
  • Goldmelisse (Monarda didyma)
  • Goldrauten (Solidago)
  • Hain-Salbei (Salvia nemorosa)
  • Indianergras (Sorghastrum nutans)
  • Kokardenblume (Gaillardia)
  • Kugeldisteln (Echinops)
  • Moskitogras (Bouteloua gracilis)
  • Prärie-Rose (Rosa arkansana)
  • Riesen Federgras (Stipa gigantea)
  • Rote Spornblume (Centranthus ruber)
  • Rutenhirse (Panicum virgatum)
  • Schafgarbem (Achillea)
  • Silber-Perowskie (Perovskia atriplicifolia)
  • Sonnenblume (Helianthus annuus)

Bodendecker als Rasenalternative

Rasenflächen sind nicht so pflegeleicht wie oft angenommen. Falls Sie dennoch eine begehbare Fläche bevorzugen, können Sie auf Bodendecker setzen. Bodendecker haben den großen Vorteil, dass sie neben ihrer pflegeleichten Art den Boden dauerhaft verbessern und ein Buffet für Bestäuberinsekten darstellen. Der Boden trocknet nicht aus, behält ausreichend Feuchtigkeit und lässt sich nach Belieben erweitern. Zudem gibt es viele trittfeste Arten, die zum Begehen geeignet sind. Als Spielfläche für Kinder oder Tiere sind Bodendecker aber nicht geeignet, was zu beachten ist.

Folgenden Pflanzenarten können Sie nach dem Umwandeln des Schottergartens verwenden:

  • Lavendelthymian (Thymus thracicus)
  • Mauerpfeffer (Sedum acre)
  • Pfennigkraut (Lysimachia nummularia)
  • Polei-Minze (Mentha pulegium)
  • Purpurrote Taubnessel (Lamium purpureum)
  • Römische Teppich-Kamille (Chamaemelum nobile)
  • Sand-Thymian (Thymus serpyllum)
  • Sauerklee (Oxalis)
  • Sternmoos (Sagina subulata)
  • Teppich-Verbene (Phyla nodiflora)
  • Zwerg-Fiederpolster (Cotula dioica)
  • Zwergmispel (Cotoneaster dammeri)
Purpurrote Taubnessel (Lamium purpureum)
Purpurrote Taubnessel (Lamium purpureum)

Bei der Nutzung von Bodendeckern können Sie problemlos Ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Nutzen Sie blühende Bodendecker als romantische Wegeinfassung oder platzieren Sie einzelne Farbtupfer in einem Meer aus Immergrün. Ebenfalls gut geeignet sind sie in Kombination mit passenden Stauden.

Gepflanzt werden Sie nach der Bodenvorbereitung wie folgt:

  • vorhandenes Unkraut entfernen (Konkurrenz)
  • Bodendecker tauchen
  • Wurzelballen muss vor Pflanzung nass sein
  • doppelt so tiefes und breites Pflanzloch vorbereiten
  • Bodendecker einsetzen
  • mit Erde auffüllen
  • auf Bodenschluss achten
  • gut wässern
  • bei Bedarf mulchen

Nutzen Sie Trittplatten oder Gartenwege, um die dauerhafte Begehung der Bodendecker zu vermeiden. Dadurch verhindern Sie die Entstehung unansehnlicher Laufwege.

Häufig gestellte Fragen

Wie lässt sich die tierische Artenvielfalt im Garten zusätzlich erhöhen?

Nicht nur Pflanzen sind dafür geeignet. Schaffen Sie mehr Rückzugsorte durch wilde Ecken, Insektenhotels und Vogelhäuser. Ebenfalls beliebt über die Sommerzeit sind Vogeltränken. Platzieren Sie Totholz und Ansammlungen aus größeren Steinen im Garten, um zusätzlichen Lebensraum für Echsen oder Kleinsäuger zu bieten. Weiterhin sollten Sie für Zugänge im Zaun sorgen, die beispielsweise von Igeln gerne verwendet werden.

Muss das Vlies jedes Mal entfernt werden?

Nein, das ist nicht notwendig, solange Sie keine tiefwurzelnden Pflanzen oder Gewächse mit einem hohen Nährstoffbedarf nutzen wollen. Für eine Trockenwiese oder einen Präriegarten ist diese Variante beispielsweise gut geeignet. Um die Durchlässigkeit zu gewähren, müssen Sie aber die Folie auf der ganzen Fläche in regelmäßigen Abständen einschneiden, damit die Feuchtigkeit bis ins Erdreich dringen kann.

Wie lässt sich der Schotter entsorgen?

Dafür eignen sich am besten Wertstoffhöhe, da es sich bei Schotter um ein Material handelt, das sich hervorragend weiterverwenden lässt. Achten Sie auf die kostenlos maximale Abgabemenge. Sie können den Schotter ebenfalls über Kleinanzeigen anbieten oder eine Baufirma kontaktieren. Oft holen diese den Baustoff kostenlos oder gegen eine kleine Gebühr ab. Natürlich können Sie einen Bauschuttcontainer bestellen, vor allem bei großen Mengen.

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