Gänseblümchen, Bellis perennis: Pflege von A-Z
- Blütenfarbe
- gelb, rosa, weiss
- Standort
- Sonnig, Vollsonne
- Blütezeit
- März, April, Mai, Juni, Juli, August, September, Oktober, November
- Wuchsform
- mehrjährig
- Höhe
- bis zu 15 Zentimeter hoch
- Bodenart
- lehmig
- Bodenfeuchte
- mäßig feucht
- pH-Wert
- neutral, schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
- Kalkintolerant
- Humus
- humusreich
- Giftig
- Nein
- Pflanzenfamilien
- Korbblütler, Asteraceae
- Pflanzenarten
- Arzneipflanzen, Frühlingsblumen, Heilkräuter, Heilpflanzen, Küchenkräuter, Mediterrane Pflanzen, Schmetterlingspflanzen, Topfpflanzen, Wiesenblumen, Wildkräuter
- Gartenstil
- Apothekergarten, Italienischer Garten, Landhausgarten, Naturgarten, Selbstversorgergarten, Wildgarten
Schon die ersten warmen Sonnenstrahlen im Frühling locken das Gänseblümchen (Bellis perennis) mit seinen farbenfrohen Pompon-Blüten an die Oberfläche. Dort sorgen die äußerst pflegeleichten Dauerblüher für viele kleine Farbkleckse.
Inhaltsverzeichnis
Standortbedingungen
Das Tausendschön ist eine Zuchtform des Gänseblümchens und ein echter Sonnenanbeter. Demzufolge fühlt es sich an warmen und vollsonnigen bis absonnigen Standorten am wohlsten. Es gedeiht in Rabatten ebenso gut wie auf Wiesen, im Rasen oder im Topf bzw. Balkonkasten. Besonders wohl fühlt es sich in einem gepflegten Rasen, da es hier keine Konkurrenz durch größere Pflanzen gibt. Zu dunkel sollte der Standort nicht sein, denn das würde die Blütenbildung stark beeinträchtigen oder schlimmstenfalls sogar verhindern.
Hinweis: Setzen Sie Exemplare im Kübel möglichst nicht der prallen Mittagssonne aus, insbesondere dann, wenn das Pflanzgefäß vergleichsweise klein ist.
Bodenbeschaffenheit
Im Bezug auf die Bodenbeschaffenheit ist das Tausendschön recht anspruchslos und genügsam. Es gedeiht auf fast allen Böden, sofern diese durchlässig, humos, nährstoffreich und mäßig feucht sind. Vorteilhaft wäre ein hoher Lehmanteil. Für Topfkulturen eignet sich normale Blumenerde aus dem Fachhandel. Die kann man zusätzlich mit Sand oder Blähton mischen und so durchlässiger machen.
Pflanzung
Im Beet
Eine Pflanzung ist im Frühjahr etwa ab Mitte Mai und im Herbst möglich. Containerpflanzen können mit Ausnahme hoher Temperaturen von über 30 °C und einem gefrorenen Boden fast ganzjährig gepflanzt werden. Das Wichtigste beim Pflanzen sind eine gute Drainage im Boden und eine nicht zu dichte Pflanzung:
- Boden von Unkräutern befreien
- anschließend tiefgründig auflockern
- etwas Kompost einarbeiten
- schwere Böden mit Sand oder Kies verbessern
- ein oder mehrere Pflanzlöcher ausheben
- in Abständen von 10 bis 15 cm
- Gänseblümchen einpflanzen, mit Erdaushub auffüllen
- Erde andrücken und gut wässern
Pflanzen, die man frisch im Gartencenter oder Baumarkt gekauft hat, sollten vor dem Umzug ins Freie abgehärtet werden, um die Frostbeständigkeit zu optimieren. Dazu kann man sie tagsüber an einen geschützten, halbschattigen Platz stellen und abends wieder rein holen. Das Ganze wiederholt man einige Tage. Ab Mitte Mai können sie dann an Ort und Stelle ausgepflanzt werden.
Im Topf/Balkonkasten
Das Tausendschön (Bellis perennis) kann auch dauerhaft im Topf kultiviert werden. In der Regel kann man sie bereits im Topf kaufen. Oft sind diese Töpfe aber viel zu klein, weshalb man möglichst zeitnah nach dem Kauf in größere Töpfe und frisches Substrat umtopfen sollte. In den neuen Topf gibt man zunächst eine Drainage aus Kies, Tonscherben oder Blähton und darauf einen Teil des Substrats. Nun setzt man die Pflanze so tief ein, wie sie zuvor im Topf stand, füllt mit Substrat auf und gießt die Pflanzen an.
Pflege-Ansprüche
Das Wildkraut ist relativ pflegeleicht. Befolgen Sie einfach die folgenden Pflege-Tipps.
Gießen
Gießen ist ein wichtiger Teil der Pflege. Unmittelbar nach der Pflanzung und in den Tagen danach sollte auf eine regelmäßige Wasserversorgung geachtet werden. Der Boden sollte gleichmäßig feucht, aber nicht nass sein. Kurzzeitige Trockenphasen werden toleriert. Sollte es in heißen Sommern mehrere Tage hintereinander nicht regnen, ist es ratsam zu gießen. Oft reichen aber die normalen Regenmengen aus. Topfkulturen benötigen generell etwas mehr Pflege, insbesondere Wasser. Hier trocknet aufgrund des geringeren Volumens das Substrat wesentlich schneller aus. Am besten überprüft man alle zwei bis drei Tage anhand der Fingerprobe den Feuchtigkeitsgehalt des Substrats.
Tipp: Aufgrund der guten Kalkverträglichkeit kann zum Gießen auch normales Leitungswasser verwendet werden.
Düngen
In normalen humosen und nährstoffreichen Gartenböden muss meist nicht zusätzlich gedüngt werden. Am besten gibt man bereits bei der Pflanzung etwas Kompost oder Hornspäne mit ins Pflanzloch. Sollte das Wiesen-Gänseblümchen jedoch über mehrere Jahre an ein und demselben Platz stehen oder der Boden nicht sonderlich nährstoffreich sein, kann man den Boden mit der einen oder anderen Kompostgabe aufwerten. Gänseblümchen im Topf bekommen mit einer hochwertigen, vorgedüngten Blumenerde alles, was sie benötigen. Ansonsten kann man sie während der Blütezeit etwa alle drei Wochen mit einem Flüssigdünger versorgen.
Schneiden
Es gibt mehrere Gründe, das Gänseblümchen zu schneiden, sei es zur Pflege, um die Selbstaussaat zu verhindern, eine erneute Blüte anzuregen oder einfach nur für die Optik:
- Selbstaussaat durch regelmäßiges Entfernen welker Blüten vermeiden
- hat längere Blütezeit zur Folge
- Ende Juli oder Anfang August bester Zeitpunkt
- dabei auch vergilbte oder braune Blätter herausschneiden
- Pflanzen können auch komplett zurückgeschnitten werden
- Gänseblümchen im Rasen mit abmähen
Dass diese Pflanzen bei der Rasen-Pflege bzw. beim Mähen mit herunter geschnitten werden, ist völlig unproblematisch, solange die Blattrosette nicht mit erfasst wird. Im Normalfall ist das, aber nicht der Fall, da die Rosette sehr bodennah wächst, sodass beim Mähen ausschließlich die aufrechten Pflanzenteile dran glauben müssen. Die wachsen aber sehr schnell wieder nach.
Überwintern
Gänseblümchen ist hierzulande gut winterhart. Es übersteht normale Winter in der Regel unbeschadet und toleriert Temperaturen von bis zu -18 °C. Etwas empfindlicher sind Pflanzen, die man im Frühjahr in Gartencentern kauft, denn sie werden meist unter Gewächshausbedingungen gezogen:
- mit Tannenreisig vor Frost schützen
- Exemplare im Rasen mit Rasenschnitt abdecken
- bei Topfpflanzen Wurzelbereich schützen
- dazu an geschützten Platz stellen
- Topf mit Vlies oder Jute umwickeln
- Wurzelbereich zusätzlich mit Laub oder Reisig abdecken
- Überwinterung auch in frostfreiem Raum möglich
- mäßiges Gießen einzige Pflege-Maßnahme im Winter
- draußen ausschließlich an frostfreien Tagen
Hinweis: Während des Überwinters nicht düngen und nur mäßig und an frostfreien Tagen gießen. Boden bzw. Substrat sollten auch jetzt nicht komplett austrocknen.
Vermehrung
Diese Pflanze sät sich problemlos selbst aus, man kann sie aber auch per Hand an Ort und Stelle aussäen. Das macht man am besten zwischen Juni und Juli. Die ersten Blüten erscheinen dann im darauf folgenden Frühjahr:
- Boden im Pflanzbereich mit Kompost anreichern
- Samen gegebenenfalls mit Sand oder Rasensaat mischen
- Mischung locker ausbringen
- Samen nur leicht mit Erde bedecken
- Erde bietet Schutz vor Hitze und intensiver Sonneneinstrahlung
- Saat anfeuchten und bis zur Keimung gleichmäßig feucht halten
- idealerweise mit Rasensprenger
- für kleinere Flächen Gießkanne mit Sprühaufsatz sinnvoll
- nur morgens oder abends wässern
- nach sieben bis neun Wochen Sämlinge vereinzeln
Grundsätzlich ist auch eine Teilung möglich. Man sucht sich eine kräftige Pflanze aus und trennt sie an der Wurzelbasis. Anschließend werden die Teilstücke an ihrem neuen Standort eingepflanzt und gut angegossen. In der Regel lohnt sich diese Form der Vermehrung aber nicht.
Krankheiten
Mehltau
Auch wenn diese Pflanze sehr robust ist, kann sie unter ungünstigen Bedingungen von Mehltau befallen werden. Der zeigt sich ein einem weißlichen, mehligen Belag auf den Blättern, der bald die komplette Pflanze überzieht:
- befallene Pflanzenteile entfernen
- Wasser-Milch-Lösung (Mischungsverhältnis 1:2) spritzen
- bei starkem Befall betroffene Pflanze komplett entsorgen
- vorbeugend auf ausreichend Pflanzabstand und bedarfsgerechte Pflege achten
Rostpilze
Rost (Puccinales) ist eine der häufigsten Krankheiten an Gänseblümchen. Anfangs zeigen sich gelbliche Punkte auf den Blättern, die sich im weiteren Verlauf zu Rostpusteln entwickeln. Die Behandlung eines Befalls ist mit geeigneten Pflanzenschutzmitteln möglich. Meist ist es jedoch besser, betroffene Pflanzen zu entfernen.
Schädlinge
Blattläuse
Entdeckt man verkrüppelte Blätter am Gänseblümchen, kann ein Blattlausbefall vorliegen. Mit einem kräftigen Wasserstrahl lässt der sich schon deutlich dezimieren. Zusätzlich bietet sich das Besprühen mit einer Seifenlauge aus 50 g Kaliseife und einem Liter Wasser an. Übrigens gilt das Gänseblümchen als Magnet für Marienkäfer, zu deren Leibspeise auch Blattläuse gehören.
Tipp: Kaliseife hat gegenüber normaler Seife oder Kernseife den Vorteil, dass sie keine Duftstoffe enthält, die den Pflanzen schaden könnten.
Spinnmilben
Ein Befall mit Spinnmilben erkennt man u. a. an feinen weißen Gespinsten in den Blattachseln. Die Blattränder sind gekräuselt und werden spröde. Hier bieten sich rapsölhaltige Spritzmittel zur Bekämpfung an.
Häufig gestellte Fragen
Die Züchtungen des Gänseblümchens sind meist zweijährig. Das macht aber nichts, da sie sich sehr gut selbst aussäen und auf diese Weise jedes Jahr neue Pflanzen verfügbar sind.
Eigentlich ist diese Pflanze im Rasen ein schöner Anblick, in einem penibel gepflegtem Rasen aber oft unerwünscht. Tatsächlich breitet sie sich horstartig aus und kann ihn innerhalb weniger Monate in eine Wiese verwandeln. Wer das verhindern möchte, kann die Pflanzen mit einem Messer herausstechen.
Neben Stiefmütterchen, Primeln, Hornveilchen, Tulpen und Narzissen kommt es sehr gut zur Geltung. Es lässt sich aber auch gut mit niedrigen Gräsern und Blattschmuckpflanzen kombinieren.
Wie bereits erwähnt ist diese Pflanze gering giftig. In kleinen Mengen ist sie gefahrlos zum Verzehr geeignet. Problematisch wird es beim Verzehr sehr großer Mengen, dann kann es zu Krampfanfällen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall kommen.