Raupen im Juli: 17 häufig auftretende Arten
Grün, weiß oder braun, mit Haaren, gefleckt, groß oder klein, gerade in den Sommermonaten besonders im Juli in zweiter Generation treten die Raupen in Scharen auf. Um welche Arten es sich handelt, erklärt der folgende Artikel.
Auf den Punkt gebracht
- bei den Raupen im Juli handelt es sich meist um die zweite Generation im Jahr
- nicht aus allen Raupen werden später Schmetterlinge
- ein Raupenbefall an einer Pflanze kann an den kleinen schwarzen Kotkügelchen erkannt werden
- Raupen können nur für ihre Fressfeinde unter Umständen gefährlich sein, nicht für Menschen
- sehr häufig sind die grünen Raupen, aber es gibt durchaus auch andere Farbvariationen
Inhaltsverzeichnis
- Grüne Raupen
- Abendpfauenauge (Smerinthus ocellata)
- Achateule (Phlogophora meticulosa)
- Gammaeule (Autographa gamma)
- Kleiner Kohlweißling (Pieris rapae)
- Lindenschwärmer (Mimas tiliae)
- Mittlerer Weinschwärmer (Deilephila elpenor)
- Verschiedenfarbige Raupen
- Faulbaumbläuling (Celastrina argiolus)
- Grasglucke (Euthrix potatoria)
- Kiefernschwärmer (Sphinx pinastri)
- Kleiner Fuchs (Aglais urticae)
- Kleines Nachtpfauenauge (Saturnia pavonia)
- Landkärtchen (Araschnia levana)
- Ligusterschwärmer (Sphinx ligustri)
- Nachtkerzenschwärmer (Proserpinus proserpina)
- Schwammspinner (Lymantria dispar)
- Tagpfauenauge (Inachia io)
- Weißgraues Flechtenbärchen (Eilema caniola)
- Häufig gestellte Fragen
Grüne Raupen
Gerade die grünen Raupen sind sehr weit verbreitet und viele Schmetterlingsarten lassen sich daher auch gar nicht so einfach erkennen, wenn die Farbe ihrer Raupen nahezu ähnlich ist. Doch es gibt einige, kleine Merkmale, an denen die die verschiedenen Arten dennoch unterschieden werden können. Vor allem die beliebten Aufenthaltsorte der gefräßigen Raupen sind hier ein guter Unterscheidungspunkt.
Abendpfauenauge (Smerinthus ocellata)
- grüne Raupe
- oftmals in bläuliche oder gelbliche changierend
- feine weiße Punkte auf gesamten Körper
- ähnelt der des Lindenschwärmers
- besitzt ein blaues Analhorn
- sind überwiegend an Weidenbäumen zu finden
Achateule (Phlogophora meticulosa)
- auch Mangoldeule
- gelbbraun bis grün
- weißer Strich auf Rücken
- bevorzugt Brennnesseln, Salat, Küchenkräuter und Brombeersträucher
Gammaeule (Autographa gamma)
- auch Pistoleneule
- grün, blau oder gelblich
- Kopf schwarz gezeichnet
- mittig nur zwei statt vier Bauchfüße
- bevorzugt Salat, Küchenkräuter, Löwenzahn und Brennnessel
Kleiner Kohlweißling (Pieris rapae)
- matt- bis hellgrün
- gelbliche Streifen auf Rücken und Seiten
- weiße Pigmentflecken
- alle Gemüse- und Kohlarten, Raps und Kapuzinerkresse
Tipp: Raupen auf Ihren Küchenkräutern sollten bekämpft werden. Schmierseife oder Tabak sind als Bekämpfung ungeeignet: Sie möchten die Kräuter ja noch genießen. Eine Knoblauchzehe in die Erde gesteckt ist ideal, um die lästigen Tiere fernzuhalten.
Lindenschwärmer (Mimas tiliae)
- grüne Raupe
- direkt nach dem Schlüpfen hellgrün
- mit gelbem Fleck unter grünem Horn
- Analhorn ist hierbei ein Drittel so lang wie Körper
- seitlich am Körper gelbe Schrägstreifen
- bei älteren Tieren zusätzlich rote Streifen
- bevorzugt Lindenbäume
Mittlerer Weinschwärmer (Deilephila elpenor)
- grüne und braune Raupen
- am Vorderteil schwarz-helle Augenflecken
- sollen Fressfeinde abhalten
- schlängelt bei Gefahr wie eine Schlange
- wird oft mit Raupe von Kleinem Weinschwärmer verwechselt
- vor allem auf Weidenröschen zu finden
- spitz zulaufendes Analhorn
Verschiedenfarbige Raupen
Genau wie die Schmetterlinge können auch ihre Larven ein sehr buntes Erscheinungsbild besitzen. So gibt es die Raupen vieler verschiedener Schmetterlingsarten in schwarz, braun oder sogar bunt auch im Juli. Sie sind behaart oder haben einen glatten Körper. Der Vielfältigkeit sind hier keine Grenzen gesetzt. Und so schädlich manche Larven für den Garten sein können, so faszinierend sind sie dennoch im Farbspiel und im Aussehen.
Weitere Raupenarten im Porträt:
Faulbaumbläuling (Celastrina argiolus)
- sitzt gerne auf Blutweiderich
- leben in Blüten und Samenständen
- Platz sonnig und luftfeucht
- blassgrün mit Längsstreifen in rosa
Grasglucke (Euthrix potatoria)
- auch Trinkerin genannt
- besonders bunte Raupe
- weiße Haarbüschel an den Seiten
- meist auf Stängeln oder Grashalmen
- bevorzugt die Sonne
Kiefernschwärmer (Sphinx pinastri)
- verschiedene Farbvarianten
- überwiegend aber braun
- besitzt einen schwarzen Dorn am Ende des Körpers
- sitzt bevorzugt auf Kiefern
Kleiner Fuchs (Aglais urticae)
- schwarz mit feinen weißen Flecken
- zwei gelbe Seitenlinien
- Brennnesselraupen
- kann mit Tagpfauenauge verwechselt werden
- junge Raupen sitzen in Gespinst
- adulte Tiere sind Einzelgänger
- bevorzugt sonnige Plätze
Kleines Nachtpfauenauge (Saturnia pavonia)
- im Aussehen variable Larven
- nach jeder Häutung andere Farbe
- Warzen auf dem Körper
- erhalten niemals die blaue Farbe
Landkärtchen (Araschnia levana)
- schwarze Farbe
- kaum wahrnehmbare weiße Punkte
- zwei Dornen am Kopf
- stark verzweigte Stacheln
- Brennnesselraupen,
- ohne Gespinst gemeinsam
- meist auf Unterseite vom Blatt
- erwachsene Raupen Einzelgänger
- bevorzugt Schatten
- gerne lichter Wald
Ligusterschwärmer (Sphinx ligustri)
- charakteristische weiß-lila und schräge Zeichnung
- gelb/schwarzes Horn
- bevorzugt Liguster
Hinweis: Kiefern-, Linden- oder Ligusterschwärmer entwickeln am Hinterleib Stacheln, das sogenannte Analhorn, das Fressfeinde abschrecken soll. Der Auswuchs hat sich bei einigen Arten zurückgebildet. Es bleibt eine augenförmige Erhebung ohne Gefahr für Menschen.
Nachtkerzenschwärmer (Proserpinus proserpina)
- variable Zeichnungen
- helle und bunte Farbvarianten
- ein schwarzes Auge mit oranger Umrandung am Ende des Körpers
Schwammspinner (Lymantria dispar)
- sehr variables Aussehen
- beige mit schwarzen und roten Flecken
- stark behaart
- viele Haarbüschel am gesamten Körper
- tritt meist in großer Population auf
Tipp: Alle Raupen, hinterlassen Spuren auf den Blättern. Die Larven sitzen nicht nur auf den Blattoberseiten, sondern auch auf den Unterseiten und Zweigen der Pflanzen. Die grünen Raupen passen sich der Umgebung an und sind nicht auf den ersten Blick erkennbar.
Tagpfauenauge (Inachia io)
- Brennnesselraupe
- bilden gemeinsames Gespinst
- erwachsene Raupen Einzelgänger
- bevorzugt Sonne
- kleine weiße Punkte bei adulten Raupen
- ansonsten schwarzer Körper
- bis drei Generationen jährlich
Weißgraues Flechtenbärchen (Eilema caniola)
- gelbe Halskrause und Kopf
- ansonsten hellbraun bis grau
- hält sich gerne in Dachwohnungen auf
- in Gebäuden in großer Population anzutreffen
- bevorzugte Nahrung Algen und Flechten
- tritt in warmen Gebieten vermehrt auf
Hinweis: Vorsicht bei Hautkontakt mit diesen Raupen, denn es können allergische Reaktionen sowie ein Brennen der Haut hervorgerufen werden.
Häufig gestellte Fragen
Raupen sind der Nachwuchs von Schmetterlingen und Faltern. Die Raupen schlüpfen aus den gelegten Eiern und nehmen solange Nahrung zu sich, bis sie sich verpuppen. Schlüpfen sie dann aus der Verpuppung, entfaltet sich der fertige Schmetterling oder Falter.
Hier kommt es immer auf die Raupenart an. Manche mögen frische Blätter von Bäumen, Gemüse, blühenden Pflanzen oder anderen im Garten wachsenden Gewächsen, andere wiederum fressen heruntergefallene Blüten und Blätter und säubern somit die Umwelt.
Ideal sind Netze, die Sie über ein Gartenbeet oder gefährdete Pflanzen legen können. So werden die Schmetterlinge und Falter an einer Eiablage gehindert. Zeigt sich bereits ein Befall, dann ist die schonendste Maßnahme, die Raupen abzusammeln. Dann können Sie die Tiere im Wald, weit entfernt von Ihrem Garten wieder freilassen. Die Raupen suchen sich hier alternative Pflanzen für ihre Nahrungsaufnahme.
Zeigen sich bereits starke Fraßschäden an Sträuchern oder robusten Pflanzen, dann können Sie diese mit Wasser abspritzen. Die dadurch abgefallenen Larven sollten Sie danach vom Boden aufsammeln und an anderer Stelle wieder aussetzen. Alternativ können Sie auch Knoblauch neben die befallenen Pflanzen setzen und so die Raupen vertreiben.
Von März bis Oktober, je nach Wetterlage und Klima sogar bis in den Dezember können die gefräßigen Larven auftreten. Ist es im Frühling nass und kalt, dann kann es zu einer verschobenen Eiablage im Sommer kommen. Ist es lange warm, werden die letzten Eier sogar erst im Dezember gelegt. Keine Pflanze in der Natur ist sicher vor den Raupen, manche Arten haben sich auf bestimmte Gewächse spezialisiert, andere wählen das, was gerade bereitsteht.