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Wie alt wird ein Maulwurf? Alles zur Lebenserwartung

Wie alt wird ein Maulwurf - Lebenserwartung von Maulwürfen

Für manche Gartenbesitzer sind Maulwürfe ein Ärgernis: Sie verunstalten den sorgsam gepflegten Rasen. Tatsächlich sind die Tiere aber ausgesprochen nützlich. Lesen Sie hier, wie alt ein Maulwurf wird und wie Sie ihm dabei helfen können.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • können bis zu sechs Jahre alt werden
  • sterben aber meist weit vorher an Krankheiten oder werden Opfer von Raubtieren
  • insbesondere Raubvögel (Krähen, Eulen, Mäusebussard) und Katzen sind gefährlich
  • werden oft Opfer des Rasenmähers
  • durchschnittliche Lebenserwartung ca. zwei bis drei Jahre

Lebenserwartung von Maulwürfen

Grundsätzlich kann ein Maulwurf ca. fünf bis sechs Jahre alt werden, was allerdings in freier Wildbahn nur sehr selten vorkommt. In der Regel erreichen die meisten Tiere ein Alter von lediglich zwei bis drei Jahren und sterben nur sehr selten an Altersschwäche.

Maulwurfshügel im Garten
Maulwurfshügel im Garten

Hinweis: Ein Maulwurf im Garten ist gut für die Bodengesundheit. Durch seine emsige Grabungstätigkeit wird der Boden gut durchlüftet und durchmischt, was die Humusbildung unterstützt.

Warum werden Maulwürfe nicht so alt?

Eine ganze Reihe von Gründen führt dazu, dass kaum ein Maulwurf so alt wird, wie er eigentlich werden könnte. Dazu gehören etwa:

Maulwurffallen
Wir sagen: Finger weg von Maulwurffallen!

Zudem sterben viele Maulwürfe durch den Menschen, beispielsweise weil sie illegalerweise gefangen und getötet werden oder durch einen Unfall ums Leben kommen. So werden viele Tiere etwa unbeabsichtigt vom Rasenmäher oder auf der Straße überfahren.

Hinweis: Maulwürfe zu fangen (auch mit einer Lebendfalle!) oder gar zu töten ist gemäß dem Bundesnaturschutzgesetz strengstens verboten und kann mit empfindlichen Geldstrafen von bis zu 50.000 EUR geahndet werden.

Unterschiede zwischen Geschlechtern/Arten

Unterschiede in der Lebenserwartung gibt es zwischen den Geschlechtern nicht, männliche und weibliche Tiere können beide ein Maximalalter von bis zu sechs Jahren erreichen – sofern sie nicht zuvor einer Krankheit, einem hungrigen Raubvogel oder dem Rasenmäher zum Opfer fallen. Allerdings gibt es durchaus Unterschiede zwischen den verschiedenen Maulwurfarten:

Europäischer Maulwurf (Talpa europaea)
Europäischer Maulwurf (Talpa europaea)
MaulwurfartLebenserwartung
Europäischer Maulwurf (Talpa europaea)ca. drei bis sechs Jahre
Blindmaulwurf (Talpa caeca)maximal drei Jahre
Levantinischer Maulwurf (Talpa levantis)zwei bis drei Jahre
Sibirischer Maulwurf (Talpa altaica)fünf bis sechs Jahre
Wie alt wird ein Maulwurf?

Es gibt weltweit rund 35 verschiedene Maulwurfarten, von denen in Mitteleuropa und damit auch in Deutschland jedoch lediglich der Europäische Maulwurf vorkommt.

Hinweis: Maulwürfe sind eher kleine Tiere. Der Europäische Maulwurf gehört unter ihnen zu den mittelgroßen Arten und kann bis zu ca. 15 Zentimeter lang werden. Zu den größten Arten zählt dagegen der Sibirische Maulwurf, der bis zu 23 Zentimeter lang und 225 Gramm schwer werden kann.

Maulwurf beim Überleben helfen

Mähroboter
Mähroboter gefährden Maulwürfe ungemein.

Haben Sie einen Maulwurf im Garten und möchten diesem beim Überleben helfen? Dann sollten Sie diese Maßnahmen ergreifen:

  • keine Pestizide, Herbizide oder künstliche Düngemittel im Garten verwenden
  • Maulwurf in Ruhe lassen, keine Fallen aufstellen
  • Maulwurf füttern, z. B. mit Mehlwürmern, Grillen, Heimchen (reine Fleischfresser!)
  • Futter einfach in die Gänge fallen lassen
  • Lärm und unnötigen Stress für Tiere vermeiden (z. B. Rasenflächen nicht zu oft betreten)

Tipp: Die aufgeworfenen Maulwurfshügel können Sie vorsichtig abtragen – dabei nicht die Gänge beschädigen! – und die lockere Erde für Beete oder als Blumenerde verwenden.

Häufig gestellte Fragen

Wie lange bleibt ein Maulwurf im Garten?

Hat man einmal einen Maulwurf im Garten, bleibt dieser für mehrere Monate oder sogar Jahre dort: Die Tiere sind Einzelgänger und ausgesprochen reviertreu. Haben sie einmal ein Revier für sich erobert, verteidigen sie es vehement gegen Eindringlinge – wozu nicht nur andere Maulwürfe, sondern beispielsweise auch Wühlmäuse gehören – und sind außerdem das ganze Jahr über aktiv. Maulwürfe machen keinen Winterschlaf! Das Revier eines einzigen Maulwurfs kann bis zu 2000 Quadratmeter umfassen.

Womit lässt sich ein Maulwurf vertreiben?

Zunächst einmal: Einen Maulwurf zu fangen oder gar zu töten, ist gemäß dem Bundesnaturschutzgesetz streng verboten! Zudem sollten Sie es sich gut überlegen, ob Sie das Tier tatsächlich loswerden wollen: Maulwürfe fressen vor allem Gartenschädlinge wie z. B. Engerlinge und halten durch ihr Territorialverhalten Wühlmäuse fern. Wenn Sie das Tier trotzdem vertreiben wollen, funktionieren am besten diese Methoden: Maulwurfschreck bzw. unangenehme Gerüche (v. a. Essig, Knoblauch, Zwiebeln) oder Wasser, die direkt in die Gänge eingebracht werden.

Wann und wie tief gräbt ein Maulwurf?

Maulwürfe sind sowohl tag- als auch nachtaktiv. Die Tiere buddeln jeweils vor- und nachmittags sowie um Mitternacht herum für einige Stunden, um anschließend ein Schläfchen zu halten. Zudem sind Maulwürfe das ganze Jahr über gleichermaßen aktiv, auch im Winter. Ihr unterirdisches Gangsystem ist sehr verzweigt und umfasst in etwa die Fläche eines Fußballfeldes. Typischerweise verlaufen Maulwurfgänge recht dicht unter der Erdoberfläche, lediglich in sehr kalten Wintern oder während Trockenphasen graben die Tiere bis zu 60 Zentimeter tief.

Was tun, wenn ich einen Maulwurf im Garten gefunden habe?

Suchen Sie ihn zunächst vorsichtig nach Verletzungen oder Parasiten ab, z. B. mit einer Zahnbürste. Verletzungen müssen behandelt, Parasiten mit geeigneten Mitteln bekämpft werden. Gefundene Maulwurfbabys sollten zunächst gewärmt (z.B. mit Wärmflasche oder Kirschkernkissen) und in Box/Schachtel mit Sand und Erde untergebracht werden. Ein Tierarzt oder eine Wildtierauffangstation ist schnellstmöglich zu benachrichtigen.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.
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