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Was fressen Raben und Krähen?

Was fressen Raben und Krähen?

Raben und Krähen ernähren sich sehr abwechslungsreich. Auf ihrem Speisezettel steht nicht nur pflanzliche, sondern auch tierische Nahrung. Lesen Sie hier, was Raben und Krähen gerne fressen.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Unterschied zwischen Raben und Krähen nicht sehr groß
  • gehören zu den Allesfressern
  • wichtig für das Ökosystem
  • Winterfütterung sinnvoll

Raben oder Krähen?

Beides sind schwarze Vögel und schwer zu unterscheiden. Ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal ist die Größe, wobei Krähen deutlich kleiner sind als Raben. Beide gehören zur Familie der Rabenvögel (Corvidae). Gemeinsam bilden sie die Gattung Corvus.

Kolkrabe (Corvus corax)
Raben, hier ein Kolkrabe (Corvus corax), werden größer als Krähen.

Fressen fast alles

Das Nahrungsspektrum der Rabenvögel ist sehr vielseitig und besteht sowohl aus tierischer als auch aus pflanzlicher Kost. Sie zählen zu den Allesfressern, obwohl die Zusammensetzung der Nahrung bei den einzelnen Arten schwankend sein kann. Beispielsweise ist der Kolkrabe ein typischer Fleisch- und Aasfresser. Auch wenn sich diese Vögel keiner besonderen Beliebtheit erfreuen, sind sie für unser Ökosystem sehr wertvoll. So beseitigen sie Aas sowie die unverdauten Teile im Tierkot. Auch vor Speiseresten der Menschen machen sie keinen Halt. Allerdings gibt es in der Natur noch weitere Quellen für ihr Futter. So fressen Raben und Krähen auch

  • Sämereien und Getreide
  • Beeren, Früchte, Nüsse
  • kleine Insekten wie Raupen, Würmer und Spinnen
  • Amphibien: Kröten und Frösche
  • Reptilien: Eidechsen, kleinere Schlangen
  • kleine Säugetiere: Ratten, Spitzmäuse, Mäuse, Kaninchen
  • in Küsten-und Gewässernähe: Weichtiere, Fische, Schalentiere
Aaskrähen (Corvus cornix) füttern Jungtiere im Nest
Fütterung im Nest der Aaskrähe (Corvus cornix)

Besonders bei der Jungtieraufzucht im Frühjahr ist tierische Kost wichtig. Die Elterntiere füttern ihre Jungen dann hauptsächlich mit Würmern, Insekten und andere kleinen Tieren. Den Rabenvögeln wird außerdem nachgesagt, dass sie für die Dezimierung des heimischen Vogelbestandes mitverantwortlich seien, da sie während der Brutzeit auch einmal Jungvögel und Eier fressen. Allerdings ist dieser Anteil verhältnismäßig gering. Die Reduzierung der Vogelarten erfolgt eher durch die Veränderung der Lebensräume und andere natürliche Feinde wie Katzen, Marder oder Eichhörnchen.

Hinweis: Raben und Krähen neigen dazu, Vorräte anzulegen. Überschüssiges Futter wird auf verschiedene Verstecke aufgeteilt. Durch ihr gutes Gedächtnis können sie das auch noch unter einer dicken Schneedecke wiederfinden.

Raben füttern

Krähen und Raben freuen sich nicht nur im Winter, sondern auch im Sommer über eine zusätzliche Futterquelle. Das Füttern ist erlaubt und auch für Mensch und Umwelt nicht gefährlich. Allerdings werden die Tiere dann stets immer wieder die Futterstelle auf der Suche nach Nahrung aufsuchen. Das sollten Sie bedenken.

Rabenvögel an Futterstelle im Garten

Neben nahrhaften Leckerbissen, sollte ebenfalls das Trinkwasser nicht vergessen werden. Auch wenn die Raben und Krähen so ziemlich alles fressen, muss die Auswahl des Futters sorgfältig erfolgen. So nehmen die Vögel gerne folgende Kost an:

  • heimische Beeren und Früchte wie Trauben, Birnen, Äpfel
  • heimisches Gemüse: Karotten, Kürbis, Kohlrabi
  • geknackte Haselnüsse, Walnüsse und Esskastanien
  • halbierte, gekochte Eier mit Schale
  • auch Würmer, Insekten
  • Vogel-Fettfutter
  • Maisbruch

Ungeeignet zur Fütterung sind dagegen:

  • Wurst und Käse
  • Teigwaren
  • rohes und gekochtes Fleisch
  • exotisches Obst wie Bananen oder Papaya
Hand hält Brot in Luft, Rabenvogel fliegt im Hintergrund
Brot sollte niemals an Vögel verfüttert werden.

Tipps zur Fütterung

Beim Füttern sollte einiges beachtet werden, damit Raben und Krähen auch tatsächlich etwas vom zusätzlichen Fressen haben. Das Futter darf beispielsweise nicht einfach so auf den Boden geschmissen werden, da sonst die Gefahr besteht, dass Nagetiere angelockt werden:

  • für Nagetiere und Tauben unzugängliche Futterstellen wählen
  • keine Störung durch Fahrzeuge, Menschen oder Haustiere
  • erhöhte Plätze wie Tische, Stühle oder Mauersims suchen
  • alternativ Weidenkörbe aufhängen
  • beste Fütterungszeit: später Nachmittag oder kurz vor der Dämmerung

Tipp: Im Winter muss darauf geachtet werden, dass gerade sehr wasserhaltiges Gemüse und Obst nicht gefrieren.

Häufig gestellte Fragen

Welche Merkmale prägen das Aussehen von Raben und Krähen?

Bei beiden Vögeln handelt es sich um große Vögel mit einer Länge von 50 bis 70 Zentimetern und einem Gewicht zwischen 700 und 1700 Gramm. Der Körper ist robust mit einem eher kleinen Kopf und dickem Hals, kräftigen Beinen, langen Flügeln und einem keilförmigen, recht langem Schwanz. Das Gefieder ist schwarz mit glänzenden blauen oder violetten Tönungen. Typisch ist der lange, gekrümmte Schnabel.

Wo siedeln sich diese Rabenvögel hierzulande bevorzugt an?

Raben und Krähen sind sehr standorttreu und als Kulturfolger des Menschen anpassungsfähig. Sie sind in lichten Wäldern, in Agrar- und Kulturlandschaften, aber auch in Städten und Dörfern zu finden. Dort sind sie meist in größeren Gruppen anzutreffen. Ihren Partner behalten sie das ganze Leben lang. Die Nester werden an erhöhten Stellen wie Baumkronen, Felsvorsprüngen und auch alten Gebäuden gebaut. Sie sind becherförmig und bestehen aus Rinde, Schlamm, Ästen und Wurzeln.

Wie alt kann ein Rabe oder eine Krähe werden?

Die Lebenserwartung ist unterschiedlich. In der freien Natur können diese Rabenvögel ein Alter zwischen 10 und 20 Jahren erreichen. In Gefangenschaft gehaltene Tiere werden durchaus älter. Es gibt Exemplare die hier 30 Jahre und mehr zählen.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.
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