Tabaksud gegen Blattläuse herstellen: Rezept

Glücklicherweise lassen sich Blattläuse oft mit einfachen, biologischen Hausmitteln behandeln. Zum Beispiel hat sich ein Tabaksud zur Bekämpfung bewährt. Ein Rezept für die simple und schnelle Herstellung finden Interessierte in diesem Ratgeber.
Auf den Punkt gebracht
- Tabaksud gilt als bedenkliches Mittel (hohe Vergiftungsgefahr)
- zum Einsprühen oder Gießen befallener Pflanzen
- nur im Freien anwenden
- eignet sich sowohl für Zimmer- als auch für Freilandpflanzen
- nicht auf Nutzpflanzen sprühen
Inhaltsverzeichnis
Rezept
Zutaten / Utensilien:
- 200 g Tabak
- 1 l Wasser
- großer Behälter mit Deckel
- 1 Sieb
- 1 Sprühflasche
Hinweis: Ob der Tabak von Zigaretten oder von einer Pfeife stammt, spielt für den Nutzen keine Rolle.
Herstellung
- Tabak in den Behälter füllen
- Wasser aufkochen
- noch heiß über den Tabak gießen
- 1 bis 2 Stunden ziehen lassen
- durch ein Sieb geben
- Sud in die Sprühflasche umfüllen
- betroffene Pflanze einsprühen
Tipp:
Wer keine Sprühflasche vorrätig hat, kann die Lösung auch ins Gießwasser mischen. Allerdings ist das Besprühen einer betroffenen Pflanze deutlich effektiver, da das Mittel bei dieser Anwendung gezielt auf die Blattunterseiten aufgetragen werden kann. Hier halten sich die Schädlinge vordergründig auf.
Warnhinweise
Das im Tabak enthaltene Nikotin ist ein Nervengift, welches sich schädlich auf den Organismus jedes Lebewesens auswirkt. Was dem Menschen ohnehin schadet, vertragen Blattläuse erst recht nicht, da ihr Stoffwechsel des vergleichsweisen kleinen Körpers große Mengen nicht ausreichend abbauen kann. Dadurch ist ein Nikotinsud eines der effektivsten Hausmittel gegen die Pflanzenschädlinge. Andererseits ist aufgrund der hohen toxischen Wirkung große Vorsicht bei der Verwendung geboten. Denn auch für den Menschen ist der Sud nicht ungefährlich.
Vor allem Kinder sind gefährdet, sich an der Sprühlösung zu vergiften. Auch ihr Stoffwechsel ist nicht in der Lage, hohe Dosen des Nikotins folgenlos abzubauen. Allein die verwendete Menge von sechs Zigaretten genügt um einen heranwachsenden Menschen zu töten. Dieser Wert soll verdeutlichen, welches Gefahrenpotential von dem Hausmittel ausgeht. Und auch Erwachsene müssen bei der Verwendung sehr umsichtig sein. Der Sprühnebel, der beim Auftragen auf die Pflanze entsteht, verteilt sich in der Luft und entfaltet mehr Giftstoffe als beim Ziehen an einer Zigarette in die Lungen gelangen. Aus diesem Grund hat die EU im Jahr 2010 die Zugabe von Nikotin, welches bis dahin aufgrund der hohen Effizienz als gewöhnliches Mittel galt, in Pflanzenschutzmitteln verboten.
Vorsichtsmaßnahmen
Ob Pflanzenliebhaber das Mittel im privaten Haushalt anwenden, bleibt ihnen selbst überlassen. Immerhin bietet die einfache Herstellung auch viele Vorteile. Wer ohnehin raucht, wird wahrscheinlich nicht kostengünstiger an einen Stoff gelangen, der Blattläuse so effektiv bekämpft. Mit den richtigen Vorsichtsmaßnahmen verschwinden die Pflanzenschädlinge, ohne dass ein Mensch oder ein Tier zu Schaden kommt.
- Tabaksud nicht lagern, erst kurz vor der Anwendung herstellen und Reste sachgemäß entsorgen
- nur bedarfsgerechte Mengen herstellen
- unzugänglich für Kinder und Haustiere lagern
- Atemschutzmaske tragen
- nicht in geschlossenen Räumen anwenden
- Beisein von anderen Menschen vermeiden
- nicht bei Wind oder Zugluft anwenden
- den Boden mit einer Folie auslegen
Tipp: Der Sud hilft auch gegen Raupen und Schnecken.
Häufig gestellte Fragen
Das Hausmittel eignet sich sowohl für Zimmer- als auch für Freilandpflanzen. Allerdings müssen Pflanzenfreunde ihre Kübelpflanzen zuvor unbedingt von der Fensterbank ins Freie verfrachten. Nur auf Nutzpflanzen dürfen sie die Blattläuse nicht bekämpfen, sofern das Obst und Gemüse geerntet und verarbeitet werden soll.
Gegen Blattläuse haben sich auch andere Lösungen aus pflanzlichen Zutaten bewährt. Ackerschachtelhalm stellt eine harmlose Alternative dar, die ebenfalls einfach zu beschaffen ist. Die Pflanze wächst am Wegesrand und auf Feldern. Meistens sind nützliche Mittel aber bereits im Haus. Schmierseife, Natron und Milch taugen ebenfalls zur Bekämpfung.
Das Sprühmittel aus Nikotin zählt deshalb zu den Hausmitteln, da der Sud biologisch abbaubar ist. Dennoch ist darauf zu achten, dass kein Sud im Boden versickert. Solange das Nikotin nicht abgebaut ist, droht das Nervengift, das Grundwasser zu verunreinigen.