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Minze, Pfefferminze, Mentha x piperita – Pflanzen, Standort und Pflege im Garten

Minze, Pfefferminze
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Blütenfarbe
rosa, violett, weiss
Standort
Schatten, Halbschatten
Blütezeit
Juni, Juli, August, September
Wuchsform
aufrecht, buschig, mehrjährig, Staude
Höhe
bis zu 90 Zentimeter hoch
Bodenart
steinig, sandig, lehmig, tonig
Bodenfeuchte
mäßig feucht, frisch
pH-Wert
neutral, schwach sauer
Kalkverträglichkeit
Kalktolerant
Humus
humusreich
Giftig
Nein
Pflanzenfamilien
Lippenblütler, Lamiaceae
Pflanzenarten
Küchenkräuter, Gewürzpflanzen, Bodendecker
Gartenstil
Topfgarten, Nutzgarten

Pfefferminze (Mentha x piperita) ist eine mehrjährige Pflanze aus der Familie der Lippenblütler. Das in den Blättern enthaltene Menthol sowie andere ätherische Öle wirken krampflösend und antiseptisch. Wir verraten Ihnen, was Sie bei Anbau und Pflege beachten müssen.

Video-Tipp

Pflege

Grundsätzlich ist Minze oder Pfefferminze robust und pflegeleicht, sodass sie sich ohne großen Aufwand im Garten oder in Töpfen kultivieren lässt. Dennoch sind einige Faktoren bei der Pflege dieses Würzkrautes zu berücksichtigen. Hauptaugenmerk sollte dabei auf dem Gießverhalten liegen.

Minze mit ihrem unverwechselbaren Geschmack

Standort

Minze bevorzugt halbschattige bis schattige und windgeschützte Lagen. Sonnige und trockene Plätze sollte man dagegen vermeiden, insbesondere Standorte mit starker Sonneneinstrahlung. Was die Beschaffenheit des Bodens angeht, sollte der vor allem locker, humos, kalkhaltig, frisch-feucht und nährstoffreich sein. Folglich eignen sich sandige, leicht lehmige und moorige Böden. Gegebenenfalls kann man die Bodenbeschaffenheit verbessern, indem man ihn mit Kalk und Kompost anreichert.

Bei einer Pflanzung im Topf lässt sich die Qualität bzw. Beschaffenheit des Substrats am besten kontrollieren. Wie Beetpflanzen benötigen auch Topfpflanzen ein lockeres, leicht feuchtes Substrat. Nicht zu vergessen eine Drainageschicht auf dem Topfboden, damit überschüssiges Gießwasser immer schnell ablaufen kann. Eine gute Durchlässigkeit des Bodens ist für diese Pflanzen essenziell. Etwa alle drei Jahre sollte die Minze in frisches Substrat umgetopft werden.

Pfefferminze stammt aus England

Pflanzen

Pfefferminze kann im Beet und in Töpfen angebaut werden. Für eine Pflanzung können gekaufte oder aus Stecklingen gezogene Jungpflanzen verwendet werden. Sowohl vor als auch beim Pflanzen gibt es bei beiden Anbauvarianten einige Dinge zu beachten.

Im Garten pflanzen

Im Beet ist eine Pflanzung Mitte Mai möglich, sobald keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind. Vor der Pflanzung ist es ratsam, den Ballen der in der Regel getopften Pflanzen, gut zu wässern, das erleichtert den Pflanzen das Anwachsen.

  • im nächsten Schritt den Pflanzbereich gründlich auflockern
  • sämtliche Unkräuter entfernen
  • ausreichend große Pflanzgrube anlegen
  • die sollte dem doppelten Volumen des Ballens entsprechen
  • Pflanzabstände von ca. 50 cm einhalten
  • Einbringen einer Wurzelsperre kann ratsam sein

Pfefferminze im Topf kultivieren

Für optimale Startbedingungen mischt man dem Erdaushub etwas reifen Kompost, Sand und Hornspäne unter. Nach dem Einsetzen der Pfefferminze, mit Erdaushub auffüllen, diesen andrücken und das Ganze wässern.

Pflanzung im Topf

Der Topf oder Kübel, in den man Pfefferminze pflanzen möchte, sollte einen Durchmesser von mindestens 30 cm aufweisen. Dort hinein kommt eine Drainageschicht, beispielsweise aus grobem Kies, Splitt, Blähton oder Tonscherben, um für einen guten Wasserablauf zu sorgen. Nun wird der Kübel etwa bis zur Hälfte mit nährstoffreicher Gemüseerde oder lockerer und humoser Gartenerde befüllt, die man vorzugsweise mit Kompost, Hornspänen, Sand und Perlite anreichert und damit durchlässiger macht. Anschließend setzt man die Pflanzen ein, füllt den Topf bis auf wenige Zentimeter unter den Rand mit Erde auf, drückt sie an und versorgt die Pflanzen mit Wasser.

Tipp: Sowohl im Beet als auch bei einer Pflanzung im Topf kann man kleine Holzstäbchen mit einsetzen, um den jungen Pflänzchen Halt zu geben.

Unkontrollierte Ausbreitung verhindern

Wie bereits erwähnt, neigt Pfefferminze wie übrigens auch alle anderen Minzearten dazu, sich über Ausläufer stark auszubreiten. Um dem Einhalt zu gebieten, kann man bereits bei der Pflanzung eine entsprechende Wurzelsperre im Boden einbringen, die das Wurzelwachstum eindämmt. Am einfachsten ist es, wenn man einen Plastikeimer oder einen Topf mit einem Fassungsvermögen von 15 – 20 Liter nimmt, den Boden heraustrennt und ihn in die Erde einsetzt, sodass der Rand des Topfes ca. 2 cm aus dem Boden herausschaut. Dann füllt man mit entsprechendem Substrat auf und setzt die Pflanzen ganz normal ein.

Tipp: Auch wenn sich diese Pflanzen stark ausbreiten, reagieren sie empfindlich gegenüber Fremdpflanzen, die sich im direkten Umfeld befinden und die feinen Wurzeln der Minze schädigen können.

Minze gehört zu den beliebtesten Küchenkräutern

Fruchtfolge einhalten

Um Jahr für Jahr wieder frische Minze ernten zu können, sollte auf die Fruchtfolge geachtet werden. Die Pfefferminze ist eine sogenannte Bastardpflanze bzw. Hybride, d.h., sie ist aus einer Kreuzung unterschiedlicher Arten entstanden. Das hat zur Folge, dass es nach zwei Jahren zu einer Rückkreuzung kommen kann. Aus diesem Grunde ist es ratsam, sie alle zwei Jahre an einen anderen Platz umzupflanzen. Das kann einer Anreicherung von Krankheitserregern im Boden sowie einem Schädlingsbefall entgegenwirken.

Darüber hinaus ist darauf zu achten, sie nicht dorthin zu pflanzen, wo zuvor schon Minze oder andere Lippenblütler wie z.B. Thymian, Salbei oder Zitronenmelisse standen. Dagegen eignen sich Kartoffeln und Hülsenfrüchte sehr gut als Vorfrüchte bzw. als Vorkultur. Meiden sollte man eine direkte Nachbarschaft zu Kamille, sie verträgt sich nicht mit Minze.

Gießen

Minze verlangt in der Regel nach einem gleichmäßig feuchten, aber dennoch nicht staunassen Boden. Steht der Ballen zu trocken, kann es schnell zu einem Befall mit Erdflöhen kommen, was sich wiederum negativ auf den Wuchs der Pfefferminze auswirkt.

  • Pflanzen im Beet regelmäßig gießen
  • an heißen und trockenen Tagen etwas häufiger gießen
  • vor dem Gießen obere Bodenschicht etwa 2-3 cm tief abtrocknen lassen
  • am besten morgens oder in den Abendstunden wässern
  • Ausbringen einer Mulchschicht empfehlenswert
  • Mulch schützt vor starker Austrocknung und übermäßigem Unkrautwuchs

In Töpfen oder Kübeln trocknet das Substrat aufgrund des begrenzten Volumens wesentlich schneller aus. Um das Substrat hier permanent feucht zu halten, ist in der Regel mehrmaliges Gießen erforderlich, insbesondere bei starker Hitze und Trockenheit. Überschüssiges Gießwasser, das sich in Untersetzern oder Übertöpfen bildet, sollte möglichst zügig entleert werden.

Minze besitzt einen aromatischen Duft

Düngen

Im Gegensatz zu anderen Küchenkräutern ist der Nährstoffbedarf von Minze sehr hoch. Trotz allem sollte man sie nicht zusätzlich mit handelsüblichen Düngern düngen, denn das könnte sich negativ auf den Geschmack auswirken. Unproblematisch dagegen ist die Versorgung des Bodens mit Humus. Im Sommer kann bei Bedarf auch etwas Kompost oder Hornspäne vorsichtig in den Boden eingearbeitet werden.

Schneiden

Pfefferminze kann ungeschnitten sehr ausufernd wachsen. Mit mehrmaligen Schnitten im Jahr, außerhalb der regulären Ernte, lässt sie sich aber ganz gut im Zaum halten. An den eingekürzten Stellen verzweigt sich die Pflanze und treibt relativ schnell wieder aus. Im Herbst sterben die oberirdischen Teile der Pfefferminze ab und können bis zum Boden zurückgeschnitten werden. Wird gar nicht verschnitten, neigt die Pflanze zum Wuchern.

Auch im Topf können die Triebe kurz vor der Blüte bis auf 10 cm über dem Boden zurückgeschnitten werden. So bewahrt die Pflanzen das intensive Aroma in dem frischen Austrieb. Nach dem ersten Frost können die Triebe dann auch bodennah heruntergeschnitten und die Pflanzen fit für die Überwinterung gemacht werden.

Minze zurückschneiden

Tipp: In der Küche verwendet man die frischen Blätter und die Triebspitzen. Beides schneidet man am besten an einem trockenen Tag bzw. dann, wenn die Blätter getrocknet sind, dann ist das Aroma am intensivsten. Entweder man verwendet beides frisch oder trocknet es für eine längere Aufbewahrung.

Überwintern

Pfefferminze ist, wie die meisten Minzearten gut winterhart und kann im Garten problemlos überwintern. Dennoch ist es vor allem in kalten Lagen ratsam, sie nach dem bodennahen Rückschnitt mit Vlies oder Tannenreisig abzudecken.

  • Topf- oder Kübelpflanzen benötigen etwas mehr Aufmerksamkeit
  • auf eine Styroporplatte oder einen Holzblock stellen
  • das verhindert Durchfrieren der Erde
  • den Topf mit Luftpolsterfolie, Jute oder Ähnlichem umwickeln
  • Substrat mit Reisig oder Laub abdecken
  • Exemplare im Freien an frostfreien Tagen gießen
  • ansonsten droht Trockenstress

Tipp: Natürlich kann man Topfpflanzen auch in einem dunklen und frostfreien Quartier überwintern. Auch hier muss gelegentlich mäßig gegossen werden.

Vermehren

Eine Besonderheit der Echten Pfefferminze sind ihre sterilen Blüten. Das bedeutet, dass sie keine  Samen ausbilden. Im Gegensatz zu anderen Minzearten ist demzufolge eine Aussaat nicht möglich. Sie kann lediglich über Stecklinge, Ableger oder durch Teilung vermehrt werden.

Stecklinge

Eine Stecklingsvermehrung hat vor allem den Vorteil, dass die Jungpflanzen über dieselben Eigenschaften verfügen wie die Mutterpflanze. Man schneidet im Frühsommer, etwa im Juni/Juli, von gesunden und kräftigen Pflanzen 8 – 10 cm lange Triebspitzen ab. Die sollten über mindestens vier Blattpaare und möglichst keine Blüten verfügen.

Die untersten Blätter werden entfernt und die Stecklinge in ein handelsübliches Vermehrungssubstrat oder ein Gemisch aus Pflanzerde und Sand gesteckt. Das Substrat sollte ab jetzt konstant feucht gehalten werden. An einem warmen und schattigen Plätzchen zeigen sich meist innerhalb von 1-2 Wochen die ersten neuen Blätter. Das ist ein Indiz dafür, dass die Stecklinge Wurzeln gebildet haben und an ihren endgültigen Standort oder in größere Töpfe umgepflanzt werden können.

Ableger

  • Ableger von Minze verfügen oft schon über Wurzeln
  • bester Zeitpunkt zur Vermehrung ist im Frühherbst
  • dazu mehrere bewurzelte Ableger mit einem Spaten abstechen
  • Ableger in mehrere 10-12 cm lange Stücke zerteilen
  • jedes Teilstück sollte über mindestens drei bewurzelte Blattknoten verfügen
  • anschließend diese Stücke in Anzuchtgefäße mit handelsüblicher Gemüseerde setzen
  • Minigewächshaus perfekt dazu geeignet
  • das Ganze an einen warmen und hellen Platz stellen
  • im darauf folgenden Frühjahr im Garten auspflanzen

Pfefferminze auf verschiedene Arten vermehren

Teilung

Eine andere Art der Vermehrung ist die Teilung der Pflanzen. Bester Zeitpunkt hierfür ist im Frühherbst. Dazu gräbt man die betreffende Pflanze aus und legt die Wurzel frei. Mit einem Spaten teilt man sie in mehrere Teilstücke und pflanzt diese anschließend an ihrem neuen Standort ein. Nach dem Pflanzen wird das Ganze gut gewässert.

Krankheiten

Minzrost

Auch wenn Minze relativ robust ist, kann es insbesondere in feuchten Sommern zu einem Pilzbefall, dem sogenannten Minzrost kommen. Er ist erkennbar an punktförmigen, rostroten Flecken auf den Unterseiten der Blätter und gelblichen Flecken auf den Blattoberseiten sowie an vertrockneten und verdickten Trieben. Stellt man einen Befall fest, sollte man die komplette Pflanze bodennah herunter schneiden und in den folgenden Tagen wiederholt mit Ackerschachtelhalmbrühe gießen. In der Regel treiben sie danach befallsfrei wieder aus. Ist der Befall besonders hartnäckig, kann es hilfreich sein, die Pfefferminze an einen neuen Standort zu pflanzen.

Echter Mehltau

Zeigt sich ein weißlicher Belag auf den Blättern der Minze, kann es sich um einen Befall mit Echtem Mehltau handeln. Befallene Pflanzenteile sollten radikal bis zum Boden herausgeschnitten werden und entsorgt werden. Darüber hinaus kann man die Pflanze zusätzlich mit einem Ackerschachtelhalmextrakt behandeln. Solche Extrakte gibt es fertig im Handel zu kaufen oder man stellt sie selbst her.

Minze bevorzugt einen halbschattigen Standort

Schädlinge

Minzblattkäfer

Pfefferminze wird nur selten von Schädlingen befallen. Trotz allem kann es etwa ab Mai passieren, dass sich der Minzblattkäfer auf den Blättern ansiedelt und es zu Fraßschäden kommt. So können löchrige Blätter auf einen Befall hindeuten. Bei Vorliegen eines Befalls ist es ratsam, die komplette Pflanze stark zurückzuschneiden. Zusätzlich bietet sich eine Behandlung mit geeigneten Neempräparaten oder selbst hergestellter Seifenlauge an. Hier ist es wichtig, auch die Käfer aufzusammeln und zu entsorgen, die auf dem Boden liegen.

Blattläuse

Neben dem Minzblattkäfer kann Pfefferminze bei ungünstigen Witterungsbedingungen auch von Blattläusen befallen werden. Einen anfänglichen Befall kann man meist schon mit einer intensiven Dusche bzw. einem kräftigen Wasserstrahl beseitigen. Dabei sollten vor allem die Blattunterseiten behandelt werden. Ein gutes Hausmittel zur Bekämpfung von Blattläusen, insbesondere im Topf, ist eine Schmierseifenlösung, hergestellt aus je 1 Esslöffel Schmierseife und Spiritus sowie 1 Liter Wasser. Im Garten kann die Behandlung mit Brennnesselbrühe sehr effektiv sein.

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