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Plötzlich Schimmel auf Seramis Granulat: was tun?

Schimmel auf Seramis

Seramis wird als Tongranulat gerne für Pflanzen wie Orchideen verwendet, deren Substrat gut durchlüftet sein muss. Selten kommt es bei der Nutzung des Substrats zur unerwarteten Bildung von Schimmel.

Video-Tipp

Schimmel auf Seramis erkennen

Seramis schimmelt
Schimmel auf Seramis

Wenn das Pflanz-Granulat plötzlich über einen sichtbaren Belag verfügt, fragen sich viele Pflanzenfreunde, ob es schimmelt. Tatsächlich kann es sich bei einer Schicht um mehrere Ursachen handeln. Am häufigsten ist an dieser Stelle Kalk zu nennen, denn hartes Wasser begünstigt die Ablagerungen, die eine weiße, harte Schicht auf den Kügelchen des Granulats bilden. Zur gleichen Zeit kann es zu Kristallisierungen kommen, die bei Berührung oder Bewegung zerfallen. Manchmal ähneln sie Zuckerwatte. Bei diesen handelt es sich aber nicht um Schimmelablagerungen, auf den ersten Blick kann man sie aber mit diesen verwechseln. Schimmelndes Substrat ist an den folgenden Eigenschaften zu erkennen:

  • Oberfläche pelzig oder wattig
  • schmierig
  • feucht
  • muffig
  • kann zwischen Fingern verrieben werden
  • charakteristischer Schimmelgeruch

Die Schimmelbildung präsentiert sich meist lokal an einzelnen Stellen der obersten Substratschicht.

Nur in schlimmen Fällen wie einer intensiven Wurzelfäule kann die gesamte erste Schicht komplett bedeckt sein und von diesem Zeitpunkt aus tiefer nach unten reichen.

Ursachen für Schimmel auf Seramis

Verschiedene Ursachen können der Auslöser für den Schimmelbefall sein, denn das Granulat an sich ist es nicht, da es sich um gebrannte Tonkugeln handelt:

  • Wurzelfäule
  • organische Fremdkörper
  • dauerhafte Feuchtigkeit
  • ungünstiger Standort
  • fehlende Frischluft
  • falsches Gießen
  • hohe Luftfeuchtigkeit
Seramis
trockene Seramis Körner

Aufgrund dieser Ursachen kann es schnell zu einem Schimmelbefall kommen, selbst wenn einige Tage vorher noch alles in Ordnung war. Wichtig ist die Beseitigung des Schimmels, denn dieser kann der Pflanze und Ihrer Gesundheit stark zusetzen. Die Sporen werden weiterhin verteilt, was nicht außer Acht gelassen werden sollte.

Hinweis:

Sobald es sich bei den Ablagerungen um Kalk handelt, müssen Sie nichts unternehmen, da es sich nicht negativ auf Ihre oder die Gesundheit der Gewächse auswirkt. Sie können die oberste Granulatschicht einfach ersetzen, wenn Sie der Look stört.

Seramis-Tongranulat: Schimmel beseitigen

Sobald Sie Schimmel auf Seramis entdeckt haben, stehen Ihnen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung, diesen zu beseitigen. Glücklicherweise erlauben die Struktur und das Material des Granulats die erneute Nutzung, wenn man den schimmligen Belag entfernt hat. Natürlich können Sie das befallene Tongranulat entsorgen, nur wäre das in den meisten Fällen Verschwendung, da nicht die Kugeln an sich schimmeln. Sie sind ausschließlich der Träger für die schimmelnden Stoffe, zum Beispiel Wasser. Da die Schimmelpilze aber von der Seramis-Oberfläche an die Pflanze gelangen können, müssen Sie diese entfernen. Wie viel des Granulats entfernt wird, hängt von der Größe des Befalls ab:

  • lokaler Befall: obere Schicht
  • oberste Schicht befallen: gesamtes Pflanzgranulat

Wichtig ist, dass Sie die Pflanze nach dem Herauslösen auf schimmlige oder faulige Stellen untersuchen müssen. Sie müssen diese anschließend abschneiden, damit sich die Schimmelpilze nicht im neuen oder gesäuberten Seramis erneut entfalten können. Ebenso muss der Kübel gereinigt und desinfiziert werden, da dieser überschüssige Sporen enthalten kann. Wenn Sie das Pflanzgranulat nicht entsorgen, bieten sich eine Vielzahl von Hausmitteln an, mit denen der Schimmel entfernt wird. Dadurch können Sie die Kugeln weiterhin verwenden und müssen nicht in neues Substrat investieren. Hierfür bieten sich die folgenden an:

Essig und Zitrone gegen Schimmel
Essig und Zitrone gegen Schimmel
  • Essigessenz
  • Zitronensaft
  • erhitzen

Wenn Sie sich für die Essigessenz oder Zitronensäure entscheiden, verdünnen Sie die Mittel und weichen Sie das Seramis in der entstandenen Lösung ein. Das Verhältnis 2:1 ist empfehlenswert für diesen Zweck. Nach einigen Stunden seihen Sie das Pflanzsubstrat ab und spülen es gründlich mit klarem Wasser. Anschließend lassen Sie es gut trocknen, damit keine überschüssige Feuchtigkeit vor der weiteren Nutzung mehr vorhanden ist, da es sonst erneut schimmelt. Sie können das Pflanzgranulat ebenfalls im Backofen bei 150°C für etwa eine Stunde erhitzen, um den Schimmel und die Sporen zu entfernen. Bevor Sie das Granulat in den Ofen stecken, sollten Sie es vorher mit einem Tuch säubern, um die Schimmelschicht zu beseitigen. Nach diesen Maßnahmen ist das Tongranulat wieder nutzbar.

Vorbeugen

Wenn Sie es nicht zu einem weiteren Schimmelbefall kommen lassen wollen, müssen Sie diesem vorbeugen. Seramis benötigt nur wenig Pflegeaufwand und kann ohne großen Aufwand vor Schimmel geschützt werden. Wichtig dabei ist vor allem, dass Sie das Tongranulat trocken halten, da dauerhafte Feuchte die Schimmelbildung unterstützt. Bereits beim Pflanzen der Gewächse in das Seramis müssen diese vorbereitet werden, damit keine Fäulnisherde entstehen können:

  • abgestorbene, kranke und verfaulte Wurzeln abschneiden
  • restliches Substrat komplett entfernen
  • optimalen Standort auswählen
  • Luftfeuchtigkeit regulieren
Luftwurzeln Orchidee
Luftwurzeln Orchidee

Es ist wichtig, dass die Kügelchen trocknen können, bevor man sie erneut gießt. Wenn Sie Probleme mit der richtigen Wasserversorgung haben, sollten Sie den Topf mit einem Gießanzeiger des Herstellers versehen. Diese kosten je nach Größe zwischen zwei bis drei Euro und erleichtern Ihnen das Wässern des Granulats. Sobald der Gießanzeiger rot ist, müssen Sie nachgießen. Die typische Wassermenge für das Pflanzgranulat beträgt ein Viertel des Kübels. Solange der Anzeiger blau ist, muss nicht gegossen werden. Sammeln Sie zudem immer wieder organisches Material vom Granulat, denn dieses schimmelt mit der Zeit.

Tipp:

Wenn das Granulat schimmelt, können dafür selbst Sporen in der Raumluft verantwortlich sein. Falls die Vermutung auf eine zu hohe Belastung durch Schimmelpilze besteht, sollten Sie die Luft überprüfen lassen, um auf Nummer sicher gehen zu können.

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