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Hackschnitzel oder Rindenmulch im Hochbeet?

Bevor zuoberst feine, nährstoffreiche Erde kommt, verlangt das Hochbeet nach gröberem Füllmaterial. In dieser Hinsicht ähneln sich Hackschnitzel und Rindenmulch, scheinen beliebig austauschbar. Doch welche Wirkung entfalten sie im Beet?

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Holzschnitzel gutes Füllmaterial für Hochbeete
  • für unterste Schicht und als Beimischung in anderen Schichten
  • Rindenmulch bedingt geeignet
  • nur in unteren Schichten als Beigabe
  • für Gemüse-Hochbeet nicht empfehlenswert

Unterschiede

Hackschnitzel, häufig auch als Holzhäcksel und Holzhackschnitzel bezeichnet, bestehen zu 100 % aus Holz. Sie fallen in der Forstwirtschaft und der holzverarbeitenden Industrie an, indem Holzreste bzw. Waldholz, welches nicht anderweitig verarbeitet werden kann, maschinell geschreddert wird. Rindenmulch ist ebenfalls natürlichen Ursprungs, beseht jedoch aus zerkleinerter Baumrinde, meist von Nadelbäumen. Sowohl Holzhäcksel als auch Rindenmulch gibt es in unterschiedlichen Körnungen zu kaufen.

Rindenmulch Hackschnitzel
Rindenmulch (links) und Hackschnitzel (rechts)

Vor- und Nachteile Hackschnitzel

Diese Vorteile bieten Holzhackschnitzel im Hochbeet:

  • Regulierung der Bodentemperatur
  • gute Belüftung
  • Wasser kann abfließen, Staunässe wird verhindert
  • langsame Zersetzung, ideal für jahrelange Nutzungsdauer
  • günstiger Preis
  • fällt ggf. im eigenen Garten an

Hinweis: Stammen Hackschnitzel von unbehandeltem Holz und werden sie im Hochbeet richtig eingefüllt, sind keine Nachteile zu befürchten. 

Vor- und Nachteile Rindenmulch

Als Mulchmaterial blickt Rindenmulch auf eine lange, erfolgreiche Einsatzzeit in einfachen Blumenbeeten zurück. Es hält den Boden feucht, liefert Nährstoffe und unterdrückt Unkraut. Als Befüllung eines Hochbeets kann das Material mit diesen bewährten Vorteilen nicht glänzen, da es darin anderen Herausforderungen ausgesetzt ist bzw. andere Funktionen erfüllen muss.

Hier sind leider diese Nachteile zu verzeichnen:

  • kann zu viel Wasser speichern (Nässeproblem)
  • bindet den Nährstoff Stickstoff
  • verdichtet leicht, da viele feine Partikel
  • verrottet zu schnell
  • senkt den pH-Wert

Tipp: Das Binden von Stickstoff, ein wichtiger Nährstoff für Pflanzen, lässt sich mit einer Beimischung von Hornspänen ausgleichen.

Holzhäcksel oder Rindenmulch?

Die zuvor genannten Vorteile von Hackschnitzel und die Nachteile von Rindenmulch sprechen eindeutig für Holzhäcksel als Füllmaterial für ein Hochbeet. Auch ein Blick auf die Kosten ändert daran nichts, denn Holzschnitzel sind in der Regel günstiger zu bekommen als Rindenmulch. Rindenmulch kann zwar als Füllmaterial genutzt werden, allerdings nur ergänzend und in kleinen Mengen.

Rindenmulch-Säcke
Rindenmulch in Säcken abgepackt

Hinweis: Rindenmulch und Holzhackschnitzel sind im Baumarkt oder online erhältlich. Es lohnt sich auch, bei einem Sägewerk in der Nähe nachzufragen.

Hackschnitzel im Hochbeet

Grobe Hackschnitzel, welche aus naturbelassenem Holz hergestellt werden, können Sie sehr gut für die unterste Schicht eines Hochbeets verwenden. Diese unterste Schicht kann ausschließlich aus Hackschnitzel bestehen, darf aber auch kleine Äste und Zweige enthalten. Die max. Füllgrenze liegt bei etwa 40 % der Innenhöhe. Außerdem können Sie feinere Hackschnitzel auch dem Füllmaterial für andere Schichten beimischen.

Rindenmulch im Hochbeet

Rindenmulch sollte möglichst nur für die unterste Schicht im Hochbeet genutzt werden. Für mittlere Schichten darf er höchstens als zurückhaltende Beimischung genutzt werden, auch das nur, wenn es für die unterste Schicht nicht zum Einsatz kam. Bei der Befüllung eines Hochbeets mit Rindenmulch sind zudem folgende Punkte zu beachten:

  • ungeeignet für niedrige Hochbeete
  • für Gemüsebeete möglichst nicht verwenden
  • anderen Füllmaterialien beimischen
  • nie nur Rindenmulch verwenden
  • geprüfte RAL-Qualität nutzen
  • Rindenmulch muss naturbelassen sein
  • keine Fremdstoffe, keine Farbstoffe
  • gröbere Körnung verwenden
Hochbeet im Garten

Tipp:

Am besten ist Rindenmulch für Hochbeete geeignet, in denen hauptsächlich Blumen wachsen, die leicht saure Erde vertragen. Dann auch gern als typische Mulchschicht nach erfolgter Pflanzung.

Weitere Ideen zum Befüllen von Hochbeeten

Häufig gestellte Fragen

Kann ich Holzhäcksel selbst herstellen?

Ja, das ist möglich. Sie benötigen dafür geeignetes Holzmaterial, zum Beispiel gesammeltes Waldholz oder Schnittgut aus dem Garten. Außerdem sollten Sie einen leistungsstarken Häcksler zur Verfügung haben. Nutzen Sie am besten nackte Äste ohne viel Grün, da dieses nach der Verrottung die Belüftung des Hochbeets beeinträchtigt.

Wann sollte die Befüllung mit Holzhackschnitzel erfolgen?

Befüllen Sie das Hochbeet am besten schon im Herbst. An wärmeren Tagen kann das Füllmaterial anfangen zu „arbeiten“, d. h. zu verrotten und einige Nährstoffe freizusetzen. Außerdem sorgt die Zeit bis zum Frühjahr dafür, dass das Füllmaterial sich setzen kann. Vor der Pflanzung kann dann noch Erde nachgefüllt werden. Alternativ ist auch eine Befüllung im Frühjahr möglich.

Womit kann ich Rindenmulch mischen, um es für ein Hochbeet zu nutzen?

Für die unterste Schicht im Hochbeet sollten Sie Rindenmulch ausschließlich mit grobem Füllmaterial mischen. Nutzen Sie dafür je nach Verfügbarkeit Äste, Zweige, Hackschnitzel, größere Kiesel, Blähton, Tonstücke.

Wie oft muss ich ein Hochbeet mit Holzschnitzel bzw. Rindenmulch befüllen?

Holzschnitzel und Rindenmulch bilden in der Regel die unterste Schicht im Hochbeet. Deswegen kann das alte Material nicht einfach durch neues ausgetauscht werden. Sackt die Füllhöhe durch Verrottung ab, wird nur normale Erde nachgefüllt. Etwa nach sechs bis sieben Jahren muss das Hochbeet komplett neu befüllt werden. Dann erst können wieder Holzhäcksel oder Rindenmulch hineingegeben werden.

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