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Starkzehrer im Hochbeet: die ultimative Liste

Starkzehrer im Hochbeet: die ultimative Liste

Ein Hochbeet im Garten bietet für Gemüse und Co. beste Wachstumsbedingungen und garantiert eine reiche Ernte ohne lästige Rückenschmerzen. Besonders Starkzehrer bekommen im ersten Jahr nach Befüllung ausreichend Nährstoffe.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Hochbeet – intensiver Anbau auf kleinstem Raum möglich
  • Starkzehrer brauchen viele Nährstoffe
  • im ersten Jahr Erde im Hochbeet besonders nährstoffreich
  • beste Voraussetzungen für Starkzehrer
  • starkzeherende Pflanzen wie verschiedene Blumen, Gemüse, Kräuter und Obst gedeihen gut

Was sind Starkzehrer?

Jedes Gewächs stellt verschiedene Ansprüche an den Standort. Besonders unterschiedlich ist der Nährstoffbedarf der einzelnen Pflanzen. Die benötigten Nährstoffe für ihr Wachstum ziehen sie dabei aus dem Boden. Die Einteilung der Pflanzen erfolgt hauptsächlich nach dem Stickstoffbedarf, den sie für das vegetative Wachstum benötigen, also für die Bildung der Blattmasse und damit verbundenen Fotosynthese. Pflanzen die viel Energie in Form von Nährstoffen für die Blatt- und Fruchbildung brauchen, werden als Starkzehrer bezeichnet.

Dazu gehören Gewächse die schnell Blattmasse bilden müssen wie:

  • Kohl (Brassica)
  • Tomaten (Solanum lycopersicum)
  • Gurken (Cucumis sativus)
  • Mais (Zea mays)
Maispflanze (Zea mays)
Mais (Zea mays)

Während ihrer Wachstumsperiode benötigen sie rund 25 Gramm Stickstoff pro Quadratmeter. Diese Mengen werden dem Boden entzogen. Neben den Starkzehrern gibt es noch die Mittelzehrer und Schwachzehrer. Jedoch sind die Grenzen zwischen ihnen mitunter recht fließend.

Das erste Jahr

Ein Hochbeet bietet Raum für die unterschiedlichsten Pflanzen auf kleinster Fläche. Im ersten Jahr, nach der Befüllung des Hochbeets, entsteht durch die Verrottung des eingefüllten organischen Materials im Inneren des Beetes von unten her eine große Wärme. Dadurch wird besonders das Wachstum von wärmeliebenden Pflanzen wie Tomaten, Paprika oder Zucchini begünstigt. Hinzu kommt, dass durch die Verrottung eine äußerst nährstoffreiche Humuserde entsteht.

Hochbeet im Garten

Im neu befülltem Beet ist in den ersten beiden Jahren der Nährstoffgehalt am höchsten. Daher sollten hinsichtlich der Fruchtfolge im ersten Jahr im Hochbeet nur Starkzehrer wie Kohl, Zucchini, Paprika, Tomaten oder Gurken angepflanzt werden. So ist es möglich im Hochbeet eine Nitratanreicherung zu vermeiden. Erst im zweiten Jahr folgen Mittelzehrer wie Kohlrabi (Brassica oleracea var. gongylodes L.), Zwiebeln (Allium cepa) und Schwarzwurzeln (Scorzonera hispanica) und im dritten Jahr Schwachzehrer wie Bohnen (Phaseolus vulgaris), Erbsen (Pisum sativum) und Salat (Lactuca sativa). Diese Pflanzen sind hinsichtlich des Nährstoffbedarfs genügsamer und brauchen die restlichen Nährstoffe im Hochbeet auf.

Hinweis:

Die Einhaltung der Fruchtfolge ist wichtig, um Krankheiten, schlechte Ernten und einer Bodenmüdigkeit vorzubeugen. Darunter ist beim Anbau die zeitliche Folge von Kulturpflanzen mit unterschiedlichem Nährstoffbedarf, in der Reihenfolge Schwach,- Stark- und Mittelzehrer, zu verstehen.

Starkzehrende Pflanzen

Im Hochbeet können die unterschiedlichsten Starkzehrer einen Platz finden, egal ob Blumen, Gemüse, Nachtschatten- und Kürbisgewächse, Kräuter oder Obst.

Nachfolgend die ultimative Liste der häufigsten Starkzehrer:

Blumenpflanzen

Bunte Blumen bringen genügend Farbe in Ihren Garten und dürfen somit auch nicht bei der Erstbepflanzung im Hochbeet fehlen.

Pacific-Rittersporn 'Blue Bird' (Delphinium x cultorum)
Pacific-Rittersporn ‚Blue Bird‘ (Delphinium x cultorum)
  • Astern (Aster)
  • Bambus (Bambusoideae)
  • Blauer Scheinmohn (Meconopsis)
  • Chrysanthemen (Chrysanthemum)
  • Dahlien (Dahlia)
  • Flammenblumen (Phlox)
  • Geranien/Pelargonien (Pelargonium)
  • Gladiolen (Gladiolus)
  • Hyazinthen (Hyacinthus)
  • Indisches Blumenrohr (Canna indica)
  • Kaiserkronen (Fritillaria imperialis)
  • Lilien (Lilium)
  • Löwenmäulchen (Antirrhinum)
  • Monbretien (Crocosmia)
  • Narzissen (Narcissus)
  • Petunien (Petunia)
  • Rittersporn (Delphinium)
  • Rudbeckien (Rudbeckia)
  • Sonnenauge (Heliopsis)
  • Sonnenblume (Helianthus annuus)
  • Sonnenbraut (Helenium)
  • Studentenblume (Tagetes)
  • Steppenkerze (Eremurus)
  • Stockrosen (Alcea)
  • Tulpen (Tulpia)
  • Wasserdost (Eupatorium)
  • Zierkohl (Brassica oleracea)
  • Zierlauch (Allium)
  • Zweizahn (Bidens)

Obstpflanzen

Auch Obst als Starkzehrer im Hochbeet kann im ersten Jahr angebaut werden. Gerade für Kinder ist dies eine gute Option, um sie mit dem Gärtnern vertraut zu machen.

Stachelbeeren (Ribes uva - crispa)
  • Erdbeeren (Fragaria)
  • Stachelbeeren (Ribes uva – crispa)
  • Johannisbeeren (Ribes)

Kräuter

Eigene Kräuter im Garten zu kultivieren und diese dann zum Grillen oder Kochen zu verwenden, schmeckt nicht nur gut, sondern macht auch Spaß. Diese Kräuter können als Starkzehrer das erste Jahr ins Hochbeet.

  • Basilikum (Ocimum basilicum)
  • Borretsch (Borago)
  • Liebstöckel (Levisticum officinale)
  • Fruchtsalbei (Salvia dorisiana)

Kohlpflanzen

Verschiedene Kohlarten passen nicht nur hervorragend in die Küche, sie machen sich auch gut im eigenen Garten.

Blumenkohl (Brassica oleracea var. botrytis)
  • Blumenkohl (Brassica oleracea var. botrytis)
  • Brokkoli (Brassica oleracea var. italica)
  • Butterkohl (Brassica oleracea convar. capitata var. sabauda subvar. fimbriata)
  • Chinakohl (Brassica rapa subsp. pekinensis)
  • Ewiger Kohl / Baumkohl (Brassica oleracea var. ramosa)
  • Grünkohl (Brassica oleracea var. sabellica)
  • Jaromakohl / Flacher Kohl (Brassica oleracea convar. capitata var. alba)
  • Kohlröschen / Flower Sprouts (Brassica oleracea var. gemmifera „Flower Sprouts“)
  • Pak Choi / Chinesischer Blätterkohl (Brassica rapra subsp. chinensis)
  • Palmkohl / Schwarzkohl (Brassica oleracea palmifolia DC.)
  • Romanesco Brokkoli (Brassica oleracea „Romanesco“)
  • Rotkohl (Brassica oleracea convar. capitata var. rubra L.)
  • Rosenkohl (Brassica oleracea var. gemmifera)
  • Schnittkohl (Brassica napus var. pabularia)
  • Spitzkohl (Brassica oleracea convar. capitata var. alba)
  • Stängelkohl (Brassica rapa subsp. sylvestris var. esculenta)
  • Tatsoi / Blattsenf (Brassica rapa convar. narinosa)
  • Weißkohl (Brassica oleracea convar. capitata  var. alba)
  • Wirsingkohl (Brassica oleracea convar. capitata var. sabauda)

Tipp: Kohl braucht für das Wachstum viele Nährstoffe und sollte daher spätestens erst nach drei Jahren wieder an die gleiche Stelle gepflanzt werden.

Weitere Gemüsepflanzen

Auch andere Gemüsearten können für die Erstbepflanzung als Starkzehrer im Hochbeet Verwendung finden.

Echter Spinat (Spinacia oleracea)
  • Artischocken (Cynara cardunculus var. scolymus)
  • Echter Spinat (Spinacia oleracea)
  • Knollensellerie (Apium graveolens var. rapaceum)
  • Lauch / Porree (Allium porrum)
  • Mairübe (Brassica rapa subsp. rapa var. majalis)
  • Mangold (Beta vulgaris subsp. vulgaris)
  • Möhren (Daucus)
  • Neuseeländer Spinat (Tetragonia tetragonioides)
  • Rhabarber (Rheum rhabarbarum)
  • Rettich (Raphanus)
  • Rote Rüben (Beta vulgaris)
  • Spargel (Asparagus officinalis)
  • Staudensellerie (Apium graveolens var. dulce)
  • Zuckermais (Zea mays)
  • Zuckerrübe (Beta vulgaris subsp. vulgaris)

Kürbisgewächse

Auch die klassischen Kürbisgewächse gehören zu den starkzehrenden Pflanzen.

  • Chayote (Sechium edule)
  • Gurken (Cucumis sativus)
  • Kürbisse (Cucurbita)
  • Wassermelone (Citrullus lanatus)
  • Zucchini (Cucurbita pepo subsp. pepo convar. giromontiina)
  • Zuckermelone (Cucumis melo)

Tipp:

Für die Randreihen im Hochbeet eignen sich besonders gut Erdbeeren und Gurken. Die Triebe können so über die Einfassung ranken und werden nicht so schnell mit Gurkenschimmel befallen.

Nachtschattengewächse

Nachtschattengewächse haben ihren Namen daher, das diese generell viele Stoffe enthalten, die zu Vergiftungen und zum Tod führen können. Zu ihnen zählen bspw. auch die Tollkirsche.

Peperoni und Chili
Peperoni und Chili Pflanzen
  • Aubergine (Solanum melongena)
  • Andenbeere (Physalis peruviana)
  • Ananaskirsche (Physalis pruinosa)
  • Chili (Capsicum)
  • Kartoffeln (Solanum tuberosum)
  • Melonenbirne / Pepino (Solanum muricatum)
  • Paprika (Capsicum)
  • Peperoni (Capsicum)
  • Tabak (Nicotiana)
  • Tomaten (Solanum lycopersicum)
  • Tomatillos (Physalis philadelphica)
  • Süßkartoffeln (Ipomea batatas)

Weitere Bepflanzungsideen für das Hochbeet

Häufig gestellte Fragen

Wie erfolgt eine richtige Befüllung des Hochbeets?

Das Hochbeet besteht aus mehreren Schichten. Die Höhe der einzelnen Lagen richtet sich nach der Hochbeethöhe. Als unterste Schicht eignet sich grober Strauch- und Baumschnitt (30 cm). Darauf kommen dünne Äste, Häckselgut, Rasenschnitt, Laub und Pappe in Höhe von 20 cm, gefolgt von reifer Komposterde (20 cm). Die oberste Schicht bildet dann hochwertige Gartenerde bzw. Mutterboden (20 cm). Zum Schluss kann noch je nach Bepflanzung eine Schicht spezieller Erde wie Kräuter- oder Gemüseerde aufgebracht werden.

Warum sackt das Hochbeet mit der Zeit ab?

Durch die Verrottung des organischen Materials sackt das Material im Hochbeet nach ungefähr einem Jahr um 10 bis 20 cm zusammen. In diesem Fall wird die Füllung des Hochbeetes durch eine neue Schicht aufgefüllt. Dazu sollte grober Kompost Verwendung finden. Ist dieser nicht vorhanden kann die Schicht auch mit Gartenerde ersetzt werden. Bei intensiver Nutzung des Hochbeets ist es notwendig, die gesamte Füllung nach fünf Jahren komplett zu erneuern. Die Schichten werden dann komplett neu angelegt.

Was passiert nach der Ernte mit dem Hochbeet?

Nach erfolgter Ernte ist es notwendig den Boden etwas aufzubessern. Dazu eignet sich besonders gut eine Gründüngung mit Gelbsenf (Sinapis alba) oder Bienenfreund (Phacelia). Durch diese Pflanzen erfolgt eine Versorgung des Bodens mit den notwendigen Nährstoffen. Hauptsächlich wird der Erde Stickstoff zugeführt. Die Nachsaat erfolgt im Herbst. Im Hochbeet wird durch die Gründüngung so der Erde aufgelockert und gleichzeitig mit neuem organischem Material angereichert.

Was ist unter Mittel- und Schwachzehrer zu verstehen?

Mittelzehrer haben einen nicht sehr hohen, aber auch nicht gerade niedrigen Nährstoffbedarf, sondern er ist eher mittelmäßig. Sie brauchen zwischen 10 und 25 g Stickstoff pro m². Zu ihnen gehören unter anderem Endivien (Cichorium endivia) und Fenchel (Foeniculum vulgare). Hingegen brauchen Schwachzehrer nur sehr geringe Mengen an Stickstoff, weniger als 10 g pro m² . Dazu gehören Radieschen (Raphanus sativus var. sativus), Portulak (Portulaca oleracea) und Feldsalat (Valerianella).

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