Hochbeet nur mit Erde befüllen: ist es ratsam?
Konventionelle Hochbeete befüllt man mit Schichten aus unterschiedlichen Materialien. Aber kann man das Hochbeet auch nur mit Erde befüllen? Falls ja, für welche Hochbeetarten und mit welcher Bepflanzung?
Auf den Punkt gebracht
- Befüllung mit Erde möglich
- Bietet Vor- und Nachteile
- Bei einigen Hochbeetarten sinnvoll
- Nicht uneingeschränkt bepflanzbar
Inhaltsverzeichnis
Vor- und Nachteile
Je nachdem, was für ein Hochbeet womit bepflanzt werden soll, ist auch eine Befüllung ausschließlich mit Erde möglich. Gegenüber einer konventionellen Schichtung hat das sowohl Vor- als auch Nachteile.
Vorteile
- ähnliche Befüllung wie Blumenkästen und Pflanzkübel
- geringerer Zeit- und Arbeitsaufwand
- deutlich weniger Füllmenge erforderlich
- keine aufwendige Schichtung
- Erde sackt nur kurz nach Befüllen zusammen
- regelmäßiges Nachfüllen entfällt
- vor allem bei kleinen und flachen Hochbeeten
Nachteile
- nicht für alle Hochbeet-Arten geeignet
- für Gemüseanbau nicht empfehlenswert
- Gehalt an natürlichen Nährstoffen deutlich geringer
- kein Verrottungsprozess dadurch keine Wärmeentwicklung
- regelmäßige Düngung erforderlich
Weitere Füllmaterialien für Ihr Hochbeet:
Hochbeet-Arten
Grundsätzlich können Hochbeete unterschiedlicher Größen ausschließlich mit Erde befüllt werden.
Besonders bietet sich diese Form der Befüllung aber für kleinere Hochbeete an, die sich nicht zum Schichten eignen. Das können Tischhochbeete oder Pflanzwannen oder -Tröge sein. Aufgrund des geringeren Gewichts sind sie optimal für Balkon und Terrasse. Die Befüllung erfolgt in zwei Schichten und zwar einer Drainageschicht und Erde. Letztere muss in der Regel nur so hoch sein, wie die spätere Bepflanzung in die Tiefe wächst. Je nach Größe des Hochbeetes wird es mit einer guten Pflanzerde oder unterschiedlichen Erden befüllt.
Beispiel zur Befüllung:
- unten Drainage aus Blähton, Kies oder Schotter
- darauf eine strukturstabile, torffreie Erde
- je nach Größe eine zweite Erdschicht
- aus spezieller Hochbeeterde
- abgestimmt auf Hochbeetkulturen
- wirkt ausgleichend bei trockenem und nassem Wetter
Je nachdem, womit bepflanzt werden soll, kann man auch eine qualitativ hochwertige Gemüse- oder Komposterde verwenden. Im besten Falle mischt man zuvor etwas reifen Kompost unter, falls vorhanden. Oder man verteilt auf der Drainage eine Schicht Garten- oder Komposterde und darauf eine gleich dicke Schicht reifen Kompost oder eine für Gemüse- und Kräuter geeignete spezielle Hochbeeterde. Ein Vlies zwischen Drainage und Erde verhindert, dass sich beide Schichten vermischen.
Tipp: Je höher die Erde im Hochbeet ist, desto geringer ist das Risiko, dass sie bei Hitze austrocknet.
Geeignete Bepflanzung
Eigentlich kann ein mit Erde angelegtes Hochbeet mit nahezu allen Pflanzen bestückt werden, die man auch in einem konventionellen Hochbeet anbaut. Sie sollten allerdings nicht zu ausufernd wachsen. Entscheidend sind die richtige Erde, die Größe des Beetes bzw. die Erdtiefe. Je nach Jahreszeit können verschiedene Gemüse- und Kräutersorten sowie Blumen angepflanzt werden. Bei den Kräutern sollte man beachten, dass weichblättrige Arten mehr Nährstoffe und Feuchtigkeit benötigen als hartblättrige. Und wenn man es geschickt angeht, kann vom Frühjahr bis zum Herbst geerntet werden.
Kleine Kräuterauswahl
Petersilie, Basilikum, Schnittlauch, Melisse, Koriander, Liebstöckel, Dill, Rosmarin, Thymian, Minze, Lavendel, Salbei, Majoran, Kamille, Zitronenmelisse, Bohnenkraut, Oregano
Geeignete Gemüsearten
Im Frühjahr:
Kopf- und Pflücksalate, Puffbohnen, Radieschen, Lauch, Zuckererbsen, Rote Bete, Kohlrabi, Knoblauch
Im Sommer:
Snack- und Minigurken, Paprika, Buschtomaten, Buschbohnen und Zucchini
Im Herbst/Winter:
Feldsalat, Spinat, Palmkohl, Asiasalate, Winterportulak, Wintersteckzwiebeln
Neben Kräutern und Gemüse bieten sich auch immer tragende Erdbeeren oder essbare Blumen an, wie Kapuzinerkresse, Ringelblume, Begonie, Stiefmütterchen, Chrysanthemen und Tagetes. Ein weiterer Faktor bei der Bepflanzung ist die Ausrichtung des Hochbeetes. Je mehr Stunden Sonne es pro Tag abbekommt, desto größer ist die Pflanzenauswahl. Für Gemüse und Kräuter ist beispielsweise eine Nord-Südausrichtung ideal.
Tipp:
Da frische Erde in der Regel vor gedüngt ist, muss zunächst kein zusätzlicher Dünger verabreicht werden. Nach etwa einem halben Jahr sind die Nährstoffe so weit aufgebraucht, dass nachgedüngt werden muss.
Ideen für Ihr nächstes Hochbeet
Häufig gestellte Fragen
Auf jeden Fall sollte man auf qualitativ hochwertige Erde achten. Minderwertige Erden neigen häufig zum Verklumpen, was die Wurzeln der Pflanzen schädigen kann. Zudem sollte sie möglichst torffrei sein.
Bei der Düngung kommt es wieder auf die Bepflanzung an, wie hoch der jeweilige Bedarf ist. Es ist ratsam, einen flüssigen Volldünger, bestenfalls spezielle Pflanzendünger zu verwenden, je nach Nährstoffbedarf der angebauten Kulturen.
Das hängt von der Größe des Hochbeetes ab und dessen Auslastung bzw. wie stark es genutzt wird. Die Erde in einem Beet mit 40 Litern Fassungsvermögen sollte jedes Jahr, spätestens aber jedes zweite Jahr gewechselt werden. Bei größeren Exemplaren tauscht man meist nicht komplett aus, sondern ersetzt etwa die Hälfte der Erde durch frische.
Kleinere Pflanzwannen oder -tröge fassen etwa 20 Liter. Die etwas häufiger verwendeten und gängigeren Tischhochbeete können 40-60 Liter aufnehmen.
Sie ist vor allem für diejenigen interessant, die über keinen eigenen Kompost verfügen, beispielsweise weil sie in der Stadt wohnen. So kann man sich auch dort den Traum vom Hochbeet erfüllen. Für besonders kleine Exemplare kann sie auch als alleinige Erde verwendet werden.
