Knoblauch im Hochbeet pflanzen: so gelingt es
Knoblauch ist nicht jedermanns Sache, aber sehr gesund. Er lässt sich ganz leicht im Gartenbeet kultivieren. Daneben können Sie Knoblauch auch im Hochbeet pflanzen. Nachfolgend einige Tipps zum Anbau.
Auf den Punkt gebracht
- beste Pflanzzeit September bis Oktober
- Kompost oder verrottenden Stallmist ins Hochbeet einarbeiten
- Pflanztiefe 3 bis 5 cm
- Mulchschicht aufbringen
- Staunässe vermeiden
Inhaltsverzeichnis
Pflanzzeit
Die ideale Pflanzzeit für Knoblauch (Allium sativum) ist von September bis Oktober. Eine Herbstpflanzung hat dabei den Vorteil, dass die Knollen bis zum Winter noch austreiben. Sie haben dann bis zum nächsten Frühjahr einen großen Wachstumsvorsprung im Vergleich zu im Frühjahr gesetztem Knoblauch. Natürlich ist auch eine Pflanzung im Frühjahr noch möglich. Sie sollte dann allerdings bereits im Februar bis Ende März erfolgen. Dieser Sommerknoblauch hat eine kürzere Kulturzeit und die Ernteerträge können durchaus geringer ausfallen.
Hinweis: Bereits vorgetriebene Knoblauchknollen können die Vegetationsperiode verkürzen und schneller zur Reife gelangen. Dazu werden die Knollen in einem feuchten Tuch für einige Tage im Kühlschrank gelagert.
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Hochbeet vorbereiten
Bevor es nun ans Stecken der Knollen geht, muss das Hochbeet richtig vorbereitet werden. Knoblauch ist nicht sehr anspruchsvoll. Allerdings müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein, damit er richtig wachsen kann. Bieten Sie dem Lauch
- einen sonnigen Standort sowie
- lockeren, humus- und nährstoffreichen, durchlässigen Boden
Diese Maßnahmen am und im Hochbeet bereiten es außerdem optimal auf die Knollen vor:
- Unkraut entfernen
- Substrat auflockern
- entweder 2 Liter Kompost pro Quadratmeter untermischen
- alternativ 2,5 kg verrotteten Stallmist pro Quadratmeter gründlich unterarbeiten
- vorzugsweise Pferdemist verwenden
- gegebenenfalls Substrat leicht anfeuchten
Hinweis: Beachten Sie die Fruchtfolge beim Gemüseanbau. Knoblauch sollte nach Möglichkeit nicht auf Flächen gesetzt werden, wo bereits im Vorjahr Lauchgewächse (Allioideae) standen.
Pflanzabstand
Knoblauch wird auch im Hochbeet in Reihen gepflanzt. Normal sollten dabei die Abstände wie folgt betragen:
- Reihenabstand 30 cm
- innerhalb der Reihe 15 bis 20 cm
Bei der Kultur im Hochbeet ist die Anbaufläche im Allgemeinen begrenzt. Daher können Sie die Pflanzabstände ggf. um ein Fünftel verringern, d.h. der Reihenabstand kann beispielsweise auch nur etwa 25 cm betragen.
Knoblauch richtig stecken
Sind alle Vorbereitungen abgeschlossen, kann der Knoblauch im Hochbeet gepflanzt werden. Eines vorweg: Knollen aus dem Supermarkt sollten nicht zum Einsatz kommen, da sie häufig aus wärmeren Regionen stammen und mit dem hiesigen Klima nicht so gut zurechtkommen. Gesteckt werden außerdem nur einwandfreie Zehen ohne eingetrocknete Stellen. Dazu werden die einzelnen Zehen vorsichtig von den Knollen getrennt und die trockene Schale entfernt. Weitere Schritte sind:
- eventuell Schnur für Reihen spannen
- einzelne Zehen unter Einhaltung der Abstände auf gekennzeichnete Fläche auslegen
- mit Pflanzholz etwa 3 bis 5 cm tiefe Pflanzlöcher stechen
- Zehen aufrecht in Pflanzloch stecken
- d.h. die Spitze zeigt immer nach oben
- Pflanzlöcher mit Erde verschließen und festdrücken
- Markierung der Reihen nicht vergessen
- anschließend gut angießen, Staunässe vermeiden
Den Abschluss bildet das Ausbringen einer Mulchschicht aus Hackschnitzeln, Stroh oder Laub. Die Schicht sollte dabei etwa drei bis fünf Zentimeter hoch sein. In rauen Wintern können Sie das Hochbeet zusätzlich auch mit einer leichten Reisigdecke abdecken.
Hinweis: Die Faustregel beim Setzen lautet: „Doppelt so tief, wie Zehe hoch ist.“ Setzen Sie die Zehen im Zweifelsfall lieber etwas tiefer, da sie während des Austriebs Richtung Oberfläche ziehen.
Knoblauch pflegen
Falls Sie keine Brutzwiebeln wünschen, sollten Sie die Stängelspitzen kürzen, denn so kann die ganze Kraft in die Entwicklung der Knolle gehen. Ansonsten ist Knoblauch recht pflegeleicht. Für optimale Ernteerträge sollten Sie
- regelmäßig Boden auflockern und
- Unkraut entfernen
- nur an heißen Tagen gießen
- Substrat aber nicht austrocknen lassen
- nur wenig düngen
- eventuell im Mai einmal verdünnte Brennnesseljauche geben
Ernte
Der Erntezeitpunkt ist von der Pflanzzeit abhängig:
- im Herbst gesteckter Winterknoblauch ab Juli
- im Frühjahr gesteckter Sommerknoblauch ab August bis in den Herbst
Geerntet wird, sobald das obere Drittel der Stängel verwelkt. Dann wird die ganze Pflanze vorsichtig aus der Erde gezogen und sie sollte etwas abtrocknen. Zum Lagern können Sie die verwelkten Stängel zu Zöpfen flechten und anschließend kühl, luftig, dunkel und trocken aufhängen.
Gute Pflanznachbarn
Knoblauch können Sie auch gut in Mischkultur anbauen. Sein Geruch vertreibt Schädlinge wie die Zwiebelfliege und Blattläuse. Auch Krankheiten wie Grauschimmel an Erdbeeren können vermieden werden. Gute Nachbarn sind beispielsweise
- Erdbeeren
- Gurken
- Kartoffeln
- Kohlrabi
- Möhren
- Rote Bete
- Tomaten
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Häufig gestellte Fragen
Auf keinen Fall sollte Knoblauch in unmittelbarer Nähe zu anderen Lauchgewächsen wie Zwiebeln aller Art, Lauch oder Schnittlauch gesetzt werden. Sie alle gehören zur gleichen Gattung und stellen meist die gleichen Ansprüche an die Nährstoffe. Ein Konkurrenzkampf ist also oft die Folge. Daneben werden diese Pflanzen alle von den gleichen Schädlingen befallen. Außerdem ist Knoblauch kein guter Pflanzpartner für sämtliche Kohlarten und Hülsenfrüchte wie Erbsen und Bohnen.
Knoblauch ist eigentlich sehr robust. Sein Geruch vertreibt Fliegen, Spinnen und Läuse. Allerdings kann mitunter, zwar recht selten, die Zwiebelfliege Schaden anrichten. Die Larven fressen sich dann durch die ganze Pflanze. Gleiches gilt für die Raupen der Lauchmotte und Larven der Knoblauchfliege. Daneben kann es in regenreichen Jahren oder bei anhaltender Staunässe im Wurzelbereich zu einem Schimmelpilzbefall kommen, der Weißfäule verursacht. Betroffene Pflanzen sollten Sie unbedingt entfernen.
Ja, die Möglichkeit besteht, wird aber selten gemacht. Entweder werden die Samen gekauft oder selbst geerntet. Sie befinden sich in der Blüte der Pflanze. Die Samen sind sehr hart und violett gefärbt. Gesät wird entweder im Februar oder Oktober an einen sonnigen und geschützten Platz. Die Aussaat erfolgt in Reihen, im Abstand von 10 bis 15 cm und 1 bis 2 cm tief. Wichtig ist, dass der Samen gut angegossen wird.