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Kürbis-Mischkultur

Mischkultur bei Kürbis: 30 gute und schlechte Nachbarn

Kürbis, das beliebte Herbstgemüse, kann im Garten gut in Mischkultur angebaut werden. Mit den richtigen Pflanzen an seiner Seite kann das Wachstum und der Ertrag positiv beeinflusst werden. Wir stellen 30 gute und schlechte Nachbarn für Kürbis vor.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Kürbis braucht viel Platz und Nährstoffe
  • liebt sonnigen und warmen Platz
  • Schwach- und Mittelzehrer sind gute Nachbarn, z. B. Gartenbohne, Knoblauch, Mais, Zwiebeln
  • schlechte Nachbarn sind andere Kürbisgewächse und Starkzehrer, z. B. Kartoffeln, Gurken, Tomaten, Zucchini

Geeignete Nachbarn wählen

Wer Kürbis (Cucurbita) in Mischkultur kultivieren möchte, muss bei der Auswahl der potentiellen Nachbarn sorgfältig vorgehen. Es gibt gute und auch schlechte Nachbarpflanzen. In Mischkultur gepflanzt, können die Eigenschaften der unterschiedlichen Nutz- oder Zierpflanzen die Gesundheit und das Wachstum gegenseitig beeinflussen. Bei der Auswahl der Nachbarn für den Kürbis muss beachtet werden, dass die Pflanzen viel Platz, viele Nährstoffe und Feuchtigkeit, sowie einen sonnigen, warmen Standort brauchen.

Kürbis im Garten

Gute Nachbarn sollten daher folgende Eigenschaften besitzen

Gute Nachbarn für Kürbis von A bis K

Aufsteigender Fuchsschwanz (Amaranthus lividus)

Diese Art der Spinatpflanze bietet seinen Nachbarn Schutz vor Schädlingen und schützt gleichzeitig den Boden vor Austrocknung. Amarant gehört zu den Mittelzehrern und passt deshalb gut zum Kürbis.

Aufsteigender Fuchsschwanz (Amaranthus lividus)
  • Aussaat: ab Mitte Mai, direkt ins Freiland, 1 bis 2 cm tief
  • Platzbedarf: 25 bis 30 cm, Wuchshöhe 30 bis 100 cm
  • Ernte: Blätter während der gesamten Saison, Samen im Oktober
  • Standort: Sonne bis Halbschatten, windgeschützt
  • Boden: nährstoffreich, locker, tiefgründig

Erbsen (Pisum sativum)

Die Wurzeln der Erbsen schließen Phosphor und Kalium auf, was ihren Nachbarn zugutekommt.

Erbsen (Pisum sativum)
  • Aussaat: April bis Juli, direkt ins Freiland
  • Platzbedarf: 40 cm, Wuchshöhe 50 bis 150 cm
  • Ernte: Juni bis Juli
  • Standort: Sonne bis Schatten
  • Boden: humusreich, fein krümelig

Gartenbohne (Phaseolus vulgaris)

In Mischkultur können Bohnen Kürbis und Co. über ihre Wurzeln mit Stickstoff beliefern und gleichzeitig zur Bodenverbesserung beitragen. Der Schwach- bis Mittelzehrer gedeiht auch gut auf nährstoffarmen Böden.

Gartenbohne (Phaseolus vulgaris)
  • Aussaat: ab Mai bis Juli direkt ins Freiland, 5 cm tief
  • Platzbedarf: 20 cm, Wuchshöhe Stangenbohnen 200 bis 400 cm, Buschbohnen 60 cm
  • Ernte: Juli bis Oktober, erntereif 10 Wochen nach Aussaat
  • Standort: Sonne, windgeschützt, warm
  • Boden: humusreich, locker, tiefgründig

Kamille (Matricaria)

Gute Nachbarn sind auch Kamillepflanzen. Zum einen entkalken sie den Boden und verbessern die Bodenbeschaffenheit, anderseits locken sie Insekten zur Bestäubung an und fördern die Keimungsfähigkeit der Nachbarpflanzen.

Kamille (Matricaria chamomilla)
  • Pflanzzeit: März bis Juni
  • Platzbedarf: 15 bis 30 cm, Wuchshöhe 20 bis 60 cm
  • Ernte: Mai bis Oktober
  • Standort: Sonne bis Halbschatten
  • Boden: trocken, tiefgründig

Kapuzinerkresse (Tropaeolum)

Die essbare Kapuzinerkresse bietet Schutz vor Schädlingen. Daneben locken die farbenfrohen Blüten Insekten zur Bestäubung an.

Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus)
Große Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus)
  • Aussaat: März bis Mai, direkt ins Freiland
  • Platzbedarf: je nach Art 30 bis 50 cm, Wuchshöhe 15 bis 300 cm
  • Ernte: Blüten, Blätter, Samen ganze Saison über
  • Standort: Sonne, auch Halbschatten, geschützt
  • Boden: mäßig humusreich, sandig bis lehmig

Knoblauch (Allium sativum)

Aufgrund seines Geruchs vertreibt Knoblauch Schädlinge und schützt vor Krankheiten. Er gehört zu den Mittelzehrern.

Knoblauch (Allium sativum)
  • Pflanzzeit: für Sommeranbau März bis April, Winteranbau September bis Oktober, 5 cm tief stecken
  • Platzbedarf: 15 bis 20 cm, Wuchshöhe 20 bis 60 cm
  • Ernte: Sommeranbau August bis September, Winteranbau ab Juli folgenden Jahres
  • Standort: Sonne, windgeschützt, warm
  • Boden: humusreich, durchlässig, locker

Kohlrabi (Brassica oleracea var. gongylodes)

Im Vergleich zum Kürbis benötigt der Kohlrabi als Mittelzehrer weniger Nährstoffe und eignet sich daher gut als Nachbarpflanze.

Kohlrabi (Brassica oleracea)
  • Aussaat: April bis Juli, Vorkultur im Haus
  • Platzbedarf: 40 bis 50 cm, Wuchshöhe 30 bis 50 cm
  • Ernte: Juni bis September, 12 Wochen nach Aussaat
  • Standort: Sonne bis Halbschatten
  • Boden: gleichmäßig feucht, humusreich

Von L bis P

Lavendel (Lavandula angustifolia)

Die herrlichen Blüten des Lavendels locken Insekten zur Bestäubung an. Daneben vertreibt der aromatische Geruch verschiedene Fressfeinde wie Schnecken.

Echter Lavendel (Lavandula angustifolia) im August pflanzen
  • Pflanzzeit: März bis Juni
  • Platzbedarf: 30 bis 40 cm, Wuchshöhe 30 bis 100 cm
  • Ernte: Juli bis August
  • Standort: Sonne, warm
  • Boden: nährstoffarm, durchlässig

Mais (Zea mays)

Aufgrund seiner Wuchshöhe kann Mais als Rankhilfe für Bohnen dienen. Daneben hilft der Starkzehrer auch die Bodenbeschaffenheit zu verbessern.

Mais (Zea mays)
  • Aussaat: Mitte April bis Mitte Mai, direkt ins Freiland, 4 bis 6 cm tief
  • Platzbedarf: 30 bis 60 cm, Wuchshöhe 150 bis 300 cm
  • Ernte: Ende Juli bis Oktober
  • Standort: Sonne
  • Boden: nährstoffreich, locker, tiefgründig, durchlässig

Hinweis: Schon seit Zeiten der Mayas hat sich Kürbis in Mischkultur mit Mais und Stangenbohnen gepflanzt bewährt. Diese Kombination ist unter dem Namen Milpa („3 Schwestern“) bekannt.

Majoran (Origanum majorana)

In unmittelbarer Nähe zum Kürbis gepflanzt verbessert der Schwachzehrer in Mischkultur den Kürbisgeschmack ungemein.

Majoran (Origanum majorana)
  • Pflanzzeit: März bis Juni
  • Platzbedarf: 20 bis 40 cm, Wuchshöhe 50 bis 100 cm
  • Ernte: Juni bis August
  • Standort: Sonne
  • Boden: humus- und nährstoffreich, durchlässig, locker

Oregano (Origanum vulgare)

Oregano fördert die Gesundheit seiner Nachbarpflanzen und schützt vor Schädlingen. Daneben lockt der Schwachzehrer Insekten zur Bestäubung an.

Oregano (Origanum vulgare)
  • Pflanzzeit: März bis Juni
  • Platzbedarf: 20 bis 30 cm, Wuchshöhe 15 bis 70 cm
  • Ernte: Juni bis September
  • Standort: Sonne bis Halbschatten, warm
  • Boden: durchlässig, kalkhaltig, sandig, nährstoffarm

Pfefferminze (Mentha x piperita)

Durch seinen aromatischen Duft hält der Mittelzehrer Schädlinge von seinen Nachbarpflanzen fern.

Pfefferminze (Mentha x piperita)
  • Pflanzzeit: März bis Mai
  • Platzbedarf: 30 cm, Wuchshöhe 30 bis 90 cm
  • Ernte: Mai bis Anfang Oktober
  • Standort: Halbschatten
  • Boden: humus- und nährstoffreich, lehmig-sandig, durchlässig, frisch bis feucht

Von R bis Z

Rainfarn (Tanacetum vulgare)

Als Nachbar neben Kürbis gepflanzt, hält Rainfarn Läuse und Mücken fern.

Rainfarn (Tanacetum vulgare)
  • Pflanzzeit: Oktober bis April, mehrjährig
  • Platzbedarf: 20 bis 30 cm, ausläuferbildend, Wuchshöhe 30 bis 150 cm
  • Ernte: Mai bis Oktober
  • Standort: Sonne
  • Boden: nährstoffreich, durchlässig, frisch bis feucht

Rettich (Raphanus sativus)

In Mischkultur bietet der Rettich dem Kürbis als Pflanznachbar einen Schutz vor Schädlingen und Unkrautbefall. Je nach Art zählt er zu den Schwach- bis Mittelzehrern.

Schwarzer Winter-Rettich (Raphanus sativus var. niger)
Schwarzer Winter-Rettich (Raphanus sativus var. niger)
  • Aussaat: Winterrettich Juni bis August, Sommerrettich ab März, direkt ins Freiland, 1 bis 2 cm tief
  • Platzbedarf: 20 bis 25 cm, Knollenlänge 25 bis 40 cm, 120 bis 200 cm hohe Blütentriebe
  • Ernte: 8 bis 15 Wochen nach Aussaat und Art
  • Standort: Sonne bis Halbschatten
  • Boden: tiefgründig, locker, lehmig, humusreich, durchlässig

Hinweis: Auch die zu den Retticharten gehörenden Radieschen (Raphanus sativus var. sativus) eignen sich als gute Nachbarn für den Kürbis.

Ringelblume (Calendula officinalis)

Der Schwachzehrer fördert das Wachstum seiner Nachbarn und verbessert beim Kürbis den Geschmack.

Ringelblume (Calendula officinalis)
  • Aussaat: April bis Juni, direkt ins Freiland
  • Platzbedarf: 15 cm, Wuchshöhe 30 bis 80 cm
  • Ernte: Blätter ganze Saison über, Blüten Juni bis Oktober
  • Standort: Sonne
  • Boden: locker, kalkhaltig, nährstoffreich, sandig, mäßig feucht

Sonnenblume (Helianthus annuus)

Auch wenn es sich bei der Sonnenblume um einen Starkzehrer handelt, tut sie dem Kürbis gut. Die Blume dient als Rankhilfe und lockt Insekten zur Bestäubung an.

Sonnenblume (Helianthus annuus)
  • Aussaat: April bis Juni, direkt ins Freiland
  • Platzbedarf: 50 cm, Wuchshöhe 150 bis 300 cm
  • Ernte: August bis Oktober
  • Standort: volle Sonne
  • Boden: feucht, mäßig schwer, nährstoffreich

Studentenblume (Tagetes)

Tagetes bieten neben den Schutz gegen Unkraut, auch Schutz gegen Schädlinge und Parasiten wie Fadenwürmer (Nematoden), Ameisen und Weiße Fliegen. Daneben wird die Bodenbeschaffenheit verbessert.

Studentenblume (Tagetes)
  • Aussaat: März bis Mai, direkt ins Freiland
  • Platzbedarf: 15 bis 30 cm, Wuchshöhe 20 bis 110 cm
  • Ernte: Juni bis Mitte Oktober
  • Standort: Sonne bis Halbschatten
  • Boden: humusreich, sandig-lehmig, locker

Ysop (Hyssopus officinalis)

Der Mittelzehrer lockt einerseits Nützlinge und Insekten zur Bestäubung an und anderseits schützt er seine Nachbarn vor Schädlingen.

Ysop (Hyssopus officinalis)
  • Aussaat: ab März, Vorkultur im Haus
  • Platzbedarf: 30 bis 40 cm, Wuchshöhe 20 bis 80 cm
  • Ernte: Juni bis August
  • Standort: Sonne, windgeschützt
  • Boden: trocken, kalkhaltig, durchlässig

Zwiebel (Allium cepa)

Zwiebeln in der Nachbarschaft schützen vor Feld- und Wühlmäusen. Die Kürbisfrüchte sind für diese besondere Leckerbissen.

Zwiebel (Allium cepa)
  • Pflanzzeit: März bis April
  • Platzbedarf: 25 cm, Wuchshöhe 15 bis 20 cm
  • Ernte: August bis September
  • Standort: volle Sonne
  • Boden: humusreich, locker, leicht lehmhaltig, gleichmäßig feucht

Schlechte Nachbarn für Kürbis

Neben den guten Nachbarn gibt es allerdings auch eine ganze Reihe von Pflanzen, die sie besser nicht neben Kürbisse pflanzen sollten. Dazu gehören insbesondere Starkzehrer und andere Kürbisgewächse. Es entsteht ein Konkurrenzkampf um vorhandene Nährstoffe und es leiden Wachstum und Vitalität der Pflanzen. Auch Schädlinge und Krankheiten können sich schneller ausbreiten.

Schlechte Nachbarn für Kürbis: Gurken (links), Tomaten (rechts)
Gurken (links) und Tomaten (rechts) sollten Sie nicht in Kürbisnähe pflanzen.

Daher sollten Sie in einer Mischkultur bei Kürbis immer auf

verzichten.

Häufig gestellte Fragen

Ist es notwendig Kürbis im Haus vorzuziehen?

Nicht unbedingt. Kürbis kann nach den Eisheiligen direkt ins Freiland gesät werden. Daneben kann eine Vorkultur im Haus erfolgen. Dazu werden die Samen frühestens Mitte April in Töpfe mit Anzuchterde gesät. Nach den Eisheiligen können die Jungpflanzen dann ins Beet gesetzt werden.

Wann ist der beste Erntezeitpunkt für den Kürbis?

Die Kürbisernte beginnt Ende August und endet im Oktober je nach Sorte. Ein Kürbis ist erntereif, wenn der Stiel vollkommen vertrocknet, schrumpelig, hart und verholzt ist.

Wie viel Platz braucht ein Kürbis im Beet?

Das kommt auf die Sorte an. Normal kann ein Kürbis im Beet eine Fläche von ein bis drei Quadratmetern einnehmen. Der Reihenabstand sollte dabei 150 bis 250 Zentimeter und der Abstand innerhalb der Reihe 50 bis 150 cm betragen.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.

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