Kohlrabi pikieren: Zeitpunkt, Pflanzabstand & Co
Kohlrabi (Brassica oleracea var. gongylodes) zählt zu den beliebtesten Gemüsesorten. Kein Wunder, ist er doch lecker, gesund und vielseitig verwendbar. Warum Sie Kohlrabi vorziehen sollten und wie Sie ihn richtig pikieren, verrät Ihnen dieser Beitrag.
Auf den Punkt gebracht
- Kohlrabi zu pikieren ist empfehlenswert
- robustere Jungpflanzen die Folge
- versetzte Aussaat ermöglicht frische Ernten über einen langen Zeitraum
- Vorzucht empfiehlt sich ab Februar
- Zeitpunkt sollte richtig gewählt werden
Inhaltsverzeichnis
Kohlrabi pikieren: Anleitung
Damit sich Kohlrabi-Setzlinge gut entwickeln können, müssen Sie die jungen Pflanzen pikieren. Dabei handelt es sich um das Aussortieren der Kohlrabi-Keimlinge und die Vergrößerung des Pflanzabstands. Es erfolgt, sobald sich an den Jungpflanzen die ersten Laubblätter ausgebildet haben und diese etwa fünf bis zehn Zentimeter hoch sind. Zum Pikieren benötigen Sie einen Pikierstab, einen kleiner Löffel oder ein Schaschlikstäbchen.
- Kleine Töpfe mit einer Mischung aus Anzuchterde und Gartenerde füllen.
- Heben Sie am neuen Standort für die Pflanze ein kleines Pflanzloch aus.
- Mit dem Pikierstab neben dem Keimling in die Erde einstechen und das Pflänzchen vorsichtig mit dem Stab aus der Erde hebeln.
- Setzen Sie den Keimling vorsichtig ins neue Pflanzloch. Achten Sie darauf, dass die Wurzeln nicht umgeknickt werden und nach oben zeigen.
- Drücken Sie die Erde um den Keimling an.
- Nach dem Umpflanzen aller gesunden Kohlrabipflanzen wird das Substrat mit Wasser von Zimmertemperatur besprüht.
- Gießen Sie die Kohlrabipflanzen regelmäßig mit Wasser.
Die Keimlinge werden in einzelne Töpfe gesetzt, damit sie später einfacher ins Freiland gesetzt werden können. Eine Anzuchtschale mit bereits vorhandener Einteilung erleichtert das Aussortieren und das Umpflanzen ins Freiland.
Substrat
Für die Aussaat und das Vorziehen empfiehlt sich Anzuchterde. Nach dem Pikieren beziehungsweise beim Auspflanzen ins Freiland sollte die Erde die folgenden Eigenschaften aufweisen:
- humos
- locker
- ständig leicht feucht
Geeignet ist daher eine Mischung aus:
- Gartenerde
- Kokosfasern
- Kompost
- Sand
Unser Tipp: Die Erde im Vorjahr vorzubereiten ist sinnvoll. Ein Beet sollte umgegraben und gedüngt werden. Für die Topfkultur reicht das Mischen im Herbst. Hierdurch können sich wertvolle Mikroorganismen darin ausbreiten.
Kohlrabi auspflanzen
Die vorgezogenen Gewächse dürfen ins Freie gepflanzt werden, sobald die Temperaturen auch in der Nacht nicht mehr unter 12 °C fallen. In Jahren mit besonders milden Wintern oder Regionen mit sehr warmem Klima ist das oftmals bereits im März möglich.
Das gilt insbesondere dann, wenn Sie Kohlrabi in ein Hochbeet pflanzen wollen, denn dort liegen die Bodentemperaturen meist um bis zu acht Grad höher.
Standort
Bei dem Pflanzplatz zeigt sich der Kohlrabi anspruchslos. Sonnige bis halbschattige Plätze sind ideal. Vermeiden Sie unbedingt:
- pralle Sonne
- starker Wind
- Staunässe
Unser Tipp: Für eine besonders zeitige Aussaat und Ernte bieten sich Hochbeete und Gewächshäuser ebenfalls an. Die Temperatur liegt hier höher, wodurch nicht nur früher, sondern auch länger geerntet werden kann.
Pflanzabstand
Beim Pflanzen ins Freiland müssen Sie einen entsprechenden Abstand berücksichtigen. Eine pauschale Antwort gibt es jedoch nicht. Denn wie viel Platz die Gewächse jeweils benötigen ist von der Sorte abhängig. Für kleine Sorten reichen etwa 20 bis 30 Zentimeter zwischen den Pflanzen und den Reihen. Bei größeren Zuchtformen können hingegen 40 bis 50 Zentimeter notwendig sein.
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Kohlrabi mehrmals ernten
Damit lange Zeit immer wieder frischer Kohlrabi geerntet werden kann, können Sie direkt nach der Entnahme der Knollen erneut Kohlrabi säen oder aber bereits vorgezogene Jungpflanzen setzen. Es empfiehlt sich dann jedoch, etwas frische Erde einzuarbeiten. Hierdurch wird der Gehalt an Nährstoffen hochgehalten.
Unser Tipp: Ein sogenanntes versetztes Säen ermöglicht es, dass jede Woche frisch geerntet werden kann. Hierzu werden lediglich Samen oder Jungpflanzen im Abstand von einigen Tagen ausgebracht.
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Häufig gestellte Fragen
Ja, das ist durchaus möglich. Auch die Kultur in einem Kübel kann funktionieren. Dadurch eignet sich das Gewächs sogar für den Balkon oder die Terrasse.
Nein, das ist nicht notwendig. Das Ausbringen in Anzuchterde reicht vollkommen aus. Zudem sollten sie nicht zu stark mit Erde bedeckt werden.
Das ist von den Bedingungen abhängig. Bei optimaler Pflege gedeihen die Pflanzen schneller, als bei Lichtmangel und geringen Temperaturen oder praller Mittagssonne. Daher lässt sich hierzu keine pauschale Aussage treffen. Eine gute Orientierung bietet die Sorte. In der Regel muss mit sechs bis acht Wochen nach der Aussaat ins Freiland gerechnet werden. Bei einem sehr zeitigen Vorziehen und kühlen Temperaturen beziehungsweise wechselhaftem Wetter kann die Erntereife auch länger auf sich warten lassen.