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15 gute Nachbarn von Kohlrabi: was verträgt sich?

15 gute Nachbarn von Kohlrabi: was verträgt sich? Kohlrabi, Dill, Erdbeeren und Tomaten

Kohlrabi ist ein gesundes und leckeres Gemüse, das sich im heimischen Garten und sogar auf dem Balkon problemlos anbauen lässt. Aber welche Nachbarn passen gut zu Kohlrabi? Damit die Knollen gut wachsen, sollten Sie sie in einer Mischkultur mit diesen 15 Arten anbauen.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • gute Eignung als „Lückenbüßer“ im Gemüsebeet
  • sehr gute Folgekultur für Frühkartoffeln, Spinat oder Feldsalat
  • Sellerie hält Schädlinge fern
  • Kohlrabi niemals mit anderen Kohlarten zusammen pflanzen
  • auch andere Kreuzblütler (Brassicaceae) sind tabu

Ideal für Mischkultur

Kohlrabi (Brassica oleracea var. gongylodes) ist eine Zuchtform des Gemüsekohls, aber leichter und schnellwüchsiger als seine deftigen Verwandten. Die je nach Sorten grünen oder blauen Knollen brauchen kein eigenes Beet, sondern eignen sich aufgrund ihres schnellen Wachstums prima als Zwischenfrüchte oder Lückenbüßer zwischen weiteren Kulturen. Pflanzen Sie Kohlrabi als Mischkultur zwischen Hülsenfrüchten, Salat oder anderen im folgenden Abschnitt aufgeführten Nachbarn. Achten Sie bei der Planung darauf, dass Kohlrabi weniger Nährstoffe braucht als die starkzehrenden großen Kohlköpfe. Das Gemüse kommt, wie Salat, prima als Mittelzehrer über die Runden.

Kohlrabi (Brassica oleracea)

Tipp:

Kohlrabi kann vom zeitigen Frühjahr bis zum Spätsommer immer wieder ausgesät werden, so ernten Sie die Knollen fast die ganze Saison hindurch. Achten Sie bei der Sortenauswahl auf die Angaben zum optimalen Aussaattermin.

Tipps zum Anbau

15 gute Nachbarn für Kohlrabi

Mit den folgenden 15 Gemüse- und Obstsorten verträgt sich Kohlrabi besonders gut.

Buschbohnen (Phaseolus vulgaris)

Gartenbohne (Phaseolus vulgaris)
  • auch als Gartenbohne bezeichnet
  • zahlreiche Sorten in verschiedenen Farben (grün, gelb, violettblau, rot gesprenkelt)
  • sehr wärmebedürftig, Aussaat daher ab Anfang Mai
  • Nachsaat zwischen Juni und Juli
  • wenig düngen, vor allem mit Stickstoff sparen

Dill (Anethum graveolens)

Dill (Anethum graveolens)
  • auch als Gurkenkraut bezeichnet
  • liebt vollsonnigen Standort und feuchten Boden
  • ideal für Mischkultur, auch mit Gurken
  • einfach ein paar Körner Dill ins Beet dazu säen
  • ab April ins Freiland aussäen
  • besonders gut mit Gurken
  • beeinflusst Aufgehen von Kohlrabi und anderer Gemüsesaaten wie Möhren

Weitere Informationen rund um den Dill:

Erbsen (Pisum sativum)

Erbsen (Pisum sativum)
  • beliebte und gesunde Hülsenfrucht
  • gehört zu den Schwachzehrern, wenig düngen
  • verschiedene Arten fürs Gemüsebeet: Zuckererbsen, Markerbsen, Pal- oder Schalerbsen
  • Aussaat von Palerbsen schon ab März möglich
  • Ernte 60 bis 75 Tage nach Aussaat möglich

Tipp:

Wie bei allen Hülsenfrüchten siedeln sich an den Erbsenwurzeln Knöllchenbakterien an, die Stickstoff im Boden umwandeln und sammeln. Deshalb dürfen Hülsenfrüchte nur wenig gedüngt werden.

Erfahren Sie mehr über die Pflege der Erbsen:

Erdbeeren (Fragaria)

Klettererdbeeren an Pflanzstäben
  • Rosengewächs mit süßen, aromatischen Früchten
  • Gartenerdbeeren entstammen Kreuzungen aus amerikanischen Arten
  • nicht verwandt mit den heimischen Walderdbeeren
  • Unterscheidung zwischen einmal- und mehrmals tragenden Sorten
  • Monatserdbeeren blühen und fruchten bis zum späten Herbst
  • beste Pflanzzeit im August
  • ideale Nachbarn: Bohnen, Kartoffeln

Mehr zum Anbau von Erdbeeren:

Feldsalat (Valerianella locusta)

Feldsalat (Valerianella locusta)
  • auch als Rapunzelsalat oder Nüsslisalat bekannt
  • vitamin- und eisenreicher Wintersalat
  • Aussaat zwischen August und September
  • gute Nachbarn für späte Kohlrabisorten (z. B. ‚Delikatess weiß‘, ‚Blauer Speck‘)
  • auch als Nachkultur gut geeignet
  • unter Fichtenreisig geschützt Ernte bis in den Frühling möglich

Kartoffeln (Solanum tuberosum)

Kartoffeln mit Schicht Grasmulch
  • Nachtschattengewächs (Solanaceae) aus Südamerika
  • bereits seit mehr als 2000 Jahren in Kultur, gelangten mit den spanischen Eroberern nach Europa
  • großer Sortenreichtum, viele wertvolle alte Sorten
  • alte farbige Sorten wie ‚Linzer Rose‘ oder ‚Blauer Schwede‘ besondere Raritäten
  • verschiedene Sorten für den frühen (ab März) , mittelfrühen und späten Anbau (ab Ende April)
  • Pflanzzeit vom Frühlingswetter abhängig (mindestens sieben Grad Celsius Bodentemperatur)

Kopfsalat (Lactuca sativa var.)

Kopfsalat (Lactuca sativa var.) in einem Beet
  • zahlreiche Sorten für Sommer- und Herbstaussaat
  • Frühlingssorten zwischen März und April aussäen
  • innerhalb von fünf bis sieben Wochen erntereif
  • an möglichst vollsonnigen Platz pflanzen
  • nicht zusammen mit Petersilie pflanzen
  • rotbraune Sorten „schießen“ weniger schnell und sind weniger anfällig für Blattläuse

Lauch (Allium porrum)

Porree (Allium porrum)
  • auch als Porree oder Winterlauch bezeichnet
  • enthält schwefelhaltige, ätherische Öle
  • gedeiht am besten in nährstoffreichen, tiefgründigen Böden
  • Aussaat ab März/April ins Frühbeet
  • bis Anfang August ideal als Nachfrucht im Frühkartoffelbeet
  • verträgt sich auch als Zwiebelgewächs mit Kohlrabi

Pfefferminze (Mentha × piperita)

Grüne Minze (Mentha spicata)
Grüne Minze (Mentha spicata)
  • zahlreiche verschiedene Arten und Sorten
  • im Garten meist Kulturform Edelminze gepflanzt
  • ideal für lichten Schatten und feuchte Böden
  • wuchert stark, deshalb Wurzelsperren anbringen oder in Töpfen kultivieren
  • Haupternte im Juni, lässt sich gut trocknen

Tipp:

Neben Kohlrabi und andere Kohlarten gepflanzt (z. B. mit einem in die Erde versenkten Pflanztopf), hält Pfefferminze den Kohlweißling von der Eiablage ab. Auch neben Möhren, Salat und Tomaten wächst das Kraut sehr gut.

Radieschen (Raphanus sativus var. sativus)

Radieschen (Raphanus sativus var. sativus)
  • eng mit Rettich verwandt
  • bilden je nach Sorte Kugeln oder Zapfen
  • nicht zu dicht aussäen, sonst keine Kugelbildung
  • Pflanzabstand ca. fünf Zentimeter, Reihenabstand ca. 20 Zentimeter
  • Frühlings- und Sommersorten mit unterschiedlichen Aussaatterminen
  • gute Nachbarn: Bohnen, Erbsen, Möhren, Salat, Spinat und Tomaten

Weitere Infos über das Radieschen:

Rettich (Raphanus)

Rettich (Raphanus sativus)
  • zahlreiche Sorten
  • Mittelzehrer, Kompostdüngung vollkommen ausreichend
  • für gleichmäßige Feuchtigkeit sorgen
  • Frühjahrssorten ab März, Sommersorten ab Mai aussäen
  • Aussaat schwarzer Winterrettich ab Anfang Juli
  • Sommerrettich ‚Minowase Summer Cross‘ bildet besonders große Knollen

Rote Bete (Beta vulgaris subsp.)

Rote Bete (Beta vulgaris subsp. vulgaris)
  • auch als Rote Rübe bezeichnet
  • Wurzelgemüse mit roten, gelben oder weißen Knollen
  • anspruchslos und leicht zu ziehen
  • Düngung nur mit Kompost, hohe Bodenfeuchtigkeit
  • Aussaat im Freiland ab April
  • Ernte im Herbst
  • Lagerung in feuchtem Sand

Sellerie (Apium graveolens)

Sellerie (Apium graveolens)
  • Doldenblütengewächs mit großen, würzigen Knollen
  • ideal für nahrhafte, feuchte Böden
  • kälteempfindlich, deshalb  erst ab Mitte Mai auspflanzen
  • ab Februar auf der Fensterbank vorziehen
  • Ernte vor dem ersten Frost von Oktober bis November

Tipp:

Sellerie ist ein besonders gut geeigneter Pflanznachbar von Kohlrabi und anderen Kohlarten, da sein strenger Geruch typische Kohlschädlinge wie Kohlweißlinge oder Weiße Fliege abschreckt.

Spinat (Spinacia oleracea)

Spinat (Spinacia oleracea)
  • kann sowohl im Frühjahr (März/ April) als auch im Herbst (August/ September) ausgesät werden
  • schon 50 Tage nach Aussaat erntereif
  • empfindlich gegen Stickstoffdüngung
  • deshalb Beet lediglich mit Kompost und Steinmehl vorbereiten
  • vertreibt Schädlinge (z. B. Erdfloh) aus Mischkulturen
  • nicht mit Mangold oder Roter Bete kultivieren

Weitere Informationen rund um den Spinat:

Tomaten (Solanum lycopersicum)

Ins Beet gepflanzte Tomaten
  • Nachtschattengewächs aus Südamerika
  • aztekische Bezeichnung „Tumatl“ gab ihnen den bekannten Namen
  • auch als Liebesäpfel oder Paradiesäpfel bezeichnet
  • tausende verschiedene Sorten
  • möglichst unter Überdachung anbauen, um Krautfäule zu vermeiden
  • schlechte Nachbarn: Fenchel und Kartoffeln

Erfahren Sie mehr zur Pflege und Anbau von Tomaten:

Schlechte Nachbarn

Wo es gute Nachbarn gibt, fehlen natürlich auch schlechte Nachbarn nicht. Mit den folgenden beiden Gemüsen sollten Sie Kohlrabi deshalb auf keinen Fall zusammenpflanzen.

Kohl (Brassica)

Weißkohl (Brassica oleracea convar. capitata var. alba)
Weißkohl (Brassica oleracea convar. capitata var. alba)

Bei Mischkulturen gilt stets die Regel, dass Pflanzen derselben Familie nicht gemeinsam bzw. aufeinander folgend gepflanzt werden dürfen – dies führt zu schlechterem Wuchs und begünstigt Krankheiten sowie Schädlingsbefall. Kohlrabi gehört wie alle Kohlsorten zu den Kreuzblütlern (Brassicaceae), weshalb eine Misch- und Folgekultur mit Rot- und Weißkohl, Wirsing, Blumenkohl, Brokkoli etc. tabu ist.

Zwiebeln (Allium cepa)

Zwiebel (Allium cepa)

Auch Zwiebeln sind schlechte Nachbarn für Kohlrabi, da ihre ätherischen Öle das Wachstum und die Gesundheit der Gemüseknolle beeinträchtigen. Pflanzen Sie Zwiebeln daher besser zusammen mit Möhren, Erdbeeren, Gurken, Kopfsalat, Zichoriensalate, Dill oder Bohnenkraut.

Häufig gestellte Fragen

Welchen Pflanzabstand sollte man bei Kohlrabi einhalten?

Kohlrabi entwickelt recht große und breite Blätter, weshalb Sie ihm möglichst viel Platz gönnen sollten. Frühe Sorten wie ‚Lanro‘ und ‚Azur-Star‘ setzen Sie optimalerweise auf eine Fläche von 25 x 30 Zentimetern. Späte Sommer- bzw. Herbstsorten brauchen hingegen mehr Platz. Diese sollten Sie auf 30 x 40 Zentimeter pflanzen. Riesenzüchtungen wie ‚Gigant‘ oder ‚Superschmelz‘ brauchen dann sogar noch mehr Raum zum Wachsen – deren Knollen können bis zu acht Kilogramm schwer werden.

Wie setzt man Kohlrabi in der Fruchtfolge optimal ein?

Mischkultur bedeutet nicht nur, dass verschiedene Gemüsesorten zeitgleich ins Beet kommen, sondern auch, dass Vor- und Folgekulturen sorgfältig geplant werden. Kohlrabi selbst ist als Vorkultur wenig geeignet, weil alle Pflanzenteile geerntet werden und somit keine Nährstoffe im Boden verbleiben. Als Vorkultur für Kohlrabi sehr gut geeignet sind hingegen Frühkartoffeln, Spinat, Erbsen und Bohnen. Feldsalat lässt sich hingegen gut nach der Kohlrabiernte pflanzen.

Weshalb sollte man Kohlrabi in Mischkultur pflanzen?

Wie alle Kohlpflanzen wird Kohlrabi gern von Schädlingen – etwa den Raupen des Kohlweißlings, die sich dann von seinen Blättern ernähren – befallen. Eine bunte Mischkultur sorgt dafür, dass die gefräßigen Tiere fern bleiben. Besonders gut funktioniert dies, wenn der Kohlgeruch mit intensiven Düften etwa von Sellerie oder Minze überdeckt wird. Erbsen, Bohnen, Spinat und Kartoffeln wiederum reichern den Boden mit Nährstoffen an, sodass der Kohlrabi darin umso besser wachsen kann.

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