Tomaten-Anbau: diese 6 häufigen Fehler vermeiden
Tomaten werden mittlerweile in nahezu jedem Garten angebaut. Dabei kann man aus einer Vielzahl an Sorten, Farben und Formen wählen. Aber nur bei richtiger Pflege, lockt am Ende eine üppige Ernte. Diese Fehler sollten Sie beim Tomaten-Anbau unbedingt vermeiden.
Auf den Punkt gebracht
- hochwertiges Saatgut verwenden
- richtigen Zeitpunkt zum Auspflanzen abwarten
- Standortansprüche beachten
- ausreichenden Pflanzabstand einhalten
- für optimale Wasser- und Nährstoffversorgung sorgen
Inhaltsverzeichnis
Bei der Aussaat
Schon beim Vorziehen der Pflanzen können erste Fehler im Tomaten-Anbau auftreten. Bereitet man die Samen nicht entsprechend vor, kann es Probleme bei der Keimung geben. Häufig wird der richtige Zeitpunkt für die Aussaat verpasst, falsche Erde verwendet, zu viel oder zu wenig gegossen oder minderwertiges Saatgut verwendet. Wie geht man beim Vorziehen vor, um solche Fehler zu vermeiden?
- bester Zeitpunkt im März
- hochwertiges Saatgut verwenden
- Samen über Nacht in lauwarmem Wasser einweichen
- nährstoffarme Anzuchterde verwenden
- Samen nicht zu tief in die Erde (Lichtkeimer)
- nur leicht mit Erde bedecken
- heller, warmer Standort, mindestens 20 °C
- regelmäßig, aber behutsam wässern
- nach dem Pikieren etwas düngen
Bei einer zu frühen Aussaat dauert es zu lange, bis die Pflanzen umgepflanzt werden können, sie bilden lange, dünne, kraftlose Triebe. Dagegen verzögert eine zu späte Aussaat das Wachstum. Die Pflanzen sind wegen der fehlenden Vorlaufzeit weniger ertragreich. Beim Vereinzeln sollten die Pflanzlöcher tief und breit genug macht, um die feinen Wurzeln nicht abzureißen.
Tipp: Eine lichtdurchlässige Abdeckung unterstützt den Keimprozess, sie muss jedoch regelmäßig zum Belüften entfernt werden, um Schimmelbildung zu vermeiden.
Zu frühes Auspflanzen
Tomaten gehören zu den wärmeliebenden Gemüsepflanzen, weshalb die vorgezogenen Pflanzen erst zum richtigen Zeitpunkt ins Beet umgepflanzt werden dürfen. Ein häufiger Fehler beim Tomaten-Anbau ist fehlende Geduld, denn ziehen die jungen Tomatenpflanzen zu früh, sprich vor den Eisheiligen, ins Beet um, sind sie unter Umständen Frost ausgesetzt, was sie in der Regel nicht überstehen. Zudem ist der Boden noch zu kalt. Darauf sollten Sie beim Auspflanzen achten:
- mindestens bis Mitte Mai warten
- Boden nicht kälter als 13 bis 15 °C
- Jungpflanzen vorher abhärten
- zunächst einige Stunden an geschützten Platz im Freien stellen
- direkte Sonneneinstrahlung vermeiden
- ansonsten Gefahr von Verbrennungen
- Dauer schrittweise erhöhen
Schlecht gewählter Standort
Bekommen Tomatenpflanzen zu wenig Licht, ist das Wachstum beeinträchtigt, es werden überwiegend Blätter und kaum Früchte gebildet. Auf einem schlecht durchlüfteten Boden besteht die Gefahr von Staunässe auch Bodenmüdigkeit kann ein Problem darstellen, wenn man Tomaten jedes Jahr am selben Standort pflanzt. Mit den folgenden Tipps kann man gegensteuern:
- warmer, sonniger und windgeschützter Standort optimal
- mit 6 bis 7 Stunden Sonne täglich
- Temperaturen zwischen 20 und 25 °C
- keine pralle Mittagssonne
- bestenfalls vor einer südlichen Hauswand
- Boden vor dem Pflanzen gründlich auflockern, Kompost einarbeiten
- pH-Wert zwischen 6,0 und 6,8 optimal
- Standort jährlich wechseln
- Anbaupause von drei bis vier Jahren einhalten
Zu geringer Pflanzabstand
Ein weiterer Fehler beim Tomaten-Anbau ist eine zu dichte Bepflanzung. Tomatenpflanzen benötigen ausreichend Licht und eine gute Durchlüftung. Ist das nicht gegeben, begünstigt das Pilzkrankheiten wie die gefürchtete Kraut- und Braunfäule. Diese Pflanzabstände sollten Sie einhalten, damit die Blätter schnell abtrocknen können:
- zwischen den Pflanzen 60 bis 80 cm
- im Gewächshaus mindestens 50 cm
- Reihenabstände etwa 100 cm
- sortenbedingte Wuchsform und -geschwindigkeit berücksichtigen
Tipp:
Tomatenpflanzen, insbesondere Stabtomaten, benötigen Halt in Form von Stützen und Schnüren. So können sie in die Höhe wachsen und durch das Gewicht der Früchte nicht abbrechen.
Fehler beim Gießen
Auch wenn Tomaten relativ viel Wasser benötigen, sollte man nicht zu viel gießen, denn dann faulen die Wurzeln. Sie sollten aber auch nicht zu trockenstehen, denn das kann dazu führen, dass die Schale fester wird und bei wiederholter Wasserzufuhr platzt. Nicht minder wichtig ist die Art, wie man gießt. Es gibt also einige Dinge zu beachten:
- gleichmäßig und regelmäßig wässern
- oberste Bodenschicht abtrocknen lassen
- Erde niemals komplett austrocknen lassen
- nur von unten nicht über Blätter gießen
- Blätter müssen trocken bleiben
- idealerweise morgens oder tagsüber gießen, nicht abends
Tipp:
Um eine schnelle Austrocknung des Bodens und Spritzwasser zu vermeiden, ist es ratsam, Tomatenpflanzen zu mulchen. Ähnlich wirksam sind Unterpflanzungen mit Basilikum oder Tagetes.
Falsches Düngen
Tomaten sind Starkzehrer, sodass Fehler beim Düngen schnell zu einer Unterversorgung führen können. Aber auch eine Überdüngung ist möglich. Doch wie düngt man nun richtig?
- Boden im Herbst mit Naturdünger anreichern
- ab der Pflanzung alle zwei Wochen düngen, vorzugsweise organisch
- drei bis fünf Liter Kompost pro Quadratmeter
- zusätzlich Hornspäne einarbeiten
- oder alle zwei Wochen Brennnesseljauche verabreichen
- für Jungpflanzen 1:20 mit Wasser verdünnen
- für Ältere 1:10 mit Wasser mischen
- zu stickstoffhaltige Düngung vermeiden
Tipp: Ein guter Dünger sind auch die Blätter von Tomatenpflanzen, die man nach dem Abschneiden einfach auf dem Boden liegen lässt.
Weitere Pflege-Tipps für gesunde Tomatenpflanzen
Häufig gestellte Fragen
Bei Tomaten im Kübel sollte man vor allem auf eine geeignete Sorte achten. Hier bieten sich Buschtomaten bzw. kleinwüchsige Sorten wie ‚Balkonstar‘, ‚Vilma‘ oder Miniboy‘ an. Stabtomaten sind aufgrund ihrer Größe ungeeignet. Außerdem sollte man einen nicht zu großen Topf (7 bis 12 Liter Fassungsvermögen) wählen, aus dem überschüssiges Wasser gut abfließen kann.
Indem man das eine oder andere Blatt entfernt, insbesondere die, die den Boden berühren, sorgt man für eine bessere Durchlüftung. Allerdings sollte man nicht zu viele entfernen, denn für die Fotosynthese und zur Regulierung der Verdunstung sind sie unverzichtbar.
Wer Samen aus gekauften Früchten ernten und aussäen möchte, sollte wissen, dass im Handel meist F1-Hybriden verkauft werden. Deren Früchte entsprechen in Aussehen und Geschmack nicht den gekauften. Grundsätzlich sollte man auf samenfestes Saatgut vorzugsweise in Bioqualität achten.