Standort für Tomaten: Sonne oder Schatten?
Tomaten sind beliebt. Kein Wunder, schließlich sind die roten Vitaminbomben gesund und lecker. Kaum ein Hobbygärtner will auf deren Anbau verzichten. Doch wie sieht der ideale Standort für Tomaten aus? Mögen sie Sonne oder Schatten?
Auf den Punkt gebracht
- Tomaten benötigen viel Licht und Wärme
- zu viel Sonne schadet allerdings auch
- Schattenplätze absolut ungeeignet
- auf ausreichenden Pflanzabstand achten
- jedes Jahr ein neuer Standort empfehlenswert
Inhaltsverzeichnis
Lichtbedarf von Tomaten
Damit Sie reichlich Tomaten ernten können, muss der Standort in jeder Phase ihres Lebens ihren Ansprüchen gerecht werden. Entscheidend sind
- Licht
- Wärme
- Feuchtigkeit
Ein dauerhafter Platz im Schatten ist für Tomatenpflanzen also nicht geeignet.
1. Während der Keimung
Viele Hobbygärtner ziehen Tomatenpflanzen aus Samen vor. Das gelingt, wenn die Sie einen hellen, warmen Ort zum Aufstellen der Anzuchtschalen wählen. Die Fensterbank eignet sich gut dafür. Füllen Sie zimmerwarme Anzuchterde ein.
Während der Keimung ist eine Raumtemperatur von 20 °C empfehlenswert. Sobald sich die ersten Blättchen zeigen, reichen 16 °C aus. Das Wasser zum Gießen der Keimlinge in den Anzuchtschalen sollte handwarm sein.
Tipp: Mit einer Tageslichtlampe können Sie auch im Frühjahr optimale Lichtverhältnisse schaffen.
2. Junge Pflanzen
Sobald das zweite Blattpaar zu sehen ist, können Sie die Tomatenpflanzen pikieren und die kräftigen Exemplare in einzelne Töpfe setzen. Darin bleiben sie bis zum Auspflanzen ins Freiland.
Licht fördert die Entwicklung. Sonnenlicht ist jedoch sehr stark. Setzen Sie Ihre jungen Tomaten am gewählten Standort deshalb höchstens drei Stunden am Tag der Sonne aus. Eine nach Südwesten ausgerichtete Fensterbank ist dafür optimal.
Auch zu viel Wärme kann den Jungpflanzen schaden. Ist es zu warm, wächst die Pflanze zu schnell und die Stängel werden zu dünn. Dünne Stängel können das Gewicht der Tomaten nicht tragen und dem Wind nicht standhalten. Sie kippen um oder brechen ab.
Hinweis: Schützen Sie Ihre Tomatenpflanzen unbedingt vor Frost. Schon nach einer Nacht mit Minusgraden sterben die Pflanzen ab.
3. Ausgewachsene Pflanzen
Ab Mitte Mai, wenn keine Nachtfröste mehr drohen, können Sie die Tomatenpflanzen ins Beet pflanzen. Kräftige Tomaten können Wärme und Licht im Überfluss vertragen. Das Lieblingsgemüse stammt schließlich aus Südamerika. Sechs bis sieben Sonnenstunden am Tag sind ein Muss.
Sollte die Sonne in der Mittagszeit zu stark sein, können Sie die Tomaten am gewählten Standort mit einem Sonnenschirm schützen. Etwas Schatten schattet den Tomatenpflanzen also auch nicht. Verwenden Sie zum Gießen Regenwasser oder abgestandenes Leitungswasser.
Hinweis: Achten Sie zur Vorbeugung von Pilzkrankheiten darauf, dass die Tomatenblätter nicht den Boden berühren.
Tomaten brauchen Platz
Ausreichende Zwischenräume zwischen Tomatenpflanzen sind die Voraussetzung dafür, dass die Früchte genug Licht bekommen und gut durchlüftet werden. So können die Blätter nach Regenfällen schnell abtrocknen. Die Abstände richten sich nach der Sorte und der Größe der Pflanzen.
Tomatenart | Pflanzabstand | Reihenabstand |
---|---|---|
Buschtomaten | 80 cm | 80 cm |
Cherrytomaten | 50 cm | 50 cm |
Fleischtomaten | 50 cm | 100 cm |
Stabtomaten | 50 cm | 80 cm |
Tipp: Bei Tomaten im Topf können Sie den Standort durch Umstellen einfach an die jeweiligen Bedürfnisse anpassen. Ständige Standortwechsel bekommen Tomatenpflanzen allerdings nicht so sehr.
Weitere Tipps für einen erfolgreichen Tomatenanbau
Häufig gestellte Fragen
Gießen Sie Tomatenpflanzen am frühen Morgen oder am Abend. Achten Sie dabei darauf, die Blätter nicht mit Wasser zu benetzen, denn nasses Laub erhöht die Gefahr von Pilzerkrankungen. Regen schadet im Normalfall nicht. Allerdings sollten Tomatenpflanzen nicht zu eng stehen, damit das Laub nach dem Regenguss schnell wieder abtrocknen kann. Vermeiden Sie Staunässe. Lockern Sie den Boden deshalb regelmäßig auf, damit das Gießwasser gut abfließen kann.
Halbschatten vertragen Tomaten gut. Entscheidend ist nicht die volle Sonne, sondern die Versorgung mit Wärme und Licht. Prüfen Sie, ob Sie durch das Auslichten von Bäumen noch ein wenig Helligkeit auf das Tomatenbeet bringen können. Geizen Sie die Pflanzen regelmäßig aus. So können die Blätter schneller trocknen. Reduzieren Sie die Wasserversorgung, denn Tomatenpflanzen im Halbschatten haben einen geringeren Bedarf als auf dem sonnigen Beet.
Binden Sie die Pflanzen nicht zu fest an die Tomatenstäbe. Wir empfehlen, aus alten T-Shirts breite Streifen zu schneiden und diese zum Anbinden zu verwenden. Sie haben genug Festigkeit und sind so elastisch, dass sie die Pflanze nicht verletzen.
Diese Frage beschäftigt Wissenschaftler und Gemüsebauern gleichermaßen. Alle bisher bekannten Sorten benötigen mindestens acht Stunden Dunkelheit pro Tag, um sich gut entwickeln zu können. An der Züchtung neuer Sorten, die nicht über dieses sogenannte „Schlaf-Gen“ verfügen, wird derzeit geforscht.