Wie lange brauchen Tomaten bis zur Ernte?
Tomaten können Hobbygärtner auf die Probe stellen, wenn sie einfach nicht reif werden wollen. Wir gehen der Frage nach, wie lange Tomaten bei zur Ernte benötigen und zeigen einige Tricks, wie Sie den Reifeprozess beschleunigen und den Geschmack der Tomate verbessern können.
Auf den Punkt gebracht
- Reifedauer kann bis zu 90 Tage nach der Blütenbildung dauern
- frühe Fruchtbildung bei Cocktailtomaten
- Düngung mit Kali ab der Blütenbildung begünstigt Fruchtbildung
- reduzierte Wassergaben können die Reife beschleunigen
- reife Früchte sollten drückbar sein und sich leicht lösen lassen
Inhaltsverzeichnis
Durchschnittliche Reifedauer
Sobald die Tomatenblüte befruchtet ist, beginnt der Reifeprozess. Dieser dauert, abhängig von der Sorte zwischen 50 und 90 Tage. Nach rund zwei bis vier Wochen lassen sich bei einer befruchteten Blüte erste Fruchtansätze erkennen. Der Vorteil bei der Befruchtung der Tomaten ist, dass unterschiedliche Methoden möglich sind. Überwiegend trägt der Wind zur Befruchtung bei, aber auch Insekten können helfen.
Tipp: Bei Tomaten im Gewächshaus, wo es wenig Luftbewegung gibt, sollten Sie mindestens ein Mal pro Tag die Pflanzen gut schütteln oder mit dem Pinsel über die Blüten fahren. Dadurch wird der Pollen gelöst und kann sich über die Luft verteilen.
Reifezeitpunkt nach Sorten:
Wenn Sie über den gesamten Sommer hinweg Tomate ernten wollen, sollten Sie nicht ausschließlich auf eine frühe Sorte setzen. Frühe Sorten haben Pausen in der Blütenbildung, wodurch gerade zur Hauptsaison der Tomaten die reifen Früchte ausbleiben können. Mit einer Mischung von mindestens drei bis vier Sorten unterschiedlicher Reifedauer können Sie fast über die gesamte Saison ernten.
- Ende Juni: Black Cherry, Golden Currant, Gold Nugget
- Anfang Juli: Bloody Butcher, Hellfrucht
- Ende Juli/Anfang August: Principe Borghese
- Ende August/Anfang September: Green Zebra, Pink Panderosa
- Oktober: Ananastomate, Winterkeeper
Reifung beschleunigen
Durch die richtige Pflege lässt sich die Reifung durchschnittlich um ein bis zwei Wochen beschleunigen. Zudem können Sie den Geschmack der Früchte positiv beeinflussen.
Ein wichtiger Faktor für die Reife ist die Art der Düngung. Viele Hobbygärtner machen den Fehler, dass sie über die gesamte Saison nährstoffbetont düngen. Sobald die Blütenbildung beginnt, sollten Sie die Stickstoffversorgung deutlich reduzieren und verstärkt Kalidünger verwenden.
Vorteile der Kalidüngung:
- weniger kräftezehrendes Höhenwachstum
- Bildung von mehr Blüten und Früchten
- Fruchthaut wird fester
- Pflanzen und Früchte weniger anfällig für Krankheiten
Mit einer Reduzierung der Wassergaben können Sie ebenfalls die Reifung beschleunigen. Hängen die Tomaten über längere Zeit prall, aber grün an den Pflanzen, reduzieren Sie die Wassermenge erst um die Hälfte. Sollte sich nach ein bis zwei Wochen noch immer kein Farbwechsel einstellen, halbieren Sie die Wassergaben noch einmal.
Hinweis: Achten Sie bei reduzierten Wassergaben darauf, dass es nicht zu einer Unterversorgung kommt. Sollte die Pflanze mit eingerollten oder dauerhaft schlappen Blättern reagieren, erhöhen Sie die Menge wieder leicht.
Eine weitere Methode den Reifezeitpunkt zu verfrühen ist eine frühere Aussaat. Durchschnittlich werden die Tomaten Ende März bzw. Anfang April vorgezogen. Wer die passende Infrastruktur mit Beleuchtung und einem Raum mit einer Temperatur um 10 – 15 °C hat, kann mit der Anzucht Ende Februar bzw. Anfang März starten. Dadurch sind die Pflanzen deutlich kräftiger und haben oft zum Zeitpunkt der Auspflanzung Mitte Mai die ersten Blütenansätze.
Hinweis: Bei einer frühen Aufzucht empfiehlt sich beim Auspflanzen in den ersten Wochen eine Kombination aus Stickstoff- und Kalidüngung. Dadurch werden gleichzeitig Triebwachstum und Blütenbildung gefördert.
Reife Tomaten erkennen
Die Farbvielfalt bei reifen Tomaten ist groß. Von cremeweißen bis hin zu dunkelvioletten oder dunkelbraunen Farbtönen reicht das Spektrum. Die Farbe alleine ist daher kein sicheres Merkmal, eine Tomate mit optimalem Reifegrad zu erkennen. Besonders schwer ist es bei Sorten, die grünlich abreifen. Es gibt aber einige Faktoren, an denen sich, unabhängig von der Farbe, eine reife Tomate erkennen lässt:
- Außenhaut fest, aber leicht drückbar
- Frucht lässt sich leicht ablösen
- Fruchtfarbe vollständig ausgebildet
Das optimale Zeitfenster, um Tomaten zu ernten, ist sehr eingeschränkt. Überreife Tomaten können noch an der Pflanze zu verderben beginnen. Sie haben dann einen unangenehmen, leicht fauligen bis gärartigen Geschmack. Solche Tomaten oder Tomaten, die abgefallen sind, sollten nur mit Vorsicht verarbeitet werden. Bevor Sie in ein Gericht kommen, sollte eine kleine Geschmacksprobe gemacht werden, ob sie noch genießbar sind, damit Sie das Essen nicht verderben.
Häufig gestellte Fragen
Ja, unreife Tomaten enthalten das giftige Solanin, wie es in allen grünen Pflanzenteilen der Tomate zu finden ist. Grünlich abreifende Tomaten, wie die Sorten „Green Gobiln“ oder „Green Zebra“, die selbst im reifen Zustand noch immer einen leichten grün-gelblichen Farbton haben.
Ja, unreife Tomaten können Sie nachreifen lassen. Müssen noch unreife Tomaten etwa im Herbst aufgrund von Frostgefahr geerntet werden, versuchen Sie viel Grün mitzunehmen. Wen möglich ernten Sie sie samt der Pflanze. Die Pflanze wird anschließend an einem dunklen Ort aufgehängt, bis die Tomaten ihre volle Reife erreicht haben. Der Geschmack von nachgereiften Tomaten ist jedoch deutlich schwächer und sie eignen sich häufig nur zum Verkochen.
Haben Sie Tomaten im Topf oder Kübel, können Sie die Pflanzen ins Haus holen, bevor sie den ersten Frost abbekommen. Die Zeit im Haus reicht meist aus, dass unreife Früchte nachreifen. Um die Tomaten allerdings über den gesamten Winter im Haus zu halten, benötigen Sie eine geeignete Infrastruktur, wo die Pflanze mindestens neun Stunden Licht bekommt.