Rote Bete in Mischkultur: 18 gute Nachbarn
Rote Bete ist nicht nur lecker, sondern auch gesund. Der Anbau ist sehr einfach, kann sogar auf dem Balkon erfolgen. Mit den richtigen Nachbarn an der Seite wächst sie besonders gut. So gelingt die Mischkultur mit Roter Bete.
Auf den Punkt gebracht
- liebt tiefgründigen und lockeren Boden
- kann mit Stark-, Mittel- und Schwachzehrern gepflanzt werden
- Kräuter vertreiben durch ihre ätherischen Öle Schädlinge
- verschiedene Blumen und Gemüsesorten tragen zur Verbesserung der Bodenstruktur bei
- gute Nachbarn fördern Gesundheit, Wachstum und Geschmack der Roten Bete
Inhaltsverzeichnis
Standortansprüche von Roter Bete
Im Gemüsebeet wird die zur Familie der Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae) gehörende Rote Bete (Beta vulgaris subsp. vulgaris) oft als Nachfolger von Starkzehrern wie Kohlgewächsen gepflanzt. Die Wurzeln der roten Knollen wachsen sehr tief in die Erde hinein. Mitunter sind 150 Zentimeter keine Seltenheit. Beim Anbau ist daher die Bodenstruktur wichtig. Der Boden muss
- locker und humusreich
- gut durchlässig
- gleichmäßig feucht und
- leicht sandig
sein. Daneben ist ein vollsonniger bis halbschattiger Standort zu wählen. Sehr gut lässt sich Rote Bete auch in Mischkultur anbauen. Gute Nachbarn sind dabei Pflanzen, die gleiche Ansprüche an den Boden und den Standort stellen. Zu beachten ist dabei jedoch der Nährstoffbedarf der Roten Rübe und der einzelnen Nachbarn.
Hinweis: Rote Bete darf im nächsten Jahr nicht wieder an dieselbe Stelle gepflanzt werden. Es ist eine Anbaupause von vier Jahren notwendig. So beugen Sie auch Pilzerkrankungen vor.
Gute Nachbarn für Rote Bete
Rote Bete gehört zu den Mittelzehrern. Ihr Nährstoffverbrauch ist mäßig. Sie eignet sich daher gut für eine Mischkultur in Kombination mit Starkzehrern und Schwachzehrern, auch Mittelzehrer sind möglich, ebenso mit niedrigwachsenden oder hochrankenden Pflanzen. Bei der Auswahl der Nachbarschaft ist darauf zu achten, dass die Rote Rübe immer genügend Licht bekommt und nicht überwuchert wird. Gute Nachbarn für Rote Bete in Mischkultur sind:
Kräuter
Verschiedene Kräuter lassen sich sehr gut mit Roter Bete in Mischkultur anbauen. Sie produzieren sekundäre Pflanzenstoffe wie ätherische Öle oder Senföle, die durch Wurzelausscheidungen oder über Duftmoleküle aus den Blättern Schädlinge und Mücken vertreiben. Daneben steigern sie den Ertrag und fördern das Wachstum der Nachbarn.
Tipps für den Kräutergarten
Bohnenkraut (Satureja)
Der Schwachzehrer eignet sich sehr gut zum Vertreiben von Blattläusen, gleichzeitig verstärkt er das Aroma der Bete.
- Aussaat: April bis Mai
- Wuchshöhe: 30 bis 40 cm
- Platzbedarf: 30 x 30 cm
- Ernte: Juli bis Oktober (vor und während der Blüte)
Dill (Anethum graveolens)
Der schwachzehrende Dill fördert die Keimfähigkeit, das Wachstum und verstärkt das Aroma seiner Nachbarn.
- Aussaat: ab April, einjährig
- Wuchshöhe: 60 bis 100 cm
- Platzbedarf: 25 bis 30 cm
- Ernte: Mai bis Oktober
Echter Kümmel (Carum carvi)
Dieser Schwachzehrer lockt durch seinen Duft Insekten an und verstärkt bei seinen Nachbarpflanzen den Geschmack und fördert das Wachstum.
- Aussaat: April, zweijährig
- Wuchshöhe: 30 bis 100 cm
- Platzbedarf: 35 bis 40 cm
- Ernte: im 1. Jahr junge Blätter und Triebe, im 2. Jahr Samenstände
Koriander (Coriandrum sativum)
Das Kraut braucht nur wenige Nährstoffe, vertreibt dagegen aber Schädlinge aus dem Beet und lockt Insekten an.
- Aussaat: April bis Juni
- Wuchshöhe: 30 bis 100 cm
- Platzbedarf: 20 bis 30 cm
- Ernte: Ende Mai bis September/Oktober
Oregano (Origanum vulgare)
Der Schwachzehrer verstärkt das Aroma seiner Nachbarn, lockt durch seinen Duft Insekten an und vertreibt ebenso Schädlinge.
- Aussaat: ab April
- Wuchshöhe: 40 bis 60 cm
- Platzbedarf: 20 bis 40 cm
- Ernte: Juni bis September
Blumen
In Mischkultur gepflanzt, bringen Blumen nicht nur Farbe ins Beet, sondern locken auch Nützlinge an und tragen zur Bodengesundheit bei, von der auch die Rote Bete profitiert.
Kapuzinerkresse (Tropaeolum)
Die Samen, Blätter und Blüten dieses Schwachzehrers sind essbar. Gleichzeitig vertreibt die Pflanze Schädlinge wie Blattläuse.
- Aussaat: Vorkultur ab März, Direktaussaat Mai bis Juni
- Wuchshöhe: 20 bis 300 cm
- Platzbedarf: 30 x 40 cm
- Ernte: Juni bis Oktober
Mehr Infos zur Pflege von Kapuzinerkresse
Ringelblume (Calendula officinalis)
Dieser Schwachzehrer hält Fadenwürmer (Nematoden) dem Boden fern. und stärkt den Geschmack und das Wachstum seiner Nachbarn.
- Aussaat: März bis Juni
- Wuchshöhe: 30 bis 60 cm
- Platzbedarf: 15 bis 20 cm
- Ernte: Juni bis Oktober
Tipp: Die Blüten und Blätter sind essbar.
Studentenblume (Tagetes)
Die Blüten des Starkzehrers sind essbar und ihr Geruch vertreibt Ameisen, die Weiße Fliege und Fadenwürmer im Boden.
- Aussaat: Vorkultur Februar bis März, Direktaussaat ab Ende April
- Wuchshöhe: 15 bis 80 cm
- Platzbedarf: 15 bis 20 cm
- Ernte: Juni bis Oktober
Sonnenblume (Helianthus annuus)
Die starkzehrende Sonnenblume hält Schädlinge fern und spendet etwas Schatten bei praller Mittagssonne. Aber Vorsicht vor Überschattung.
- Aussaat: Ende Mai
- Wuchshöhe: 40 bis 300 cm
- Platzbedarf: 50 bis 60 cm
- Ernte: ab September
Mehr über Sonnenblumen
Gemüse
Verschiedene Gemüsearten sind gute Nachbarn für Rote Bete in Mischkultur. Sie fördern das Wachstum und die Gesundheit sowie den Ertrag.
Der Anbau in Mischkultur lohnt sich auch für diese Gemüsearten
Buschbohnen (Phaseolus vulgaris var. nanus)
Diese Bohnenart kommt mit wenig Nährstoffen aus und haben die Fähigkeit mit ihren Knöllchenbakterien Stickstoff aus der Luft zu binden und die Erde damit anzureichern.
- Aussaat: Ende Mai bis Ende Juli
- Wuchshöhe: 30 bis 50 cm
- Platzbedarf: 40 bis 50 cm
- Ernte: 2 bis 3 Monate nach der Aussaat
Erbsen (Pisum sativum)
Diese Schwachzehrer können wie die Bohnen auch Stickstoff binden und so zu Bodenverbesserung und dem Wachstum beitragen.
- Aussaat: April bis Juni
- Wuchshöhe: 25 bis 200 cm
- Platzbedarf: 30 bis 40 cm
- Ernte: Ende Mai bis September
Gurke (Cucumis sativus)
Mit seinen großen Blättern verhindert der Starkzehrer die Austrocknung des Bodens.
- Aussaat: Vorkultur März bis April, Direktaussaat Mitte Mai
- Wuchshöhe: 50 bis 400 cm
- Platzbedarf: 30 bis 40 cm
- Ernte: Mai bis Oktober
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Kohlrabi (Brassica oleracea var. gongylodes)
Das Wurzelwerk dieser starkzehrenden Knolle ist sehr ausladend und lockert tiefgründig den Boden auf und stärkt das Wachstum der Bete.
- Aussaat: Vorkultur ab Februar, Direktaussaat ab März bis Juli
- Wuchshöhe: 20 bis 30 cm
- Platzbedarf: 25 bis 30 cm
- Ernte: Mai bis Oktober
Hinweis: Weitere gute Nachbarn für die Rote sind Blumenkohl, Brokkoli, Chinakohl, Grünkohl, Weiß- und Rotkohl, Wirsingkohl, Rosenkohl und Palmkohl.
Knoblauch (Allium sativum)
Der Mittelzehrer mit seinem strengen Geruch vertreibt Schädlinge, allen voran Blattläuse und Wühlmäuse, und beugt Pilzerkrankungen wie Rostpilzen und Mehltau vor.
- Pflanzung: März bis April
- Wuchshöhe: 20 bis 90 cm
- Platzbedarf: 15 bis 20 cm
- Ernte: ab Ende Juli
Rettich (Raphanus sativus)
Dieser Mittelzehrer sorgt durch sein Wurzelwerk für eine tiefgründige Bodenlockerung, fördert das Wachstum der Roten Bete und vertreibt Schädlinge wie Schnecken.
- Aussaat: ab April bis September
- Wuchshöhe: 20 cm
- Platzbedarf: 25 bis 30 cm
- Ernte: 8 bis 10 Wochen nach Aussaat
Salat (Lactuca sativa)
In Mischkultur konkurriert Salat mit der Roten Bete nicht um Nährstoffe, sondern verstärkt das Aroma der roten Knollen.
- Aussaat: ab Ende März bis September
- Wuchshöhe: 20 bis 30 cm
- Platzbedarf: 25 bis 30 cm
- Ernte: Mai bis Oktober
Zucchini (Cucurbita pepo var. giromontiina)
Das Kürbisgewächs (Cucurbitaceae) braucht viele Nährstoffe. Mit seinen großen Blättern beugt er einer Austrocknung des Bodens vor.
- Aussaat: Vorkultur April, Direktaussaat Anfang Juni
- Wuchshöhe: 45 cm
- Platzbedarf: 100 cm
- Ernte: ab Mitte Juni
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Zwiebel (Allium cepa)
Wie die Rote Bete ist die Zwiebel ein Mittelzehrer. Durch ihren Geruch vertreibt sie Schädlinge, beugt Pilzerkrankungen vor und trägt so für ein gutes Wachstum bei.
- Aussaat: März bis April
- Wuchshöhe: 30 bis 50 cm
- Platzbedarf : 10 x 20 cm
- Ernte: Ende August bis September
Häufig gestellte Fragen
Schlechte Nachbarn hemmen das Wachstum und wirken sich negativ auf den Ernteerfolg aus und begünstigen einen Krankheits- und Schädlingsbefall. Diese Pflanzen empfehlen sich daher nicht für die Mischkultur mit Roter Bete: Spinat (Spinacia oleracea), Mangold (Beta vulgaris), Lauch (Allium porrum), Schnittlauch (Allium schoenoprasum), Kartoffeln (Solanum tuberosum), Petersilie (Petroselinum crispum), Mais (Zea mays), Tomaten (Solanum lycopersicum) und Möhren (Daucus carota).
Eine Direktaussaat ins Freiland kann ab Mitte Mai erfolgen, wenn der Boden bereits etwas erwärmt ist. Die Saattiefe beträgt zwei Zentimeter, der Reihenabstand 25 bis 35 cm und der Abstand innerhalb der Reihe fünf bis zehn Zentimeter. Es kann ruhig etwas dichter gesät werden. Im Nachhinein werden die Sämlinge dann vereinzelt. Bei mehreren Aussaaten im Abstand von vier Wochen kann die Ernte bis Oktober verlängert werden.
Der Erntezeitpunkt richtet sich dem Aussaattermin. Zum Reifen braucht die Rote Bete drei bis vier Monate. Bei einer Aussaat Ende April kann meist schon Ende Juli geerntet werden. Die Knollen sind reif, wenn sie zu einem Teil aus dem Boden ragen. Das Laub weist dann Flecken auf und verfärbt sich gelblich-braun. Geerntet wird vorsichtig mit einer Grabegabel oder Handschaufel. Die Knollen dürfen nicht verletzt werden, da sie schnell faulen.