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Liste aller Mückenarten in Deutschland – gefährliche Stechmücken

Liste aller Mückenarten in Deutschland - gefährliche Stechmücken

Die in den hiesigen Breitengraden ansässige und in der Regel ungefährliche Stechmücke hat in den letzten Jahren leider Gesellschaft bekommen. So fühlen sich mittlerweile einige Mückenarten aus den tropischen Regionen auch bei uns ganz wohl. Leider sind diese Mücken nicht ganz ungefährlich und können die verschiedensten Krankheiten übertragen. Denn sie können mit verschiedenen Erregern infiziert sein, die sie dann beim Stechvorgang auch auf den Menschen übertragen können.

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Gefährliche Mückenarten

Die unterschiedlichen Mückenarten haben auch die verschiedensten Lebensbereiche. So leben in den hiesigen Breitengraden mittlerweile ca. 50 verschiedene nachgewiesene Arten, worunter sich auch einige gefährliche Exemplare befinden. Nicht alle Arten von Mücken stechen. Doch mittlerweile leben in den hiesigen Breitengraden und Europa auch drei weitere gefährliche  Mückenarten, die ursprünglich von anderen Kontinenten kommen.

Mückenschwarm auf einer Wiese

Hierzu gehören vor allem:

  • die Gelbfiebermücke oder umgangssprachlich gelbe Mücke
  • Asiatische oder Japanische Buschmücke
  • die Tigermücke

Herkunft

Die Mücken finden den Weg nach Deutschland, da ihre Eier eine lange Lebensdauer haben. Werden Sie auf importierten Waren, wie zum Beispiel sehr häufig auf Autoreifen, die aus Japan importiert werden, gelegt, dann gelangen sie auf direktem Weg nach Europa und somit auch in die hiesigen Gefilde und können sich nach dem Schlüpfen hier dann ungehindert ausbreiten.

Experten sagen hierzu, dass, wenn eine Mücke ein bis zwei Winter hier bei uns überstanden hat, dann bleibt sie und wird heimisch. Bekannt ist auch, dass es in der nahen Zukunft zu immer mehr Krankheiten kommen kann, die über einen Mückenstich übertragen werden.

Schutz

Licht lockt entgegen einer geläufigen Meinung die Mücken nicht an. Denn es gibt Mückenarten, die zu verschiedenen Zeiten aktiv sind. So gibt es die tagaktiven, die nachtaktiven und auch die in der Dämmerung aktiven Mücken. Daher scheint es, dass gerade in der Dämmerung, wenn das Licht eingeschaltet wird, die Mücken hiervon angezogen werden. Allerdings sind gerade zur Dämmerung alle Mücken aktiv. Neben den diversen Mückenschutzmitteln aus dem Handel gibt es auch noch andere Vorgehensweisen, mit denen die Mücken gar nicht erst angezogen werden.

Mückenschutz auf dem Arm auftragen

Folgende helfen:

  • auf süßes Parfüm verzichten
  • vor dem Aufenthalt draußen duschen gehen
  • so wird Schweißgeruch minimiert
  • besser ist es, wenn die Haut kühl ist
  • daher einmal kalt abduschen
  • Mücken werden von warmer Haut angelockt

Heimische Stechmücke

Wer von einer heimischen Stechmücke gestochen wird, merkt dies vor allem an einem extrem juckenden Bereich rund um den Stich. Die Mücke injiziert ein Speichelsekret während des Einstechens in die Haut, das die Blutgerinnung stoppen soll. Hierauf reagiert der Körper jedoch mit einer Ausschüttung von Histamin. Die Folge ist ein allergischer Juckreiz, mit Rötung und Schwellung. Nicht alle Menschen reagieren gleich heftig auf einem Mückenstich. Bei manchen ist es tagelang rot und geschwollen und juckt, andere spüren nach wenigen Stunden schon nichts mehr. Ansonsten sind die Stiche der heimischen Stechmücke nicht gesundheitsgefährdend.

Mückenstich am Knie

Weitere Stechmückenarten

Globalisierung und Klimawandel haben dazu beigetragen, dass Stechmücken, die ursprünglich auf anderen Kontinenten beheimatet waren, nach Europa eingeschleppt wurden. Jetzt gehören Sie mit zu den heimischen Mückenarten.

Asiatische Tigermücke

Eine der gefährlichsten Mückenarten ist mit Sicherheit die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus). Ihren Namen hat sie aufgrund ihrer schwarzen dünnen Streifen, die sich über den Körper ziehen, erhalten. Daran ist sie leicht zu erkennen und setzt sich durch diese Auffälligkeit von anderen Mückenarten ab. Bereits vor zehn Jahren tauchte diese Mückenart das erste Mal in südlichen Europa auf und ist seitdem hier auch heimisch geworden. Mittlerweile hat sie Ihren Weg auch in den Norden Europas gefunden. Die asiatische Tigermücke kann während sie sticht, verschiedene Krankheiten übertragen, die sich in sich trägt.

Asiatische Tigermücke
Quelle: Bernard DUPONT from FRANCE, Asian Tiger Mosquito (Stegomyia albopicta) male (17301728241), bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 2.0

Hierzu gehören:

  • das Dengue-Fieber
  • der Chikungunya-Virus
  • Gelbfieber
  • das Zika-Virus

Diese Krankheiten wurden bereits nachweislich von der Asiatischen Tigermücke übertragen, insgesamt sind es jedoch etwa zwanzig Krankheitserreger aus den Tropen, die diese Mücke übertragen kann. Doch bislang war bei den in Deutschland gefundenen Mücken noch keine mit einem dieser Krankheitserreger infiziert.

Gegenmaßnahmen gegen Asiatische Tigermücke

Vor allem Balkon- und Gartenbesitzer können etwas tun, um die Population der Asiatischen Tigermücke einzuschränken. Und auch gegen andere Mückenarten, wie vor allem die nicht gefährlichen, aber dennoch lästigen heimischen Stechmücken helfen die Maßnahmen. Denn viele, nicht nur gefährliche Mückenarten legen ihrer Eier in stilles und flaches Gewässer. So sollten daher Gießkannen, Regentonnen oder Vogelbäder regelmäßig geleert und gesäubert werden. Da die Eier auch einige Zeit in Trockenheit überleben können, ist gerade auch das Säubern nach dem Entleeren sehr wichtig. Die Regentonne kann zudem gut abgedichtet werden. Hierbei ist zu beachten, dass selbst die kleinsten Schlupflöcher von den Tigermücken genutzt werden.

Zudem sollten die folgenden Maßnahmen durchgeführt werden:

  • regelmäßiges Überprüfen von Abflusssystemen und Regenrinnen
  • Untersetzer von Pflanzen regelmäßig abschütten
  • alternativ Gefäße aus Kupfer verwenden
  • dieses Material tötet die Larven ab
  • Innenräume mit Fliegengitter schützen
  • Tigermücke ist tagaktiv
  • daher vor allem Eingänge wie Balkon- oder Terrassentüren schützen
  • Eiablagefallen aufstellen
  • gegen Larven im Gartenteich Frösche oder Goldfische einsetzen

Diese Maßnahmen helfen natürlich gegen alle nicht nur gegen gefährliche Mückenarten, deren Lebensraum vor allem stille, flache Gewässer sind.

Ägyptische Tigermücke/Gelbfiebermücke

Die Gelbe Mücke, Ägyptische Tigermücke oder auch Gelbfiebermücke (Aedes aegypti) ist nicht zu verwechseln mit der Asiatischen Tigermücke, überträgt allerdings dieselben Krankheiten und Viren. Vor allem und gerade aber auch das gefährliche Gelbfieber wird von dieser Mückenart vermehrt übertragen. Im Aussehen ist die Mücke ähnlich ihrer verwandten Asiatin, auch sie hat dunkle Streifen, ähnlich einem Tigerfell, die sich über den Körper ziehen. Jedoch hat die Ägyptische Tiger- oder Gelbfiebermücke einen orange-braunen Bauch, was sie von der Asiatischen Tigermücke unterscheidet.

Ägyptische Tigermücke/Gelbfiebermücke
Quelle: James Gathany, Aedes aegypti CDC-Gathany, bearbeitet von Plantopedia, CC0 1.0

Asiatische Buschmücke

Daneben breitet sich auch die Asiatische Buschmücke (Hulecoeteomyia japonica) immer mehr aus. Auch von diesen Exemplaren, die unter die Rubrik gefährliche Mückenarten einzustufen sind, wurden in den letzten Jahren immer mehr in den hiesigen Breitengraden gefunden. Erstmals wurde diese Mückenart im Jahr 2008 im Süden von Deutschland entdeckt, sie breitet sich aber auch immer weiter bis in den Norden aus. Denn leider kommt auch gerade diese als gefährlich eingestufte Art mit den hiesigen Witterungsverhältnissen, vor allem auch im Winter, sehr gut klar und überlebt auch kältere Winter.

Asiatische Buschmücke
Quelle: James Gathany, CDC, CDC 7886 Ochlerotatus japonicus, bearbeitet von Plantopedia, CC0 1.0

Die Krankheiten, die diese Mücke übertragen kann, sind ebenfalls nicht zu unterschätzen:

  • das West-Nil-Virus, Gelbfieber
  • andere Viren, die eine Gehirnentzündung beim Menschen auslösen können

Die asiatische Buschmücke besitzt auffällige weiß-silbrige Querstreifen und einen schwarzbraunen Körper, kann daher gut erkannt werden und ähnelt ebenfalls der Asiatischen Tigermücke.

Sandmücken

Schon lange in unseren Breitengraden bekannt sind die kleinen, aber sehr gemeinen Sandmücken (Phlebotominae). Nicht nur, dass sie stechen, weil es auf unser Blut abgesehen haben, sondern sie hinterlassen auch Krankheitserreger. Die Mücken sind nur etwa zwei Millimeter groß und besitzen einen beigefarbenen Körper. Allerdings sind die Sandmücken zwar schon in Deutschland verbreitet, die Erreger werden meist jedoch in den südlichen europäischen Ländern übertragen. Da die Sandmücken oft auch Hunde befallen, ist es nicht auszuschließen, dass die Krankheitserreger vor allem der Leishmaniose bereits auch ins nördliche Europa eingeschleppt werden. Dies passiert über die Hunde, die im Süden mit ihren Besitzern Urlaub machen, aber auch über Tiere, die aus den südlichen Ländern in letzter Zeit vermehrt adoptiert werden und den Krankheitserreger schon in sich tragen könnten.

Sandmücke
Quelle: Content provider: CDC/ Frank Collins. Photo credit: James Gathany, Phlebotomus pappatasi bloodmeal begin, bearbeitet von Plantopedia, CC0 1.0

Weitere, über die Sandmücken übertragbare Viren sind Folgende:

  • Phlebotomus- oder Toskanafieber
  • grippeähnliche Symptome
  • sind Ursache für Hirnhautentzündungen

Kriebelmücken

Kriebelmücken stechen nicht und saugen das Blut, sie beißen zu, um an das Blut zu gelangen. Die Kriebelmücken (Simuliidae) werden nur wenige Millimeter groß und haben eine blaugraue bis schwarze Färbung. Grundsätzlich erfolgt der Angriff dieser Mückenart im Freien am Tag. Sie dringen nicht, wie die Stechmücken, in die Wohnung oder andere geschlossene Räume ein. Auch sind sie keine Überträger von Krankheiten oder Viren. Doch der Biss, der eine kleine Wunde darstellt, kann anschwellen und sich entzünden.

Kriebelmücke (Simuliidae)

Hinzu kommt, dass der Speichel der Mücken noch folgendes bewirken kann:

  • besitzt Toxide, die in die Blutbahn gelangen können
  • es können allergische Reaktionen auftreten
  • der Speichel enthält auch gefäß- und herzschädigende Substanzen
  • kann auch das Atemzentrum beeinträchtigen

Um sich vor Kriebelmücken zu schützen, sollten Wiesen und feuchte Gebiete vor allem am Vormittag sowie am späten Nachmittag nicht aufgesucht werden. Gerade in der Nähe von Weidetieren, die ebenfalls gerne von der Kriebelmücke aufgesucht werden, halten sich diese Mückenarten auf.

Bartmücken/Gnitzen

Die Gnitzen oder Bartmücken (Ceratopogonidae) sind enge Verwandte der Kriebelmücken. Auch sie sind mit ein bis drei Millimeter sehr klein und fleckenfarbig auf den Flügeln. Die Gnitzen sind eine der nachtaktiven Mückenarten und kommen in der Regel in der Nähe von Weidentieren und Gewässern vor, sie dringen aber auch in geschlossene Räume ein. Gerne stechen sie bei Menschen direkt am Rand der Kleidung zu. Der Stich kann jucken und in einzelnen Fällen eine allergische Reaktion auslösen. Über die Übertragung von Krankheitserregern oder Viren ist bei dieser Art jedoch noch nichts bekannt.

Bartmücken/Gnitzen
Quelle: Sarefo, Ceratopogonidae.male, bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 4.0
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