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Darf man Rote Bete roh essen? Worauf Sie achten sollten

Rote Beete mit purpurfarbener Knolle

Rote Beete gehört zu den ältesten Gemüsesorten überhaupt. Die Rübe stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, ist aber bereits seit der Römerzeit bei uns heimisch. Stand die rote Rübe früher oft auf dem Speiseplan, geriet sie hierzulande in Vergessenheit. Allerdings erfährt sie seit einigen Jahren eine Renaissance. Dies führt dazu, dass immer öfter darüber diskutiert wird, ob man Rote Beete nur gekocht oder auch roh essen kann.

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Inhaltsstoffe der roten Beete

Manche bezeichnen die Rote Bete als Superfood, weil sie viele Inhaltsstoffe enthält, die für den Menschen gesund sind. Leider ist die Rübe dermaßen reich an Inhaltsstoffen, dass sie neben diesen gesunden Inhaltsstoffen auch welche enthält, die sich negativ auf die Gesundheit des Menschen auswirken können.

Rote Beete wird zwischen Juli und Oktober geerntet

Zu den gesunden Inhaltsstoffen gehören:

  • Anthozyane (Betanin) und Flavonoide
  • Eisen, Kalium, Kalzium, Magnesium, Mangan, Phosphor, Selen und Zink
  • Vitamin B1, B2. B6, C und Folsäure

Betanin gehört zu den sekundären Pflanzenstoffen. Diesem Farbstoff verdankt die Rübe ihre rote Farbe. Vitamin B und Eisen tragen in unserem Körper zur Blutbildung bei. Auch hilft Betanin der Leber beim Abbau von Stoffwechselprodukten. Da die Rote Bete auch antioxidativ wirkt, werden die roten Rüben auch als Jungbrunnen für Haut und Haare bezeichnet. In 200 Gramm roher Roter Beete sind rund 166 µg Folsäure und 1,8 Milligramm Eisen enthalten. Das sind knapp 15 Prozent der empfohlenen Menge an Eisen, die Sie pro Tag essen werden sollten, und 40 Prozent der empfohlenen Tagesmenge an Folsäure.

Tipp:

Der menschliche Körper kann pflanzliches Eisen nicht so gut wie tierisches verwerten. Daher sollten Sie zur Roten Beete ein Vitamin C-haltiges Getränk zu sich nehmen. Dies verbessert die Aufnahme von pflanzlichem Eisen.

Ungesunde Inhaltsstoffe

Zu den ungesunden Inhaltsstoffen in der roten Rübe gehören:

  • Oxalsäure
  • Nitrat

Oxalsäure

Oxalsäure beeinträchtigt die Aufnahme von Kalzium, da die Säure Kalzium bindet, und es wird für den Darm unlöslich gemacht. Außerdem trägt Oxalsäure zur Bildung von Nierensteinen bei. Deshalb sollten Personen mit Nierenleiden oder mit Nierensteinen die Rote Beete nicht roh essen.

Rote Beete gehört zu den ältesten Gemüsesorten

Nitrat

Die Rote Bete gehört zu den Gemüsen mit einem hohen Nitratgehalt. Das meint, dass der Anteil bei über 1.000 Milligramm pro Kilogramm liegt. Als niedriger Nitratgehalt gelten 500 Milligramm pro Kilogramm, was zum Beispiel auf Tomaten oder Zwiebeln zutrifft. Bei falscher Lagerung von roten Rüben, sie sollten immer kühl und dunkel gelagert werden, oder durch Bakterien im Mund wird das Nitrat in der Rübe in Nitrit umgewandelt. Nitrit hemmt den Transport von Sauerstoff im Blut, was besonders bei Säuglingen in den ersten Monaten gefährlich sein kann. Daher sollten man die Rote Beete frühestens am dem sechsten Monat füttern.

Tipp:

Die Umwandlung von Nitrat in das schädliche Nitrit kann durch Zitronensaft, der dem Gericht beigegeben wird, verhindert werden. Auch Vitamin-C-haltige Lebensmittel erfüllen diese Funktion.

Auch kann aus Nitrit Nitrosamin entstehen. Bei Nitrosamin wurde in Tierversuchen festgestellt, dass es krebsauslösend ist. Allerdings konnte der Zusammenhang zwischen Nitrat und Krebserkrankung, auch einem erhöhten Krebsrisiko, bisher nicht nachgewiesen werden. Zudem hemmen Vitamin C und sekundäre Pflanzenstoffe die Bildung von Nitrosamin.

Zubereitung

Rote Bete kann sowohl gekocht als auch roh gegessen werden. Allerdings sollte man beim Essen der rohen roten Rüben mit Bedacht vorgehen. Zwar ist die Rübe nicht giftig im Sinne einer Giftpflanze, jedoch kann sich ein Zuviel an Oxalsäure schädlich auf den menschlichen Körper auswirken.

Rote Beete im Gemüsebeet

Rote Bete als Rohkost

Wer das neue bzw. alte Superfood roh genießen möchte, sollte die tägliche Menge von 200 Gramm wegen der enthaltenen Oxalsäure nicht überschreiten. Achten Sie außerdem darauf, dass neben der Roten Beete nur oxalsäurearme Lebensmittel zu sich nehmen. Da Oxalsäure Kalzium bindet, sollte man bei regelmäßigem Genuss der Rübe auch auf seinen Kalzium-Haushalt achten.

Tipp:

Zu den oxalsäurereichen Lebensmitteln, die einen weitaus höheren Anteil als die Rote Beete haben, gehören zum Beispiel Spinat, Rhabarber Pfefferminze oder Amaranth.

Kochen von Roter Bete

Rote Bete wird immer mit der Schale gekocht. Ist die Rübe gar, lässt sich die Schale einfach mit den Händen abziehen, wenn sie unter kaltem Wasser geschält wird. Beim Kochen wird auch ein Teil der Oxalsäure ausgeschwemmt, so dass der Säuregehalt in einer gekochten Roten Beete niedriger ist als bei der rohen Rübe. Folsäure ist äußerst empfindlich gegenüber Licht und Hitze. Daher sollte Rote Beete immer schonend zubereitet oder roh gegessen werden.

Tipp:

Bereiten Sie die rote Rübe am besten im Dampfkochtopf zu.

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