Zum Inhalt springen
Startseite » Nutzgarten » Gemüsegarten » Fruchtgemüse » Gurken » Gurken: was tun, wenn Gurkenblätter braun werden?

Gurken: was tun, wenn Gurkenblätter braun werden?

Gurkenblätter werden braun

Im Laufe der Vegetationsperiode bekommen Gurken vereinzelt braune Blätter. Tritt die Braunfärbung allerdings vermehrt auf, gilt es schnell zu reagieren und die Ursachen zu erforschen. Das sollten Sie tun, wenn Gurkenblätter braun werden.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • ausreichende Wasserversorgung gewährleisten
  • Hitzschlag bei Jungpflanzen vermeiden
  • Nährstoffzufuhr sicherstellen
  • für optimale Luftfeuchtigkeit sorgen
  • regelmäßig auf Schädlinge kontrollieren

Richtig gießen

Gurken mögen zwar viel Wasser, aber sowohl zu viel als auch zu wenig Wasser kann den Pflanzen schaden. Durchschnittlich hat eine Gurkenpflanze einen Wasserbedarf von 1,5 bis drei Litern am Tag. Falsches Gießen kann dazu führen, dass die Pflanzen anfangen, Blätter abzustoßen.

So gießen Sie Gurken richtig:

  • Erde immer leicht feucht halten
  • bevorzugt morgens gießen
  • Blätter möglichst nicht befeuchten
  • temperiertes Wasser verwenden
Gurken gießen

Ein häufiger Gießfehler, der zu braunen Gurkenblättern führen kann, ist die Verwendung von zu kaltem Wasser. Die Gurkenpflanze kann dabei einen Kälteschock erleiden. Die Pflanze kann weniger Wasser über die Wurzeln aufnehmen, was dazu führt, dass die Blätter nicht mehr richtig versorgt werden und schließlich absterben.

Hitzeschlag vermeiden

Ein Hitzeschlag kann vor allem junge Pflanzen ereilen, die ins Gewächshaus gepflanzt werden. Die zarten Pflanzen sind die dort herrschenden hohen Temperaturen nicht gewöhnt und reagieren mit einer Braunfärbung der Blätter.

So beugen Sie Hitzeschäden vor:

  • Jungpflanzen langsam an die Temperaturen gewöhnen
  • Gewächshaus während der größten Mittagshitze beschatten
  • mehrmals über den Tag verteilt wässern
  • Gewächshaustür an heißen Tagen offenlassen
Frisch ausgepflanzte Gurkenjungpflanze im Schatten

Hinweis:

Jungpflanzen im Freiland bekommen schnell einen Sonnenbrand, da sie nicht an die direkte Sonne gewöhnt sind. Stellen Sie die Pflanzen zunächst schattig und gewöhnen Sie sie langsam an die Sonne. So können Sie verhindern, dass die Gurkenblätter braun werden.

Nährstoffmangel beheben

Es dauert zwar lange, bis Gurken einen nachhaltigen Schaden durch einen Nährstoffmangel davontragen, bei üppig tragenden Pflanzen, kann es jedoch durchaus ein Problem werden. Die Symptome sind anfangs eher unscheinbar, so werden die Blätter immer heller. Die Nährstoffe bilden nämlich nicht nur die Grundlage zum Wachsen, die Pflanze braucht sie auch, um die grüne Farbe in den Blättern zu bilden. Fehlt diese, ist keine Photosynthese mehr möglich, wodurch immer mehr Gurkenblätter braun werden und die Pflanze letztendlich abstirbt. So stellen Sie die Nährstoffversorgung der Gurkenpflanzen sicher:

  • Grunddüngung mit Kompost oder Mist vor der Pflanzung
  • Langzeitdünger wie Hornspäne verwenden
  • ab Fruchtbildung alle zwei Wochen Flüssigdünger wie Brennnesseljauche verabreichen
Frisch angesetzte Brennnesseljauche
Brennnesseljauche versorgt Starkzehrer wie die Gurken mit allen wichtigen Nährstoffen.

Luftfeuchtigkeit im Gewächshaus regulieren

Ähnlich wie beim Wässern kann die Luftfeuchtigkeit im Gewächshaus die Gesundheit der Pflanzen maßgeblich beeinflussen. Wenn die Luftfeuchte nicht passt, können neben Krankheiten auch Schädlinge dazu führen, dass die Gurkenblätter braun werden.

Ist die Luft zu trocken, siedeln sich gerne Spinnmilben an den Gurken an. Sie sind nicht gleich zu erkennen, da sie sich vorwiegend an der Blattunterseite tummeln und dort feine Gespinste bilden. Sie saugen an den Blättern, was zur braunen Verfärbung führt.

Spinnmilben sollten Sie folgendermaßen bekämpfen:

  • Luftfeuchtigkeit erhöhen
  • Pflanzen abduschen
  • Topfpflanzen in Folienbeutel packen
  • Rückschnitt befallener Pflanzenteile (bei fortgeschrittenem Befall)
  • Raubmilben ausbringen (bei akutem Befall)

Hinweis: Sobald die Luftfeuchtigkeit erhöht ist, verschwinden die Insekten von selbst. Weitere Insektizide sind in der Regel nicht notwendig.

Sclerotinia-Welke an Gurke

Ist die Luftfeuchtigkeit zu hoch, kann dies zur Sclerotinia-Welke führen. Diese befällt die Stängel der Blätter und ist an einem weißen Überzug zu erkennen. Der Pilz unterbricht den Saftstrom, wodurch das Blatt braun wird und abstirbt. Bekämpfen lässt sich die Infektion kaum, weshalb die optimale Luftfeuchtigkeit die beste Vorbeugung ist.

Krankheiten vorbeugen

Leider sind Gurken – wie alle Kürbisgewächse – verhältnismäßig anfällig für Krankheiten aller Art. Insbesondere Pilzinfektionen wie das gefürchtete Gurkenmosaikvirus führen immer wieder zu Ernteausfällen. Im ersten Stadium zeigen sich dabei zunächst mosaikartige gelbe Flecken an den Gurkenblättern, bevor diese im weiteren Verlauf vollständig braun werden und welken. Auch an den Früchten kommt es zu Deformationen. Es ist keine Bekämpfung möglich. Entsorgen Sie deshalb befallene Pflanzen vollständig im Hausmüll und reinigen Sie die verwendeten Schnittwerkzeuge gründlich.

Mit diesen Tipps können Sie Viruserkrankungen an Gurkenpflanzen vorbeugen:

  • Standort regelmäßig wechseln
  • resistentes Saatgut verwenden
  • bei der Kultur im Kübel Substrat tauschen
Gurkenmosaikvirus an junger Gurkenpflanze

Hinweis: Das Gurkenmosaikvirus befällt vorwiegend Gurken im Freiland. Besonders riskant ist ein Temperaturbereich von 20 bis 25 °C.

Pflegehinweise für Ihre Gurken

Häufig gestellte Fragen

Wann sollte man Gurkenblätter abschneiden?

Gesunde und vitale Gurkenblätter sollten Sie nicht abschneiden. Die Schnittfläche bietet Krankheitserregern eine einfache Eintrittsmöglichkeit. Bei gesunden und robusten Pflanzen kann es sinnvoll sein, die untersten Blätter zu entfernen. So halten Sie Boden-Viren und -Pilze auf Abstand. Hat sich ein Blatt bereits braun verfärbt bzw. ist im Begriff abzusterben, können Sie es abschneiden.

Kann man Gurkenblätter essen?

Gurkenblätter sind essbar. Vor allem die Blätter junger Triebe bzw. ganze Triebe werden in asiatischen Kulturen gerne verkocht. Ältere Blätter sind theoretisch zwar auch essbar, jedoch ist das Mundgefühl meist eher unangenehm.

Dürfen Gurken immer wieder an den gleichen Standort gepflanzt werden?

Vor allem auf kleinen Flächen ist die Möglichkeit beschränkt, regelmäßig den Standort zu wechseln. Das kann verschiedene Krankheiten begünstigen, die die Gurkenblätter braun werden lassen. Es ist daher empfehlenswert, jährlich den Standort zu wechseln und die Gurke maximal alle drei bis vier Jahre am gleichen Standort zu pflanzen.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.
Scroll Up