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Stachelbeeren ernten: wann sind sie reif? | Erntezeit

Stachelbeeren ernten

Pflegeleicht, verträgt Halbschatten und die Früchte präsentieren sich süßsauer auf der Zunge. Stachelbeeren gehören seit Jahrhunderten zur mitteleuropäischen Küche und werden gerne roh verzehrt oder als Kompott verarbeitet. Viele Menschen ernten das Beerenobst gerne, wobei nicht nur die Sträucher im eigenen Garten, sondern auch Wildformen in Wäldern und Gebüschen nicht verschont werden. Die Erntezeit ist dabei entscheidend, ebenso wann diese reif und bekömmlich für den Magen sind.

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Erntezeitpunkt

Kennen Sie das? Sie finden Stachelbeeren (Ribes uva-crispa) bei Ihrem Waldspaziergang und die Beeren sehen einfach zum Anbeißen aus. Im Nu sind sie gepflückt und landen im Mund. Der noch leicht säuerliche Geschmack breitet sich aus und wenige Stunden später ist ihnen etwas unangenehm im Magen. Dann waren die Stachelbeeren noch nicht ganz reif. Wann Sie die Beeren ernten sollten, ist deshalb auch stark von der Reifezeit abhängig. Die allgemeine Erntezeit findet jedoch folgendermaßen statt:

  • unreife Beeren: Anfang Mai bis Juni, abhängig von Witterung
  • reife Beeren: Juni bis Ende August
Stachelbeeren als Hochstamm kultivieren
Stachelbeeren lassen sich auch als Hochstamm kultivieren.

Stachelbeeren können aufgrund ihrer unterschiedlichen Verwendung theoretisch zweimal im Jahr geerntet werden. Jedoch muss dabei beachtet werden, für was sie genutzt werden und wie sich der Zeitpunkt auf die Nutzungsmöglichkeiten auswirkt. Die folgenden Standorte wirken sich stark auf die Bildung der Früchte aus und bei diesen ist meist mit weniger Ertrag zu rechnen.

  • vollsonnige Standorte: zu viel Sonne ohne Schatten verbrennt Blätter, Blüten und Früchte
  • Trockenheit: trockene Standorte sorgen ebenfalls für einen geringeren Ernteertrag, da dies die Pflanzen stresst

Suchen Sie sich für Ihre Ernte also am besten Sträucher aus, die ausreichend Schatten zur Verfügung haben, zum Beispiel in Wäldern oder der Nähe von Obstbäumen. Und keine Sorge. Mit Gartenhandschuhen, langärmligen Klamotten und etwas Geduld gehen Sie den Stacheln aus dem Weg.

Tipp: Achten Sie darauf, dass sich die Ausbildung der unreifen Früchte im Mai verzögern kann, wenn noch späte Fröste aufgetreten sind. Zwar sind Stachelbeeren sehr robust und kommt gut mit den Temperaturen in Deutschland zurecht, jedoch kann sich Frost negativ auf die Blütenbildung auswirken, was unweigerlich zu einer späteren Ernte mit geringerem Ertrag führen kann.

Stachelbeeren am Strauch
Stachelbeeren am Strauch

Stachelbeeren ernten

Die Früchte der Stachelbeeren lassen sich nicht nur auf mehrere Arten verwenden, sondern auch in unterschiedlichen Reifegraden. Lesen Sie nachfolgend, was es damit auf sich hat.

Unreife Beeren verwenden

Unreife Stachelbeeren bilden sich schon sehr früh aus und können in guter Witterung problemlos ab Mai gepflückt werden. Zu diesem Zeitpunkt sind sie noch etwas kleiner und sehr sauer. Selbst Erwachsene verziehen im unreifen Zustand noch das Gesicht. Zudem ist die Schale in diesem Stadium noch sehr dick und kann etwas im Magen aufstoßen, da sie recht schwer zu verdauen ist. Sie sollten die unreifen Früchte nicht roh verzehren, doch können Sie viel mit ihnen anstellen, wenn Sie sie beispielsweise zu den folgenden Sachen weiterverarbeiten:

  • Kompott
  • Marmelade
  • Saft
Stachelbeeren als Kuchenbelag
Stachelbeeren sind auch ein beliebter Kuchenbelag.

Grünauslese

Die Grünauslese, so wird das Ernten der unreifen Stachelbeeren bezeichnet, dient vor allem zur weiteren Lagerung der Beeren. Da die Früchte im reifen Zustand nur schlecht transportfähig sind, werden sie ausschließlich im unreifen Zustand in großen Mengen geerntet, um weiterverarbeitet werden zu können. Aus diesem Grund finden Sie im Supermarkt meist nur grüne, äußerst saure Stachelbeeren, die sie anschließend verarbeiten können. Der Vorteil: die Grünauslese enthält im Vergleich zu den reifen Früchten viel Pektin, was die Nutzung eines zusätzlichen Geliermittels für die weitere Verarbeitung unnötig macht.

Reife Beeren erkennen

Verzehrbare Stachelbeeren beginnen ab Juni, meist Mitte Juni, zu reifen, und dieser Vorgang zieht sich bis Ende August hin. Mit jedem Tag werden die Beeren größer, verändern sich in der Farbe, zum Beispiel zu einem hellen Rot, und das Aroma wird immer süßer. Wussten Sie, dass die reifen Früchte den zweithöchsten Zuckergehalt der einheimischen Beeren nach Tafel- und Weintrauben haben? Diese Süße wird aber erst gegen Ende der Erntezeit erreicht. Reif sind sie jedoch schon Mitte Juni. Die Verwendungsmöglichkeiten gestalten sich ab diesem Stadium folgendermaßen:

  • Gelee: Mitte Juni bis Anfang Juli
  • Konfitüre: Mitte Juni bis Mitte Juli
  • roher Verzehr: Mitte Juli bis Ende der Reifezeit

Da es ab Mitte Juli fast nicht mehr möglich ist, die reifen Beeren zu transportieren, werden sie ab diesem Zeitpunkt direkt vom Strauch geerntet und genascht. Wenn Sie die Grünauslese und das Ernten der reifen Früchte zusammen im Jahr ausführen, können Sie sich von Mai bis Ende August an diesen erfreuen. Verschiedene Sorten wirken sich nicht auf die Dauer der Ernte- und Reifezeit aus.

Herabhängender Ast voller Stachelbeeren

Tipp: Sie erkennen, ob Ihr Stachelbeerenstrauch gut gepflegt worden ist, anhand der Fülle der Beeren. Je stärker sich die Äste unter der Last der Beeren nach unten biegen, desto höher ist der Ertrag und desto besser geht es der Pflanze.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.
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