Husarenknöpfchen, Husarenknopf – Aussaat und Pflege von Sanvitalia
- Blütenfarbe
- gelb, orange
- Standort
- Sonnig
- Blütezeit
- April, Mai, Juni, Juli, August, September, Oktober
- Wuchsform
- aufrecht
- Bodenart
- sandig, lehmig
- pH-Wert
- schwach alkalisch, schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
- Kalktolerant
- Humus
- k.A.
- Giftig
- Ja
- Pflanzenfamilien
- Korbblütler, Asteraceae
- Pflanzenarten
- Balkonpflanzen, Beetpflanzen
- Gartenstil
- Bauerngarten, Landhausgarten
Das Husarenknöpfchen ist eine dekorative und pflegeleichte Pflanze mit unzähligen kleinen, leuchtend gelben Blütenköpfchen, die sich deutlich von dem grünen Laub abheben. Seinen Namen verdankt es den Uniformknöpfen der Husaren, denen die Blüten ähneln sollen. Aufgrund seiner Größe von etwa 30 cm kennt man Sanvitalia procumbens auch als Miniatursonnenblume. Der Husarenknopf wächst einjährig, niederliegend und bildet schnell eine geschlossene Blütendecke, eine ideale Balkonpflanze, die auch im Beet ihre Wirkung nicht verfehlt.
Aussaat
Da der Husarenknopf nicht winterhart ist und demzufolge nur einjährig wächst, muss er jedes Jahr neu ausgesät werden. Dabei dient die Aussaat sowohl der erstmaligen Anzucht als auch zur Vermehrung der Pflanze. Zwischen Februar und März kann sie im Haus vorgezogen oder ab Ende April direkt in Töpfe oder im Garten ausgesät werden. Wer diese Pflanze bereits im Garten oder Balkonkasten kultiviert hat, kann die Samen direkt ernten. Man pflückt die welken Blüten im Herbst vorsichtig ab und klopft die Samen heraus. Ansonsten bietet auch der Gartenfachhandel entsprechendes Saatgut an.
Für die Aussaat benötigt man neben dem Saatgut geeignete Anzuchttöpfe oder -schalen und Anzuchterde. Man befüllt das jeweilige Aussaatgefäß mit Substrat und streut die Samen dünn darauf aus. Anschließend bedeckt man sie nur leicht mit Erde, feuchtet diese an und stellt das Ganze an einen hellen und warmen Platz. Optimal sind ein heller Fensterplatz und eine Abdeckung mit Glas oder lichtdurchlässiger Folie.
Bis zur Keimung sollte das Substrat zu keiner Zeit austrocknen. Bei Keimtemperaturen von etwa 18 Grad dauert es ca. zwei Wochen, bis die Samen keimen. Nach weiteren 6-7 Wochen haben die jungen Pflänzchen in der Regel eine stattliche Größe erreicht und können in kleine Töpfchen vereinzelt werden. Um dabei die feinen Wurzeln nicht zu verletzen, ist es ratsam, ein Pikierhölzchen oder Ähnliches zu verwenden. Nach den Eisheiligen, etwa ab Mitte Mai, können sie dann nach draußen in Balkonkästen, Töpfe oder direkt in den Garten gepflanzt werden.
Tipp: Da die Samen vom Husarenknöpfchen sehr fein sind, ist es ratsam, sie nach dem Ernten auf Küchenpapier oder in einer kleinen Tüte aus Pergament aufzufangen, damit keiner verloren geht.
Pflanzen
Mit der Pflanzung der Miniatursonnenblume sollte man warten, bis keine Spätfröste mehr zu erwarten sind, bzw. bis nach den Eisheiligen, ansonsten könnten sie Schaden nehmen. Das betrifft im Haus vorgezogene Jungpflanzen ebenso wie Exemplare aus dem Gartenfachhandel.
- beim Pflanzen im Topf und im Garten immer auf eine gute Drainage achten
- Goldrandblümchen reagiert auf Staunässe sehr empfindlich
- im Topf bietet sich eine Drainageschicht aus grobem Kies an
- im Beet den Boden je nach Beschaffenheit mit Sand oder Kompost durchlässiger machen
- die Pflanzen so tief einsetzen, wie sie zuvor im Topf standen
- für dichte Blütenteppiche Pflanzung in Gruppen von jeweils 5-7 Stück empfehlenswert
- Pflanzabstände von 10 – 15 cm einhalten
- nach dem Einpflanzen gut angießen
Anders als ihre großen Vorbilder, die Sonnenblumen, entwickelt das Husarenknöpfchen während ihrer Blütezeit, von April bis Oktober, ein Blütenmeer mit strahlender Leuchtkraft. Eine Pflanzung mit rosafarbenem Wandelröschen, blauen Lobelien, Fächerblumen, Vanilleblume, Elfensporn, Petunien oder Edellieschen sorgt sie für spektakuläre Farbkontraste. Vorteilhaft ist auch eine Pflanzung neben Sorten derselben Art wie z.B. dem ‚Aztekengold‘.
Tipp: Pflanzt man den Husarenknopf dicht an den Rand eines Pflanzgefäßes, wirken die herunterhängenden Ranken sehr dekorativ.
Standort
Am richtigen Standort ist das Husarenknöpfchen eine blühfreudige Pflanze. Dementsprechend bevorzugt dieser unermüdliche Dauerblüher vor allem warme und sonnige Standorte im Freien. Je wärmer und sonniger, desto üppiger ist die Blüte. Denkbar ist auch eine Unterpflanzung von Stauden, sofern der Pflanze ausreichend Licht zur Verfügung steht.
Im Halbschatten fällt die Blütenbildung etwas geringer aus. Voll schattige Plätze sind ungeeignet, hier könnte die Blüte schlimmstenfalls komplett ausbleiben. Dagegen machen Regen und Wind dieser robusten Pflanze nichts aus. Gute Pflanzpartner sind Tagetes, Lobelien und Salbei.
Boden
Auch die Ansprüche an die Bodenbeschaffenheit sind vergleichsweise gering. Im Garten gedeiht der kalktolerante Husarenknopf in sandigen bis lehmigen bzw. schwach sauren bis schwach alkalischen Böden, mit einem pH-Wert zwischen 5,5 und 6,0. Dabei wird der Zusatz von reichlich Sand oder grobem Splitt empfohlen, um die Erde lockerer und durchlässiger zu machen.
Darüber hinaus ist es sinnvoll, bereits bei der Pflanzung Kompost in die Standorterde einzuarbeiten. Auch für eine Pflanzung im Topf oder Kübel sind durchlässige, nährstoffreiche sowie lehmige und sandige Substrate empfehlenswert. Dazu eignet sich frische und durchlässige Balkon- und Kübelpflanzenerde, die man mit Sand oder Splitt auflockern und aufwerten kann.
Pflege
Das Goldrandblümchen (Sanvitalia procumbens) erfreut sich unter Hobbygärtnern großer Beliebtheit, was nicht zuletzt seiner unkomplizierten Pflege geschuldet ist. Zudem sind die meisten Sorten nicht giftig, sodass auch im Haushalt lebende Kinder und Haustiere problemlos mit ihm in Kontakt kommen können. Folglich ist eine Kultivierung auf Terrasse, Balkon und im Garten unbedenklich. Dennoch gibt es mindestens eine Ausnahme, die Sorte Sanvitalia procumbens ‚Cuzco Ideal‘, sie soll giftig sein. Die Ansprüche der Miniatursonnenblume an die Pflege sind gering. Hier können selbst Gartenneulinge nichts falsch machen.
Gießen
- Husarenknöpfchen toleriert weder trockene noch staunasse Böden
- der Boden bzw. das Substrat sollte zu keiner Zeit austrocknen
- zu Staunässe neigende Böden verbessern oder meiden
- Zugabe von Kompost und Sand erhöht die Durchlässigkeit und Qualität des Bodens
- Pflanzgefäße müssen über ausreichend Abzugslöcher verfügen
- Drainage aus grobem Kies oder Ähnlichem unerlässlich
- überschüssiges Wasser muss jederzeit gut ablaufen können
- Husarenknopf immer nur mäßig gießen
- den Boden gleichmäßig feucht halten
- bei Hitze und Trockenheit gegebenenfalls zweimal am Tag gießen
- idealerweise morgens und abends gießen, je nach Wetterlage
- vor jedem Gießen die oberste Erdschicht abtrocknen lassen
- möglichst nicht über Blätter und Blüten gießen
Tipp: Ein Standort dicht neben Steinen, beispielsweise in einem Steingarten, kann eine gleichbleibende Bodenfeuchte begünstigen und die Wasserverdunstung minimieren.
Düngen
Auch das Düngen ist Teil der Pflege, sollte jedoch eher sparsam erfolgen. Um den Nährstoffbedarf zu decken und optimale Startbedingungen zu schaffen, ist es ratsam, bereits bei der Pflanzung reichlich Kompost oder Hornspäne in den Boden einzuarbeiten. Eine weitere Düngung ist dann in der Regel nicht mehr notwendig.
Ist die Gartenerde bereits sehr nahrhaft, kann in den ersten Wochen nach der Pflanzung auf zusätzliche Düngergaben verzichtet werden. Exemplaren im Kübel oder Balkonkasten sollte man etwa alle 2-3 Wochen eine Gabe Flüssigdünger gönnen. Alternativ zu handelsüblichen Flüssigdüngern kann auch ein geeigneter Langzeitdünger verabreicht werden.
Schneiden
Ein Rückschnitt, wie er für viele Pflanzen unverzichtbar ist, ist beim Husarenknopf nicht erforderlich. Wer jedoch eine lang andauernde Blütezeit wünscht, sollte welke Blüten und Triebe regelmäßig herausschneiden. Ein Rückschnitt der Pflanzen etwa um die Hälfte soll den Neuaustrieb und die Bildung neuer Blüten fördern. Blühfaule oder verkahlte Pflanzen erholen sich sehr schnell und wachsen kräftiger, wenn man sie im Juli kräftig stutzt. Dabei können sie um bis zu zwei Drittel zurückgeschnitten werden.
Überwintern
In unseren Breitengraden ist das Husarenknöpfchen (Sanvitalia procumbens) nicht winterhart. Auch im Haus ist eine Überwinterung bzw. eine mehrjährige Haltung nicht möglich. Nach der Blütezeit im Herbst reifen die Samen und die Pflanzen sterben ab. Ebenso wie die stattlichen Sonnenblumen, müssen auch die einjährigen Miniatursonnenblumen jedes Jahr neu ausgesät werden. Aufgrund der fehlenden Winterhärte sollten sie auch nicht vor den Eisheiligen nach draußen gestellt oder gepflanzt werden.
Krankheiten
Der Husarenknopf ist sehr robust und widerstandsfähig, sodass ihm Schädlinge und Krankheiten kaum etwas anhaben können. Einzig und allein zu viel Nässe kann unabhängig von der Blütezeit einen Grauschimmelbefall hervorrufen. Der zeigt sich in Form von Faulstellen an den Stängeln, den Blättern und am Wurzelhals. Auf diesen Faulstellen bildet sich in der Folge ein grauer Schimmelbelag.
Betroffene Pflanzen sollten entfernt werden. Um künftig einem Befall vorzubeugen, sollte bei der Pflege auf eine gleichmäßige Bodenfeuchte und gut durchlässige Böden geachtet, aber zu viel Nässe grundsätzlich vermieden werden. Darüber hinaus sind ausreichende Pflanzabstände einzuhalten und möglichst immer von unten und nicht über die Blätter zu gießen.
Tipp: Das diese Pflanze nicht winterhart ist bzw. einjährig wächst, macht eine Bekämpfung des Grauschimmelbefalls in der Regel keinen Sinn.
Sorten
Zur Art ‚Sanvitalia procumbens‘ gehören zahlreiche Sorten, die sich in Wuchsform, Wuchsgröße und Blattfärbung nicht wesentlich voneinander unterscheiden. Sie variieren vor allem in Blütezeit sowie Form und Färbung ihrer Blüten.
‚Gold Braid‘
- blühfreudige ca. 15 cm hohe Sorte mit goldgelben Blüten und braunschwarzer Mitte
‚Vanilla Sprite‘
- halb gefüllte Sorte mit gelben Blütenblättern und weißen, teilweise unterbrochenem Rand oder weißer Spitze
‚Orange Sprite‘
- die Blüten dieser Sorte sind halb gefüllt, intensiv gelb mit grünlicher Mitte, sie wird etwa 10 cm hoch
‚Sprite Yellow‘
- halb gefüllte bis gefüllte gelbe Blüten mit anfangs Grünem und später ins Dunkelbraun wechselndem Auge, Wuchshöhe ca. 20 cm
‚Aztekengold‘
- ‚Aztekengold‘ ist noch relativ neu und entwickelt einfache gelbe Blüten mit gelbgrüner Mitte
‚Mandarin Orange‘
- einfache orangefarbene Blüten und mittelgrüne Blätter, Wuchshöhe zwischen 10-15 cm
‚Plena‘
- hübsche 20 – 30 cm hohe Sorte mit gefüllten gelben bis orangefarbenen Blüten
‚Solaris‘
- einfache, strahlenförmige gelbe Blüten mit gelbgrüner Mitte, ähnlich der Sorte ‚Aztekengold‘, Wuchshöhe bis zu 30 cm
‚Irish Eyes‘
- orangefarbene Blüten mit gelbgrünem Auge