Immergrüner Kissen-Schneeball, Viburnum davidii – Pflege-Anleitung
- Blütenfarbe
- weiss
- Standort
- Halbschatten, Absonnig
- Blütezeit
- Mai, Juni
- Wuchsform
- aufrecht, ausladend, buschig, mehrjährig, Zwergstrauch
- Höhe
- bis zu 80 Zentimeter hoch
- Bodenart
- lehmig, kiesig
- Bodenfeuchte
- mäßig trocken, frisch
- pH-Wert
- schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
- Kalkintolerant
- Humus
- humusreich
- Giftig
- Ja
- Pflanzenfamilien
- Geißblattgewächse, Caprifoliaceae
- Pflanzenarten
- Immergrüne Bodendecker, Beetpflanzen
- Gartenstil
- Vorgarten, Wohngarten
Der Immergrüne Kissen-Schneeball beziehungsweise Viburnum davidii stammt ursprünglich aus dem Westen Chinas. Es handelt sich um einen Zwergstrauch, dessen Triebe dicht und regelmäßig verzweigt sowie waagrecht ausgebreitet bis bodenaufliegend wachsen. Von Mai bis Juni kommt man in den Genuss der weißen Trugdolden mit rosafarbenem Stich und köstlichem Duft. Zudem bildet die Pflanze im September blaubereifte Steinfrüchte aus, die hübsch anzusehen, nicht aber genießbar sind. Eine umfassende Pflege-Anleitung zum Kissenschneeball!
Pflege
Beim Immergrünen Kissen-Schneeball handelt es sich um einen Zwergstrauch, der gemeinhin eine Höhe von ungefähr 50 bis 80 Zentimetern und eine Breite von 80 bis 100 Zentimetern erreicht. Im Alter ist die Pflanze oft doppelt so breit wie hoch, was ihr eine kompakt-rundliche bis flachkugelige Umrissform beschert. Unter besonders günstigen Bedingungen kann der Strauch auch deutlich höher wachsen. So gibt es beispielsweise auf der Insel Mainau Exemplare, die etwa 170 Zentimeter hoch und vier Meter breit sind.
Die Triebe des Strauchs breiten sich waagrecht aus und liegen teilweise auf dem Boden auf. Sie präsentieren sich sehr dicht und unregelmäßig verzweigt. Weiterhin sind die Triebe dünn und mit Warzen besetzt. Der Kissen-Schneeball gilt als langsam wachsend.
Immergrün und gegenständig angeordnet sind die gezähnten Blätter der Pflanze. Mit einer Länge von sieben bis 15 Zentimetern und einer Breite bis zu acht Zentimetern erscheinen sie relativ groß. Darüber hinaus zeichnen sich die Blätter durch ihre dunkelgrüne Farbe, die elliptische Form, die derbe Ledrigkeit und die drei Hauptadern aus. Letztere liegen auffallend tief und verlaufen fast parallel. Generell wird das Laub des Kissen-Schneeballs als sehr dekorativ empfunden.
Die weißen Blüten der Pflanze weisen einen zarten Rosaschimmer auf und haben einen markanten, angenehmen Duft. Sie kommen als circa acht Zentimeter breite Trugdolden daher. Die Einzelblüte ist röhrenförmig und ungefähr vier Millimeter breit. Ein Immergrüner Kissenschneeball blüht von Mai bis Juni. Im September zieren schließlich blaubereifte Steinfrüchte den Strauch. Sie sind eiförmig, metallisch und circa sechs Millimeter lang.
Vorsicht: Die giftigen Früchte (sowie alle anderen Pflanzenteile auch) können nicht verzehrt werden!
Standort
Der Kissen-Schneeball bevorzugt einen absonnigen bis halbschattigen Standort. Er möchte vor austrocknenden Winden und der morgendlichen Wintersonne geschützt platziert werden. Zu viel (intensive) Sonneneinstrahlung sollte man dem Zwergstrauch keinesfalls zumuten. Ansonsten besteht die Gefahr, dass sich Brandflecken bilden.
Boden
Was den Boden betrifft, ist die Pflanze vergleichsweise anspruchslos. Mit einem mäßig trockenen bis frischen Untergrund, der dazu noch genügend Nährstoffe bereitstellt und humos ist, gibt sie sich ohne weiteres zufrieden. Dies gilt im Übrigen auch für die Haltung im Kübel.
Normale – leicht saure bis kalkarme – Gartenerde, die nicht zur Übernässung neigt, reicht vollkommen aus. Wer seinem Kissen-Schneeball eine Freude machen will, lässt ihn auf einem durchlässigen Lehmboden gedeihen.
Tipp: Die Durchlässigkeit des Erdreichs kann man durch regelmäßiges Mulchen erhalten und fördern. In der Folge gelangen Wasser und Nährstoffe schneller zu den Wurzeln der Pflanze. Ein Immergrüner Kissenschneeball passt sich dem vorherrschenden pH-Wert gut an.
Pflanzen
Die gewünschte Art der Kultivierung entscheidet darüber, wann man den Viburnum davidii am besten pflanzt.
- Pflanzgefäß – ganzjährig möglich
- Freiland – idealerweise im Herbst
Kissenschneeball im Pflanzgefäß
- stabilen Kübel auswählen
- Drainage aus porösem Material anlegen
Tipp: Bewährt haben sich unter anderem Kieselsteine, Tonscherben, Blähton und Lavasplitt.
- Kübel zu zwei Dritteln mit Substrat füllen
- Pflanze einsetzen und Substrat leicht festdrücken
- kräftig angießen
Kissenschneeball im Freiland
- Pflanze einem 24-stündigen Wasserbad unterziehen
- Substrat von Unkraut und alten Wurzeln befreien
- Pflanzloch graben
Tipp: Das Pflanzloch muss ungefähr um ein Drittel umfangreicher sein als der Wurzelballen der Pflanze.
- den Erdaushub mit Humus sowie bei Bedarf zusätzlich mit Kieselsteinen vermengen
- Pflanze bis zum oberen Wurzelhals einsetzen
- Substrat zurückfüllen und vorsichtig festdrücken
- kräftig angießen
Wichtig: Unbedingt einen Mindestabstand von 1,5 bis drei Meter zu Mauern und anderen Pflanzen einhalten. Nur so stellt man sicher, dass sich der Immergrüne Kissenschneeball optimal entfalten und in seiner ganzen Blütenpracht erstrahlen kann.
Gießen
Mit übermäßiger Trockenheit kommt der Kissen-Schneeball genauso wenig zurecht wie mit Staunässe. Hier einige Hinweise, die man beim Gießen der Pflanze unbedingt beachten sollte.
- zwar kann man ältere Kissen-Schneebälle an heißen Sommertagen kurzzeitig sich selbst überlassen, allerdings wirkt sich eine solche Vorgehensweise eventuell negativ auf die Ausbildung der Blütenpracht aus
- das Substrat eines jungen, frisch gepflanzten Kissenschneeballs sollte dauerhaft mäßig feucht gehalten werden, sobald die oberste Erdschicht spürbar trocken ist, muss man nachgießen
- wie bei allen Immergrünen Pflanzen darf der Wurzelballen auch beim Viburnum davidii weder in der warmen noch in der kalten Jahreszeit austrocknen, deshalb empfiehlt es sich, ihn an frostfreien Wintertagen mit lauwarmem Wasser zu gießen
Allgemein gilt: Lieber seltener, aber dafür gründlich und durchdringend gießen. So regt man die Pflanzenwurzeln an, auch in tiefere Bodenschichten vorzustoßen. Dies wiederum gewährleistet, dass der Kissenschneeball Trockenperioden besser übersteht.
Düngen
Am besten verwendet man im Frühling einen Langzeitdünger. Dieser hat den Vorteil, Nährstoffe langsam und kontinuierlich abzugeben. Dadurch ist die Pflanze über einen längeren Zeitraum gleichmäßig mit dem versorgt, was sie braucht.
Tipp: Im Freiland kann man auch auf Kompost, Kaffeesatz oder Hornspäne zurückgreifen. Das auserkorene Material wird einfach einmal im zeitigen Frühjahr und einmal im Spätsommer behutsam in den Boden eingearbeitet.
Und, wer eine dicke Schicht aus Rindenmulch gestaltet, schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe: Das Wachstum unliebsamer Pflanzen wird verhindert und das Erdreich mit wichtigen Stoffen versorgt.
Schneiden
Tatsächlich kann sich ein Rückschnitt beim Kissen-Schneeball negativ auf die Wuchsform auswirken. Insofern ist Schneiden eher kontraproduktiv. Sollte dennoch ein Auslichtungsschnitt erforderlich sein, führt man diesen am besten direkt nach der Blüte durch.
Selbst der robuste Kissenschneeball ist nicht uneingeschränkt widerstandsfähig gegen starken Frost. Eisige Kälte kann der Pflanze zusetzen und Schäden verursachen. Abgestorbene Triebe kürzt man dann im Frühjahr bis zum lebenden Gewebe ein.
Tipp: Ob noch Leben im Immergrünen Kissenschneeball steckt, kann man leicht und zuverlässig mit der „Fingernagelprobe“ herausfinden. Einfach die Rinde ein klein wenig aufkratzen. Ist das darunterliegende Kambium grün, gibt es keinen Grund zur Sorge. Demgegenüber deutet braune Farbe auf Leblosigkeit hin.
Überwintern
Der Kissen-Schneeball ist winterhart. Somit darf er während der kühlen Saison ohne Bedenken im Freiland bleiben. Es empfiehlt sich allerdings, eine schützende Schicht aus Kompost, Reisig oder Rindenmulch auszubringen.
Wichtig: Auch wenn die Pflanze draußen überwintern kann, muss sie natürlich weiterhin mit Wasser versorgt werden.
Vermehren
Der Viburnum davidii wird wie alle Immergrünen Viburnum-Arten über verholzte Stecklinge vermehrt. Zu diesem Zweck schneidet man bis Oktober mehrere Triebe mit einer Länge von etwa zehn Zentimetern ab. Die Wurzeln werden bei ungefähr 20 Grad Celsius Raumtemperatur ausgebildet.
Hier die Vorgehensweise im Schnellüberblick:
- alle unteren Blattpaare entfernen
- Stecklinge zu zwei Dritteln in mageres Substrat stecken
- an einem hellen, aber nicht sonnigen Standort platzieren
- Erdreich ausreichend feucht halten
Sobald die ersten frischen Trieb- und Blattspitzen zum Vorschein kommen, setzt man die Stecklinge in „normales“ Substrat um.
Tipp: Beim Anwurzeln nicht die Geduld verlieren und immer mehrere Stecklinge schneiden.
Krankheiten
Krankheiten und Schädlinge
Schädling Nummer Eins ist die Blattlaus. Sie liebt den Immergrünen Kissenschneeball. Manchmal sitzen Scharen von Blattläusen an der Pflanze, was mitunter auch zu einem Komplettausfall der Blüte führt.
Des Weiteren haben Blattkäfer Interesse an dem Strauch. Erste Anzeichen für einen Insektenbefall sind oft verkrüppelte Blattspitzen. Am besten wirkt man den Schädlingen mit geeigneten Insektiziden entgegen.
Tipp: Wer die natürliche Bekämpfung der Plagegeister bevorzugt, siedelt einfach Nützlinge wie Marienkäfer oder Florfliegen an. Sie fressen unter anderem Blattläuse.
Ein nicht selten auftretendes Problem sind braune Blätter mit recht harter Konsistenz. Sie deuten auf einen Welkepilz hin. In diesem Fall empfiehlt es sich, zunächst ein bis zwei Äste durchzuschneiden und zu prüfen, ob sich darin noch Grün zeigt.
Ist das der Fall, geht man wie folgt vor:
- braune Blätter entfernen
- den Strauch großzügig zurückschneiden
Wichtig: Die abgeschnittenen Triebe nicht auf dem Kompost entsorgen. Ansonsten kann es passieren, dass andere Pflanzen mit den Krankheitskeimen in Berührung kommen.
Zeigt sich nach dem Testschnitt nur noch Braun, bleibt nichts anderes übrig, als die Pflanze wegzugeben. Der Pilzbefall ist dann bereits zu stark fortgeschritten. Wird ein Immergrüner Kissenschneeball von Krankheiten wie dem Pilzbefall heimgesucht, so ist das häufig ein Zeichen einer unzureichenden oder falschen Pflege. Demnach sollte man bei Problemen immer auch die eigenen Maßnahmen prüfen und gegebenenfalls anpassen.