Pilze im Rindenmulch bekämpfen: Schleimpilz ‚Gelbe Lohblüte‘
Rindenmulch findet häufig im Garten Verwendung, ist aber leider auch anfällig für verschiedene Pilzsporten. Insbesondere die ‚Gelbe Lohblüte‘ ist häufig in ihm zu finden. Lesen Sie hier, wie Sie den hartnäckigen Schleimpilz im Rindenmulch bekämpfen können.
Inhaltsverzeichnis
Gelbe Lohblüte
Es trägt nette Namen wie Hexenbutter, dabei ist es nichts anderes als ein Schleimpilz. Doch was ist es? Schädling oder harmloses Naturschauspiel? Bekämpfen lässt sich die Gelbe Lohblüte (Fuligo septica) nur sehr eingeschränkt, ein paar Möglichkeiten gibt es aber trotzdem.
Schleimpilz erkennen
Es gibt einige Merkmale, woran Sie Hexenbutter recht eindeutig erkennen können.
Hierzu gehören:
- gelbes, schwefeliges Aussehen mit Struktur
- unregelmäßige, kissenartige Form
- es handelt sich um einen Einzeller
- richtet keine Schaden an Pflanzen an
- Fortbewegung findet langsam und kriechend statt
Hexenbutter zählt zu den Schleimpilzen, obwohl es sich eigentlich um einen Einzeller handelt. Während Pilze allerdings schädlich für Pflanzen sind, kann die Hexenbutter keinen Schaden anrichten. Das ist einer der Gründe, warum es meist keinen Sinn macht das gelbe Naturschauspiel zu verhindern. Hinzu kommt, dass die Lohblüte in der Lage ist echte Pilze und Bakterien von Mulch und Rasen zu fressen.
Eigenschaften
Die Eigenschaften der Lohblüte folgen im Überblick. Hexenbutter hat verschiedene Eigenschaften, die sie klar definieren.
Hierzu gehören:
- unregelmäßige Formen, die optisch an ein Kissen erinnern
- Aussehen wie Bauschaum, der zu Boden geworfen wurde
- kriechende Fortbewegung
- hinterlässt dabei glänzende, weiße Schleimspur
- erinnern an Schleimspuren von Schnecken
- Einzeller, die aus verschiedenen Einzelzellen bestehen
- Vermehrung erst am Endstandpunkt
- kann Fruchtkörper ausbilden, die wiederum Sporen entwickeln
Schleimpilz im Rindenmulch
Hat sich Hexenbutter im Rindenmulch entwickelt, ist diese nicht schädlich. Panik oder Angst ist daher überflüssig, nicht immer breitet sich der Schleimpilz an. Wenn jedoch eine starke Vermehrung stattfindet, ist es sinnvoll sie zu bekämpfen. Dies gilt insbesondere dann, wenn der Rasen beispielsweise optisch damit verunstaltet wird.
Hinweis: In Mexiko wird Hexenbutter nicht bekämpft, sondern schlicht gegessen. Der Beiname des Schleimpilzes lautet dort „Caca de Luna“, übersetzt Mondkacke. Verzehrt wird der Pilz in einer Zubereitungsart wie Rührei, er ist ungiftig und nicht schädlich.
Gelber Lohblüte vorbeugen
Die beste Möglichkeit, um Hexenbutter in Schach zu halten, ist Vorbeugung. Feuchtwarmes Wetter im Sommer bietet dem Pilz hervorragende Bedingungen. Jetzt kann er sich optimal an bevorzugen Orten wie Rindenmulch und Rasen vermehren. Es sind keine Schäden zu erwarten, auch benachbarte Blumen oder Nutzpflanzen werden nicht beeinträchtigt. Dennoch möchten die meisten Gärtner verständlicherweise gegen einen Befall in Rindenmulch oder auf dem Rasen vorgehen. Das sind vorbeugende Maßnahmen, die einen Befall verhindern können:
Im Rasen
Insbesondere auf dem Rasen kann Hexenbutter vermieden werden, wenn Sie folgende Maßnahmen regelmäßig durchführen:
- gesamte Rasenfläche nur gering feucht halten
- bis zu dreimal im Jahr düngen
- organischer Dünger am besten geeignet, mineralischer Dünger eher nicht
- regelmäßig mähen und vertikutieren
- Gras nicht kürzer als drei bis fünf Zentimeter schneiden
- Schnittgut nach dem Mähen entfernen
- Kalk hilft bei zu starker Feuchtigkeit
Mehr Pflege-Tipps für Ihren Rasen
Im Rindenmulch
Eigentlich ist Rindenmulch gut geeignet um Beete zu schützen, doch dadurch können die Sporen ins Beet getragen werden. Sie leben vorwiegend im Wald und siedeln sich auf totem Holz an. Restliche Sporen können dann in den Rindenmulch gelangen und aufs Gartenbeet übertragen werden. Wenn das Klima passt, vermehren sich die Pilze und breiten sich in weiteren Teilen des Gartens, inklusive der Wiese aus.
Vorbeugung ist durch folgende Maßnahmen möglich:
- Rindenmulch nur trocken verwenden
- zum Test kleines Stück Rindenmulch auf Fläche aufbringen
- regelmäßig gießen und befeuchten
- nach wenigen Wochen schauen, ob sich Schleimpilz im Rindenmulch entwickelt
Tipp: Sie können das Blumenbeet auch vorab mit Kalk behandeln, um die Feuchtigkeit einzudämmen.
Pilze mit Futter bekämpfen
Es klingt merkwürdig, doch Pilze wie die Lohblüte lassen sich mit Futter an einen gewünschten Ort locken. Sollen die Pilze beispielsweise nicht entfernt, sondern nur versetzt werden, eignet sich eine Futterspur aus Haferflocken. Wie einst bei Hänsel und Gretel kann eine Spur aus Haferflocken solange gestreut werden, bis der Zielort für den Schleimpilz erreicht ist. Er bewegt sich kriechend fort, immer auf Spur der Nahrung. Es kann durchaus interessant sein diese Pilze bei ihrer Wanderung zu beobachten.
Pilze richtig entsorgen
Hat sich trotz vorbeugender Maßnahmen ein Schleimpilz auf dem Rasen oder im Rindenmulch gebildet, ist es möglich diesen wieder abzutragen. Hierfür müssen die gelben, kissenartigen Gebilde einfach nur abgehoben und entsorgt werden. Es ist empfehlenswert die Pilze weit ab vom eigenen Garten zu entsorgen, da sie sich sonst wieder vermehren und zurückkehren können.
So führen Sie die Entsorgung durch:
- beachten Sie, dass die Sporen tief sitzen können
- Rasen oder Rindenmulch großflächig um den Pilz herum abheben
- abgestochene Erde direkt in einen Beutel einfüllen
- Rindenmulch ebenfalls großflächig entfernen und entsorgen
Vor allem wenn Rindenmulch befallen ist, kann der Befall für den Gärtner recht teuer werden. Es ist allerdings nicht notwendig, immer wieder neuen Mulch zu kaufen. Manchmal reicht es aus, wenn der befallene Mulch in die Sonne zum Trocknen gelegt wird. Auch ist es ratsam diesen mit Kalk zu bestreuen, damit er schneller austrocknen kann.
Tipp: Haben Sie Pilze in Ihrem Rindenmulch entdeckt, sollten Sie ihn vom Beet entfernen. Selbst wenn Sie es nicht sehen, können versteckte Sporen vorhanden sein und weitere Schleimpilze entstehen. Es ist ratsam den kompletten Mulch auszutauschen, da die Lohblüte hochwahrscheinlich aus dem Mulch ins Beet geraten ist.
Bodenaufbereitung
Wenn Sie Mulch oder Rasen großflächig entsorgt haben, müssen Sie den Boden aufbereiten. Denn es ist möglich, dass sich darin Sporen angesiedelt haben, die sich dann im Laufe der Zeit wieder zur Lohblüte entwickeln.
Mit den folgenden Tipps können Sie Ihren Boden aufbereiten:
- heben Sie Kalk unter, wenn er sich mit ihren Pflanzen verträgt
- lassen Sie den Boden anschließend komplett abtrocknen
- gießen Sie nur mäßig und verzichten Sie zunächst auf Mulch
- schließen Sie das entstandene Loch im Rasen mit Saatgut
Bei hartnäckigen Schleimpilzen ist es möglich, diese mit einem Gemisch aus Essig, Wasser und Salz zu bekämpfen. Da jedoch viele Pflanzen negativ auf dieses Gemisch reagieren, sollten Sie es nur im Notfall einsetzen.
Bekämpfen durch Abwarten
Wenn Sie sich durch den Pilz im Garten nicht gestört fühlen, können Sie ihn auch einfach ignorieren. Wenn die Wetterbedingungen schlecht sind, stirbt der Pilz von selbst wieder ab. Die Gebilde verfärben sich schwarz und können einfach entsorgt werden.
Hinweis: Entsorgt werden sollten die Reste der Gelben Lohblüte nur im Hausmüll. Denn im Kompost könnten sich weitere Sporen bilden und sich dort ein neuer Schleimpilz bilden.